Erster offizieller Besuch José Manuel Barrosos in der
Mongolei
Am 17. /18. November absolvierte
EU-Kommissionspräsident José M. Barroso seinen ersten offiziellen Besuch in der
Mongolei.
Er wurde von Präsident Ts. Elbegdorj empfangen und traf sich mit
Ministerpräsident N. Altankhuyag zu Gesprächen über den Stand und die
Perspektiven der Zusammenarbeit zwischen der Mongolei und der EU.
Vor Lehrern und Studenten der Mongolischen Staatsuniversität hielt er eine
Vorlesung zu aktuellen Problemen der internationalen Zusammenarbeit.
Staatshaushalt 2014 beschlossen
Nach der gesetzlich vorgeschriebenen vierten Lesung haben die Abgeordneten
am 15. November mehrheitlich dem Staatshaushaltsplan 2014 sowie den
Haushaltsplänen für die Sozialversicherung und den nationalen Bevölkerungsfonds
zugestimmt.
Die Staatsausgaben werden um 20 Milliarden Tugrug gekürzt (Bildung und
Gesundheit sind nicht betroffen).
Regierung und zuständige Ausschüsse hatten darauf gedrungen, die Gründe für die
gestiegenen Staatsausgaben sowie für die zwar bereits finanzierten, aber nicht
fertiggestellten öffentlichen Gebäude herauszuarbeiten.
Statistik Oktober 2012
Nach Angaben aus dem Nationalen Amt für Statistik wurden bis Oktober 2013 66
618 Kinder geboren, 6,9 Prozent mehr als im vergleichszeitraum des Vorjahres.
953 Babys starben vor ihrem ersten Lebensjahr, 0,4 Prozent mehr, 1 181 vor ihrem
fünften Geburtstag, 2,3 Prozent mehr als im vergangenen Jahr.
Die Polizei registrierte 21 100 Straftaten, 16,1 Prozent mehr als im
Vergleichszeitraum.
Infolge von Straftaten erlitten 7 800 Menschen Verletzung, 817 starben, 13,5
bzw. 2,1 Prozent mehr als im Vorjahr.

Ehemaliges Leninmuseum
115 Millionen Tugrug Einnahmen
Die Ministerin für Kultur, Sport und Tourismus Ts. Oyungerel freute sich,
mitteilen zu können, dass sich das provisorische Dinosauriermuseum auf dem
Chinggis-Khaan-Platz in Ulaanbaatar zum Publikumsmagneten entwickelt hat. Bis
zum 15. September wurden 115 Millionen an Eintrittsgeldern und durch den Verkauf
von Souvenirs eingenommen.
In den Wintermonaten müsse das Museum leider umziehen, die Exponate wurden ins
Darkhan-Uul-Aimag-Museum transportiert.
Leider sei das Problem bezüglich der Umgestaltung des ehemaligen Leninmuseums in
ein Dinosauriermuseum bis heute nicht abschließend geklärt.
Der Vorschlag in Zuun Mod, der Hauptstadt des Zentralaimags ein
paläontologisches Museum zu bauen, werde geprüft.
Die Mongolei erwarte gegenwärtig die „Rückkehr" von drei Tyrannosaurier Baatar –
Skeletten aus Europa, von denen eines offiziell seit 1987 in einer Ausstellung
in Italien gezeigt worden sei.
Ein anderes befinde sich in Tokio.
MRVP-Parteikonferenz
Am 24. November soll eine Parteikonferenz der MRVP Klarheit über den
künftigen Kurs und die Führung der Partei bringen.
Der Vorsitzende Nambaryn Enkhbayar befinde sich zwar noch zur medizinischen
Behandlung in Südkorea, sein Zustand bessere sich allmählich und nach zwei
Operationen könne er in die Heimat zurückkehren. Die Parteikonferenz müsste aber
höchstwahrscheinlich ohne ihn stattfinden, kritisiert die Basis die Pläne der
Führung.
1,2 Milliarden für Viehhalter
In diesem Jahr erhielten die Viehhalter aus dem Staatshaushalt
Vorauszahlungen in Höhe von 1,2 Milliarden Tugrug, im Gegenzug flossen 18
Millionen Tugrug an Steuergeldern aus dem Verkauf von Schaf- und Kamelwolle an
einheimische Unternehmen in den Staatshaushalt.
Jeder Viehhalterhaushalt bekam also 2 000 Tugrug pro Kilogramm Wolle als Prämie
vom Staat, jedoch nur, wenn sie direkt an heimische Produzenten verkauften.
11. Asien-Europa-Meeting (ASEM) in Neu Delhi
Der stellvertretende Außenminister D. Gankhuyag leitete die mongolische
Delegation, die am ASEM vom 10. – 12. November in Neu Delhi (Indien) teilnahm.
Vertreter aus 51 Staaten hatten sich versammelt, um über eine engere Kooperation
zwischen Europa und Asien zu beraten.
Außerdem standen auf der Agenda Themen wie Terrorismusbekämpfung,
Menschenhandel, Geldwäsche sowie die Herausforderungen des Klimawandels.
Am Rande der Veranstaltung traf Gankhuyag mit den Außenministern Ungarns, der
Schweiz und Großbritanniens, dem australischen Sonderbeauftragten „Big 20" sowie
mit dem finnischen Minister für internationale Entwicklung zu bilateralen
Gesprächen zusammen.
Altmongolisch als offizielle Staatsschrift
Das Ministerium für Kultur, Sport und Tourismus hat beschlossen, die
Initiative von Präsident Ts. Elbegdorj, die alte mongolische Schrift (Uigurisch)
wieder als Nationalschrift zu verwenden, in die Tat umzusetzen.
Ministerin Oyungerel kündigte an, ab dem 01. September 2014 müssten alle
Angestellten des Ministeriums fließend altmongolisch lesen und schreiben können.
In der ersten Januarwoche 2014 würden die aktuellen Altmongolischkenntnisse der
Mitarbeiter überprüft, danach entsprechende Kurse zur Verbesserung dieser
Fähigkeiten angeboten.
Der Staatspreisträger und Verdiente Lehrer der Mongolei Prof. Dr. Sh. Choimaa
wird die Prüfungen abnehmen.
Verzicht auf Abgeordnetenmandat
Das prominente Mitglied der DP-Fraktion R. Amarjargal (mit M. Enkhsaikhan,
heute MNDP und Ts. Elbegdorj gehörte er seinerzeit zur Riege der
Ministerpräsidenten, die die DP im Laufe ihrer Regierungszeit von 1996-2000
stellte) hat angekündigt, auf sein Abgeordnetenmandat verzichten zu wollen.
J. Batzandan, nach den gewalttätigen Unruhen 2008 kurz inhaftiert und seitdem
Führungsmitglied der DP, hat hingegen per Twitter dementiert, ein ähnliches
Gesuch abgegeben zu haben.
Ministerpräsident Altankhuyag empfängt deutschen
Botschafter
Im Zusammenhang mit der Übergabe seines Beglaubigungsschreibens vor wenigen
Monaten hat Ministerpräsident N. Altankhuyag den deutschen Botschafter in der
Mongolei G. Thiedemann am 12. November zu einem ersten offiziellen Gespräch
empfangen.
Während seiner Zeit als Botschafter in Nordkorea habe er 2011 die Mongolei als
Tourist besucht. Das Land habe ihn so beeindruckt, dass er sehr erfreut gewesen
sei, Deutschland als Botschafter in der Mongolei zu vertreten, so Thiedemann.
Beide Seiten bereiteten zurzeit die Feierlichkeiten aus Anlass der Aufnahme
diplomatischer Beziehungen zwischen der MVR und der Bundesrepublik Deutschland
am 31. Januar 1974 vor.
(Der untergegangene zweite deutsche Staat DDR und die MVR hatten bereits im
April 1950 diplomatische Beziehungen aufgenommen).

Naturkundemuseum in Ulaanbaatar
Nationales Archäologiemuseum
Das Ministerium für Kultur, Sport und Tourismus plant die Errichtung eines
nationalen archäologischen Museums im Nationalpark.
Am 12. November hat das Ministerium die öffentliche Ausschreibung (in englischer
und mongolischer Sprache) für das umfangreiche Projekt (Bauten,
Dienstleistungseinrichtungen, Gestaltung der Umgebung) vorgestellt.
Das Museum werde sechs Abteilungen – Steinzeit, Bronzezeit, Eisenzeit,
Xiongnu-Zeit, Zeit der Uiguren und Großreich umfassen.
Die Bewerber können vom 12.11. bis zum 11.12. ihre Projektvorschläge einreichen,
am 16. Dezember sollen die Sieger verkündet werden.
Für den ersten Platz werden drei Millionen, für den zweiten Platz zwei Millionen
und für den dritten Platz eine Million Tugrug als Prämien gezahlt.
Auch für das Museum der schönen Künste, das Naturkundemuseum und das
ethnologische Museum würden neue Konzeptionen erarbeitet.
Auch für die Umsetzung dieser Projekte würden öffentliche Ausschreibungen
vorbereitet.
Einladung zum Mongoleikolloquium
Die Abteilung für Mongolistik und Tibetstudien der Universität Bonn lädt
alle Interessierten zum Kolloquium am 21. November, 18:00 Uhr, ein.
Ort: Bonn, Regina-Pacis-Weg 7, Raum ÜR 2.024.
Prof. Dulam von der Mongolischen Staatsuniversität wird zum Thema
"Interpretationen der mongolischen Symbolik" sprechen.
Mongolen verwenden Symbole in jeder Lebenslage und so dienen sie als Code für
das Interpretieren kultureller Gegebenheiten und tragen zur Erkenntnis von
„Gesetzmäßigkeiten des Seins und Verfallens" bei.
Prof. Dulam wird sich zu den sieben Grundkategorien der mongolischen Symbolik –
Zahlen, Farben, Himmelsrichtungen, Formen, Mimik und Gestik, Träume sowie Zeit -
äußern. Frau Senderjav wird die Übertragung der Präsentation ins Deutsche
besorgen.
Mongolischer Filmabend im
Zentralasienseminar-Mongolistik der HUB
Frau A. Ganchimeg lädt alle Mongoleifreunde am 20. November, ab 18:00 Uhr
zum ersten mongolischen Filmabend in die Invalidenstraße 118 in Berlin ein.
Ab diesem Wintersemester soll einmal im Monat ein mongolischer Film präsentiert
werden.
Den Anfang macht die 1963 gedrehte Komödie „Aman Khuur" (Mundharmonika), einer
der bekanntesten und beliebtesten Filme der Mongolen.
Frau Ganchimeg hat eine deutsche Zusammenfassung erarbeitet und wird, sollte es
gewünscht werden, während der Filmvorführung übersetzen.
Berichtigung: Frau Ganchimeg ist seit dem 01. Oktober
fest angestellte Mitarbeiterin an der HUB und leitet als Nachfolgerin von Prof.
Dr. Ines Stolpe die Mongolistik am Institut für Asien- und Afrikawissenschaften.
R. B.