Zweite Amtszeit für
Präsident Ts. Elbegdorj
Zum ersten Mal sprach das neu
gewählte Staatsoberhaupt der Mongolei seinen Amtseid vor dem
Chinggis-Khaan-Denkmal auf dem Sukhbaatarplatz.
Zu diesem Zwecke waren die neunschwänzige Staatsstandarte sowie alle übrigen
Insignien aus dem Regierungspalast um das Denkmal aufgebaut worden.
Zum ersten Mal konnte auch die Bevölkerung an der feierlichen Zeremonie
teilnehmen, die pünktlich am 10. Juli, 11:40 Uhr, in der Stunde des Pferdes,
begann.
Der Zeremonie wohnten ferner die Mitglieder der Großen Staatsversammlung, der
Regierung, des Verfassungsgerichts, des diplomatischen Korps und als Ehrengast
der ehemalige polnische Präsident, Begründer der Bürgerbewegung „Solidarität",
Friedensnobelpreisträger Lech Walesa teil.
Nachdem die Eidesformel gesprochen war, paradierten 2250 Soldaten aller
Waffengattungen über den Festplatz.
Abschluss der
Frühjahrssitzungen der Staatsversammlung
Nach der Vereidigung des neuen und
alten Staatsoberhauptes versammelten sich Präsident, Ministerpräsident,
Abgeordnete und ihr Vorsitzender sowie Regierungsmitglieder und Behördenchefs im
Versammlungssaal im Regierungspalast zur Abschlusssitzung der
Frühjahrssitzungsperiode.
Zu Beginn wählten die Abgeordneten den stellvertretenden Vorsitzenden der Großen
Staatsversammlung R. Gonchigdorj zum Vorsitzenden des Exekutivkomitees der
Staatsversammlung. Auch hier hat Gonchigdorj die Nachfolge des wegen illegaler
Geldgeschäfte zurückgetretenen S. Bayartsogt angetreten.
Danach sprach der Vorsitzende der Staatsversammlung Z. Enkhbold über Ergebnisse
der zurückliegenden Wochen und Monate.
26 Mal hätte die Staatsversammlung getagt, die Ständigen und Unterausschüsse 86
Mal. 13 Gesetze und 45 Gesetzesänderungen sowie vier internationale Verträge,
Konventionen und Kreditvereinbarungen beschlossen worden.
Fünf Gesetze und Teile von Gesetzen wurden für ungültig erklärt, die
Staatsversammlung habe 26 Beschlüsse diskutiert und bestätigt.
In den Frühjahrsitzungen legten die Abgeordneten die Richtlinien für die
wirtschaftliche und soziale Entwicklung des Landes für das Jahr 2014 vor, in dem
mit dem Bau eines erdölverarbeitenden Werkes sowie mit der Umsetzung großer
Infrastrukturprojekte begonnen werde, wobei die Partnerschaft zwischen Staat und
Privatwirtschaft immer größere Bedeutung erlangte.

Naadameröffnung im Zentralstadion von Ulaanbaatar. 11. Juli
Nach Naadam beginnt
der Herbst
Die meisten Medien haben noch die
alte Formel im Zusammenhang mit der Eröffnung des diesjährigen Nationalfestes
verwendet: „Anlässlich des 2222. Jahrestages der Gründung des ersten
mongolischen Staatswesens (dies bezieht sich auf die Gründung des
zentralasiatischen Xiongnureiches und wird seit einem Erlass von Präsident
Elbegdorj aus dem Jahr 2010 besonders gewürdigt), des 807. Jahrestages der
Gründung des mongolischen Großreiches und des 92. Jahrestages der
Volksrevolution …".
Präsident Elbegdorj hat gegen einige Passagen des Gesetzes über den
Nationalfeiertag Naadam sein Veto eingelegt. Er will die Erwähnung der
Volksrevolution aus dem Gesetz entfernen lassen. Bei der Eröffnung der
diesjährigen Feiern am 11.Juli im Zentralstadion hat er folgerichtig den 92.
Jahrestag der Volksrevolution nicht erwähnt, auch der Oberbürgermeister von
Ulaanbaatar E. Bat-Uul verzichtete darauf, an die Volksrevolution zu erinnern.
Die MVP widerspricht den Plänen für die Gesetzesänderung, „Der feste Termin für
Naadam geht auf den Sieg der Volksrevolution von 1921 zurück".
Am 10.07.1921 war der Sieg der Volksrevolution verkündet worden, am 11.07.
übernahm die Volksregierung die Amtsgeschäfte, der Bogd Gegeen wurde zum
Staatsoberhaupt mit eingeschränkten Befugnissen ernannt.
Zuvor, zurückgehend bis Chinggis-Khaan, wurde Naadam nicht an einem
festgesetzten Termin gefeiert.
Der 102. Jahrestag der Befreiungsrevolution von 1911 wird seit 2010 im Dezember
als Tag der Verfassung und Unabhängigkeit begangen, ist offizieller Feiertag.
Wann er den 26. November (1924 - Proklamation der MVR und Verabschiedung der
ersten Verfassung der Mongolei endgültig als Feiertag ablöst, scheint nur eine
Frage der Zeit zu sein.
Nichtsdestotrotz waren auch bei den diesjährigen Feiern Ringen, Reiten und
Bogenschießen die Attraktionspunkte für Einheimische und Touristen und wie in
jedem Jahr ließen sich die Spitzenpolitiker an den Wettkampfstätten sehen und
versuchten sich selbst zumindest als Bogenschützen oder Knöchelwerfer. Außerdem
haben nicht wenige Prominente, Politiker, Unternehmer, Künstler eigene
Rennpferde im Wettbewerb.
Die Busse beförderten ihre Passagiere kostenlos zu den Veranstaltungsstätten.
Theater, Galerien und Museen boten Programme für Alt und Jung, auf den zentralen
Plätzen sorgten Estradenprogramme mit beliebten Künstlern für regen Zulauf.
Das Festival „Mongolische Nationaltrachten" am 13. Juli musste allerdings wegen
Dauerregens auf den 20. Juli verschoben werden.
Zum offiziellen Abschluss der Naadamfeierlichkeiten mit der Ehrung der besten
(von insgesamt 512) Ringer am 12. Juli im Zentralstadion konnte Präsident
Elbegdorj acht neue Staatstitelträger, darunter einen Landesmeister (Ulsyn
Avraga) auszeichnen:
Mit Landeslöwe (Ulsyn Arslan) G. Erkhembayar gewann zum ersten Mal ein Ringer
aus dem Selenge-Aimag (Mandal-Sum) das zentrale Naadamringen und wurde dafür mit
dem höchsten Titel Ulsyn Avraga geehrt.
Zweiter wurde Jugend-Landesfalke B. Gonchigdamba aus dem Ikh-Uul-Sum im
Zavkhan-Aimag, der mit dem Titel „Landesgaruda" (Ulsyn Garid) geehrt wurde.
B. Batmunkh aus dem Bayankhangai-Sum im Zentralaimag ist der neue Landeselefant
(Ulsyn Zaan).
Hinzu kommen dreie neue Landeshabichte, darunter Judoolympiasieger N.
Tuvshinbayar und zwei neue Landesfalken aus den Aimags Bulgan, Uvs, Khentii und
Gobi-Altai.
Für mehr Fotos von der Vereidigung und vom Naadam sh.
www.news.mn,
www.president.mn,
www.parliament.mn.
Wieder verletzte
Kinder bei den Reitwettbewerben
Trotz verschärfter
Sicherheitsbestimmungen bezüglich der Rennkleidung (Helme, Brust-, Knie- und
Armschützer) sind auch in diesem Jahr wieder Kinder vom Pferd gestürzt und
wurden mit teils schweren Verletzungen - Arm- und Beinbrüche sowie
Gehirnerschütterungen – ins Krankenhaus eingeliefert.
Insgesamt haben 600 Kinder an den Pferderennen teilgenommen. 22 von ihnen sind
vom Pferd gestürzt, von denen sich drei schwer verletzt haben, die übrigen
trugen Schürfwunden und Prellungen davon.
S. Narantuya vom Kinderschutzzentrum erklärte, im nächsten Jahr noch genauer das
Tragen der vorgeschriebenen Schutzkleidung kontrollieren zu wollen.
In diesem Jahr hätten zwar alle Reiter und Reiterinnen Schutzhelme getragen,
aber nur etwa 50 Prozent der Kinder Brust-, Arm- und Knieschützer.
Deutscher
Botschafter überreicht Beglaubigungsschreiben
Außenminister L. Bold hat am 09.
Juli den Außerordentlichen und Bevollmächtigten Botschafter der BR Deutschland
in der Mongolei Gerhard Thiedemann empfangen.
Bold wünschte dem neuen deutschen Botschafter alles Gute für seine Arbeit in der
Mongolei. „Ich bin sicher, auch in Zukunft werden sich die engen
freundschaftlichen Beziehungen zwischen unseren beiden Staaten und Völkern
positiv entwickeln".
Im Herbst werde die gemeinsame Hochschule für Geologie und Bergbau die ersten
Studenten aufnehmen, mit Hilfe der deutschen Kohleverflüssigungstechnologie sei
die Mongolei imstande, Kraftstoffe sogar zu exportieren. Damit sei eine neue
Seite der mongolisch-deutschen Wirtschaftskooperation aufgeschlagen worden.
Bold informierte den Deutschen über die Ergebnisse der Präsidentschaftswahlen
vom 26. Juni und wies darauf hin, dass bei der Erarbeitung der Wahlgesetze auf
Erfahrungen der deutschen Gesetzgebung zurückgegriffen wurde.
Thiedemann, geb. 1955 in Hamburg, erklärte seinerseits, dankbar für die Chance
zu sein, Deutschland in der Mongolei vertreten zu dürfen.
Von 2010 bis 2013 war er Botschafter in Pjöngjang (Demokratische Volksrepublik
Korea).
Am Treffen im Außenministerium in Ulaanbaatar nahm auch das Mitglied der Großen
Staatsversammlung und Vorsitzende des Petitionsausschusses R. Burmaa teil, die
über die Vorhaben referierte, das Wahlgesetz und das Gesetz über die politischen
Parteien erneut zu reformieren sowie die politische Bildung der Bürger zu
verbessern.
Am 15. Juli hat Botschafter Thiedemann sein Beglaubigungsschreiben an Präsident
Elbegdorj übergeben.
otos sh.
www.president.mn.
Erstes
Kupferkonzentrat aus Oyutolgoi exportiert
Am 09. Juli hat der Export von
Kupferkonzentrat aus der Oyutolgoi-Mine im Südgobi-Aimag in der Mongolei nach
China begonnen.
Der Exportbeginn war mehrmals verschoben worden, da sich der Betreiber der Mine
Rio Tinto und die mongolische Regierung nicht über die Verteilung der zu
erwartenden Gewinne einigen konnten. Rio Tinto wollte die Gelder auf
ausländische Banken transferieren, die Mongolei hätte inländische Banken
bevorzugt.
Darüber, wie sich beide Seiten geeinigt haben, wurde bisher nichts bekannt.
Universiade
2013
Bei der der 27.
Sommeruniversiade vom 06. bis zum 17. Juli in 2013 in Kasan (Russland) hat die
Bronzemedaillengewinnerin von London und Weltmeisterin S. Batstetseg im
Freistilringen bis 63 kg die Goldmedaille gewonnen.
Bisher haben die mongolischen Sportler bei der diesjährigen Universiade drei
Gold-, fünf Silber- und 14 Bronzemedaillen gewonnen.
Insgesamt nehmen an der Universiade „Kasan 2013" 10 000 Studenten aus 127
Ländern teil.
Chinggis-Khaan-Judo Grand Prix in Ulaanbaatar
Beim ersten Judo Grand Prix
am 13. und 14. Juli im Buyant-Ukhaa-Sportzentrum in Ulaanbaatar gewannen die
mongolischen Sportler und Sportlerinnen sieben Gold-, sieben Silber- und 12
Bronzemedaillen und siegten damit auch in der Mannschaftswertung vor Südkorea
(4-3-5) und Tschechien (1-1-1).
Zum mit 100 000 USD dotierten Grand Prix waren 140 Judoka aus 140 Ländern
angereist. |