Haushalt 2017
verabschiedet
Auf der Sitzung der Großen
Staatsversammlung am 10. November hat eine Mehrheit der anwesenden Abgeordneten
das Gesetz über den Staatshaushaltsplan 2017 beschlossen.
Danach sind Einnahmen in Höhe von 4 378 889,9 Millionen Tugrug und Ausgaben in
Höhe von 6 759 169,6 Millionen Tugrug vorgesehen.
In erster Lesung debattierten die Abgeordneten über die mit dem Haushaltsgesetz
verbundenen Maßnahmen, Anfragen wurden nicht geäußert und so wurde der
Maßnahmenkatalog an den Haushaltsausschuss verwiesen.
Über den mit Abstand umfangreichsten Haushalt wird der Finanzminister verfügen
können (7,1 Billionen Tugrug).
Den Ministerien für Arbeit und Soziale Sicherheit sowie Bildung, Kultur,
Wissenschaft und Sport stehen 1,7 Billionen bzw. 1,3 Billionen zu.
An vierter Stelle folgt mit 437,1 Milliarden Tugrug das Ministerium für Justiz
und Innere Angelegenheiten.
Zur Erhöhung der Staatseinnahmen ist die Privatisierung einiger
Staatsunternehmen geplant, darunter die Staatsbank (Turiin Bank), sie soll 75
Milliarden Tugrug kosten, die Mongolische Post (20 Milliarden).
Insgesamt erhofft sich die Regierung durch die Privatisierung der sechs
vorgesehenen Unternehmen einen Zuwachs von 159,6 Milliarden Tugrug.
Neue
Stadtbezirksbürgermeister vereidigt
Der Regierende Bürgermeister von
Ulaanbaatar S. Batbold hat am 11. November den neugewählten
Stadtbezirksbürgermeistern von Bayangol – Frau Saldangiin Odontuya (DP) - und
Bagakhangai - Serdambyn Erdenebaatar (MVP) - die Ernennungsurkunden überreicht.
In Bayangol leben 57.000 Familien, damit gehört der Stadtbezirk zu den
bevölkerungsreichsten der mongolischen Hauptstadt.
Bayangol verbindet eine kommunale Partnerschaft mit Schönefeld.
N. Enkhbold
empfängt Repräsentantin der Hanns-Seidel-Stiftung
Der Vorsitzende des Ständigen
Ausschusses „Staatsorgane" N. Enkhbold hat am 11. November die Repräsentantin
der Hanns-Seidel-Stiftung in der Mongolei Ts. Sarantuya empfangen.
Enkhbold würdigte den Beitrag der Stiftung für die Modernisierung des
mongolischen Rechtssystems, die Unterstützung für die Aus- und Weiterbildung von
Juristen und Staatsangestellten.
Beide Seiten erklärten, die Zusammenarbeit fortführen und vertiefen zu wollen.

S. Javkhlan auf der ersten Sitzung der neugewählten Staatsversammlung am 05.
Juli ( im weißen Deel mit weißer Kopfbedeckung)
Offene Diskussion
gefordert
Das unabhängige Mitglied der
Großen Staatsversammlung S. Javkhlan hat eine offene Diskussion über Fragen der
Privatisierung des Bergbauunternehmens „Erdenet" gefordert.
Es werde so viel über den Verkauf der russischen „Erdenet"-Anteile geschrieben
und keiner weiß, was wahr und was falsch ist.
Für die Aussprache mit der Öffentlichkeit solle das staatliche Fernsehen genutzt
werden.
Javkhlan schlägt als Termin den 18. November, 21:00 Uhr, vor.
Stellung nehmen soll u. a. der ehemalige Präsident der Mongolbank N. Zoljargal
und das Mitglied der Staatsversammlung Ts. Nyamdorj, der das Erdenet-Problem
öffentlich gemacht habe.
Entsprechende Schreiben richtete Javkhlan an Präsident Ts. Elbegdorj, den
Vorsitzenden der Staatsversammlung M. Enkhbold und an Ministerpräsident J.
Erdenebat.
Ausbau der
Tourismus-Infrastruktur
Die Ministerin für Umwelt und
Tourismus, D. Oyunkhorol, hat auf einer Pressekonferenz in Ulaanbaatar über die
Ziele ihres Ministeriums im kommenden Jahr und die Verwendung von 117 Milliarden
Tugrug aus dem Staatshaushalt und den Aimaghaushalten gesprochen.
So seien die Errichtung eines Spielkasinos geplant, der Ausbau der Infrastruktur
für den Tourismus und die Ausdehnung der Naturschutzgebiete.
Außerdem soll die Nutzung der Kohle durch erneuerbare Energien und saubere
Brennstoffe immer mehr in den Hintergrund gedrängt werden.
N. Altankhuyag
kündigt Präsidentschaftskandidatur an
Auf einer Pressekonferenz hat der
ehemalige Chef der Koalitionsregierung „Innovation" 2012 bis 09.12. 2014 seine
Kandidatur für die Präsidentschaftswahlen 2017 angekündigt.
Nun stellen sich Beobachter die Frage, wer ihn aufstellt.
Er selbst gehört der Großen Staatsversammlung nicht mehr an und müsste von einer
in der Staatsversammlung vertretenen Partei und Person als Kandidat nominiert
werden.

Wahlwerbung des Bündnisses Unabhängigkeit und Einheit. Mitte vorn G. Uyanga
Ist G. Uyanga noch
Vorsitzende der Partei für Unabhängigkeit und Einigkeit?
Der Sprecher einer Gruppe
innerhalb der vom ehemaligen Mitglied der Großen Staatsversammlung G. Uyanga
gegründeten Partei für Unabhängigkeit und Einheit (Solidarität? – ev negdel) hat
am 10. November erklärt Frau Uyanga sei auf einem Außerordentlichen Parteitag am
15. Oktober vom Posten der Parteivorsitzenden abgelöst worden.
Sie habe das bis heute nicht zur Kenntnis gewonnen und trete weiter als
Vorsitzende der Partei in der Öffentlichkeit auf.
Als Grund für ihre Ablösung nannte Ts. Bayanbileg, das schlechte Abschneiden der
Partei bei den Parlamentswahlen im Juni und den Kommunalwahlen im Oktober.
Uyanga hätte durch Fehlentscheidungen diese Niederlagen mit zu verantworten.
Die Partei Unabhängigkeit und Einigkeit hatte sich in einem Wahlbündnis mit der
Grünen Partei (Vorsitzender O. Bum Yalagch) an den Wahlen beteiligt.
E. Selenge am
Verlassen des Landes gehindert
Nach einer Meldung von gogo.mn
wurde E. Selenge, Frau des ehemaligen Ministerpräsidenten und ehemaligen
Vorsitzenden der DP N. Altankhuyag am 05. November von Sicherheitskräften
aufgefordert, das Flugzeug zu verlassen.
Sie beriefen sich auf einen Beschluss, der ihr und ihrem Mann das Verlassen der
Mongolei untersagt hätte.
Altankhuyag und Selenge erklärten, ihnen sei keine Mitteilung über einen
derartigen Beschluss zugegangen.
E. Selenge hatte ein Flugticket nach Deutschland.

D.-Natsagdorj-Denkmal vor dem Ulaanbaatar-Hotel
110 Jahre
Natsagdorj
Am 17. November 2016 jährt sich
zum 110. Mal der Geburtstag des Mitbegründers der modernen mongolischen
Literatur Dashdorjiin Natsagdorj1 (1906 – 1937).
Anlässlich dieses Jubiläums legten Angestellte und Künstler des
Schauspielhauses, Mitglieder des Mongolischen Schriftstellerverbandes und der
Künstlerassoziation der Mongolei am 11. November Blumen und Kränze am
Natsagdorjdenkmal in Ulaanbaatar nieder.
Am selben Tag feierte auf der Bühne des Puppentheaters das Stück der verdienten
Künstlerin der Mongolei Ts. Khulan „Mongol Ardyn Suut" (Das Genie des
mongolischen Volkes) Premiere.
Regie hat der Verdiente Künstler der Mongolei B. Baatar geführt, die Musik der
Verdiente Künstler T. Ser-Od geschrieben.
Der Schriftstellerverband wird das jährliche Lyrikfestival dem Andenken D.
Natsagdorjs widmen.
1
Natsagdorj und seine Frau D.
Pagmadulam (1907?-1938?) gehörten zu den jungen Mongolen, die von der
mongolischen Regierung in den 20er Jahren des vorigen Jahrhunderts zum Lernen
und Studieren nach Deutschland entsandt worden waren.
Pagmadulam war die erste Vorsitzende des 1924 gegründeten Frauenverbandes der
Mongolei.
1930 beorderte die Regierung sie alle in die Heimat zurück, viele von ihnen
fielen den politischen Repressionen der „dunklen Jahre" zum Opfer. Sie wurden
als Feinde der Mongolei und „Spione der Kapitalisten" denunziert, verhaftet, in
Umerziehungslager gesteckt oder in entfernte Gegenden des Landes verbannt.
1932 wurde Natsagdorj von den „Grünen Hüten" (Staatssicherheit) zum ersten Mal
verhaftet, 1936 zum zweiten Mal.
Als er 1937 starb, wurde er nur von Wenigen zu seiner letzten Ruhestätte
begleitet, darunter befanden sich seine erste Frau Pagmadulam und S. Galsan, der
einzige Sohn von Damdiny Sukhbaatar.

Blick zum Schauspielhaus mit Puppentheater
Ausfallstraßen
gesperrt
Wegen starker Schneefälle hat der
Verkehrsminister für den 13. November die Sperrung aller Straßen aus Ulaanbaatar
hinaus angeordnet.
Es drohten Schneestürme und Glätte. Die Maßnahme diene der Sicherheit der
Verkehrsteilnehmer, so der Minister.
Hausmesse im
Mongolei-Zentrum
Das Mongolei-Zentrum Bonn
lädt vom 18. bis zum 20. November zur Hausmesse ein.
Auf alle vorrätigen Produkte wird ein Preisnachlass von 20 Prozent gewährt.
Ausgenommen sind Bücher und Gers (Jurten).
Zeit: 10:00 bis 18:00 Uhr
Wo: Kurfürstenstraße 54, 53115 Bonn-Südstadt
Für mehr Informationen sh. auch:
www.mongoleishop.de
www.mongoleizentrum.org
Fotos, wenn nichts
anderes vermerkt, Renate Bormann