Neues aus der Mongolei
10. bis 16. Juli 2017

Renate Bormann, Berlin


Übergabe der Staatsinsignien. Foto president.mn

Erster Erlass des neuen Präsidenten
Unmittelbar nach seiner Vereidigung am 10. Juli hat Präsident Kh. Battulga den ehemaligen Vorsitzenden der DP Z. Enkhbold zum Chef des Präsidialamtes ernannt.
Bis 2016 war Z. Enkhbold zudem der Vorsitzende der Großen Staatsversammlung ehe er nach der deutlichen Niederlage der DP bei den Parlamentswahlen 2016 beide Ämter verloren hatte.


Präsident Battulga hat Naadam 2017 eröffnet. Foto president.mn

Naadam 2017
Am Vormittag des 11. Juli hat Präsident Khaltmaagiin Battulga die diesjährigen Naadamfeierlichkeiten, die dem 2.226. Jahrestages des Ersten Staates auf mongolischem Boden, dem 811. Jahrestages der Gründung des mongolischen Großreiches und dem 96. Jahrestag der Volksrevolution gewidmet sind, im Zentralstadion von Ulaanbaatar eröffnet.
Nach der Überreichung der Siegerurkunden und der Verleihung der Titel an die Besten im traditionellen Ringerwettkampf am 12. Juli erklärte der Präsident die offiziellen Feierlichkeiten für beendet.
Das Naadamringen 2017 hat Landeshabicht Tsedeviin Sodnomdorj aus dem Tosontsengel-Sum im Khuvsgul-Aimag gewonnen.
Zweiter wurde Landeshabicht Ulsiitogtokhyn Bat-Orshikh aus Ulaangom im Uvs-Aimag.
Sodnomdorj kann sich fortan mit dem Titel eines Landeslöwen schmücken, Bat-Orshikh wurde zum „Landesgaruda" erhoben.
In seiner Abschlussrede beschwor Battulga die Einheit der Mongolen. „Gemeinsam werden wir unsere Mongolei zu einem starken Staat entwickeln".

„Ein friedliches Fest"
Die Aufgabe der Polizei und aller Sicherheitskräfte, den Bürgern ein friedliches, entspanntes Fest zu gewährleisten, Schutz vor Straftaten zu bieten, konnte erfolgreich bewältigt werden, konstatierte der Sprecher der Hauptstadtpolizei am 13. Juli.
Dank der Installation von Videokameras in „Khui Doloon Khudag", hier werden die Pferderennen ausgetragen und am Zentralstadion ist die Zahl der Taschendiebstähle im Vergleich zu den Vorjahren zurückgegangen.
Auch die Zahl vermisster Kinder konnte um das Vierfache verringert werden. Die Eltern haben den Rat der Polizei, ihre Kinder nicht unbeaufsichtigt zu lassen, beherzigt.
Die Polizei hatte ihre Patrouillen am Sukhbaatarplatz, am Ufer der Tuul, im Nationalpark und in den „Night Life Streets" verstärkt.
Unterwegs waren die Polizisten zu Pferde, per Fahrrad oder zu Fuß und teilweise in Begleitung von Hunden.


Ulaanbaatar im Sommer 2017

Regierender Bürgermeister zu Gast in Ulaanbaatar
Auf Einladung des Regierenden Bürgermeisters von Ulaanbaatar Sunduin Batbold wird sein Berliner Amtskollege Michael Müller am 17. und 18. Juli zu einem offiziellen Besuch in der mongolischen Hauptstadt weilen.
Auf dem Programm stehen u. a. Gespräche über Möglichkeiten der Zusammenarbeit bei der Stadtentwicklung und bei der Lösung von Problemen wie stetig wachsender Straßenverkehr und nicht nachlassende Luftverschmutzung.
Einen Schwerpunkt sieht Müller im Thema Bildung. Dabei ginge es nicht nur um die Vertiefung der Beziehungen zwischen der Humboldt-Universität und der Mongolischen Staatsuniversität, sondern auch um Berufsausbildung und Weiterbildung.
Zur Begleitung des Bürgermeisters gehört u. a. die Präsidentin der Humboldt-Universität Prof. Dr.-Ing. Dr. Sabine Kunst.
Müller wird im Stadtplanungsamt Ulaanbaatar eine Rede zum Thema Stadtentwicklung halten und Gespräche mit dem stellvertretenden Bürgermeister von Ulaanbaatar P. Bayarkhuu, den Abteilungsleitern für Stadtplanung, Internationale Beziehungen und Verkehrsinfrastruktur führen.
Beim Treffen in der Friedrich-Ebert-Stiftung, an dem auch Gastgeber S. Batbold teilnehmen wird, spricht Bürgermeister Müller zum Thema: „Berlins Chancen und Herausforderungen als wachsende Stadt".
Weiter auf dem Programm stehen Gespräche mit Mitgliedern der Großen Staatsversammlung, Vertretern aus Wissenschaft und Bildung und ein Besuch des Gandantegchilen-Klosters.
Hier leitet das Goethe-Institut ein Projekt zur Wahrung des Kulturerbes der Mongolen.
Zum Abschluss des Besuchsmarathons reisen Müller und seine Delegation in den Gorkhi-Terelj-Nationalpark und sind am Abend des 18. Juli Gäste beim Empfang in der Deutschen Botschaft Ulaanbaatar.


Brandbekämpfung im Selenge-Aimag. Foto montsame.mn

Wald- und Steppenbrände
Aufgrund zahlreicher Wald- und Steppenbrände vor allem in Tuv und Selenge, „herrsche zur Zeit in Ulaanbaatar ein Rauchbelastung wie im Winter".
Die langanhaltende Trockenheit und Hitze – im Durchschnitt sei es in diesem Jahr zwei Grad wärmer als in den vergangenen Jahren - hat die Wald- und Steppenbrandgefahr extrem erhöht.
Ein Ende der Hitze sei nicht in Sicht.
70 bis 80 Prozent der Brände seien auf menschliche Unachtsamkeit zurückzuführen, so ein Sprecher der nationalen Katastrophenschutzbehörde.
Aufgrund der Dürre drohten zudem Ernteausfälle bis zu 40 Prozent.
Mit Stand vom 16. Juli waren landesweit 22 Brände ausgebrochen.
Zur Bekämpfung der Brände sind 700 Feuerwehrleute, Rettungskräfte und andere Helfer der örtlichen Katastrophenschutzämter, der nationalen Katastrophenschutzbehörde und des Hauptstadtamtes mit 30 Fahrzeugen im Einsatz.
Unterstützt werden sie von Mitgliedern des Jugendverbandes.
Auch ist ein gemeinsames Handeln mit dem russischen Katastrophenschutzministerium geplant.
Der stellvertretende Leiter der nationalen Katastrophenschutzbehörde Brigadegeneral G. Ariunbuyan hat beklagt, dass das Finanzministerium die Anschaffung eines Flugzeugs zur Brandbekämpfung abgelehnt hatte. Preis: 10 bis 15 Millionen US-Dollar.
Präsident Battulga ist nach Batsumber gereist, um sich persönlich ein Bild von der Lage zu verschaffen und den Einsatzkräften zu danken.
Große Unternehmen wie „Erdenes Tavantolgoi", „APU", Unitel" oder Mobicom, Einzelpersonen und Organisationen spenden Geld und Ausrüstungen, um eine noch wirksamere und schnelle Brandbekämpfung zu ermöglichen.
Auch „Mongolen in Deutschland" haben zu Spenden aufgerufen.
GermaniiMongolchuu@groups.facebook.com
Am Nachmittag des 16. Juli sind im Zentralaimag und in Gov‘sumber Niederschläge gefallen, sie sollen nun durch den Einsatz von „Wolkenkanonen" verstärkt werden.
Ab nächster Woche würden auch in anderen Teilen des Landes Niederschläge erwartet, jedoch keine sehr ergiebigen.
Zurzeit herrschen in Ulaanbaatar plus 30 Grad.


Ohne Worte. Foto gogo.mn

Zwei Verkehrstote
Die Verkehrspolizei meldet, dass zwischen dem 10. und 15. Juli zwei Menschen infolge von Verkehrsunfällen gestorben sind.
70 seien verletzt worden, darunter 18 Kinder.
Die tödlichen Verkehrsunfälle ereigneten sich im Bayanzurkh-Stadtbezirk von Ulaanbaatar.
Ein 32-Jähriger Mann starb beim Zusammenstoß eines Autos mit seinem Motorrad.
Im Bayangol-Sum im Selenge-Aimag starb ebenfalls ein Mann beim Zusammenstoß zweier Fahrzeuge auf einer Asphaltstraße.


Neuer Parkplatz am Sukhbaatarplatz

Parkplatz vorfristig fertiggestellt
Ursprünglich sollte der Parkplatz am Südrand des Sukhbaatarplatzes am 28. Juni seiner Bestimmung übergeben werden.
Doch bereits zwei Tage vorher war der Platz für 150 Autos und drei Busse fertig.

Stellenausschreibung
Die Universität Cambridge hat eine Stelle für Mongolistik ausgeschrieben.
http://www.jobs.ac.uk/job/BCS655/research-associate/

 

 

Fotos, wenn nichts anderes vermerkt, Renate Bormann


 

   

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