
Möge es ein gutes Jahr werden
Abschluss der
Herbstsitzungsperiode
Der Vorsitzende der Großen
Staatsversammlung hat am 30. Januar die Herbstsitzungsperiode für beendet
erklärt.
Insgesamt hätten sich die Abgeordneten an 86 Tagen versammelt und 148 Gesetze
und Beschlüsse bestätigt.
Die wichtigsten Gesetzesvorhaben waren das Gesetz über den Staatshaushalt 2014,
das Gesetz über den Haushalt des Bevölkerungsentwicklungsfonds und über den
Haushalt der Sozialversicherung. Die Debatte um den Gesetzesentwurf über die
Trennung von Amt und Mandat wurde in die Frühjahrssitzungsperiode verschoben
Der notwendig gewordene Nachtragshaushalt muss bis zum 01. März 2014 beschlossen
werden.
Die Debatten darüber wurden auf eine Sondersitzung der Staatsversammlung, deren
Termin noch nicht feststeht, verschoben.
Andere wichtige Ergebnisse der Herbstsitzungen waren die Beschlussfassungen über
das Investitionsgesetz, die Außerkraftsetzung von Teilen des Gesetzes über
Beschränkungen ausländischer Beteiligungen in strategisch bedeutsamen
Wirtschaftszweigen, über die Bergbau-Regierungspolitik, die Senkung der
Mehrwerttsteuer für ausgewählte Branchen sowie Gestesänderungen bzw. –Zusätze
beim Strafrecht und Antikorruptionsgesetz.
Noch keine
Veröffentlichung der Tagesordnung der Frühjahrssitzungen
Bekannt ist nur, dass der
Präsident fünf, die Regierung 95, die Ausschüsse 41 und die in der
Staatsversammlung vertretenen Parteien und das Bündnis „Ehrlichkeit" 279
Vorschläge unterbreitet haben.

Im Staatsger. Foto Präsidialamt
Präsident Elbegdorj
wünscht seinen Landsleuten Glück und Kraft im Jahr des Pferdes
Traditionsgemäß empfingen der
Präsident, der Vorsitzende der Großen Staatsversammlung und der Regierungschef
am ersten Tag des neuen Mondjahres hochbetagte Bürger, um die feierlichen
Neujahrsbegrüßungsrituale zu zelebrieren, danach wandte sich Präsident Ts.
Elbegdorj an alle Mongolen, um ihnen friedliche, entspannende und erlebnisreiche
Tsagaan-Sar-Feiertage zu wünschen, dabei die Hoffnung ausdrückend, das
Pferdejahr möge dem Land und seinen Bewohnern Gesundheit, Glück und Wohlstand
bringen.
2014 würde ein Jahr großer Herausforderungen im Arbeitsleben, aber auch die
Wertschätzung der traditionellen Kultur, Sitten und Bräuche dürfe nicht
vernachlässigt werden.
Ähnlich äußerten sich Ministerpräsident N. Altankhuyag und der Vorsitzende der
Großen Staatsversammlung Z. Enkhbold.
Außerdem fanden die traditionellen Begrüßungsrituale im Regierungspalast und im
Staatsger zwischen den „drei Spitzen" des mongolischen Staates untereinander
sowie mit den Mitgliedern der Staatsversammlung, der Regierung, des
diplomatischen Corps und mit den Oberlamas der großen Klöster der Mongolei Zeit
und Raum, ebenso legten Präsident, der Vorsitzende der Staatsversammlung und der
Ministerpräsident Blumen am Chinggis-Denkmal nieder.
Außenminister Bold
auf Dienstreise in Litauen und Polen
Am 28. und 29. Januar absolvierte
Außenminister L. Bold offizielle Besuche in Litauen und Polen.
Hauptgesprächsthemen waren jeweils die Vertiefung der wirtschaftlichen,
kulturellen und politischen Zusammenarbeit sowie die Unterstützung der beiden
Staaten im Zusammenhang mit der EU-Mongolei-Kooperation.
Mit L. Bold besuchte zum ersten Mal ein Außenminister der Mongolei Polen.
Beide Seiten vereinbarten die Wiedereröffnung einer diplomatischen Vertretung
Polens in Ulaanbaatar.
Polen hatte seine Botschaft 2009 aus finanziellen Erwägungen heraus geschlossen.
Treffen der
Parteivorsitzenden
Auf eine Initiative des
Vorsitzenden der MVP M. Enkhbold hin, versammelten sich am 28. Januar die
Vorsitzenden von 18 politischen Parteien im Regierungspalast.
Besprochen wurden Probleme der aktuellen politischen und wirtschaftlichen Lage
der Mongolei und die Möglichkeiten der Zusammenarbeit aller politischen
Parteien, einschließlich der nicht in der Staatsversammlung vertretenen
Parteien.
Im Mittelpunkt der Beratungen standen zunächst geplante Verfassungsänderungen,
die Parteienfinanzierung, der Gesetzentwurf über die Trennung von Amt und Mandat
und die Organisation von Wahlen.
Der Vorsitzende der Grünen Partei O. Bum-Yalagch forderte vom
Fraktionsvorsitzenden der DP D. Erdenebat, der die Nichtberücksichtigung der
„Parteien ohne Sitz im Parlament" gefordert hatte, eine Entschuldigung.
Der Vorsitzende der Traditionspartei meinte, die Zeit der DP als Hoffnungsträger
sei vorbei.
Die Grünen kritisierten das harte Urteil gegen den Umweltaktivisten Ts.
Munkhbayar (22 Jahre Haft), gleichzeitig forderten sie den Rücktritt von
Außenminister L. Bold, der „unverantwortliche Positionen bezüglich der Nutzung
der Atomkraft" vertrete 1, auch der Vorsitzende der Atomkraftbehörde
N. Tegshbayar vertrete Positionen, die nicht im Interesse der Mongolen lägen.
Die meisten der anwesenden Parteiführer waren sich einig, dass das Urteil gegen
Munkhbayar unverhältnismäßig sei.
Die Generalsekretärin der DP Ts. Oyundari bemängelte die Vorbereitung des
Treffens. Ihr hätten keine Protokolle der vorangegangenen Treffen vorgelegen,
keine Tagesordnung für das heutige Treffen, am Abend zuvor erst hätte sie
überhaupt die Einladung erreicht.
Die Organisatoren versprachen, diese Fehler beim nächsten Mal nicht zu
wiederholen.
Die erste nationale Beratung hatte am 13. November 2013 stattgefunden. Es ging
um mitunter mangelndes Verantwortungsbewusstsein von Staatsbediensteten sowie um
die Tatsache, dass von 19 Ministern 17 gleichzeitig Mitglieder der Großen
Staatsversammlung seien. Eine effektive Kontrolle der Regierung sei da wenig
wahrscheinlich.
„Deswegen unterstützen wir die Initiative von Präsident Elbegdorj, wonach
doppelte Deels abzulegen seien".
1
L. Bold hätte seine Kompetenzen
überschritten, indem er mit dem französischen Außenminister einen für die
Mongolei ungünstigen Vertrag ausgehandelt habe.
Im Ulaanbadrakh-Sum im
Ostgobi-Aimag seien verendete Herdentiere möglicherweise auf die Tätigkeit des
französischen Konzerns „Areva" zurückzuführen. Eine Reaktion auf entsprechende
Anfragen sei bisher nicht erfolgt, begründete Bum-Yalagch die Forderung seiner
Partei.
Kranzniederlegung
am Sukhbaatardenkmal
Am 02. Februar oder am dritten Tag
des Pferdejahres legten Mitglieder der MVP, darunter der Generalsekretär der
Partei J. Munkhbat sowie die Mitglieder der Großen Staatsversammlung Ts.
Nyamdorj, D. Demberel und B. Bat-Erdene Blumen und Kränze am Denkmal des
Parteimitbegründers D. Sukhbaatar auf dem Chinggis-Khaan-Platz nieder.
Sukhbaatar war am 02.02. 1893 im Khoshuu des Yost Beis (Adelstitel) Dorjjav im
ehemaligen Setsen-Khan-Aimag geboren worden.
Wegen des Todes seines Vaters nahm Parteivorsitzender M. Enkhbold an der
Zeremonie nicht teil, genauso wenig wie an der rituellen Neujahrsbegrüßung im
„Palast der Unabhängigkeit" (Parteigebäude der MVP.

Studierende und Gäste bei der Zubereitung von Buuz im Seminarraum. Foto britibay
Tsagaan Sar
an der Humboldt-Uni
Die Leiterin der
Mongolistik an der Humboldt-Universität zu Berlin, Dr. G. Altangerel, Studenten
und Mitarbeiter hatten für den 31. Januar Mongoleifreunde, ehemalige Studenten
und ehemalige Kollegen eingeladen, um gemeinsam den Beginn des Blauen (Holz)
Pferdejahres zu feiern.
Bei reichlichem Essen und Trinken, natürlich durften neben Salaten, Kuchen und
Gebäck Rosinenreis und Buuze – sogar vegetarische hatten die fleißigen Helfer
vorbereitet - nicht fehlen.

T. Weber.
Der ehemalige
Mongolistikstudent Tobias Weber gab eine Kostprobe seines Könnens auf der
Pferdekopfgeige.
Mitglieder des „Maidar e. V."-Kulturvereins wiesen die Gäste in die Kunst des
Knöchelschnipsens, -schiebens und -werfens ein, gaben eine kurze Einführung in
die Sitten und Bräuche bei den Tsagaan-Sar-Feiern, die Besonderheiten der
Begrüßungszeremonie mit Khadag (Ehrenschal) führten die mongolischen Gastgeber
und Gäste mit ihren deutschen Freunden und Kollegen gleich anschaulich vor.
Viele der Gäste
nahmen die Gelegenheit wahr, sich von Munkhtuul, einer Hobbykalligrafin und
Japanologiestudentin an der FU Berlin, einen Glückwunsch, die Namen von Freunden
bzw. den eigenen Namen in altmongolischer (uigurischer) Schrift zeichnen zu
lassen.

Foto britibay
D. Ragchaa gewinnt
Tsagaan-Sar-Ringen
Die Wettkämpfe im traditionellen
Ringen anlässlich des Mondneujahrsfestes (Tsagaan Sar) gewann der Landes-Garuda
D. Ragcha aus dem Bulgan-Sum im Arkhangai-Aimag.
Insgesamt hatten 256 Ringer, Landes- und Aimagtitelträger, den Kampf um den
Titel Tsagaan-Sar-Sieger 2014 aufgenommen.