Renate Bormann,
Berlin, Ulaanbaatar
(© Text
& Fotos)
Mai im Erdene-Sum. Zentralaimag
Partnerschaftsabkommen
zwischen EU und Mongolei
Außenminister Luvsanvandangiin Bold und
Catherine Ashton, Hohe Vertreterin der EU für Außen- und Sicherheitspolitik und
Erste Vizepräsidentin der Europäischen Kommission, haben am 30. April in
Ulaanbaatar ein Abkommen über Partnerschaft und Zusammenarbeit unterzeichnet.
Ashton hat vom 28. bis 30. April am 7. Ministertreffen der Gemeinschaft
demokratischer Länder in Ulaanbaatar teilgenommen und der Mongolei für den
erfolgreichen Vorsitz der Gemeinschaft gedankt.
Das EU-Partnerschafts- und Kooperationsabkommen mit der Mongolei werde den Weg
für eine noch engere Zusammenarbeit in Wirtschafts- und Umweltfragen ebnen.
Geplant sei auch die Unterzeichnung eines Finanzierungsabkommens zur Förderung
des mongolischen Standardisierungssystems.
Thailändische
Regierungschefin zu Gast in der Mongolei
Auf Einladung von Ministerpräsident N.
Altankhuyag absolvierte die Premierministerin des Königreichs Thailand Yingluck
Shinawatra vom 27. bis zum 29. April einen offiziellen Besuch in der Mongolei.
Es war der erste Besuch eines thailändischen Regierungschefs bzw. einer
Regierungschefin in der Mongolei in der 39-jährigen Geschichte der
mongolisch-thailändischen Beziehungen.
Shinawatra, die zuvor am Forum der Gemeinschaft demokratischer Staaten in
Ulaanbaatar teilgenommen hatte, betonte, ihre Visite diente nicht der
Verbesserung der Lage ihres Bruders (Thaksin Shinawatra war Ministerpräsident
bis 2006, ehe er aus dem Amt geputscht wurde. Seitdem lebt er im Ausland).
Die Mongolei und Thailand strebten eine engere wirtschaftliche Zusammenarbeit an
und wollten auch in Sicherheitsfragen in der Region und international enger
kooperieren.
Tag der Werktätigen
Anlässlich des Internationalen Tages der
Werktätigen am 01. Mai zeichnete Präsident Ts. Elbegdorj am 03. Mai Werktätige
aus allen Bereichen der Wirtschaft – Umwelt und Naturschutz, Gesundheit, Kunst
und Kultur, Wissenschaft, Bildung, Dienstleistungen, Bergbau, Landwirtschaft,
produzierendes Gewerbe , Transport, Information und Kommunikation – mit Orden,
Titeln und Medaillen aus.
Politbarometer April 2013
Die Sant-Maral-Stiftung befragte zwischen
dem 05. und 21. April 2000 Bürger der Aimags Uvs, Arkhangai, Uvurkhangai,
Selenge, Tuv und Khentii sowie der Hauptstadt Ulaanbaatar nach ihren politischen
Präferenzen.
Mit großem Abstand liegt Präsident Ts. Elbegdorj bei der Frage nach dem für die
Mongolei am besten passenden Staatsoberhaupt vorn.
19,2 Prozent der Befragten sind der Meinung, Elbegdorj sei der am meisten
geeignete Präsident für das Land, ihm folgt der Vorsitzende der MRVP N.
Enkhbayar (er verbüßt zurzeit wegen Amtsmissbrauchs eine Haftstrafe) mit 6,2
Prozent, Expräsident N. Bagabandi erreicht 3,2 Prozent und der ehemalige
Gewerkschaftspräsident, jetzt Mitglied der Großen Staatsversammlung S. Ganbaatar
erreicht ebenfalls 3,2 Prozent.
Wenn morgen Wahlen wären, käme die DP landesweit auf 28,3 Prozent der Stimmen,
die MVP auf 19,2, die MRVP auf 10,4, die übrigen Parteien erreichten zusammen
keine drei Prozent. Allerdings hatten 41 Prozent der Befragten gar keine
Meinung. Auf dem Land fielen die Unterschiede zwischen den Parteien nicht ganz
so hoch aus wie in der Hauptstadt.
88 Prozent auf dem Land und 79 in Ulaanbaatar erklärten, sie würden an den
Wahlen teilnehmen.
Auch auf dem Land käme die DP mit 25,6 Prozent auf den ersten Platz, die MVP
erreichte 23,8 und die MRVP 11,3 Prozent. Hier hatten sich 38 Prozent noch nicht
entschieden.
In Ulaanbaatar entschieden sich 32,2 Prozent für die DP, 12,2 Prozent für die
MVP und 9,1 Prozent für die MRVP.
Für 34 Prozent ist die Arbeitslosigkeit das Problem Nr. 1, danach folgen
Lebensstandard und Inflation (je 16 Prozent).
In der Rangfolge der TOP 10-Politiker kommt S. Ganbaatar mit 25,8 Prozent auf
den ersten Platz, er konnte im Vergleich zum letzten Barometer um 11,3 Punkte
zulegen. Beobachter meinen, das sei auf seine andauernde Kritik am
Oyutolgoi-Projekt zurückzuführen. Er hält den Vertrag mit Rio Tinto für stark
verbesserungsbedürftig.
Ts. Elbegdorj kommt auf 20,9 Prozent, 3,6 Prozent mehr als im vergangenen Jahr,
N. Enkhbayar erreicht 18,3 Prozent, 4,2 weniger als zuletzt. Den vierten Platz
nimmt N. Bagabandi mit 8,9 (+7,3) ein, ihm folgt Exringerchampion B. Bat-Erdene
(8,3 Prozent).
Wahl des neuen
Vizevorsitzenden nicht vor Vereidigung Sumyaabazars
Nach heftigen Auseinandersetzungen konnte
sich R. Gonchigdorj, für die DP in der Großen Staatsversammlung und Vertreter
des „Altan Gadas" Flügels innerhalb der DP-Fraktion, gegen seine Widersacher aus
der eigenen Fraktion bei der Kandidatenkür für den Posten des stellvertretenden
Vorsitzenden der Großen Staatsversammlung durchsetzen.
Der Posten war durch den Rücktritt von S. Bayartsogt freigeworden.
Wie aus der MVP-Fraktion verlautet, werde die Wahl jedoch nicht vor der
Vereidigung des Siegers der Nachwahlen im Songinokhairkhan-Duureg (WK 26) D.
Sumyaabazar (MVP) erfolgen.
B. Bat-Erdene
Ringerchampion zum
MVP-Präsidentschaftskandidaten gekürt
Vier Kandidaten standen zur Wahl: D.
Lundeejantsan, Frau D. Oyunkhorol, Parteivorsitzender U. Enkhtuvshin und Ulsyn
Avraga B. Bat-Erdene.
Die 227 Mitglieder der Parteikonferenz entschieden sich in der Nacht zum 04. Mai
schließlich für B. Bat-Erdene, den Ringerhelden.
Im ersten Wahlgang entfielen auf Lundeejantsan 7 %, auf Oyunkhorol 12,5 %, U.
Enkhtuvshin und B. Bat-Erdene kamen jeweils auf 41 Prozent, auch im zweiten
Wahlgang kam es zu einem Patt, jeder der verbliebenen Kandidaten erhielt 113
Stimmen (eine Stimme war ungültig).
Erst im dritten Wahlgang konnte sich Bat-Erdene durchsetzen. 117 der anwesenden
Mitglieder des Führungsrates entschieden sich für ihn, 108 Stimmen bekam
Enkhtuvshin.
Mongole in Konzernspitze
berufen
Ab dem 03. Juni übernimmt Baataryn Bold die
Verantwortung für das internationale Kupfergeschäft bei Rio Tinto Ltd.
Die Ernennung zum Präsidenten der Abteilung gilt für drei Jahre.
Bolds Amtssitz ist London.
B. Bold ist Absolvent der Technischen Universitäten Ulaanbaatar und Bridgeport
im US-Staat Connecticut, er arbeitete als Investmentbanker für IP Morgan & Chase
in New York, London und Moskau, war Generaldirektor der mongolischen
Newcom-Gruppe, Vorsitzender der Mongolischen Bergbauassoziation und ist Mitglied
des Business Councils der Mongolei.
Gemeinsam mit dem Unternehmer Ganbold Tordai erwarb er (nach Aussagen Tordais)
2011 für 300 Millionen USD die Goldmine ZAO Zoloty Vostok Mongolia.
Reisen in die Mongolei
Von Witzenhausen in die
Mongolei
Anlässlich des internationalen Museumstags
am 12. Mai lädt das Völkerkundliche Museum Witzenhausen im Nordosten Hessens zu
einer Veranstaltung unter dem Titel „Vergangenheit erinnern – Zukunft gestalten"
ein.
Nach Grußworten der Veranstalter wird Doris Götting aus ihrem vielbeachteten
Buch über Hermann Consten „Etzel - Forscher, Abenteurer und Agent" lesen.
Danach haben die Gäste Gelegenheit, die Ausstellung mit Mongoleifotos des
Kolonialschülers, Forschers und Abenteurers Consten zu begutachten.
Prof. Dr. Bürkert und Prof. Dr. Eva Schlecht stellen die aktuelle Forschung im
Altai-Gebirge an der mongolisch-chinesischen Grenze im Rahmen des Projekts
Watercope – deutsch-mongolische Wasserforschung vor.
Ort: Völkerkundliches Museum
Witzenhausen, Steinstraße 19
Zeit: 10:30 – 15:30 Uhr.
Steppenkrieger
Steppenkrieger.
Reiternomaden des 7. – 14. Jahrhunderts aus der Mongolei
Mongolische Viehhalter und Jäger haben vor
wenigen Jahren im Mongolischen Altai Fürsten- und Kriegergräber entdeckt, die
einzigartige Einblicke in die Welt der zentralasiatischen Reiternomaden
ermöglichen.
Dem trockenen und kalten Klima sowie der geschützten Lage der Felsgräber in 1800
bis 3000 Meter Höhe verdanken wir es, dass die mitunter mehr als 1000 Jahre
alten Reste von Kleidungsstücken, Sätteln, Köchern aus Birkenrinde und Leder,
Pfeilen, Reflexbögen, Steigbügeln und sogar von Musikinstrumenten erhalten
geblieben sind.
Zu den sensationellen Funden gehören neben einem Seidendeel und einem Deel
(mantelartiges traditionelles Gewand der Mongolen) aus gefilzter Schafwolle, das
bisher älteste erhaltene Musikinstrument der Mongolei, ein Zupfinstrument,
„verziert mit Jagdszenen und alttürkischen Runen, dessen Hals in einem
Pferdekopf endet".
Die Ausstellung ist ein Gemeinschaftswerk des LVR-LandesMuseum Bonn, der Vor-
und Frühgeschichtlichen Archäologie der Uni Bonn und dem Archäologischen
Institut der AdW der Mongolei und wurde unterstützt vom Bundesministerium für
Bildung und Forschung sowie von der Gerda Henkel Stiftung.
Bereits im vergangenen Jahr erwiesen sich die Reiternomaden in Bonn und
Amsterdam als großer Publikumsmagnet.
Am 16. Mai lädt das kelten römer museum manching im oberbayerischen Landkreis
Pfaffenhofen zur Ausstellungseröffnung ins Foyer des Museums ein.
Nach der Begrüßung durch den Zweckverbandsvorsitzenden kelten römer museum
manching Dr. Georg Schweiger sprechen der Konservator an der Archäologischen
Staatssammlung München Dr. Mathias Will, Prof. Dr. Tsagaan Turbat, Leiter der
Abteilung für Bronze- und Eisenzeit am Archäologischen Institut der AdW der
Mongolei und der Abteilungsleiter für Forschung und Ausstellungen am
Nationalmuseum der Mongolei Dr. Jamsranjav Bayarsaikhan Grußworte.
In die Ausstellung einführen werden Dr. Wolfgang David M. A., der Direktor des
kelten römer museums und Prof. Dr. Dr. h.c. Jan Bemmann, Vorstand der Abteilung
für Vor- und Frühgeschichtliche Archäologie, Institut für Archäologie und
Kulturanthropologie der Universität Bonn.
Für die musikalische Umrahmung der Veranstaltung sorgt das mongolische
Folkloreensemble Khukh Mongol.
Eröffnung: 16.05. 2013, 18.00 Uhr
Biografien erfolgreicher mongolischer Unternehmer
Geheimnisse mongolischer
Unternehmensführer
Kürzlich veröffentlichten Chinzorig Onon
und Batsukh Jarantai im August von Goethe Literaturverlag (Frankfurter
Verlagsgruppe) 38 Biografien von mongolischen Unternehmensführern.
Erklärtes Ziel der Autoren ist es, anhand des Werdegangs jedes einzelnen der
vorgestellten Persönlichkeiten, darunter allerdings nur wenige Frauen,
nachzuweisen, dass jeder Mensch alles erreichen kann, wenn er über den nötigen
Willen und die nötigen Fähigkeiten verfügt und diese zu nutzen weiß.
Sie kritisieren die ihrer Auffassung nach weit verbreiteten Intentionen junger
Mongolen, Posten zu ergattern und zu behalten.
Es fehlten Ideen und der unbedingte Wille, durch harte Arbeit nicht nur
Wohlstand zu erreichen, sondern auch nachahmenswertes Beispiel für kommende
Generationen zu sein.
Nach eigenen Worten haben die Autoren nur solche Unternehmer ausgewählt, die „es
nicht durch Beziehungen und Korruption zu etwas gebracht haben", sondern solche,
die ihre Träume verwirklicht haben, indem sie lange und hart dafür gearbeitet
haben, mutig neue Wege beschritten haben und sich durch Rückschläge nicht
unterkriegen ließen. Ein Motto einte sie alle: „Nichts ist unmöglich".
Zu den Porträtierten gehören namhafte Persönlichkeiten wie L. Boldkhuyag, der
Mitbegründer der Bodi Group, der jüngste Sohn des international bekannten
Mongolisten Luvsanvandan und Bruder von Außenminister L. Bold.
Wohlbekannt ist auch der Gründer des Narantuul-Großmarktes in Ulaanbaatar Sh.
Saikhansambuu, der von 2008 bis 2012 für die MVP in der Großen Staatsversammlung
saß.
Kh. Battulga, Chef der Genko-Gruppe, Initator und Hauptsponsor des begehbaren
Chinggis-Denkmals im Erdene Sum und des geplanten Maidar-Komplexes, Eigentümer
u. a. von Makh Impex und von Talkh Chikher ist seit 2012 Minister für Industrie
und Landwirtschaft.
Über ihn berichten die Autoren, dass er im Alter von 16 Jahren das erste Mal
nach Ulaanbaatar kam und starr vor Schrecken die Fahrt in einem Fahrstuhl
erlebte, besser erlitt.
Die Biographien werden zwar in alphabetischer Reihenfolge (entsprechend dem
Rufnamen) aufgeführt. Trotzdem wäre ein Inhaltsverzeichnis von großem Vorteil
für die Nutzung des Buches.
Es fehlen auch jegliche Literatur- und Quellenangaben. Der Leser muss davon
ausgehen, dass sich die Darstellung des Werdegangs der Porträtierten allein aus
den Gesprächen zwischen Unternehmer und Autoren zusammenfügt.
Secrets of Mongolian Business Leaders.
Featured Bigraphies, Frankfurter Literaturverlag Frankfurt am Main, 2013.50 Jahre Staatsoper
Anlässlich des 50-jährigen Jubiläums des
Staatlichen Opern- und Ballettheaters Ulaanbaatar können sich die Besucher am
15., 16., 17. und 19. Mai auf die Ballettaufführungen „Scheherazade" nach der
Musik von Rimsky-Korsakov und „Blumen zwischen Unkraut" nach der Musik von E.
Choidog (1926-1988) und die Oper von Kh. Bilegjargal „Lambugais Tränen", besser
bekannt als „Die Tränen des Lamas", freuen.
Am 19. Mai präsentieren sich die Künstler in einer festlichen Gala.
„Neues aus der Mongolei" können Sie wieder ab 19. Mai lesen. R. B.
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Last Update: 02. Januar 2023