Naadam
2014
Für die diesjährigen Feiern
anlässlich des 808. Jahrestages der Gründung des ersten mongolischen
Einheitsstaates, des 103. Jahrestages der Befreiungsrevolution und des 93.
Jahrestages der Volksrevolution sind Ausgaben in Höhe von 2,2 Milliarden Tugrug
vorgesehen.
369,9 Millionen davon sollen aus Einnahmen durch Festaktivitäten beglichen
werden, 500 Millionen stellt der Ulaanbaatar-Haushalt zur Verfügung und 57
Millionen stammen aus dem vorjährigen Naadam-Haushalt, der Rest wird aus dem
Staatshaushalt zur Verfügung gestellt.
Ausgegeben werde das Geld für Auszeichnungen, Kunst- und Kulturveranstaltungen,
Organisation, Verkehrssicherheit und Reparaturarbeiten.
Mongolischer
Friedensnobelpreisträger
Das Nobelpreiskomitee in Oslo hat
den Friedensnobelpreis 2013 an die UN - Organisation für das Verbot von
Chemiewaffen (OPCW) vergeben.
Die OPCW mit Sitz in den Haag und verantwortlich für die Umsetzung der
Chemiewaffenkonvention aus dem Jahr 1997 sei für ihre „intensiven Bemühungen für
die Zerstörung chemischer Waffen" ausgezeichnet worden.
Der mongolische Wissenschaftler Dr. D. Erdenetsogt arbeitet seit 2006 für die
Organisation.
Erdenetsogt, 1962 im Urgamal-Sum des Zavkhan-Aimags geboren, studierte an der
Militärakademie Russlands und absolvierte erfolgreich Ausbildungen im Bereich
Sicherheit und Recht in den USA sowie an der NATO-Militärakademie der EU.
Erdenetsogt spricht neben Mongolisch, Russisch, Englisch, Französisch und
Arabisch.
Wer wird neuer
Industrieminister?
Im Mai hatte der Minister für
Industrie und Landwirtschaft Kh. Battulga sein Amt niedergelegt.
Begründet hatte er den Schritt mit der Forderung, Amt und Mandat zu trennen.
Er wolle sich künftig auf seine Arbeit als Mitglied der Großen Staatsversammlung
konzentrieren.
Ministerpräsident N. Altankhuyag hat als Nachfolger den Vorsitzenden der
Rechtsausschusses Sh. Tuvdendorj vorgeschlagen.
Auch der ist Mitglied der Großen Staatsversammlung.
Nun wird Altankhuyag ob dieser Personalie kritisiert, da sie die Initiative des
Staatspräsidenten, eine Trennung von Amt und Mandat durchzusetzen,
konterkariere.
Legt Tuvdendorj sein Mandat nieder?
Sh. Tuvdendorj (DP) gehört zum innerparteilichen Flügel des Mongolischen
Demokratischen Bundes und gilt als Verbündeter Kh. Battulgas.
Streit um
Aimaggouverneur im Mittelgobi-Aimag
Am 24. Mai beschloss die
Bürgerversammlung des Dundgov‘-Aimags, Gouverneur S. Sukhbaatar (MVP) seines
Postens zu entheben und stattdessen S. Od-Erdene (DP) zu ernennen.
Ministerpräsident N. Altankhuyag hat dem Vorschlag zugestimmt.
Sukhbaatar erklärte den Beschluss für rechtswidrig und weigert sich, seinen
Posten zu verlassen.
Nach den Kommunalwahlen 2012 hatte die MVP im Aimag die Mehrheit der Stimmen
gewonnen und S. Sukhbaatar als Aimagvorsitzenden nominiert.
Bereits damals hatte die Bürgerversammlung diesen Vorschlag abgelehnt und
Sukhbaatar zum Rücktritt aufgefordert.

Yumjaagiin Tsedenbal
100. Geburtstag Yu.
Tsedenbals
Die MVP hat eine Arbeitsgruppe zur
Vorbereitung des 100. Geburtstages des Helden der MVR, des Helden der Arbeit und
Marschalls der MVR Yumjaagiin Tsedenbals, gestorben 1991 in Moskau, eingesetzt.
Tsedenbal wurde 1916 im Uvs-Aimag als 5. Kind einer Viehhalterfamilie geboren.
Von 1940 bis 1984 stand er ununterbrochen an der Spitze des Staates bzw. der
damals allein regierenden MRVP (heute MVP).
Nachdem ihm seine Parteifreunde 1990 alle Auszeichnungen und Titel aberkannt
hatten, annullierte Präsident N. Bagabandi 1997 diese Beschlüsse, Tsedenbals
Leichnam durfte in die Mongolei überführt und bestattet werden.
Mongolin in
Integrationsrat der Stadt Bonn gewählt
Am 25. Mai fanden in Bonn nicht
nur Europa- und Kommunalwahlen statt, die Bonner wählten gleichzeitig die
Mitglieder ihres Integrationsrates.
Er setzt sich aus 18 direkt gewählten Vertretern und neun Stadtverordneten
zusammen.
Neben dem langjährigen Mitstreiter beim Jugendfachkräfteaustausch zwischen Bonn
und Ulaanbaatar Georg Goetz, der in den Stadtrat gewählt wurde, gehört Oyun
Ishdorj als erste Mongolin dem neu gewählten Integrationsrat an.

Tarbosaurier Baatar in Ulaanbaatar
Haftstrafe für
Prokopi
Ein New Yorker Gericht hat am 04.
Juni den 39-jährigen Eric Prokopi wegen Diebstahls wertvoller Fossilien aus der
Mongolei zu drei Monaten Freiheitsentzug verurteilt.
Ursprünglich sollte Prokopi für zehn Jahre hinter Gitter, wegen seiner
umfassenden Kooperationsbereitschaft wurde die Strafe zunächst auf zwei Jahre,
schließlich auf drei Monate heruntergesetzt.
Prokopi hatte die gut erhaltenen Knochen eines Tarbosaurus Baatar aus Nemegt im
Südgobi-Aimag über England in die USA gebracht, wo er sie zusammensetzte, um das
Skelett in einer Auktion zu verkaufen.
Eine Million USD waren ihm von einem Sammler zugesagt worden.
Mongolen stießen im Internet auf den Handel und Präsident Ts. Elbegdorj hatte
sich höchstpersönlich für die Rückführung der Fossilien in die Mongolei
eingesetzt.
Inzwischen sind nicht nur die Knochen des Baatar, sondern auch die weiterer
illegal aus dem Land geschmuggelter Dinosaurier zurück in Ulaanbaatar, wo eigens
für sie ein Museum (im Gebäude des ehemaligen Leninmuseums) eingerichtet werden
soll.

Im ehemaligen Leninmuseum
Autofreier Tag
Der 22. September wird weltweit
als „autofreier Tag" begangen.
Das Gesundheitsministerium der Mongolei hat angesichts des „Ulaanbaatar-Marathons"
am 07. Juni diesen Tag zum autofreien Tag erklärt und ihn unter das Motto
„Unsere Straßen, unsere Wahl" gestellt.
Nicht nur am Laufwettbewerb konnten sich die Bürger beteiligen. Die etwa 1000
Teilnehmer – Frauen, Männer, Kinder – kamen aus allen neun Hauptstadtbezirken.
Die Veranstalter organisierten an diesem Tag einen Wettbewerb in Straßenkunst,
eine Fahrradparade, Vorführungen diverser Extremsportarten, Aufführungen von
Zumba-Tänzen.
Die Besucher konnten überdies an Übungen in Erster Hilfe teilnehmen.
Gemeinsam organisiert wurden die Veranstaltungen vom Gesundheitsministerium, der
Verkehrspolizei der Hauptstadt sowie verschiedenen NGOs.
Mongoleitag auf
Pferderennbahn Berlin-Hoppegarten
In Würdigung des 40-jährigen
Jubiläums der Aufnahme diplomatischer Beziehungen zwischen der Mongolei und der
Bundesrepublik Deutschland steht der 15. Juni auf der Pferderennbahn Hoppegarten
ganz im Zeichen der Mongolei.
Das Pferd als bedeutendes Kultursymbol der Mongolen steht seit jeher im
Mittelpunkt aller bedeutender Festlichkeiten der Mongolei.
Auf Initiative der mongolischen Regierung und unter der Schirmherrschaft des
mongolischen Verteidigungsministers D. Bat-Erdene bietet der Renntag am 15. Juni
Vertretern aus Kultur, Politik und Wirtschaft die Gelegenheit zum Kennenlernen
und zum Erfahrungsaustausch.
Erwartet werden Politiker, Diplomaten und Militärs, Wissenschaftler, Künstler,
Sportler und Journalisten aus beiden Ländern.
2. Bonner
Naadam-Fest
Auch 2014 organisiert die
Abteilung für Mongolistik und Tibetstudien in Zusammenarbeit mit der
Deutsch-Mongolischen Gesellschaft e. V. und dem Bonner Mongoleizentrum an der
Uni Bonn ein Naadam-Fest.
Die Besucher können beim Aufbau eines mongolischen Ger vor den Türen der
Abteilung dabei sein, sich in traditionelle mongolische Deels kleiden, ihre
Namen in klassischem Mongolisch schreiben lassen, sich im Knöchelspiel versuchen
und Airag – vergorene Stutenmilch – probieren.
Zu den Höhepunkten der diesjährigen Feiern zum mongolischen Nationalfeiertag (Naadam)
in Bonn werden ganz sicher die Auftritte der Musik- und Tanzgruppe „Steppenkids"
aus Ulaanbaatar gehören.
Ort: Abteilung für Mongolistik und Tibetstudien, 53113
Bonn, Regina-Pacis-Weg 7, Eingang Ägyptisches Museum
Datum: 25.06.
Zeit: 12:00 bis 17:00 Uhr.
Am 24. Juni werden
sieben Kinder und Jugendliche der „Steppenkids" das Mongoleikolloquium
gestalten: In einem Workshop geben die jungen Leute Einblicke in mongolische
Lebenswelten der Gegenwart.
Die Gruppe befindet sich auf ihrer traditionellen Deutschlandtournee und reist
als Teil der KinderKulturKarawane, die als „Offizielles Projekt der
UN-Weltdekade 2011/12 – Bildung für nachhaltige Entwicklung" ausgezeichnet
wurde.
Ort: Abteilungsbibliothek
Zeit: 18:00 Uhr
Wegen des begrenzten Platzangebots wird um Anmeldung per E-Mail bei Dr.
Paula Haas (
phaas@uni-bonn.de)
bis zum 16. Juni gebeten.
Fotos, wenn nichts
anderes vermerkt Renate Bormann