
Vor der Landung auf dem Chinggis-Khaan-Flugplatz in Ulaabaatar
Präsident Battulga im
Meinungsaustausch mit Wissenschaftlern
Initiiert von Präsident Kh. Battulga traf
sich das Staatsoberhaupt am 29. November mit Vertretern der AdW, der
Universitäten und Hochschulen und 26 anderen wissenschaftlichen Einrichtungen zu
einer Diskussionsrunde über mehr Teilnahme seitens der Wissenschaftler an der
Entwicklung des Staates und der Formulierung der Staatspolitik.
Insgesamt waren 100 Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen der Einladung des
Präsidenten in den Regierungspalast gefolgt.
„Fünf Monate sind vergangen, seit ich als Präsident vereidigt worden bin, begann
Battulga seine Eröffnungsrede, „in dieser Zeit habe ich mit Mitarbeitern im
Bildungs-, Gesundheitswesen, im Kunst- und Kulturbereich und in der Wirtschaft
gesprochen".
Viel Gutes kann ich über die Lage des Landes nicht sagen.
Die Auslandsschulden belaufen sich auf 26 bis 30 Milliarden USD.
Aber Tag und Nacht werden unsere Boden- und andere Reichtümer über die Grenzen
transportiert. Wo bleiben die Erlöse?
Wohin tendiert unser Bildungssystem? Berücksichtigt es in ausreichendem Maße
unsere nationalen Besonderheiten?
Wie sieht es mit unserer Militärpolitik aus? Warum wurde der Wehrdienst von 1,5
auf ein Jahr gekürzt?
Die Große Staatsversammlung ist zu einer Versammlung von Leuten mit Geld
verkommen.
Minister wird, wer Geld hat. Das Geld kommt aus dem Bergbau. In unserer
Verfassung heißt es, alle Bodenschätze und Naturreichtümer gehören dem Volk.
32,8 Milliarden Tugrug waren im Staatshaushalt 2017 für Wissenschaft und
Technologie vorgesehen.
Wofür ist dieses Geld ausgegeben worden?
Darüber sollte ebenfalls Rechenschaft abgelegt werden.
Auch möchte ich die Meinung der Landwirtschaftsexperten darüber hören, warum wir
nicht 30 Prozent der Kaschmirprodukte in der Welt herstellen können?
Warum werden auf die Einfuhr von Kaschmirprodukten aus Japan keine Zölle
erhoben?
Battulga stellte ähnliche Fragen an die Wissenschaftler und fehlende Forschungen
zum Eisenbahnverkehr, zur Jagdwirtschaft („Ein vergessener Wirtschaftszweig"),
zum Gesundheitswesen, zur Energiewirtschaft, zum Bergbau etc. und kritisierte
die Regierung dafür, das Können und das Wissen der Forscher nicht genügend
einzubeziehen.
Warum gibt es im Staatlichen Fernsehen nicht an jedem Tag eine „Stunde der
Wissenschaft"?
Mongolische Außenpolitik
Auf der Sitzung der Großen
Staatsversammlung am 02. Dezember hat Ministerpräsident U. Khurelsukh
ausführlich zu den Richtlinien der Außenpolitik seiner Regierung Stellung
genommen.
Von besonderer Bedeutung seien nach wie vor die freundschaftlichen und
partnerschaftlichen Beziehungen zu den beiden Nachbarstaaten Russland und China.
Die USA, Japan, die EU, Indien, Südkorea und die Türkei seien für die Mongolei
„Dritte Nachbarn", mit denen wir eine weitere Vertiefung der Beziehungen
anstreben.
Khurelsukh betonte, es gäbe keine Widersprüche zur Außenpolitik der
Vorgängerregierungen.
Die Frage einer Mitgliedschaft der Mongolei in der Schanghaier Organisation für
Zusammenarbeit sei im Nationalen Sicherheitsrat positiv beantwortet worden und
werde jetzt im Außenministerium geprüft.
Probleme bereite die Rückzahlung der Auslandsschulden.
Ab nächstem Jahr werde jedoch mit einer weiteren Zunahme der Weltmarktpreise für
Rohstoffe gerechnet, was sich auf die Haushaltslage der Mongolei positiv
auswirkte, auch die Vereinbarung mit dem IWF zeitige bereits Erfolge.
Die ersten Auslandsreisen des Regierungschefs nach Russland und China befänden
sich im Stadium der Vorbereitung und würden mit Präsident Kh. Battulga
abgesprochen.
Sowohl Präsident als auch Ministerpräsident legten bei ihren Auslandsreisen viel
Wert nicht auf die politischen sondern auch auf die wirtschaftlichen und
wirtschaftspolitischen Aspekte.
Anfang des neuen Jahres werde Khurelsukh einen offiziellen Besuch in Südkorea
absolvieren.
Außenminister reist nach
China
Auf Einladung seines chinesischen
Amtskollegen Wan I stattet Außenminister D. Tsogtbaatar vom 03. Bis zum 05.
Dezember 2017 der VR China einen offiziellen Besuch ab.
Im Zentrum der Gespräche stehen inhaltliche Fragen der vereinbarten
allumfassenden strategischen Partnerschaft zwischen beiden Ländern, die
Bewertung der bisherigen Erfolge in ausgewählten Wirtschaftszweigen sowie
Vereinbarungen über mögliche Kooperationsprojekte.
Außerdem tauschen beide Seiten ihre Standpunkte zur internationalen und
regionalen Zusammenarbeit aus.

25. Jahre Verband Mongolischer Unternehmerinnen
25 Jahre „Verband
mongolischer Unternehmerinnen"
„Frauen sind das Rückgrat unserer
Wirtschaft".
Präsident Battulga fand viele lobende Worte für die mongolischen Frauen, die
einen großen Beitrag nicht nur bei der Erziehung und Versorgung der
nachfolgenden Generation, sondern auch im Wirtschaftsleben der Mongolei
spielten.
Auch ihre Einflussnahme auf politische Entscheidungen müsste steigen.
Die Vorsitzende des Verbandes O. Zaya erinnerte daran, dass bei Gründung des
Verbandes vor 25 Jahren 200 Frauen beteiligt waren.
Heute wäre jeder Saal zu klein.
Der Verband vertrete 20.000 Unternehmerinnen, die meisten leiteten kleine und
mittlere Unternehmen in der Gastronomie, in der Dienstleistungsbranche, im
Handel, in der Tourismuswirtschaft.
Aktenfreigabe
Auf einer außerordentlichen
Regierungssitzung am 01.12. wurde beschlossen, Teile des Aktenmaterials im Fall
des 1998 ermordeten Spitzenpolitikers S. Zorig freizugeben.
Es handele sich um 14.926 Seiten im Zusammenhang mit der Verurteilung von drei
Tätern im Jahr 2016.
Die im Archiv des Nationalen Sicherheitsdienst aufbewahrten Dokumente werden ins
Archiv des Obersten Gerichts verlagert.
Für 74 Seiten, die im Zusammenhang mit den Auftraggebern des Mordes stehen,
bleibt der Geheimhaltungsstatus jedoch bestehen, erklärte Justizminister Ts.
Nyamdorj auf einer Pressekonferenz im Regierungspalast.
Welt-AIDS-Tag
In seiner Rede vor den Mitgliedern der
Staatsversammlung anlässlich des Welt-AIDS-Tages am 01. Dezember wies der
Vorsitzende M. Enkhbold auf die Gefahren einer Ausbreitung der Krankheit in der
Mongolei hin.
Unsere Bevölkerung ist in ihrer Mehrheit jung und sehr mobil.
Reisen innerhalb und außerhalb des Landes hätten stark zugenommen.
Die Infektionsgefahr dürfe nicht unterschätzt werden.
Möglichkeiten, sich testen zu lassen, sollten wahrgenommen werden.
Die Gesundheitsbehörden forderte er auf, noch mehr für die Aufklärung an
Schulen, Universitäten, in Betrieben zu tun.
Kohlenmonooxidvergiftung
Nachdem Arbeiter des Eisenmetallurgiewerks
in Darkhan am 29. November über Übelkeit und Schwindel geklagt hatten, waren 21
von ihnen am 30. November bzw. am 01. Dezember mit Verdacht auf eine
Kohlenmonoxyd-Vergiftung ins Krankenhaus des Darkhan-Uul-Aimags eingeliefert
worden.
Der Betriebsarzt erklärte auf Anfrage, die Arbeiter hätten die vorgeschriebene
Schutzkleidung und Gesichtsmasken getragen.
Bis zum 02. Dezember mussten 6 weitere Arbeiter ärztlich betreut werden, ihr
Zustand sei jedoch nicht lebensbedrohlich.
Von den 21 im Krankenhaus behandelten Patienten befinden sich zwei in
besorgniserregendem Zustand, aber auch deren Zustand verbesserte sich stetig.
Das Gesundheitsministerium hatte vier Spezialisten des Forschungszentrums für
Infektionskrankheiten, des Nationalen Gesundheitszentrums und des Fachrates zur
Erforschung von Vergiftungen aus Ulaanbaatar nach Darkhan entsandt.
Die Mediziner prüfen, welche chemischen Substanzen für den Zustand der Patienten
verantwortlich sind.
Im Werk werden vier verschiedene Chemikalien verwendet.
Erste Ergebnisse deuten neben einer Kohlenmonoxyd-Vergiftung auf weitere
Vergiftungen durch Schwermetalle hin.

Haftanstalt in Bayar, Zentralaimag
Wiedereinführung der
Todesstrafe?
Der Vorstoß von Präsident Battulga, für
besonders schwere Verbrechen die Todesstrafe wieder einzuführen, stieß bei
Amnesty Mongolia auf strikte Ablehnung.
Von Jahr zu Jahr würden mehr Länder auf die Todesstrafe verzichten. Die Mongolei
dürfe nicht hinter die Beschlüsse von Regierung und Staatsversammlung von 2012
zurückfallen.
Die Beraterin des Präsidenten für Menschenrechte und Bürgergesellschaft G.
Uyanga verteidigt den Präsidenten.
Es gehe zunächst um eine Debatte über das Problem.
Der Präsident habe ganz konkret die Vergewaltigung und Ermordung von Kindern als
Straftatbestand genannt.
Übrigens hätte es in der Mongolei ähnliche Vorgänge gegeben.
1953 hätte die Volksversammlung der MVR die Todesstrafe abgeschafft, um sie 1954
wieder einzuführen, da die Zahl schwerster Straftaten zugenommen hätte.
Uyanga versicherte im Interview mit der Tagesszeitung „Unuudur",
selbstverständlich sei die Wiedereinführung der Todesstrafe noch längst nicht
beschlossen.
Es werden alle Aspekte sorgfältig geprüft werden.

Ex-Sumogroßmeister Harumafuji. Foto news.mn
Sumo
Am 02. Dezember wurde der ehemalige
Sumogroßmeister Harumafuji D. Byambadorj (33) zum zweiten Mal von der Polizei
der Präfektur Tottori (Japan) vorgeladen, um weitere Fragen zu Schlägereien
zwischen mongolischen Sumoprofis am 25. und 26. Oktober 2017 zu beantworten.
Nächste Woche werde der Fall an die Staatsanwaltschaft weitergeleitet werden.
Harumafuji hatte auf einer Party während eines Turniers in der Region seinem
Landsmann Takanoiva (27) mehrmals auf den Kopf geschlagen, unter anderem mit
einem Karaoke Control Stick.
Weitere Zeugen des Vorfalls waren unter anderem die (ebenfalls aus der Mongolei
stammenden) Yokozuna (Großmeister) Hakuho und Kakuryu.
Harumafuji hatte nach der ersten Befragung am 17. November in Tokio am 29.
seinen Rücktritt aus der Japanischen Sumoprofi-Liga erklärt, der auch sofort
akzeptiert worden war.
Der ehemalige Yokozuna hatte zwar eingeräumt, zu weit gegangen zu sein.
Doch die älteren, erfahrenen Sportler hätten dafür Sorge zu tragen, dass die
Jungen Disziplin lernen.
Takanoiva hatte mit seinem Smartphone hantiert, während Hakuho gerade dabei war,
Ratschläge zu erteilen.

Am nördlichen Stadtrand von Ulaanbaatar
Es ist kalt in Ulaanbaatar
In Ulaanbaatar werden nachts 28 bis 21
Grad, am Tag zwischen 17 und 15 Grad unter null gemessen.

Winterlager
„Neues aus der Mongolei"
können Sie wieder ab dem 07. Januar 2018 lesen. R. B.