Präsident Elbegdorj auf der 68. Generalversammlung der
Vereinten Nationen
Vom 22. – 27. September nahm Präsident Elbegdorj an der 68. Plenartagung der
Vereinten Nationen in New York teil.
Unter anderem traf er mit dem UN-Generalsekretär Ban Ki-moon zusammen, der der
Mongolei zum wiederholten Male für ihren Beitrag bei friedenssichernden
Maßnahmen der UNO dankte.
In seinem Redebeitrag begrüßte das mongolische Staatsoberhaupt die Resolutionen
über die Verpflichtung der Regierungen, die Teilhabe von behinderten Menschen am
gesellschaftlichen Leben zu fördern.
Gemeinsam mit US-Präsident Barack Obama leitete er die Rundtischdiskussion über
eine stärkere Einbeziehung der Zivilgesellschaft bei der politischen
Entscheidungsfindung in Entwicklungsländern.
Der mongolischen Delegation gehörten Außenminister L. Bold und weitere
Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens der Mongolei an.
Keine Beschlüsse auf der Sondersitzung der Großen
Staatsversammlung
Ohne Beschlussfassung über die von der Regierung vorgelegten
Gesetzesentwürfe ging die Sondersitzung der Großen Staatsversammlung am 27.09.
zu Ende.
In seiner Abschlussrede verwies der Vorsitzende Z. Enkhbold auf die intensiven
Debatten zu den vorgelegten Entwürfen und Änderungsvorschlägen zum
Investitionsgesetz, zum Bergbaugesetz, zum Goldhandel und zum
Investitionsfondsgesetz sowie zum „Gesetz mit dem langen Namen", das den Schutz
der Flüsse, Wasser- und Waldressourcen zum Inhalt hat und Bergbau – Exploration
und Abbau - streng begrenzen soll.
Außerdem betonte er die Notwendigkeit einer möglichst schnellen Einigung, um
einer weiteren Schwächung der mongolischen Wirtschaft und des Tugrug vorzubeugen
sowie das Investitionsklima wieder zu verbessern.
Als Gründe für die fehlenden Beschlüsse nannte Enkhbold die Forderungen der
Abgeordneten, vor allem von MRVP/MNDP und MVP, nach mehr und detaillierteren
Informationen zu den Gesetzesvorhaben.
Die weiterführenden Diskussionen und mögliche Beschlussfassungen werden nun in
der Herbstsitzungsperiode erwartet.
Ministerpräsident Altankhuyag in Japan
Vom 11. bis 14. September absolvierte Premierminister N. Altankhuyag einen
offiziellen Besuch in Japan.
Auf der Basis einer strategischen Partnerschaft beschlossen beide Seiten ein
Kooperationsprogramm für die nächsten fünf Jahre.
Die Mongolische Entwicklungsbank und die Japanische Bank für internationale
Zusammenarbeit (JBIC) werden in Zukunft enger zusammenarbeiten.
Die JBIC erhält das Recht, in der Mongolei Kredite zu vergeben, Produzenten von
Exportgütern beim Handel mit Drittstaaten zu unterstützen und unabhängig von den
Zinsforderungen mongolischer Geldinstitute günstigere Kredite anbieten zu
können.
Weitere wichtige gemeinsame Projekte sind der Bau des neuen internationalen
Flughafens im Selenge-Sum, der Bau einer Untergrundbahn in Ulaanbaatar bis 2020,
das „Straßenprojekt Ulaanbaatar" mit einem Highway entlang der Tuul, die
Förderung der Industrieproduktion in der Mongolei, die Errichtung einer
Ölraffinerie in Darkhan und der Ausbau der Zusammenarbeit beim Umweltschutz und
im Bergbau.
Honorarkonsulat in Chicago eröffnet
Am 30. September wurde in Anwesenheit von Präsident Ts. Elbegdorj das
mongolische Honorarkonsulat in Chicago (US-Bundesstaat Illinois) feierlich
eröffnet
Honorarkonsul William G. Pintas hatte seine Tätigkeit am 28.09. aufgenommen.
An der Eröffnungsfeier nahmen neben dem mongolischen Staatsoberhaupt der
Außerordentliche und Bevollmächtigte Botschafter der Mongolei in den USA B.
Altangerel, Bürger der Stadt Chicago sowie in den USA lebende mongolische
Staatsbürger teil.
Statistik August 2013
Das nationale Amt für Statistik hat am 10. September seinen Monatsbericht
für August 2013 veröffentlicht.
Danach wurden in den ersten acht Monaten dieses Jahres 53 009 Kinder geboren, 3
570 mehr als im Vergleichszeitraum des Vorjahres.
752 Kinder starben vor ihrem ersten, 168 vor ihrem fünften Geburtstag, 21
weniger bzw. vier mehr als im Vorjahr.
Offiziell arbeitslos registriert waren Ende August 37 200 Menschen, 6 000
weniger als Ende August 2012.
61 500 Menschen bezogen Sozialhilfeleistungen, 1 900 mehr. Die aufgewendete
Summe erhöhte sich um 12,7 Milliarden Tugrug oder 33,5 Prozent im Vergleich zum
Vorjahreszeitraum.
Landesweit registrierte die Polizei 16 828 Straftaten, 2 313 mehr als 2012.
Die Inflationsrate stieg im Vergleich zum Juli um 1,7 Prozent, im Vergleich
zum Jahresanfang um 6,7 und im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 9,4 Prozent.
Das Außenhandelsvolumen (Stand 15.09.13) sank um 568,7 Millionen USD auf 7 424,5
Millionen. Auf den Export entfielen 2 880,1 Millionen, das sind 166,5 Millionen
oder 5,5 Prozent weniger als im Vergleichszeitraum des Vorjahres, auf den Import
entfielen 4 544,4 Millionen, ein Rückgang um 402,2 Millionen oder um 8,1
Prozent.
Das Handelsdefizit verringerte sich um 235,7 Millionen oder um 12,4 Prozent auf
1,7 Milliarden USD.
Die Industrieproduktion wuchs um 125 Milliarden Tugrug auf 1 544,5 Milliarden
(nach Preisen von 2005).
Mit Stand vom 01. September 2013 waren 17 500 Tonnen Kartoffeln geerntet – 193,2
Tonnen mehr als im Vorjahr.
Die Ernteerträge bei Gemüse sanken um 803,2 auf 14 600 Tonnen, bei Heu auf 222
900 Tonnen, das sind 32,9 Prozent weniger als im Vergleichszeitraum des
Vorjahres.
172 Menschen starben infolge von Naturkatastrophen und Unfällen. Die
Viehverluste beliefen sich auf 235 200 Stück.
Die höchste Temperatur mit 38,5 Grad wurde im August im Sainshand-Sum (Dornogov‘-Aimag)
gemessen, die niedrigste mit minus 2 Grad im Otgon-Sum (Zavkhan) und in Terelj
(Stadtbezirk Nalaikh).
Treffen zwischen Gankhuyag und Kinnell
Bergbauminister D. Gankhuyag hat sich am 18. September auf eigenen Wunsch
mit dem designierten Präsidenten und Generaldirektor der Oyutolgoi-Gold- und
Kupfermine in der Mongolei Craig Kinnell – er löst am 01. Oktober Cameron McRae
ab – getroffen. Beide versicherten, schnellstmöglich alle Probleme bezüglich des
Untertagebetriebs von Oyutolgoi lösen zu wollen.
Dies sei sowohl im Interesse des kanadischen Unternehmens Tourquoise Hill
Resources, ein Tochterunternehmen von Rio Tinto und Hauptanteilseigner an der
Kupfer- und Goldmine Oyutolgoi (Tourquoise Hill, Türkishügel) als auch der
Mongolei.
Kinnell betonte, bei allen Vorhaben würden Umweltschutzgesetze, die Sicherheit
der Arbeiter und die Entwicklung der ganzen Region (Khanbogd-Sum im Südgobiaimag)
beachtet werden.
XI. Mongolisch-Deutsches Forum
Anlässlich des 20-jährigen Bestehens des Büros der Konrad-Adenauer-Stiftung (KAS)
in der Mongolei organisierte das Mongolisch-Deutsche Forum gemeinsam mit der KAS
am 17. September in Ulaanbaatar ein Symposium zum Thema: „Verantwortung in der
Marktwirtschaft", an dem auch der ehemalige KAS-Generalsekretär, Staatssekretär
a. D. Wilhelm Staudacher sowie der deutsche Botschafter Gerhard Thiedemann mit
Redebeiträgen teilnahmen.
Das MDF war 1999 beim Besuch von Bundespräsident Roman Herzog auf Initiative des
Bundespräsidenten und des ersten Präsidenten der Mongolei P. Ochirbat gegründet
worden.
P. Ochirbat, seit seiner Gründung Präsident des MDF, hielt das
Eröffnungsreferat.
Präsident Ts. Elbegdorj sprach über die Verantwortung der Politiker und
Unternehmer seit dem Übergang von der Plan- zur Marktwirtschaft Anfang der 90-er
Jahre und dankte der KAS für die langjährige erfolgreiche Zusammenarbeit mit der
Demokratischen Partei und ihren Vorläufern bei der Bewältigung des
Transformationsprozesses in der Mongolei.
Wettbewerbsindex 2013
Am 04. September hat das Weltwirtschaftsforum die Ergebnisse seiner
Untersuchungen zur Wettbewerbsfähigkeit von 144 Ländern veröffentlicht.
Für die Standortbewertung spielten Indikatoren wie Infrastruktur, Bildungswesen,
Gesundheitswesen und Kriminalität eine Rolle.
Die Mongolei kommt in diesem Jahr auf den 107. Platz, 14 Plätze schlechter als
im vergangenen Jahr.
Klaus Schwab, geschäftsführender Direktor des Weltwirtschaftsforums, sieht eine
der Ursachen für die Verschlechterung im schwächeren makroökonomischen Klima in
der Mongolei.
Das Haushaltsdefizit hätte im vergangenen Jahr sieben Prozent vom BIP erreicht,
die Inflationsrate 15 Prozent, die Auslandsinvestitionen seien um 41 Prozent
zurückgegangen.
Es käme darauf an, das Vertrauen der Investoren wieder zu gewinnen, die
Energieversorgung zu stabilisieren und die Infrastruktur zu entwickeln.
USA sagen 5,1 Millionen USD mehr zu
Am 26. September haben der Minister für Wirtschaft und Entwicklung N.
Batbayar und die Botschafterin der USA in der Mongolei Piper Anne Wind Campbell
in Ulaanbaatar eine Vereinbarung über die Zahlung von zusätzlichen 5,1 Millionen
USD unterzeichnet.
Das Geld ist vorgesehen für Projekte, die die Erhöhung der Qualität der
Regierungsführung zur Folge haben sowie der Stärkung der lokalen
Selbstverwaltungsorgane dienen.
Jeder Hauptstädter verzehrt 6,8 kg Fleisch
Nach Informationen aus dem Amt für Statistik der mongolischen Hauptstadt
Ulaanbaatar vom 24. September verzehrt jeder Einwohner, jede Einwohnerin im
Monat 6,8 kg Fleisch oder Fleischprodukte, 7,7 kg Milch oder Milchprodukte, 0,4
kg Butter und sieben Eier. Dazu verbraucht jeder 10,3 kg Mehl oder Mehlprodukte,
1,4 kg Zucker, 1,8 kg Reis, 0,8 kg Obst, 2,8 kg Gemüse und 0,5 kg Pflanzenfette.

Hier lag die Bombe
Gewehrfeuer vor dem Regierungspalast
Am 16. September – während der Eröffnungstagung der außerordentlichen
Parlamentssitzung, die von einer Protestdemonstration von elf
Nichtregierungsorganisationen vor dem Regierungspalast begleitet wurde - hörten
Passanten, Abgeordnete und Mitarbeiter im Regierungsgebäude plötzlich
Gewehrfeuer in der Nähe des Gebäudes.
Die herbeigeeilten Polizisten und Angehörige der Staatssicherheit nahmen drei
Mitglieder der Umweltbewegung zur Rettung des Ongi-Flusses „Gal Undesten" fest
und konfiszierten Waffen und Munition.
Ts. Munkhbayar, der Vorsitzende der „Bewegung zum Schutz des Ongi-Flusses",
erklärte, die Aktion sollte für mehr Aufmerksamkeit für die Probleme der
Umweltschädigung durch die Bergbauaktivitäten sorgen und zur Umsetzung des 2009
verabschiedeten „Gesetzes mit dem langen Namen" beitragen: 40 Prozent des
mongolischen Territoriums müssten als Landschaftsschutzgebiete deklariert, 1 782
Abbaulizenzen für ungültig erklärt werden.
Die Änderungspläne am Gesetz müssten gestoppt werden.
Die Schüsse seien aus Versehen abgefeuert worden.
Hinter dem Staatssiegeldenkmal, in Papierkörben vor dem Umweltministerium, dem
Bergbauministerium, vor der Zentralen Steuerbehörde und vor dem Central Tower
entdeckten die Sicherheitskräfte Bomben. Die Mitarbeiter von fünf Ministerien
wurden evakuiert, alle Gebäude durchsucht.
Verletzt wurde niemand.
Gegen Munkhbayar und zehn weitere Mitglieder seiner Bewegung wurden
Strafverfahren eingeleitet.
Ein Ziel haben die Demonstranten jedenfalls erreicht: Aufmerksamkeit seitens der
Öffentlichkeit ist ihnen jetzt sicher.

D. Natsagdorj
Natsagdorj wird umziehen
Auf Beschluss der Ulaanbaatarstadtverwaltung wird das Denkmal des
Mitbegründers der modernen mongolischen Literatur Dashdorjiin Natsagdorj
(1906-1937) demnächst an einen neuen Standort gebracht werden.
Noch steht es im Freizeit- und Erholungspark am Kinder- und Jugendpalast
gegenüber dem Bayangol-Hotel.
Dort sei es mehr und mehr in Vergessenheit geraten, der Platz sei zu abgelegen.
Nun soll es an der Stelle neu aufgestellt werden, wo bis vor kurzem das
Lenindenkmal stand, vor dem Ulaanbaatar-Hotel.
Bat-Uul erklärte, man habe mitnichten das Lenindenkmal zerstört. Es sei
sorgfältig abgebaut worden und könne ersteigert werden.
„Tag der Senioren"
Anlässlich des Internationalen Tages der älteren Generation am 01. Oktober
haben das Amt für Sozialhilfeleistungen Ulaanbaatars, der „Freie Seniorenverband
der Mongolei" und das Unternehmen „Monos Farm" am 27. September neun über
hundertjährige Bürger Ulaanbaatars mit Geschenken geehrt.
Nach Angaben der Ulaanbaatarstadtverwaltung leben in Ulaanbaatar 62 146 ältere
Bürger, die vom Amt für Sozialhilfeleistungen betreut werden.
27 von ihnen sind über 100, 246 über 95 und 7 144 über 80 Jahre alt.
„Im Land der Gräser und wilden Pferde"
Noch bis zum 17. November präsentiert das Senckenberg Museum1 für
Naturkunde in Görlitz die Ausstellung „Im Land der Gräser und wilden Pferde –
Biologische Forschungen in der Mongolei".
Deutsche Wissenschaftler untersuchen seit 50 Jahren die „einmalige Vielfalt der
mongolischen Natur".
Diesem Jubiläum widmen die Organisatoren die internationale Wanderausstellung,
die ergänzt wird durch Veranstaltungen nicht nur zum Kennenlernen der
mongolischen Natur, sondern auch der Kunst, Kultur und der Menschen des Landes:
100 mongolische Horizonte – Kunstausstellung des Mongoleizentrums Freiburg (04.
– 31.10.2013), Themenführungen „Botanische Forschungen" (15.10.), „Zoologische
Forschungen" (22.10.), Vorträge, Fotoausstellungen zur Geschichte, zur
Geographie, zu Sitten und Bräuchen.
Am 13. November liest der tuwinisch-mongolische Schriftsteller Galsan Tschinag (Chinagiin
Galsan) im Humboldthaus des Museums aus seinem neuen Buch „Der Mann, die Frau,
das Schaf, das Kind".
Für mehr Informationen sh. auch
www.senckenberg.de/mongolei
1
Benannt nach Johann Christian Senckenberg
(1707-1772), Naturforscher und Stifter aus Frankfurt/Main.