
Sommerweide
Gesetzesinitiative
über Parteien und Staatsbedienstete
Im Zusammenhang mit den
Gesetzesvorschlägen von Präsident Ts. Elbegdorj über die politischen Parteien
und den Staatsdienst fordert der Vorsitzende der MVP M. Enkhbold eine
Volksbefragung.
Im Beisein der beiden Vorsitzenden der größten Parteien Z. Enkhbold (DP) und M.
Enkhbold (MVP) hatte der Präsident auf einer Pressekonferenz am 25. Juni seine
Gesetzesinitiative vorgestellt.
Der Staat müsste mit für die Parteienfinanzierung aufkommen, damit der Einfluss
der Oligarchen auf die Parteien gestoppt werden könne, für die Besetzung der
Posten im Staatsapparat sollte allein Kompetenz ausschlaggebend sein.
Doch nach jedem Regierungswechsel würde Personal ausgetauscht, ohne Rücksicht
auf die tatsächliche Eignung.
Im Gesetzentwurf über die Parteien wird auch das Problem des Parteienwechsels
nach einer Wahl behandelt.
Wechselwünsche dürften nicht zu einer Verschiebung der Kräfteverhältnisse in der
Staatsversammlung führen.
Die Abgeordnete
Arvin (MVP) war nach den Wahlen 2012 zur DP gewechselt, ebenso der Abgeordnete
D. Battsogt des Wahlbündnisses „Gerechtigkeit".
Präsident Myanmars
wird die Mongolei besuchen
Auf Einladung von Präsident
Tsakhiagiin Elbegdorj wird der Präsident der Republik der Union von Myanmar
(früher Birma) U Thein Sein der Mongolei vom 28. bis zum 30. Juni einen
offiziellen Staatsbesuch abstatten.
Es wird der erste Staatsbesuch des höchsten Repräsentanten Myanmars seit der
Aufnahme diplomatischer Beziehungen zwischen beiden Ländern im Jahr 1956 in der
Mongolei sein.
Im Mittelpunkt der Gespräche werden die Zusammenarbeit im Bergbau, im Tourismus,
in der Landwirtschaft und in der Kultur sowie ein Erfahrungsaustausch über den
Weg der Mongolei zu Demokratie und Marktwirtschaft stehen.
Außer von Präsident Elbegdorj wird Thein Sein vom Vorsitzenden der Großen
Staatsversammlung Z. Enkhbold und von Ministerpräsident Ch. Saikhanbileg
empfangen werden.

MP Saikhanbileg in den USA. Foto zasag.mn.
Saikhanbileg
in den USA
Während seines fünftägigen
Arbeitsbesuches in den USA vom 23. bis zum 27. Juni traf sich Ministerpräsident
Ch. Saikhanbileg u. a. mit Vizepräsident Joseph Biden, Handelsministerin Penny
Pritzker und der Management-Direktorin der Weltbankgruppe Sri Mulyani Indrawati,
die dem mongolischen Regierungschef Kooperationsbereitschaft in der aktuellen
Wirtschaftskrise signalisierte.
Saikhanbileg dankte der Weltbank für die bisher geleistete Unterstützung. Er
hoffe, die Zusammenarbeit werde helfe, diese schwierige wirtschaftliche Lage zu
überwinden.
Die Weltbank kündigte an, 100 Millionen USD in die mongolische Wirtschaft zu
investieren– ein Beitrag zur Kompensierung des Haushaltsdefizits.
Die Weltbank vergibt an Entwicklungsländer günstige Kredite, insonderheit für
die Bildungsförderung, die Gesundheitsfürsorge, die Infrastruktur,
Landwirtschaft und für den Umweltschutz.
Ebenfalls zum Besuchsprogramm des mongolischen Gastes gehörten ein Besuch im
Microsoft-Innovationszentrum und in der New Yorker Börse, ein Treffen mit dem
stellvertretenden UN-Generalsekretär Jan Eliasson, mit dem Vorsitzenden des
Vereinigten Generalstabes der US-Streitkräfte sowie mit Mitgliedern der
mongolisch-amerikanischen Parlamentariergruppe in Washington.
Am 25. Juni hielt Saikhanbileg die Eröffnungsrede auf dem
Mongolisch-Amerikanischen Businessforum.
Der mongolischen Delegation gehörten neben dem Botschafter in den USA B.
Altangerel, Industrieminister D. Erdenebat und die Chefberaterin des
Ministerpräsidenten B. Delgermaa an.
Kein Austritt der
MVP aus Regierung geplant
In einem Interview hat der
Generalsekretär der MVP J. Batmunkh zwar bestätigt, dass sowohl in seiner
Partei, als auch in der DP Stimmen laut würden, die einen Austritt der MVP aus
der „Regierung der Entscheidungen" nahelegen, bisher seien jedoch seitens der
DP-Gremien keine offiziellen Forderungen erhoben wurden.
„Wir werden uns vor unserer Verantwortung nicht drücken".
Für die Fehler der Vorgängerregierung werden wir jedoch keine Verantwortung
übernehmen.
Neue Partei
registriert
Die vom ehemaligen Mitglied der
Großen Staatsversammlung nach seinem Austritt aus der DP Lamjavyn Gundalai neu
gegründete Partei „Ard Tumnee Khairlaya" ist am 27. Juni beim Obersten Gericht
als 24. Partei registriert worden.
Der Generalsekretär der als 23. Partei registrierten „Partei für Unabhängigkeit
und Solidarität" Ts. Battur beteuerte, wir sind eine selbstständige Partei,
hinter uns steht keine andere Partei.
Unser Ziel ist es, die Demokratie in unserem Land wieder zu beleben, die
mongolische Erde für unser Volk zu verteidigen, unser reiches kulturelles Erbe
zu bewahren, in der Welt durch unsere Klugheit, nicht durch Waffen Anerkennung
zu finden.
Annullierung
einiger Entscheidungen zum Verwaltungs- und Strafrecht
Die Große Kammer des
Verfassungsgerichts hat auf ihrer Sitzung am 24. Juni einige umstrittene
Beschlüsse der Großen Staatsversammlung zum Verwaltungs- und Strafrecht
annulliert (Kompetenzen Oberstes Gericht, Richterrat, Staatsanwaltschaft).
Sie seien mit den Bestimmungen der Verfassung nicht vereinbar.
„Ulaanbaatar-Dialog"
„Sicherheit in Nord-Ost-Asien" war
das Thema des diesjährigen „Ulaanbaatar-Dialogs" am 25. und 27. Juni in
Ulaanbaatar.
50 Experten aus Europa und den USA, in diesem Jahr auch aus Nord-Ost-Asien
diskutierten über aktuelle internationale und regionale Sicherheitsprobleme,
auch unter dem Gesichtspunkt der regionalen Infrastruktur und Energieversorgung.
Die Veranstaltung geht auf eine Initiative von Präsident Ts. Elbegdorj zurück
und wird jedes Jahr im Juni in der mongolischen Hauptstadt organisiert.
Tavantolgoi
ganz oben auf der Agenda der Staatsversammlung
Bergbauminister R. Jigjid
betonte, das Tavantolgoiprojekt sei nach wie vor eines der wichtigsten für die
Wirtschaft und die Politik der Mongolei.
Nach dem Bericht der Arbeitsgruppe über den bisher ausgehandelten
Investitionsvertrag, den Diskussionen im Wirtschaftsausschuss, in der
Staatsversammlung und in den Fraktionen, sei die erste Version des Projekts
verworfen worden.
Danach sei geplant gewesen, ein Eisenbahnkonsortium in das Projekt aufzunehmen –
Vertragslaufzeit 30 Jahre, danach würden 51 Prozent der Eisenbahnstrecken an die
Regierung zurückfallen.
In der zweiten Version sei geplant, dass 51 Prozent der Eisenbahn von Beginn an
von der Mongolischen Eisenbahn übernommen werden.
Ein Teil der Kohlefelder Tavantolgois, darunter Ost- und West-Tsankhi, würden
neu angeboten.
Ende 2014 waren als
Investoren für das Tavantolgoi-Projekt Shenhua (China), Sumitomo (Japan) und
Energy Resources (Mongolei), eine 100-prozentige Tochtergesellschaft von
Mongolia Mining Corporation (MMC) ausgewählt worden, Peabody Energy (USA) und
das mongolische Staatsunternehmen Erdenes Tavan Tolgoi LLC (GmbH) hatten das
Nachsehen.
Alle sprechen über
Gatsuurt, Tavantolgoi, Oyutolgoi …
Hier ein Beitrag im
Greenpeace-Magazin Juni 2015 von Chris Grodotzki, Lou Huber-Eustachi, Ruben
Neubauer und Gustav Pusche über die Lage der Viehhalter in einem Uranabbaugebiet
im Osten der Mongolei.
https://www.greenpeace-magazin.de/das-schweigen-der-laemmer
Landwirtschaftspolitik
Auf der Sitzung der Großen
Staatsversammlung am 26. Juni wurde unter anderem der Vorschlag, in Khalkh Gol
eine Freihandelszone einzurichten und über die neue Landwirtschaftspolitik
diskutiert.
Dabei beklagte der Abgeordnete L. Enkh-Amgalan die verfehlte
Landwirtschaftspolitik der vergangenen zehn Jahre. Programme seien nicht
verwirklicht worden, die Weideverhältnisse hätten sich auf 60 Prozent der
Flächen verschlechtert, Kredite für die Viehhalter würden teurer, ihre Produkte
müssten sie hingegen immer billiger verkaufen.
Landwirtschaftsministerin R. Burmaa ergänzte, die in den vergangenen Jahren
beschlossenen Maßnahmen zur Erhöhung der Qualität der Landwirtschaftsprodukte
(z. B. Kaschmir) und für die Entwicklung einer verarbeitenden Industrie seien
nicht umgesetzt worden.
Fehlende Qualitätsstandards bei Fleisch verhinderten Exporte in größerem Umfang.
Die Landwirtschaft trage 12,2 Prozent zum BIP bei und stelle 28,6 Prozent der
Arbeitsplätze bereit.
Das Landwirtschaftsprogramm der Regierung, gültig von 2003 bis 2008 und von 2009
bis 2015 müsste gründlich überarbeitet und den neuen Bedingungen angepasst
werden.
(2003 – 25 Millionen Stück Vieh, 2014 51 Millionen, Umwelteinflüsse etc.).
Die Regierung wurde beauftragt die Landwirtschaftspolitik 2016 – 2015 zu
erarbeiten.
Weiter wurden Fragen der Eigentumsübertragungen bei Boden behandelt.
Seit der Verabschiedung des Gesetzes über Privateigentum an Boden (2003)
seien lediglich für 13 Prozent der Bevölkerung die Eigentumsverhältnisse
geklärt.
„Khun" fordert
öffentliche Diskussion
Vertreter und Unterstützer der
kürzlich neu gegründeten Partei „Nationale Partei der Arbeit" (Khudulmuriin
undesnii nam – KHUN) haben auf einem Meeting am 26. Juni im Schauspielhaus von
Ulaanbaatar gefordert, die Diskussion und Entscheidungen über Änderungen und
Ergänzungen zur Verfassung nicht den Mitgliedern der Großen Staatsversammlung
allein zu überlassen.
Das Mitglied des Nationalrates der Partei T. Bat-Orgil schlug die Einberufung
einer Volksvertretung, bestehend aus etwa 300 Delegierten der Hauptstadt und
aller Aimags, vor.
B+ und B für
Mongolische Entwicklungsbank
Die Standard & Poor’s
Rating-Agentur hat am 22. Juni die Einschätzung der Kreditwürdigkeit der
Mongolischen Entwicklungsbank mit „B" für kurzfristige Kredite (ausländische und
einheimische Währung) und B+ für langfristige Kredite, hier allerdings mit
negativen Aussichten, angegeben.

Modell der Maidar - Ökostadt
„Maidar-Öko-Stadt"
Der Vorsitzende der Großen
Staatsversammlung Z. Enkhbold hat sich einen Überblick über die Fortschritte
beim Projekt „Maidar-Öko-Stadt" an der Südseite des Bogd-Khan-Gebirges
verschafft.
Er zeigte sich sehr zufrieden mit den Arbeiten an der „Stadt der Zukunft".
Die Mongolei sei in der Welt als Nomadenland bekannt, aber wir können auch auf
eine Geschichte als Städtebauer (Karakorum, Ulaanbaatar sei heute eine der
dynamischsten Städte der Welt) zurückblicken.
Der Bau einer Eisenbahnstation werde eine direkte Verbindung zur Maidar-Stadt
ermöglichen.
Der Bau der Stadt schaffe 15.000 Arbeitsplätze im Bauwesen und 30.000 im
Dienstleistungsbereich.
Für die Bürger des Sergelen-Sums im Zentralaimag würden sich die
Lebensverhältnisse nachhaltig verbessern, der Tourismus werde positive Impulse
setzen.
Wahrzeichen der Ökostadt ist eine 54 Meter hohe Maidarstatue, die auf ein Werk
des ersten Bogd Undur Gegeen Zanabazar zurückgeht.
Abschaltung der
analogen Fernsehübertragung zwischen dem 15. Juli und dem 05. Oktober 2015
Die zuständige Behörde kündigte
an, dass ab dem 15. Juli landesweit der Übergang von der analogen zur digitalen
Fernsehübertragung erfolgen werde.
Acht Firmen hätten das Recht erworben das System DVB-T2 (2. Generation der
digitalen Videoübertragung) zu verkaufen.
Publikumspreis für
mongolischen Bariton
Enkhbatyn Enkhtuvshin hat beim
internationalen Gesangswettbewerb BBC Cardiff Singer of the World den
Publikumspreis gewonnen.
Nach seiner Rückkehr in die Heimat am 23. Juni bedankte er sich zunächst bei
seiner Familie und dem Theater für Oper und Ballett, seinem Arbeitgeber, für die
Unterstützung.
„Ich bin stolz, zu den fünf besten Sängern der Welt zu gehören".
Mehr als 400 Berufssänger hatten sich an dem Wettbewerb beteiligt.
Der Hauptpreis ging an Nadine Koutcher aus Weißrussland, den Gesangspreis gewann
Jongmin Park aus Südkorea.

G. Solongo
Mongolische Jugend
heute
Gemeinsam organisiert von der
mongolischen Botschaft in Deutschland, dem Rat der mongolischen NGOs in
Deutschland, dem mongolisch-deutschen Wirtschaftsklub und der
Otgonbayar-Stiftung, sprach Ganbatyn Solongo, Chefredakteurin der Zeitschrift
„Forbes Life Mongolia", am 27. Juni im Botschaftsgebäude am Hausvogteiplatz in
Berlin über das Lebensgefühl der mongolischen Jugend, ihre Träume und Wünsche.

Aufmerksame Zuhörer. 27.06.2015
Ihre Vortragsreihe
hatte G. Solongo in Stockholm (Schweden) begonnen, setzte sie in Gent (Belgien)
fort und wird nach Berlin in München und Augsburg sprechen und sich der
Diskussion stellen.
Am 02. Juli wird sie in die Heimat zurückkehren.

Vor der mongolischen Botschaft am Hausvogteiplatz Berlin
Night Show im
Kloster
Gemeinsam mit der namhaften
mongolischen Folkloreband „Khusugtun", die bei Asia’s Got Talent 2015 mit
stehenden Ovationen gefeiert worden war, organisiert das
Choijin-Lam-Kloster-Museum am 09. Juli eine Night Show.
Seit 2011 veranstaltet das Religionsmuseum – Choijin-Lam-Kloster (seinerzeit
Sitz des jüngeren Bruders des VIII. Bogd-Gegeen) - diese Shows, die von Jahr zu
Jahr mehr Gäste anziehen.
Die Show soll helfen, das Museum auch für ein junges Publikum interessant zu
machen, Touristen anzuziehen und zu demonstrieren, wie gut geeignet das
Klostergelände für Events aller Art ist.
Das Publikum bekommt Gelegenheit, die Kunstschätze des Museums zu bewundern und
gleichzeitig den Gesang und die Musik der Gruppe „Khusugtun" live zu genießen.
Die „Nacht" beginnt um 20:00 Uhr mit einem Museumsrundgang, und endet nach dem
Auftritt von „Khusugtun" um 00:00 Uhr mit „Das Museum zur Nacht".
Die Eintrittskarten kosten zwischen 50.000 und 100.000 Tugrug, Snacks, Wein,
traditionelle mongolische Milchprodukte inklusive.
Für einen Eindruck vom Auftritt der Gruppe „Khusugtun" sh. auch:
https://www.youtube.com/watch?v=KCpuMPtaGFk

Sommerweide 2
Fotos, wenn nichts
anderes vermerkt Renate Bormann