
Ulaanbaatar im Sommer 2015
Regierungssitzung
am 14. September
Die erste Regierungssitzung mit
den neuen Kabinettsmitgliedern ist für den 14. September, 16:00 Uhr, angesetzt
worden.
Themen sind unter anderem die Wohnraumfinanzierung, die Vorbereitung der
mongolisch-ungarischen Regierungskommissions-Sitzung, die Teilnahme der Mongolei
an den Asien-Pazifik-Handelsvereinbarungen, das Programm zur Entwicklung von
Wissenschaft und modernen Technologien sowie die Berichte des Chefs der
Regierungskanzlei S. Bayartsogt über die Umsetzung des Regierungsprogramms
2012-2016 und des Ministerpräsidenten über die Ergebnisse seiner Dienstreisen in
die Aimags.
Festsitzung der
Großen Staatsversammlung
Anlässlich des 25. Jahrestages der
ersten Sitzung eines ständig tagenden Parlaments in der Mongolei – am 13.
September 1990 hatte die frei gewählte Kleine Staatsversammlung (Ulsyn Baga
Khural) zum ersten Mal getagt – versammelten sich Mitglieder der Großen
Staatsversammlung, Ministerpräsident Ch. Saikhanbileg, der Vorsitzende und seine
Stellvertreter der Großen Volksversammlung von 1990 sowie ein Teil der 50
Mitglieder der Kleinen Staatsversammlung von 1990 im Regierungspalast.
Die Festreden hielten der Vorsitzende der Großen Staatsversammlung Z. Enkhbold,
Präsident Ts. Elbegdorj sowie der heutige Vizevorsitzende der Staatsversammlung
und damalige Vorsitzende der Kleinen Staatsversammlung R. Gonchigdorj.
Alle Redner würdigten den Beitrag des ersten frei gewählten Parlaments für den
Umbau der mongolischen Gesellschaft, die Demokratisierung des Landes.
Der Präsident wünschte sich von den heutigen Parlamentsmitgliedern etwas mehr
von dem Geist der damaligen Mitglieder der Kleinen Staatsversammlung, alles für
die Interessen der Bürger und des Landes zu tun, private Ambitionen
hintenanzustellen.

IV. Weltkonferenz der Parlamentschefs. Foto Org.komitee
IV. Weltkonferenz
der Parlamentschefs
Der Vorsitzende der Großen
Staatsversammlung Z Enkhbold stand an der Spitze der mongolischen Delegation,
die an der IV. Weltkonferenz der Präsidenten und Präsidentinnen der nationalen
Parlamente vom 31. August bis zum 02. September in New York (USA) teilgenommen
hat.
Im Fokus der Beratungen standen „die parlamentarische Dimension der
internationalen Zusammenarbeit, die Beteiligung der Parlamente bei der
Festlegung und Umsetzung der nachhaltigen Entwicklungsziele der UN sowie die
Herausforderungen im Zusammenhang mit der Oberaufsicht der Parlamente".
Am Rande der Konferenz traf sich Enkhbold unter anderem mit seinem Amtskollegen
Bundestagspräsident Norbert Lammert aus Deutschland zu Gesprächen über den Stand
der bilateralen Beziehungen zwischen beiden Ländern und Parlamenten, außerdem
traf er seine Amtskollegen aus Vietnam, Japan, Tschechien, Weißrussland, Uganda
…
In den Arbeitsgruppen ging es um Genderfragen, um Umwelt- und Naturschutz, den
gemeinsamen Kampf gegen Terrorismus, Fragen der regionalen und internationalen
Sicherheit.
Der Vorsitzende des Umweltausschusses S. Batbold sowie das Mitglied der
Staatsversammlung Frau Ts. Oyungerel nahmen aktiv an der Arbeit in den Gruppen
teil.

Fotoausstellung Rehabilitierung und Wiedergutmachung. Foto Büro der
Staatsversammlung
Ehrung für die
Opfer politischer Verfolgungen
Traditionell wird am 10. September
jedes Jahres der Opfer politischer Verfolgungen in der Mongolei gedacht.
Präsident Ts. Elbegdorj, der Vorsitzende der Großen Staatsversammlung Z.
Enkhbold, seine Stellvertreter L. Tsog und M. Enkhbold, Mitglieder der
Staatsversammlung, Mitglieder der Ulaanbaatar-Stadtverordnetenversammlung sowie
Angehörige der Verfolgten legten am Denkmal für die Opfer politischer
Verfolgungen Blumen und Kränze nieder.
Am selben Tag eröffnete L. Tsog, gleichzeitig Vorsitzender der
Rehabilitierungskommission, eine Fotoausstellung zum Thema „Verfolgung und
Rehabilitierung".
Gezeigt werden unter anderem Fotos von Ministerpräsident D. Bodoo, Mitbegründer
der geheimen Zirkel und der MVP, der 1922 wegen „promonarchistischer Umtriebe"
hingerichtet worden war.
1924 traf dieses Schicksal auch den damaligen MVP-Parteivorsitzenden S. Danzan,
in die Geschichte eingegangen sind ebenfalls der „Lkhumbyn-Fall" 1933, die
Ermordung prominenter Parteimitglieder wie P. Genden oder Marschall G. Demid
1937.
In seiner Eröffnungsrede versicherte L. Tsog, die Aufarbeitung werde
fortgesetzt, auch die Zahlung von Entschädigungen sei noch nicht abgeschlossen.
Bisher seien gerechnet von April 1939 bis Juli 2015 31.100 Menschen offiziell
rehabilitiert worden.
Ministerpräsident
zu Gast auf dem „Forum der neuen Champions"
Ministerpräsident Ch.
Saikhanbileg hat am Forum der neuen Champions oder am „Sommer-Davos-Weltwirtschaftsforum"
vom 09. bis zum 11. September in Dalian (VR China) teilgenommen.
Begleitet wurde er von Energieminister D. Zorigt, dem mongolischen Botschafter
in China Ts. Sukhbaatar und seiner Chefberaterin B. Delgermaa.
Insgesamt hatten sich 1.700 Teilnehmer aus 90 Ländern versammelt, um über neue
Technologien, Internet- und Infrastrukturentwicklung sowie Möglichkeiten der
regionalen und internationalen Zusammenarbeit zu diskutieren.
Für mehr Informationen sh. auch:
http://wef.ch/amnc15
Präsident Elbegdorj
zu Gast in China
Auf Einladung seines chinesischen
Amtskollegen Xi Jinping hat Präsident Ts. Elbegdorj die Militärparade anlässlich
des 70. Jahrestages der Beendigung des 2. Weltkrieges im Fernen Osten und des
Sieges am 03. September in Peking verfolgt.
Neben 76 mongolischen Armeeangehörigen beteiligten sich Truppen aus 17 Nationen
an der Parade auf dem Tianamnen-Platz.
Der Einladung Xi Jinpings waren neben Russlands Präsident V. V. Putin, die
südkoreanische Präsidentin Park Geun-Hye, die Präsidenten Kasachstans N.
Nazarbayev, Tschechiens M. Zeman, Weißrusslands A. Lukaschenko, Pakistans
Mamnoon Hussain, 19 Regierungschefs und Repräsentanten von zehn internationalen
Organisationen sowie UNO-Generalsekretär Ban Ki-Moon.
Am Rande des Besuchs traf Elbegdorj zu Gesprächen mit Xi Jinping und dem
Vorsitzenden des Ständigen Ausschusses des Volkskongresses Zhang Dejiang
zusammen.
Bereits am 01. September war in der Bürgerhalle des Präsidialamtes in Peking das
Fotobuch „Die Mongolei im Befreiungskrieg – 1945" übergeben worden.
Das Buch enthält bisher nicht publizierte Dokumente, Fakten und Fotos zur Rolle
der Mongolei im 2. Weltkrieg.
1
Nach der Ernennung der neuen Minister. Foto Reg. d. Mgl.
Kabinett wieder
vollständig
Am 08. September stimmten die
Mitglieder der Großen Staatsversammlung in der vom 07. – 18. September neuerlich
einberufenen Sondersitzung über die Neuzugänge im Kabinett Saikhanbileg ab.
Die Diskussion über das Veto des Präsidenten gegen Teile des Amnestiegesetzes
wurde verschoben.
Außer „Gerechtigkeit" haben alle im Parlament vertretenen Parteien zugesagt, das
Veto des Präsidenten zu unterstützen.
„Gerechtigkeit" (MRVP und MNDP) hat sich Bedenkzeit ausgebeten. Das Gesetz
berührt offenbar direkt die Interessen des MRVP-Vorsitzenden N. Enkhbayar, der
sich übrigens mitnichten in Deutschland aufhält, sondern in der Mongolei. Einige
mongolische Medien haben gemeldet, er dürfe das Land nicht verlassen, da erneut
wegen Amtsmissbrauch gegen ihn ermittelt werde.
Alle sechs neuen Minister sind gleichzeitig Mitglieder der Großen
Staatsversammlung.
Tserendashiin
Oyunbaatar (Jurist, „Gerechtigkeit", MRVP) wurde mit 89,7 Prozent der
abgegebenen Stimmen zum Stellvertreter des Ministerpräsidenten gewählt,
Namdagiin
Battsereg (Ökonom, „Gerechtigkeit", MNDP) mit 88,1 Prozent zum Minister für
Umwelt, Grüne Entwicklung und Tourismus,
Bayarbaataryn
Bolor (Ökonom, DP) mit 91,7 Prozent zum Finanzminister,
Garidkhuugiin
Bayarsaikhan (Jurist, DP) mit 98,3 Prozent zum Arbeitsminister,
Zangadyn
Bayanselenge („Gerechtigkeit", MRVP) mit 93,1 Prozent zur Ministerin für
Bauwesen und Stadtentwicklung,
Munkhchuluuny
Zorigt (DP) mit 87,5 Prozent zum Minister für Wege, Verkehr und Transport.
Wegen seiner
Dienstreise zum Wirtschaftsforum in China, hatte Ministerpräsident Saikhanbileg
die Parlamentssitzung vor der Ernennung der restlichen drei Neuminister
verlassen müssen, was von der MVP-Fraktion, die die Einberufung der
Sondersitzung überhaupt für verfassungswidrig hielt, scharf kritisiert wurde.
Entlassung des
Zollchefs
Auf der regulären
Regierungssitzung wurde unter anderem der Chef der Zentralen Zollverwaltung B.
Tsengel von seinem Amt entbunden.
An seine Stelle wurde O. Ganbat berufen.
Der war unter dem kürzlich seines Postens enthobenen Finanzminister J. Erdenebat
(MVP) entlassen und eben durch Tsengel ersetzt worden.
Erneute
Prozessverschiebung
Am 10. September mussten die
Verhandlungen gegen den Seniorberater von Exministerpräsident N. Altankhuyag L.
Gansukh und drei weitere Beschuldigte vor den Stadtbezirksgerichten Bayanzurkh,
Sukhbaatar und Chingeltei erneut verschoben werden, da die Verteidiger Gansukhs
nicht erschienen waren und weitere Beschuldigte den Gerichtssaal ohne
schriftliche Begründung verlassen hatten.
Die Verhandlungen sollen nun am 15.09. fortgesetzt werden.
Gansukhs Verteidiger wurden mit einer Geldstrafe in Höhe von 760.000 Tugrug
wegen Missachtung des Gerichts belegt.
Der ehemalige Chefberater und seine Mitangeklagten werden des Amtsmissbrauch und
der Bestechlichkeit zum Schaden der Mongolei in Höhe von 3,6 Milliarden Tugrug
(Kohleprogramm) beschuldigt.
Altankhuyag hat der Antikorruptionskommission zum wiederholten Male Willkür
vorgeworfen.
Den Fall hätte sie konstruiert, um seine Regierung zu Fall zu bringen (Dezember
2014).
„Invest Mongolia –
2015"
500 Vertreter von Firmen und
Behörden aus 40 Ländern, darunter aus Japan, Russland, den USA und aus der VR
China, brieten auf dem internationalen Investorenforum „Invest Mongolia – 2015"
über Ursachen und Wege aus der Wirtschaftskrise in der Mongolei sowie
Möglichkeiten für Investitionen in der Mongolei.
Das Interesse sei groß, ebenso groß sei aber auch die Verunsicherung der
potenziellen Investoren bezüglich der Rechtssicherheit in der Mongolei.
Da werden konkrete Maßnahmen erwartet, um das allgemeine Wirtschaftsklima und
die rechtlichen sowie politischen Rahmenbedingungen für ausländische
Investitionen zu verbessern.
Schuljahresbeginn
2015/16
Der Beginn des neuen
Ausbildungsjahres wurde landesweit auf Straßen und öffentlichen Plätzen
gefeiert.
In Ulaanbaatar hatten sich 1.000 Studenten auf dem Chinggis-Platz versammelt, um
an der fünften, vom mongolischen Studentenverband organisierten Eid-Zeremonie
teilzunehmen.
Zu den Gästen zählten Ministerpräsident Ch Saikhanbileg, Bildungsminister L.
Gantumur sowie der Vorsitzende des Studentenverbandes D. Batbayar.
Präsident Ts. Elbegdorj hielt zum siebten Mal eine vom nationalen Fernsehen, von
UBS, HD Mongol und MNC TV in alle Teile des Landes übertragene
Internet-Schulstunde mit 50 Schülern.
Das Thema: Positive Gedanken ziehen ein positives Schicksal nach sich.
In seiner Rede vor Schülern und Lehrern der grundsanierten, neueröffneten Schule
Nr. 33 erläuterte Ministerpräsident Saikhanbileg das Programm „Das Richtige
Mongolische Kind" mit Unterprogrammen für die Vorschul- und Primärbildung.
Ziel der Programme sei es, alle Kinder entsprechend ihrer Fähigkeiten und
Fertigkeiten zu fordern, fördern und auszubilden.
Dazu seien noch große Anstrengungen nötig.
Schließlich nannte der Regierungschef aktuelle Zahlen für das beginnende
Schuljahr: 799 Sekundarschulen landesweit, im Rahmen des Projekts „Bildung für
das neue Jahrhundert" seien 25.000 PCs Lehrern und 11.340 Studenten übergeben
worden.
Ministerpräsident
gibt deutschsprachiger Zeitung Interview
Am 03. September hat
Ministerpräsident Ch. Saikhanbileg in Ulaanbaatar einem Korrespondenten von „Die
Welt" ein Interview gegeben.
Saikhanbileg sprach über die aktuelle wirtschaftliche Situation im Land und die
Politik der Regierung, diese zu verbessern.
(Laut Mongolbank erreichte die Auslandsverschuldung der Mongolei im 2. Quartal
2015 21,6 Milliarden USD, 17,2 Prozent davon seitens der Regierung, 48,5 Prozent
schulden die Unternehmen).
Möglichkeiten für eine engere Zusammenarbeit zwischen Deutschland und der
Mongolei gäbe es viele, vor allem beim Kohleverflüssigungsprojekt, bei der
Verbesserung der Infrastruktur und beim Tourismus.
Bußgeldkatalog
tritt in Kraft
Am 01. September ist der neue
Bußgeldkatalog für Verkehrssünder in Kraft getreten.
Jeder Führerscheininhaber bekommt ein Guthaben von zehn Punkten, nach jedem
Verstoß gegen die Straßenverkehrsordnung werden je nach Delikt ein bis fünf
Punkte abgezogen.
Bei null Punkten wird der Führerschein eingezogen.
Die Geldstrafen für Geschwindigkeitsüberschreitungen, Missachtung der
Vorfahrtsregeln und der Zebrastreifen, Fahren unter Alkohol- und Drogeneinfluss
wurden deutlich erhöht.
Für Fahren unter Alkohol- und Drogeneinfluss werden 384.000 Tugrug Strafgeld
fällig, dazu werden zwei Punkte abgezogen.
Im Wiederholungsfall können 30 Tage Haft und drei Jahre Fahrverbot hinzukommen.
Nach fast zwei Wochen Erfahrungen mit dem neuen Bußgeld- und Strafandrohungen
habe sich die Verkehrsdisziplin der mongolischen Autofahrer deutlich verbessert,
so ein Sprecher der Verkehrspolizei.
Weniger Touristen
Nach Angaben des mongolischen
Tourismusverbandes haben 2015 390.000 Touristen die Mongolei besucht, das sind
2,6 Prozent weniger als 2014.
Gründe seien unter anderem Defizite bei den Anreisemöglichkeiten und beim
Service, dies würde die Attraktivität der Mongolei als Tourismusland schmälern.
Allein aus China wollten zehn Prozent weniger Touristen die Mongolei besuchen.
Z. Pagmajav zu 16
Jahren Haft verurteilt
Nach dem Fall einer angeblich im
Regierungsauftrag auf dem internationalen Flugplatz „Chinggis-Khaan"
ausländischen Reisenden für 160 USD aufgenötigten Zeitschrift, beschäftigt jetzt
der Fall einer ehemaligen Beraterin der Abgeordneten M. Batchimeg die
mongolischen Medien.
M. Pagmajav, von 2012 bis Juli 2015 Beraterin der 2012 über die DP-Liste in die
Staatsversammlung gewählten Abgeordneten M. Batchimeg ist zu 16 Jahren Haft
wegen „Verrats von Staatsgeheimnissen" an China verurteilt worden.
Batchimeg hat in einer Stellungnahme im TV erklärt, Pagmajav sei zu keiner Zeit
mit Staatsgeheimnissen befasst gewesen.
Batchimeg befürchtet, dass die Kampagne möglicherweise im Zusammenhang mit ihren
Äußerungen zur Auflösung der Staatsversammlung? oder mit ihrer Haltung zum
Amnestiegesetz? oder mit den bevorstehenden Wahlen zur Großen Staatsversammlung?
stehe.

Touristencamp und Ferienlager in Terelj. Hier stimmt der Service
Fotos, wenn nichts
anderes vermerkt Renate Bormann