
Boomtown Ulaanbaatar
K. Mathai bei
Präsident Battulga
Am 02. August hat Präsident Kh.
Battulga den Leiter der IWF-Arbeitsgruppe K. Mathai empfangen.
Nach Naadam hatte die Gruppe 20 Tage lang die Umsetzung der Vereinbarung über
das Erweiterte Fazilitätsprogramm geprüft.
Battulga und Mathai waren sich einig darüber, dass mehr Staatseinnahmen durch
höhere Weltmarktpreise für Rohstoffe kein beruhigendes Indiz für eine
Stabilisierung des Haushalts darstellten.
Bezüglich der Kindergeldzahlungen erklärte Battulga, Kindergeld sei keine
Wohlfahrtsmaßnahme, sondern diene der Bevölkerungsentwicklung.
Auch das Problem, Vieh als Mittel der Kreditbegleichung einzusetzen, sprach
Battulga an.
Der IWF hatte dies untersagt.
Battulga entgegnete, Vieh sei für die Mongolen die Haupteigentumsressource.
Beide diskutierten zudem die Notwendigkeit, die mongolische Wirtschaft zu
diversifizieren und höherwertige Exportgüter zu entwickeln.
Ende September 2017 wird der Rat der Direktoren des IWF abschließend über die
Ergebnisse der Überprüfung beratschlagen und erst dann werden die nächsten 37,82
Millionen USD überwiesen werden.
Präsident Battulga
empfängt Kh. Kawakatsu
Am 09. August hat Präsident Kh.
Battulga den Gouverneur der Präfektur Shizuoka (Japan) H. Kawakatsu empfangen.
Er sei überzeugt, dass Ostasien, darunter Japan zu den wichtigsten Stützen für
die Entwicklung der mongolischen Wirtschaft gehöre.
Für das Ziel, die Mongolen mit Arbeitsplätzen zu versorgen, ihnen gute Einkommen
zu verschaffen, dem Land und seinen Bürgern Wohlstand zu bringen, ist eine enge
Kooperation mit Japan unverzichtbar, erläuterte das mongolische Staatsoberhaupt
zu Beginn des Gesprächs mit Kawakatsu und den Mitgliedern seiner Delegation.
Bereits während der Zeit als Industrie- und Landwirtschaftsminister hätten er
und Kawakatsu erfolgreich zusammengearbeitet.
Diese Zusammenarbeit gelte es, auszuweiten.
Die Fachkräfte für das zu bauende Wärmekraftwerk im Zusammenhang mit dem
geplanten Industriekomplex in Sainshand (Ostgobi-Aimag) würden in Shizuoka
ausgebildet werden.
Wintervorbereitung
2017/18
Ministerpräsident J. Erdenebat hat
sich auf Wunsch der DP-Fraktion mit dem stellvertretenden Fraktionschef J.
Batzandan getroffen.
Im Mittelpunkt des Gesprächs standen die Wintervorbereitung und die Ergebnisse
des Kontrollbesuchs einer Arbeitsgruppe des IWF.
Erdenebat widersprach Äußerungen, der IWF hätte den Beschluss der Regierung vor
den Wahlen, das Kindergeld an alle zu zahlen, kritisiert.
Die Arbeitsgruppe hätte die Anstrengungen von Regierung und Mongolbank zur
Stabilisierung des Haushalts gewürdigt.
Außerdem sollte jetzt das Hauptaugenmerk auf eine effektive Wintervorbereitung
gerichtet werden.
Konferenz der
mongolischen Auslandsstudenten
Etwa 60.000 Mongolen und
Mongolinnen studieren im Ausland.
Vom 21. bis 23. August treffen sich ihre Repräsentanten zu einer Konferenz in
Ulaanbaatar.
Das dreitägige Treffen steht unter dem Thema: „Möglichkeiten und
Lebensbedingungen in der Mongolei für Studenten, die im Ausland leben"
Initiatoren der Veranstaltung sind die NGO „Overseas Mongolians" und deren
Jugend Komitee.
Das Außenministerium und die Ministerien für Bildung, Kultur, Wissenschaft und
Sport sowie für Soziale Sicherheit und Arbeit unterstützen das Vorhaben.
Am ersten Tag versammeln sich die Vertreter von Studenten in 28 Ländern und
Mitglieder der NGO im Außenministerium.
Der zweite Tag gehört den Alumni und denen, die im Ausland studieren möchten.
In verschiedenen Sektionen präsentieren junge Führungskräfte ihre Projekte.
Zum Abschluss haben die Interessenten die Möglichkeit, sich in einer Jobbörse im
Holiday Inn Hotel über Arbeitsplatzangebote oder die Voraussetzungen für ein
Auslandsstudium zu informieren.
MVP-Mitglieder fordern Aufarbeitung der Niederlage bei den
Präsidentschaftswahlen
Vorwiegend junge
MVP-Mitglieder haben eine „Bewegung zur Eiberufung eines außerordentlichen
MVP-Parteitages" ins Leben gerufen.
Sie fordern die Einhaltung der innerparteilichen Demokratie, die
Berücksichtigung der Meinungen und Vorschläge der einfachen Mitglieder bei
Entscheidungen der Parteiführung.
Die MVP dürfte nicht zum Helfer für Oligarchen werden.
Für Steuererhöhungen oder den Verkauf von Posten haben wir die MVP nicht
gewählt.
M. Enkhbold müsste endlich Rede und Antwort stehen.
Bis Oktober wollen wir nicht warten.
Die innerparteiliche Krise muss im Interesse des ganzen Landes schnell
überwunden werden, forderte der Chef der Bewegung Baldantsogt.
Auslandsadoptionen
Kurz vor Naadam hatte die Mongolei
mongolische Kinder, für die in fremden Ländern neue Mütter und Väter gefunden
worden sind, in die Mongolei eingeladen.
Sie sollten an Ort und Stelle etwas über die Natur, die Kultur, die Sitten und
Bräuche ihrer Ursprungsheimat erfahren.
Seitdem die Mongolei 1999 das „Haager Übereinkommen über den Schutz von Kindern
und die Zusammenarbeit auf dem Gebiet der internationalen Adoption"
unterzeichnet hat, sind 266 mongolische Kinder, 149 Jungen und 117 Mädchen von
Familien in 17 Ländern adoptiert worden.
Die meisten Kinder (156) fanden ein neues Zuhause in den USA, in Deutschland
(33) und in Frankreich (20).
2015 wurden fünf Kinder, 206 ebenfalls fünf Kinder und 2017 ein Kind im Ausland
adoptiert.
Dazu gehören die USA, Deutschland, Südkorea, Finnland, die Niederlande, Kanada,
Italien, Großbritannien, Australien, Belgien, Japan, Dänemark, Spanien,
Schweden, Frankreich, Russland und Neuseeland.
Die adoptionswilligen Väter und Mütter werden nicht nur vorher, sondern
regelmäßig auch nach erfolgter Adoption überprüft, um Missbrauch des
Adoptionsrechts und damit der Kinder zu verhindern.
Bisher wurden im Zusammenhang mit der Adoption der mongolischen Kinder keinerlei
Verstöße gegen internationales und nationales Recht festgestellt.
Reise- und
Tourismuswettbewerbsbericht 2017
Im Reise- und
Tourismuswettbewerbsbericht 2017, herausgegeben vom Weltwirtschaftsforum und u.
a. basierend auf Daten1 der Welttourismus-Organisation (UNWTO, kommt
die Mongolei auf Platz 102 von 136 Ländern.
Damit hat sie sich um drei Plätze im Vergleich zu 2015 (Rang 99 von 141) bei
gleichem Punktstand von 3.3 verschlechtert.
In der Kategorie Preise erreicht die Mongolei einen guten 15. Platz, in der
Kategorie Umwelt nur Platz 127.
Im Report 2015 wird für die Mongolei eine Zahl von 386.204 ausländischen
Touristen angegeben.
Zwei Prozent des BIP oder 312, 7 Millionen USD werden in der Tourismusbranche
erwirtschaftet.
25.249 Menschen arbeiten im Tourismus, 2,2 Prozent der Beschäftigten.
In den mongolischen Medien beginnt die Berichterstattung über den Report mit dem
EU-Partnerland Deutschland.
Thematisiert wird der Platz 51 für Deutschland in der Kategorie Sicherheit,
schlechter als die Mongolei, die in dieser Kategorie auf Platz 50 kommt und 33
Plätze schlechter als noch 2015.
Erst im letzten Satz wird vermerkt, dass das EU-Land nach Spanien und Frankreich
auf Platz drei der Rangliste der attraktivsten Reiseländer steht.
Die sichersten Länder sind laut Report Finnland, die Vereinigten Arabischen
Emirate und Island.
Das unsicherste Land ist Kolumbien.
1
Daten basieren auf Angaben aus den
Ländern und der internationalen Organisationen aus dem Jahr 2015.
"Danshig Naadam -
Khuree Tsam1" – 2017
Veranstaltungsort für das
inzwischen zur Tradition gewordene Kultur- und Religionsfestival Danshig Naadam
war in diesem Jahr das Zentralstadion in Ulaanbaatar.
Zunächst war das Festival wegen des Ausbruchs einer Viehseuche im
Songinokhairkhan-Duureg abgesagt worden.
Die Stadtverwaltung Ulaanbaatar annullierte diesen Beschluss und verlegte
Danshig Naadam von Khui Doloon Khudag ins Zentralstadion von Ulaanbaatar.
Das „Kleine Naadam" wäre auch für ausländische Touristen eine Attraktion.
Außerdem gehöre „Danshig Naadam – Khuree Tsam" zu den bedeutendsten religiösen
Ritualen der Mongolen und sei wichtiger Bestandteil des kulturellen Erbes.
Zum Programm des Festes gehörten langandauernde Gebete der Lamas im
Gandankloster (ab 03. August) oder Tsam-Aufführungen – Maskentanz, der auf
mystischen Beschwörungen basiert, ein Ritual, das alles Übel und Böse vernichten
helfen soll. Jede Bewegung, jeder Sprung folgt besonderen Regeln.
Zudem standen auf dem Programm Gesangs- und Musikdarbietungen sowie Wettbewerbe
der Lamas, Ringerwettkämpfe, Kunstausstellungen und Verkaufsmessen für
traditionelle mongolische Nahrungsmittel.
Und ähnlich wie beim Nationalfest Naadam waren vor dem Stadion Verkaufsstände
für Spielzeug, Textilien, Kunstgewerbe, Essen und Trinken aufgebaut worden.
Das Gandankloster und das Amt für Kunst und Kultur der Hauptstadt zeichneten
gemeinsam für die Organisation verantwortlich.
An den zentralen Veranstaltungen am 05. und 06. August im Stadion nahmen 1.000
Lamas aus allen buddhistischen Klöstern der Mongolei.
Höhepunkt war sicher der „Große Khuree-Maskentanz" am 06. August im
Zentralstadion, dargeboten von 120 Lamas des Gandanklosters.
https://www.youtube.com/watch?v=NhFSicxUbP4
1
Die Geschichte des Tsam in den
tibetischen Klöstern der Gelugpa-Anhänger geht auf das 16. Jahrhundert zurück.
In Ikh Khuree (Großes Kloster), seinerzeit auch Name der mongolischen
Hauptstadt, wurde der erste Maskentanz (Jakhar Tsam) 1811 aufgeführt.
Jedes Kloster folgt übrigens eigenen Regeln und stellt unterschiedliche Masken
in den Vordergrund.
Der Khuree-Tsam mit 108 Masken (Der Weiße Alte, Erlik Nomun Khaan, der Rote
Jamsran Garuda, Gombo …) ist der aufwändigste Maskentanz in der Mongolei.

Platz mit dem Beatles-Denkmal
Für die Rettung des
Beatles-Denkmals
Einwohner von Ulaanbaatar
protestieren seit dem 02. August gegen Pläne, den „Beatles-Platz" zwischen
Kaufhaus und ehemaligem Staatszirkus zu bebauen.
Sie befürchten eine Umsetzung oder gar Zerstörung des Beatles-Denkmals „Fab Four".
Das Denkmal war 2008 mit Hilfe von Spenden von Politikern, Künstlern und
Unternehmern errichtet worden.
Es soll an die Zeiten erinnern, als westliche Pop-Musik verboten war und
zugleich an den Beginn der politischen Umgestaltungen Ende der 1980er Jahre.
„Die Musik der Beatles, von ABBA oder anderen westlichen Gruppen hat uns bei
unserem Kampf für Demokratie und Freiheit begleitet, erklärt Ts. Uyanga,
Stadtplanerin und Mitarbeiterin in der Forschungsgruppe MAD Investment Solutions.
Am 02. August war seitens der Baubehörde Ulaanbaatars der Baubeginn angekündigt
worden.
Im Rahmen des Projekts „Autofreie Straße" soll ein Untergrund-Einkaufszentrum
entstehen.
Ein Jurist der Mongolischen Bauassoziation dementierte jegliche Pläne, das
Denkmal zu versetzen.
Ulaanbaatar hätte mit erheblichen Verkehrsproblemen, mit Luftverschmutzung zu
kämpfen und die Umsetzung des Projekts hätte nicht nur die Schaffung von
Arbeitsplätzen zur Folge, sondern könnte einen wichtigen Beitrag zur
Verbesserung der Infrastruktur der Hauptstadt leisten.
Es drohe „Landraub" an öffentlichen Grundstücken. Nicht selten in einer rapide
wachsenden Metropole wie Ulaanbaatar.
Ein anderes negatives Beispiel für Bauen ohne Rücksicht auf Gesetze und die
Interessen der Mehrheit sei das neue Gebäude der Handels- und Entwicklungsbank,
höher als erlaubt und den Blick auf den Bogd-Uul versperrend, so Uyanga.

Neues TDB-Gebäude in der Peace Avenue
Fotos, wenn nichts
anderes vermerkt, Renate Bormann