Präsidentschaftswahlen 2017
Am 10. und 11. Juni konnten sich
die im Ausland lebenden Mongolen an der Wahl ihres neuen Staatsoberhauptes
beteiligen.
Die Stimmabgabe erfolgte in 45 Botschaften und Konsularvertretungen in 33
Ländern.
Von den 140.000 im Ausland lebenden Mongolen hatten sich 7.209 in die Wahllisten
eintragen lassen.
Die Wahllokale waren an beiden Tagen von 07:00 bis 22:00 Uhr zur jeweiligen
Ortszeit geöffnet.
Über den Wahlverlauf musste um 14:00 und 22:00 Ulaanbaatar-Zeit an die ZWK in
Ulaanbaatar sowie um 22:00 Uhr zur jeweiligen Ortszeit berichtet werden.
Hatten allerdings alle Stimmberechtigten bereits am 1. Tag ihre Stimme
abgegeben, wurde das „Wahllokal" geschlossen.
In Kuwait z. B. leben nur acht, in Brasilien neun und in Indonesien elf
Mongolen.
Mit Stand 11. 06., 14:00 Uhr Ulaanbaatar-Zeit, hatten 3.217 Wahlberechtigte von
ihrem Stimmrecht Gebrauch gemacht, das entspricht 44,6 Prozent.
Wegen der Zeitunterschiede wird die Wahl der Auslandsmongolen erst nach der
Stimmabgabe in San Francisco am 12. Juni, 13:00 Uhr, abgeschlossen sein.
Außenminister reist
in die USA
Vom 12. bis zum 14. Juni
absolviert Außenminister Ts. Munkh-Orgil einen offiziellen Besuch in den USA.
Der Besuch dient der Verstetigung der bilateralen Kontakte auf hoher Ebene und
soll zur Intensivierung der Kooperation in Politik, Wirtschaft und Investment
beitragen.
Munkh-Orgil wird Gespräche mit Außenminister Rex Tillersen, dem Nationalen
Sicherheitschef Generalleutnant H. R. McMaster, mit Matthew Pottinger,
Asien-Berater von Präsident Trump, mit Kongressabgeordneten, Vertretern des
Peace Corps und der Millennium Korporation führen.
Außerdem wird er am 4. Mongolisch-Amerikanischen Wirtschaftsforum mit 50
Unternehmensvertretern aus der Mongolei und aus den USA.
Mehr Unterstützung
für Frauen
Die Overseas Private Investment
Corporation (OPIC), eine US-Regierungsbehörde, die Internationale
Finanz-Korporation (IFC) sowie die mongolische Khas-Bank haben einen
Kreditvertrag abgeschlossen, der Eigentümerinnen von kleinen und mittleren
Unternehmen den Zugang zu Finanzhilfen erleichtern soll.
In der Mongolei gehören 64 Prozent der kleinen und mittleren Unternehmen Frauen.
Die Mehrheit von ihnen verfügt nicht über ausreichende
Finanzierungsmöglichkeiten.
Oft werden Frauen bei der Kreditvergabe durch die Finanzinstitutionen
benachteiligt.
Der Kooperationsvertrag soll zudem helfen, den mongolischen Unternehmerinnen
bessere finanzielle und unternehmerische Beratung angedeihen zu lassen.
Neuer
Bildungsminister ernannt
Der neue Minister für Bildung,
Kultur, Wissenschaft und Sport heißt G. Chuluunbaatar.
Eine große Mehrheit der anwesenden Mitglieder der Großen Staatsversammlung
stimmte am 09. Juni dem Vorschlag von Ministerpräsident J. Erdenebat zu.
Der Philosoph und Sozialwissenschaftler G. Chuluunbaatar ist seit 2009
ordentliches Mitglied der Akademie der Wissenschaften der Mongolei und war
zuletzt ihr Erster Vizepräsident.
Mongolbank-Defizit
Eine Arbeitsgruppe der
Großen Staatsversammlung zur Überprüfung der Arbeit der mongolischen Zentralbank
(Mongolbank) zwischen 2012 und 2016 bestätigte ein Defizit von drei Billionen
Tugrug.
Der Leiter der Arbeitsgruppe T. Ayursaikhan machte den ehemaligen Präsidenten
der Bank N. Zoljargal für die Verluste verantwortlich.
Er habe gesetzwidrig Kredite an Unternehmen vergeben, Kredite zur angeblichen
Stabilisierung des Tugrugs und der Preise, Geld für die „Sain"-Programme („Guter
Viehhalter…") sei ohne Ergebnis verschwendet worden.
Zoljargal müsste strafrechtlich zur Verantwortung gezogen werden.
Die DP-Fraktion hält dem entgegen, dass die Beschlüsse zur Tugrug-Stützung, zur
Stabilisierung der Preise, für diverse Regierungsprogramme, soziale Leistungen
in der Staatsversammlung beschlossen worden waren.
Laut Gesetz muss das Defizit aus dem Staatshaushalt beglichen werden.
Das sei aber wegen des Haushaltsdefizits auch nicht möglich.
Ayursaikhan fordert den Ausschluss der 45 Unternehmen, die Kredite zur
Preisestabilisierung erhalten hatten und dieses Geld jedenfalls nicht dafür
ausgegeben haben, von allen Ausschreibungen in den nächsten drei Jahren.

Tag der Offenen Tür der Landwirtschaft, Leicht- und Nahrungsgüterindustrie
Tag der Offenen Tür
Der „Tag der Offenen Tür der
Landwirtschaft, Leicht- und Lebensmittelindustrie" am 09. und 10. Juni stand
ganz im Zeichen des Ziels der mongolischen Landwirtschaftspolitik „Gesunde
Lebensmittel- Gesunde Mongolen".
Die nationalen Programme „Mongolisches Vieh", „Industrialisierung 21:100",
„Kaschmir" oder die erste Kampagne „Fleisch und Milch" sowie die dritte
Neulandgewinnungskampagne sollen weitergeführt und intensiviert werden.
In der Landwirtschaft, Leicht- und Lebensmittelindustrie werden 36,1 Prozent des
BIP erwirtschaftet, hier sind 53,8 Prozent der gesamten Arbeitskräfte
beschäftigt.
2017 beträgt die Ackerbaufläche landesweit 450.000 Hektar, von 20,6 Millionen
Jungtieren können 97,9 Prozent aufgezogen werden.
Neben Viehhaltungs- und Ackerbaubetrieben, präsentierten sich am Tag der Offenen
Tür auf dem Sukhbaatarplatz die Landwirtschaftsuniversität und diverse
Forschungseinrichtungen, Behörden und veterinärmedizinische Einrichtungen.
Interessenten konnten sich über die Regierungspolitik zur Unterstützung der
Landwirtschaft (günstige Kredite, weniger Bürokratie bei der
Genehmigungsvergabe) informieren und sich Ratschläge für die Verbesserung der
Herdenqualität, für die Bekämpfung von Viehseuchen und Maßnahmen zur Vorbeugung
gegen Viehkrankheiten informieren.
Anschauen konnten sich die Besucher auch Maschinen und technische Ausrüstungen
für den Getreide-, Kartoffel- und Obstanbau.

Seoul-Straße am 10. Juni
Die erste autofreie
Straße Ulaanbaatars
Ulaanbaatar soll zwischen 2017 und
2020 zu einem Zentrum des Tourismus in Nordost-Asien werden.
Das ist zumindest das erklärte Ziel der Stadtverwaltung.
Mit der Gestaltung eines Abschnitts der Seoul-Straße als Party- und Kunstmeile
will man diesem Ziel einen Schritt näher kommen.
Noch bis zum 19. Juni, 18:00 Uhr, bleibt die Straße ab der Kreuzung am Zirkus
bis zur Naran Plaza für den Autoverkehr gesperrt.
Wechselnde Lichtinstallationen, ein großer Bildschirm, ein 400 Meter langer
Fußgängerboulevard, 400 Sitzplätze, Lokale und Verkaufsstände hatten bereits am
Eröffnungsabend am 08. Juni viele Hauptstädter angezogen.
Zum Programm gehörten Musikfestivals, Jazzkonzerte, Tanzshows,
Folkloredarbietungen, und Modenschauen.
Ein erster Höhepunkt war sicher das „Österreichisch-Mongolische Musikfest" am
11. Juni, das gemeinsam von der Botschaft Österreichs in Peking, dem
Goethe-Institut, der Staatlichen Philharmonie, dem Jazz-Klub und dem Jazz Lab
organisiert wurde.
Ähnlich Projekte der autofreien und illuminierten Straßen sollen auch in Zukunft
organisiert werden.
Nicht nur Touristen, auch die Einheimischen werden sicher gern diese
Möglichkeiten der Freizeit- und Feierabendgestaltung mit ihren Freunden und
Familien nutzen, hofft D. Batsukh, Chef des Tourismusamtes Ulaanbaatar.

Freiheit für Fußgänger
Mehr Geld für
Kinder mit Behinderungen
Auf seiner Sitzung am 08. Juni hat
das Kabinett eine Erhöhung der Mittel für die Schulspeisung an Sonderschulen
beschlossen.
1.600 Kinder mit Behinderungen lernen an sechs Sonderschulen und verbringen
aufgrund von medizinischen Behandlungen und spezifischen Trainingseinheiten bis
zu zehn Stunden in der Schule.

Buddha-Dreifachfeiertag. Gandankloster 09.06. 2017
Ikh Duichen
Udur
Am 15. Tag des ersten
Sommermonats nach dem Mondkalender feiern die mongolischen Anhänger des
tibetischen Buddhismus (Lamaismus) den „Großen Buddha-Gedenktag": Geburt des
historischen Buddhas Siddhartha Gautama; seine Erleuchtung; sein Eingang ins
Nirwana.

Großer Buddhatag 2017
In der Mongolei und
in Tibet fiel dieser Tag in diesem Jahr auf den 09. Juni.
Die Aktionen begannen bereits am frühen Morgen mit Gebeten und Andachten sowie
Lesungen über Buddhas Lehren zur spirituellen Reinigung u. a.

Vom Gandankloster zum Sukhbaatarplatz
Am Nachmittag
bewegte sich eine Prozession unter dem Motto: „Reinigung der Seele" vom
Gandankloster Richtung Sukhbaatarplatz.
Beteiligt waren die Klöster der Hauptstadt und religiöse NGOs.
Nach Ansprachen des Oberlamas des Gandanklosters D. Choijamts und des
Regierenden Bürgermeisters von Ulaanbaatars S. Batbold folgte ein
kulturell-religiöses Programm mit Auftritten des Pferdekopfgeigenensembles, der
Langliedsängerin G. Byambasuren und anderer Gruppen und Künstler.
Auch die Lamas der verschiedenen Klöster boten Proben ihrer Musikalität.

Khamba-Lam D. Choijamts
Sonderpreis für B.
Anand
Bei der
New-Faces-Awards-Preisverleihung der Zeitschrift „Bunte" am 27. April in Berlin
wurde der mongolische Nachwuchsstar Batbilegiin Anand mit einem der fünf Preise
ausgezeichnet.
Für seine Darstellung des Tschick in dem gleichnamigen Film von Fatih Akin
gewann er einen Sonderpreis.
Für Anand steht fest, das war nicht meine letzte Rolle.
Zwischen mehreren Angeboten kann er bereits wählen.
Mit „Tschick" wurde übrigens am 09. Juni das 5. Altan Khalis-Film-Festival in
Ulaanbaatar eröffnet.
Das Festival ist das bedeutendste unabhängige Filmfestival in Zentralasien.
Für mehr Informationen sh. auch:
https://filmfreeway.com/festival/AKIFF
OTGO‘s Art Space
Berlin
Ershuugiin Otgonbayar (Otgo) eröffnet am 30. Juni seine neue Galerie „OTGO’s
ART SPACE BERLIN".
Für das musikalische Rahmenprogramm sorgt die international gefeierte Sängerin
Urna Chakhar-Tugchi.
Ort: Wendenschloßstraße 306, 12557 Berlin
Zeit: 19:00 Uhr
Fotos, wenn nichts
anderes vermerkt, Renate Bormann