Kooperation EU-Mongolei
Die EU und die Mongolei
wollen ihre Zusammenarbeit in den Bereichen nachhaltige Landwirtschaft,
Ernährungssicherheit und ländliche Entwicklung ausbauen.
EU-Agrarkommissar Dacian Ciolos wird in den kommenden Tagen in Ulaanbaatar
mit dem Minister für Industrie und Landwirtschaft Kh. Battulga sowie der
Ministerin für Umwelt und Naturschutz S. Oyun Gespräche über Möglichkeiten
der Erhaltung der natürlichen Ressourcen und der Bekämpfung der
Bodendegradation führen.
Aufgrund der zunehmenden Verstädterung und der rasanten Entwicklung des
Bergbaus habe die Mongolei mit Versorgungsproblemen und Umweltschäden zu
kämpfen.
EU-Mitgliedsstaaten mit ähnlichen Problemen könnten ihre Erfahrungen bei
der Entwicklung des ländlichen Raums, der nachhaltigen Nutzung von
Waldflächen, der Förderung des Tourismus sowie für die Erhaltung des
ländlichen Kulturerbes einbringen.
Außerdem wird Ciolos mit Außenminister L. Bold und Kulturministerin Ts.
Oyungerel zusammentreffen.
Der Besuch des Agrarkommissars dient unter anderem der Vorbereitung der
Tagung des Gemeinsamen Ausschusses EU-Mongolei im September in
Ulaanbaatar.

Mongolische Mode
7.
Festival „Deeltei Mongol"– Mongolen im Deel
Eine Woche später als
geplant, dafür mit noch mehr Teilnehmern als in den vergangenen Jahren, startete
am 20. Juli das Festival der mongolischen Nationaltrachten auf dem
Sukhbaatarplatz in Ulaanbaatar.
Mongolen und Mongolinnen jeglichen Alters zeigten sich in farbenprächtigen Deels
(mantelartiges Nationalgewand, getragen von Männern, Frauen und Kindern) mit
allen traditionellen Accessoires (Westen, Stiefel, Kopfbedeckungen, Gürtel,
Essbesteck, Messer) oder in modernen „Übersetzungen" der klassischen Deels und
Khantaaz (Weste).
Fotos sh. unter www.gogo.mn,
www.news.mn.
T. Bilegt auf
Kaution frei
Der ehemalige Vorsitzende der Stadtverordentenversammlung und ehemalige
Bürgermeister von Ulaanbaatar T. Bilegt, der nach seiner Rückkehr aus den USA
Anfang Juli verhaftet worden war, wurde aufgrund seines schlechten
Gesundheitszustandes am 17.07. auf Kaution aus der Haft entlassen.
Sein Fall war seinerzeit vom Verfahren gegen Expräsident und MRVP-Vorsitzenden
N. Enkhbayar abgetrennt worden.
Bilegt wird vorgeworfen, das Hotel „Urguu" und das Gebäude der „Ulaanbaatar
Times" gesetzwidrig privatisiert zu haben.
Nach seiner Befragung noch in der Untersuchungshaft durchsuchte die Polizei die
Wohnung des Sohnes, die von dessen Schwiegereltern und die des Vaters von
Enkhbayar.
Im Zusammenhang mit der „Causa Enkhbayar" wird auch gegen Enkhbayars engen
Vertrauten B. Khuyag, seine Schwester N. Enkhtuya sowie gegen die ehemalige
Vorsitzende der Stadtverordentenversammlung N. Bolormaa ermittelt.
Gegen N. Enkhtuya und B. Khuyag soll auf Wunsch der mongolischen Behörden auch
mit internationalem Haftbefehl gesucht werden.
Der 80-jährige Vater Enkhbayars B. Nambar musste noch während der
Hausdurchsuchung ins Krankenhaus gebracht werden.
Die MRVP-Abgeordnete Bayasgalan erklärte, aus der Wohnung seien zwei Computer
und mehrere Handys mitgenommen worden.
S. Enkh-Amgalan
zum Präsidenten und geschäftsführenden Direktor von Southgobi Sands ernannt
Der Ökonom S. Enkh-Amgalan ist am 15. Juli zum Präsidenten und Direktor der
Southgobi Resources Ltd.-Tochter Southgobi Sands ernannt worden.
Enkh-Amgalan habe die mongolische Kohlewirtschaft erfolgreich aus schwierigen
Zeiten manövriert, auf vielen Posten unternehmerisches Geschick bewiesen.
Er leitete die Gründung des ersten Windkraftwerks in der Mongolei, führte
erfolgreich Tochterunternehmen der MCS-Gruppe, wobei er Erfahrungen in der
Bergbauwirtschaft sammeln konnte.
Enkh-Amgalan studierte an der Mongolischen Staatsuniversität Internationale
Beziehungen sowie am Monterey Institut für internationale Studien des Middlebury
Kollegs im US-Staat Vermont.
Goldschmuggel
Mongolische Zöllner haben am 18. Juli in Zamyn Uud an der
mongolisch-chinesischen Grenze 6,2 kg Gold entdeckt, dass illegal über die
Grenze nach China transportiert werden sollte.
Das Gold entdeckten die Zollbeamten in einem Güterzug. Den Marktwert bezifferten
sie auf 558 Millionen Tugrug.
Der Fall wurde der Kriminalpolizei übergeben, die die Hintergründe dieses und
anderer Schmuggelaktivitäten aufzudecken gewillt ist.
Kulturministerin
fordert Entschuldigung von Hollywoods „Marvel Entertainment"
Am 24. Mai hat die Ministerin für Kultur, Sport und Tourismus Ts. Oyungerel in
einem offiziellen Schreiben gegen die Verwendung der alten mongolischen Schrift
in dem amerikanischen Action- und Science Fiction-Films „Iron Man 3"
protestiert.
Sie habe den Film zwar noch nicht gesehen, aber die Verwendung mongolischer
Schriftzeichen, die zum nationalen Kulturerbe zählten, auf Seiten von
Terroristen und Mördern, verletze das Ehrgefühl der Mongolen. (Im Film kämpft
Iron Man gegen das Böse in Gestalt des sich auf Chinggis-Khaan berufenen
Mandarin).
Im Antwortschreiben erklärt „Marvel Entertainment", im Film seien Schriften
und Symbole sehr vieler Völker und Staaten benutzt worden, im Anhang des Scripts
sei alles erklärt und begründet worden.
Sollten tatsächlich der Stolz von Menschen und Staaten verletzt worden sein,
bedauern wir das. Nichts habe uns ferner gelegen.
Mongolische
Nationalisten haben es in die internationalen Medien „geschafft"
Es sind Grüppchen nicht unbedingt
nur junger Leute (Khukh Mongol, Dayar Mongol, Tsagaan Khas), die seit Jahren mit
nationalistischen Parolen: „Die Mongolei den Mongolen" hauptsächlich gegen
chinesische Bauarbeiter, Touristen oder Restaurantbesitzer hetzten und gewaltsam
gegen sie oder ihre Einrichtungen vorgingen.
Mongolinnen, die sie verdächtigten, sich mit Chinesen eingelassen zu haben,
wurden drangsaliert.
In jüngster Zeit richten die mongolischen Nazis ihre Angriffe verstärkt gegen
ausländische Bergwerksbetreiber. Diese zerstörten die mongolische Landschaft und
damit die Lebensgrundlage der Einwohner.
„Tsagaan Khas" (Weiße Swastika1 – sanskr. „Glücksbringer"), deren
kahlrasierte Mitglieder schwarze Uniformen mit Hakenkreuzbinden tragen und die
den Hitlergruß verwenden, verstehen sich als Patrioten und Umweltschützer.
„Türen eintreten habe nichts gebracht. In Zukunft verlegen wir uns eher aufs
Demonstrieren", so der Anführer der Gruppe im Gespräch mit dem Argentinier
Carlos Barria.
Der Reuters-Fotograf Barria hatte Gelegenheit, die Gruppe einen Tag lang in
Ulaanbaatar zu begleiten und schilderte seine Eindrücke, die unter anderem im
„Stern" und bei SpiegelOnline veröffentlicht worden sind.
1
mong. „khas temdeg" ist ein seit 6 000 Jahren
in Asien und Europa nachgewiesenes Symbol, das in unterschiedlichen Formen
verwendet wird. Die deutschen Faschisten verwendeten ein auf der Spitze
stehendes, nach rechts abgewinkeltes Hakenkreuz, in Tibet gilt ein links
abgewinkeltes als Symbol für Festigkeit und Ausdauer.

Übervater Chinggis-Khaan auf dem
Sukhbaatarplatz
Wird der
Sukhbaatarplatz demnächst in Chinggis-Khaan-Platz umbenannt?
Das Präsidium der Ulaanbaatar-Stadtverordentenversammlung hat beschlossen,
den Sukhbaatarplatz in Chinggis-Khaan-Platz umzubenennen.
Das Sukhbaatardenkmal soll jedoch an seinem Standort verbleiben.
Einige Bildhauer haben angekündigt, gegen diese Entscheidung, die mit 7:3
Stimmen gefällt worden war, Widerspruch einzulegen.
Die Geschichte könne nicht umgeschrieben werden.
Sumo
Großmeister Hakuho Davaajargal hat mit 13:2 das Juliturnier der Sumoprofis in
Nagoya gewonnen.
Am letzten Tag unterlag er seinem Landsmann Großmeister Harumafuji B. Byambadorj,
der das Turnier mit zehn Siegen und fünf Niederlagen abschloss.