Gespräch zwischen
Präsident, Regierungschef und Vorsitzendem der Staatsversammlung
Angesichts der politischen
Turbulenzen und wirtschaftlichen Schwierigkeiten im Land haben sich Präsident Ts.
Elbegdorj, Ministerpräsident N. Altankhuyag und der Vorsitzende der Großen
Staatsversammlung Z. Enkhbold zu einem Krisengespräch in Ikh Tenger (Wohn- und
Gästehäuser des Präsidenten, der Staatsversammlung und der Regierung) getroffen.
Einzelheiten sind bisher nicht bekannt geworden.
Rücktritt
Altankhuyags abgelehnt
Die seit Monaten andauernden
Forderungen nach einem Rücktritt von Ministerpräsident N. Altankhuyag fanden bei
der DP-Fraktionsmehrheit keine Mehrheit und auch die Mehrheit der DP-Aimag- und
Sumchefs lehnt einen Rücktritt Altankhuyags vom Posten des Regierungschefs ab.
In 16 von 21 Aimags regierten DP-Gouverneure, der DP-Kandidat habe zweimal die
Präsidentschaftswahlen gewonnen (Elbegdorj), ebenso seien die
Oberbürgermeisterwahlen in Ulaanbaatar zugunsten des DP-Kandidaten (Bat-Uul)
ausgegangen. Diese Erfolge wären ohne Altankhuyag nicht möglich gewesen.
„Ehrlichkeit" gegen
Rücktritt des Ministerpräsidenten
In der „halben Stunde des
Ministers" erklärte der stellvertretende Ministerpräsident Shadar Said D.
Terbishdagva, das Wahlbündnis „Ehrlichkeit" unterstütze die Rücktrittforderung
der 26 MVP- und einiger DP-Abgeordneten nicht.
Auch die Frage, ob der MRVP-Vorsitzende N. Enkhbayar ihm nahe gelegt habe, seine
Funktion als stellvertretender MRVP-Vorsitzender abzugeben, verneinte
Terbishdagva.
Im Übrigen werde er sich begründeten Forderungen, seine Funktion als Shadar Said
und/oder als Vizeparteichef aufzugeben, nicht verweigern.
Brautblume zur
„Blume des Nationalen Stolzes" gewählt
Nach einem Regierungsbeschluss vom
17. September hat eine Arbeitsgruppe aus Botanikern, Hochschullehrern, Studenten
und Tourismusveranstaltern aus zunächst acht vorgegebenen Blütenpflanzen,
darunter Adonisröschen, Schneelotus, Pfingstrose, Goldrute und Federgras, denen
später noch eine neunte „Ber Tsetseg" hinzugefügt worden war, die Blume des
Nationalen Stolzes ausgewählt.
Am 25. Oktober wurde der Name der Siegerblume verkündet „Ber Tsetseg", wörtlich
Braut- oder Schwiegertochterblume,
Im Unterschied zum Schneelotus, der als Sieger erwartet worden war, kommt die
blau, hellblau und hellrosa blühende Ber Tsetseg überall im Land vor, auf
trockenen und sumpfigen Böden, blüht während der drei Sommermonate und gilt den
Mongolen seit alters her als Blume der Liebe, der Toleranz und des Friedens. Oft
werde sie auch als Baavar-Blume, nach den runden Satteltaschenverzierungen,
bezeichnet. (Lexikon der mongolischen Sprache, Ulaanbaatar 1966).
Abbildungen in mongolischen Medien zur Brautblume zeigen Scabiosa Comosa.
Bei Infomongolia wird der botanische Name Scabiosa fälschlicherweise in eine
Reihe mit Delphinium Grandiflorum (Blauer Zwergrittersporn) gesetzt.
Auch auf Twitter haben sich Mongolen mit der Wahl der Blume beschäftigt, dabei
entweder die Wahl überhaupt nicht akzeptiert oder bestritten, dass es sich bei
der abgebildeten Pflanze um eine Ber Tsetseg handele.
Am 02. November hat die „Udriin Sonin" ebenfalls einen Beitrag mit Foto der „Ber
Tsetseg" - scabiosa comosa – veröffentlicht.
Sh. auch Infomongolia.com/ct/ci/8523; olloo.mn/n/8410.htm; dnn.mn
2012 war der Falke (Shonkhor) zum „Vogel des Nationalen Stolzes", 2013 der
Burkhan-Khaldun zum „Heiligen Berg der Mongolen" gewählt worden.

Ber Tsetseg -scabiosa comosa Quelle Wjatcheslaw Petuchin
Berichtigung Nr. 1
Dr. Christiane Ritz vom
Senckenberg Museum für Naturkunde in Görlitz, die im Rahmen einer
DAAD-Summerschool gemeinsam mit Wissenschaftlern und Studenten der Mongolischen
Staatsuniversität an einer naturkundlichen Expedition in der Mongolei
teilgenommen hat, hat darauf hingewiesen, dass die Abbildung der rosa blühenden
Pflanze in „ Neues aus der Mongolei …" vom 26. Oktober mitnichten einen
Rittersporn zeigt, sondern ein schmalblättriges Weidenröschen (Chamerion
angustifolium).
Frau Ritz hat darüber hinaus die in den mongolischen Medien als Ber Tsetseg
abgebildete Blütenpflanze als Scabiosa comosa (Dipsacaceeae, Kardengewächse)
identifiziert.
Einen festgelegten deutschen Name habe die Pflanze nicht, direkt aus dem
Lateinischen übersetzt, könnte man sie Schopf-Skabiose nennen.
Sh. auch
www.senckenberg.de/root/index.php?page_id=16800
Berichtigung Nr. 2
Dr. Rainer Humbach,
Redakteur beim Eisenbahn-Kurier-Verlag, hat im Zusammenhang mit der Nachricht
über den Regierungsbeschluss zur Festlegung der Spurweiten bei den neu zu
bauenden Eisenbahnstrecken in der Mongolei angemerkt, dass bei Eisenbahnstrecken
von Spurweite gesprochen werde, da die lichte Weite zwischen den
Schienenköpfen gemessen werde.
Eine Spurweite von 1.435 mm werde als Normalspur bezeichnet,
Spurweiten unter 1.435 mm als Schmalspur, über 1.435 mm als
Breitspur.
Die Eisenbahnlinien Richtung Norden würden demnach mit Breitspurgleisen
(1.520 mm) ausgestattet, die Richtung Süden, nach China, mit
Normalspurgleisen.
Spezielle Schienen für Schmal-, Normal- oder Breitspur gibt es nicht. Die
Einheit aus Schienen und Schwellen werde als Gleis bezeichnet.
Dr. Humbach hat zudem darauf aufmerksam gemacht, dass in der Mongolei zwischen
1938 und 1958 tatsächlich eine Schmalspurbahn mit einer Spurweite von 750 mm
betrieben worden sei.
Reste dieser alten „echten" 750-mm-Schmalspurbahn könnten in Ulaanbaatar noch
besichtigt werden, außerdem gäbe es heute noch im Stadtgebiet von Ulaanbaatar
verteilte Aufbauten der Schmalspurgüterwagen.
Für mehr Informationen und Foto von R. Humbach sh.
www.drehscheibe-online.de/foren/read.php?30,5573984,5573984#msg-5573984
[In den
mongolischen Beschlüssen ist nur von „nariin" (schmal) und „urgun" (breit) die
Rede, über diesbezügliche eventuell notwendige Richtigstellungen wären wir
dankbar]. R.B.

E. Otgonbayar
„Amitan"
Der mongolische Maler Ershuugiin
Otgonbayar hat am 01. November zur Eröffnung seiner neuen Ausstellung „Amitan"
(Tiere, aber auch Geschöpfe oder Lebewesen) in die Räume seiner Werkstatt und
Galerie eingeladen.

Amitan
Genau vor einem
Jahr hatte er die neuen Räume in Berlin-Wilmersdorf bezogen und wollte seine
großformatigen Gemälde „Amitan" seinem Berliner Publikum vorstellen, ehe die
Werke am 22. März 2015 nach Dortmund „umziehen".
Zwei Jahre lang hat sich der Künstler in der deutschen Öffentlichkeit rar
gemacht, nur gemalt, gemalt, gemalt … Außerdem hat er mehrmals seine mongolische
Heimat besucht und auch hier gearbeitet und Ausstellungen vorbereitet.

Der Künstler in Arbeitskleidung
Otgo, wie ihn seine
Freunde und Kollegen nennen, malt mit Acryl auf Leinwand, verändert allerdings
die Farben seinen Ansprüchen entsprechend, fertigt die benötigten Materialien
(Pinsel) oft selbst an.
Die Ausstellung kann noch bis zum =1. Januar 2015 besucht werden.
Für mehr Informationen sh. auch
http://www.mongolian-art.de/

Noch nicht vollendet Pinguine, die nicht ausgemalten Tiere stehen für das
Verschwinden der Art
Wer wird neuer
Präsident des mongolischen Fußballverbandes?
Nach dem erzwungenen Rücktritt des
Präsidenten des mongolischen Fußballverbandes B. Ganbold wurde ein aus
elf Mitgliedern bestehendes provisorisches Komitee gegründet, das neue
Richtlinien für die Arbeit des Verbandes nach Vorgaben der FIFA erarbeiten soll.
Kommissarisch wird der mongolische Fußballverband seit dem 21. Oktober von A.
Ganbaatar geleitet.
Er, B. Medree und G. Gankhuu stehen auf der Kandidatenliste für die Wahl zum
neuen Präsidenten des nationalen Fußballverbandes.
Fotos, wenn nichts
anderes vermerkt Renate Bormann