Renate Bormann,
Berlin, Ulaanbaatar
(© Text
& Fotos)
Ministerium für Auswärtige Angelegenheiten der Mongolei
Pressemitteilung
des Außenministeriums der Mongolei
Am 13. Februar veröffentlichte das
mongolische Außenministerium eine Pressemitteilung, in der es sein Bedauern und
seine uneingeschränkte Ablehnung des Atomtests in der KDVR vom 12. Februar
ausdrückt.
Damit hätte die Koreanische Volksrepublik Beschlüsse der UNO missachtet, den
Frieden und die Sicherheit in Nordostasien und der Welt gefährdet sowie die
Völkergemeinschaft provoziert.
Die Mongolei bekräftigt ihren Standpunkt, die nordkoreanische Atomfrage könne
nur auf diplomatischem Weg gelöst werden.
Tsagaan Sar im Staatsger. V.l. Z. Enkhbold, Ts. Elbegdorj, N. Altankhuyag, Ts.
Tserendorj, Spieler der Kaiser-Pferdekopfgeige. Foto Präsidialamt
Wie lange dauert
Tsagaan Sar?
Allmählich wenden sich die
Mongolen wieder ihrem Arbeitsalltag zu, obwohl nach den offiziellen Feiertagen
nun die Begrüßungs- und Glückwunschrituale in den Betrieben, Behörden, Bildungs-
und Kultureinrichtungen fortgesetzt werden.
Am achten Tag des neuen Jahres (18.02.) wird es zudem in den Klöstern noch
einmal voll werden. Die Gebete der Lamas für ein friedliches und
wohlstandsmehrendes Jahr werden viele Gläubige anziehen, auch im Asa-Zirkus und
in anderen öffentlichen Gebäuden finden Neuahrs"gottesdienste" statt.
Am dritten Tag (13.02.) zelebrierten Angehörige der Streitkräfte und
Repräsentanten des Verteidigungsministeriums das Reinigungsritual (Weißmachung)
der Großen Schwarzen Standarte (Ikh Khar Suld Tsagaalakh Tailga).
Trotzdem hat auch der Politalltag die Mongolen wieder.
Khamba Lam Choijamts und Präsdent Elbegdorj.
Foto Präsidialamt
Präsident Elbegdorj,
gleichzeitig Oberkommandierender der mongolischen Streitkräfte, ist am 14.
Februar zu einem zweitägigen Besuch in die Republik Südsudan gereist, um sich
mit den mongolischen Friedenssoldaten zu treffen und um sich über die aktuelle
Lage in dem mit ständigen gewalttätigen Auseinandersetzungen konfrontierten Land
zu informieren.
Am 15. Februar hat der südsudanesische Präsident Salva Kiir das mongolische
Staatsoberhaupt auf dem Flughafen in Juba empfangen.
Präsident Elbegdorj wird u. a. von Verteidigungsminister D. Bat-Erdene,
Vizeaußenminister D. Gankhuyag und Generalstabschef Generalleutnant Ts.
Byambajav begleitet.
Die Regierung hat auf ihrer Samstagssitzung am 16.02. zehn Fragen abgehandelt,
darunter die Sicherung der Wärmeversorgung für die Hauptstadt im Winter 2013/14,
die Unterstützung des Staates für die Mongoleiforschung: Es gehe nicht an, dass
als Zentrum der Mongolistik die Innere Mongolei wahrgenommen werde.
Ein weiteres Thema war die Begrenzung der Kraftstoffpreise für Kleinkunden.
Außerdem wurde auf internationale Untersuchungen hingewiesen, wonach es für die
Wirtschaft eines Landes notwendig sei, nicht mehr als fünf Prozent des BIP für
die Kraftstoffversorgung auszugeben. In der Mongolei seien es 13 Prozent.
Schwarze Staatstandarte. Foto Vert. ministerium
Beginn der
Frühjahrssitzungen am 05. April
In einem Gespräch mit den
mongolischen Medien informierte der Vorsitzende der Großen Staatsversammlung Z.
Enkhbold ausführlich über die geleistete Arbeit der Abgeordneten während der
Herbstsitzungen, nahm Stellung zur Kritik an der mitunter zur Beschlussfassung
nicht ausreichenden Abgeordnetenzahl und verwies auf die Aufgabe der Regierung
die Fragen bezüglich TT und OT (Tavantolgoi und Oyutolgoi) zu klären. (Ende
Februar findet ein OT-Investorentreffen statt. Die Mongolei strebt eine Änderung
des 2009 unterzeichneten Investitionsabkommens an).
Für die Staatsversammlung bestehe zurzeit kein Handlungsbedarf.
Das Parteiengesetz werde auch in den Frühjahrssitzungen eine Rolle spielen. Die
Parteienfinanzierung bedürfe der Klärung. „Wir haben uns für das deutsche System
entschieden, das amerikanische wäre für uns nicht dienlich".
Ja, die 17 MVP-Abgeordneten, die während der Herbstsitzungen tagelang die
Eingangstür zum Plenarsaal blockierten, haben das Demonstrationsgesetz
gebrochen.
Jeder muss 60 000 Tugrug Strafe zahlen.
Die Frühjahrssitzungsperiode wird am 05. April eröffnet.
Sollten sich dringende Fragen ergeben, kann jedoch eine Sondersitzung einberufen
werden.
Noch kein Termin
für den MNDP-Parteitag
Seit der Abberufung des
Vorsitzenden der MNDP M. Enkhsaikhan vom Amt des Chefs der Mongolischen
Eisenbahn wollen die Gerüchte nicht verstummen, die Partei werde ihre Minister
aus der Innovationsregierung zurückziehen.
Eine Entscheidung wurde wegen der Tsagaan-Sar-Feierlichkeiten vertagt, ein
Parteitag angekündigt, auf dem auch über die Beteiligung an den
Präsidentschaftswahlen im Mai dieses Jahres beraten werden sollte.
Bisher ist ein Termin für den Parteitag, im Gespräch war der „achte Tag des
neuen Jahres", noch nicht offiziell verkündet worden.
Tagung des
erweiterten Ulaanbaatar-Führungsrates
Am 15. Februar traten die
Mitglieder des Führungsrates der mongolischen Hauptstadt gemeinsam mit den
Stadtbezirksvorsitzenden und den Leitern der Hauptstadtagenturen zu Beratungen
über anstehende Maßnahmen zur Umsetzung des Stadtentwicklungsplans sowie deren
Finanzierung zusammen.
So sollen in diesem Jahr 75,5 km Autobahn neu gebaut werden. Dafür würden 462,5
Milliarden Tugrug benötigt. Die kämen allein aus dem Staatshaushalt und dem
Ulaanbaatarhaushalt.
Andere Vorhaben (Westkreuzung, Narny Zam, Straßenneubau und
Ausbesserungsarbeiten in den Stadtbezirken, Brückenerweiterungen etc.) würden
mit Hilfe ausländischer Geber realisiert. Entsprechende Absichtserklärungen
seien bereits unterzeichnet worden.
Oberbürgermeister E. Bat-Uul und der Vorsitzende der Stadtverordnetenversammlung
B. Battulga bereiteten die Bürger auf Verkehrsbeschränkungen vor. Die Arbeiten
müssten zügig, Schritt für Schritt abgeschlossen werden.
Thema der Beratungen war auch die Überarbeitung der Gerviertelplanvorhaben
(Eigentumsverhältnisse – Boden und/oder Gebäude bzw. Ger), Umschreibungen,
Entschädigungen, Strom- und Wasserversorgung …).
Neujahrsgrüße
für den inhaftierten MRVP-Parteivorsitzenden
Am 14. Februar überbrachten die Mitglieder der Großen Staatsversammlung O.
Baasankhuu, Z. Bayanselenge, Gesundheitsministerin N. Udval sowie der
stellvertretende Justizminister E. Erdenejamyan ihrem inhaftierten
Parteivorsitzenden N. Enkhbayar im Gefängnis die traditionellen
Tsagaan-Sar-Glückwünsche. (Enkhbayar verbüßt eine 4,6-jährige Haftstrafe
wegen Amtsmissbrauchs).
Zuvor hatten Mitglieder und Unterstützer von MRVP und MNDP im Parteigebäude
der MRVP ihrerseits die üblichen Tsagaan-Sar-Glückwunsch- und Begrüßungsriten
zelebriert.
„Mongolia
Investment Summit London"
Vom 16. bis zum 18. April findet
in London ein Mongolei-Investorentreffen statt, auf dem u. a. der
Mongolbank-Präsident N. Zoljargal, der Direktor der mongolischen Börse Kh. Altai
und der Präsident und Generaldirektor von Oyutolgoi LLC. Cameron McRae Vorträge
halten werden.
Ihre Teilnahme zugesagt haben ferner Ya. Batsuuri, Generaldirektor von Erdenes
TT und Arshad Sayed, Peabody-Mongoleidirektor.
Im Mittelpunkt der Diskussionen wird das neue Gesetz der Mongolei über
Auslandsinvestitionen stehen.
Mehr
Gerichtsverfahren
2012 wurden an mongolischen
Gerichten der ersten Instanz 7 065 Verfahren, in denen 10 672 Menschen angeklagt
waren, verhandelt.
Davon wurden nach Revisionsanträgen und weiteren Untersuchungen in 472 Fällen
mit 851 Angeklagten 219 Menschen freigesprochen bzw. Fälle eingestellt.
6 161 Fälle mit 8 324 Angeklagten konnten abschließend entschieden werden.
Das waren 4,8 Prozent mehr Fälle als im Jahr 2011. Die Zahl der verurteilten
Straftäter ist im nämlichen Zeitraum um 1,4 Prozent gestiegen.
262 Menschen wurden wegen Mordes (sanaatai alakh gemt khereg) verurteilt.
Von den verurteilten Straftätern insgesamt waren 570 noch nicht volljährig, 39
Ausländer und 726 Frauen.
5 471 der Verurteilten verfügen weder über eine Ausbildung noch über einen
Arbeitsplatz.
Infolge von Straftaten haben 654 Menschen ihr Leben verloren, 2 963 wurden teils
schwer verletzt.
Der materielle Schaden beläuft sich auf fast 23 Milliarden Tugrug.
Drillinge am Tag
der Verliebten
Das Mutter-und Kind-Zentrum in
Ulaanbaatar meldete am Valentinstag (14.02), der seit der Wende Anfang der
neunziger Jahre in der Mongolei begeistert gefeiert wird, die Geburt von
Drillingen.
Nach einem Regierungsbeschluss zur Förderung des Bevölkerungswachstums werden
den glücklichen Eltern für jedes Drillingskind einmalig fünf Millionen Tugrug
als Geschenk überreicht.
Dem Beschluss zufolge erhält jedes Kind eines Zwillingspärchens eine Million
Tugrug.
Der Beschluss trat am 01. Januar 2013 in Kraft und gilt rückwirkend für
Zwillinge, Drillinge und mehr bis zum vierten Lebensjahr.
Kamelzwillinge
Der Viehhalter Badgar aus dem
Delgerekh-Sum im Ostgobi-Aimag meldete die Geburt von Kamelzwillingen in der
Mondneujahrsnacht. Dies gilt seit alters her bei den Mongolen als besonderes
Glückszeichen.
Vertreter der Aimag- und Sumverwaltungen ließen nicht lange auf sich warten und
beglückwünschten die Familie zu dem überaus seltenen Ereignis.
Cinema Total -
Europa endlos
Zum sechsten Mal hat das Collegium
Hungaricum Berlin (.CHB) im Rahmen der Berlinale 2013 die Programmreihe „Cinema
Total", deren Ziel es ist, die Wahrnehmung der mittel- und osteuropäischen
Filmproduktionen zu verstärken, organisiert.
Seit dem Gründungsjahr 2008 hat sich die Reihe als Kommunikations- und
Netzwerk-Plattform nicht nur für ost- und westeuropäische Filmschaffende
etabliert und zählt zu den interessantesten Nebenveranstaltungen der Berlinale.
In diesem Jahr wagte Cinema Total unter dem Motto „Europa endlos" den Schritt
über Europa hinaus nach Asien.
Zum Filmtalk mit eurasischer Perspektive trafen sich die Veranstalter am 12.
Februar mit Teilnehmern aus Russland und der Mongolei im ungarischen
Kulturzentrum in Berlin.
Der Kulturattaché der mongolischen Botschaft in Deutschland Chuluunbataaryn
Batbileg, der Schauspieler und Produzent N. Orgil sowie der Filmregisseur
Sukhbaataryn Batmunkh vermittelten ihre Eindrücke von der europäischen
Filmlandschaft im Allgemeinen und der Berlinale im Besonderen und erzählten
darüber hinaus Wissenswertes über die mongolische Kultur und das mongolische
Kino.
Bilder mongolischer Landschaften, traditionelle Musik, vorgetragen von der
Gruppe „Egshiglen" und mongolisches Essen trugen ein Übriges dazu bei, die die
Neugier auf das Land im Herzen Asiens anzufachen.
Für Infos zu unterschiedlichen Terminangaben für Tsagaan Sar in der Mongolei sh. auch „Neues aus der Mongolei" vom 16. bis zum 22.01. 12. R. B.
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Last Update: 02. Januar 2023