
Anfang Mai in Ulaanbaatar
Präsidentschaftswahlen 2017
Der Vorsitzende der Großen
Staatsversammlung und Vorsitzender der MVP M. Enkhbold wurde von seiner Partei
für die anstehenden Präsidentschaftswahlen nominiert.
Die MRVP hat ihren Vorsitzenden und Expräsident N. Enkhbayar nominiert.
Seine offizielle Registrierung durch die Zentrale Wahlkommission ist allerdings
fraglich. Noch ist die Frist bezüglich seiner Verurteilung wegen Korruption und
Amtsmissbrauch nicht abgelaufen.
Die DP hat auf ihrem VIII. Parteitag am 06. Mai das ehemalige Mitglied der
Großen Staatsversammlung Kh. Battulga nominiert.
Mit 96,6 Prozent der Stimmen konnte er sich gegen seine Mitbewerber L. Bold, R.
Amarjargal, D. Dorligjav, N. Altankhuyag und B. Jargalsaikhan durchsetzen.
Der Publizist B. Batbayar („Baabar") und der ehemalige Regierende Bürgermeister
von Ulaanbaatar E. Bat-Uul hatten es nicht in den Endausscheid geschafft.
1.206 Delegierte haben auf dem Parteitag 180.000 registrierte DP-Mitglieder
vertreten.
Neben dem Präsidentschaftskandidaten wählten sie auch das aus 380 Mitgliedern
bestehende Nationale Politische Komitee.
Automatisch gewählt waren die neun DP-Fraktionsmitglieder.
Die Mongolen wählen ihr neues Staatsoberhaupt am 26. Juni.
Absichtserklärung
unterzeichnet
Im Fokus der
Regierungssitzung am 02. Mai stand die Vernetzung der beiden großen
Infrastrukturprojekte „Talyn Zam" (Steppenstraße) der Mongolei und „One Belt,
One Road" (Seidenstraßen-Wirtschaftsgürtel und Maritime Seidenstraße des 21.
Jahrhunderts, 2013 initiiert von Chinas Präsident Xi Jinping.
Die Initiative umfasst 65 Länder und Regionen, einschließlich elf Länder
Ostasiens, 18 Länder Westasiens, acht Länder Südasiens, fünf Länder
Zentralasiens, sieben Mitglieder der Gemeinschaft Unabhängiger Staaten (GUS)
sowie 16 Länder Zentral- und Osteuropas.
Die Regierung billigte das Memorandum, das von Außenminister Ts. Munkh-Orgil bei
einem Treffen mit seinem chinesischen Amtskollegen unterzeichnet wurde.
Sh. auch:
http://german.china.org.cn/txt/2017-05/06/content_40759691.htm
http://www.ardmediathek.de/tv/Weltspiegel/Weltspiegel-Reportage-Chinas-neue-Seide/Das-Erste/Video?bcastId=329478&documentId=36044296
IWF verschiebt
Auszahlung des 440-Millionen-Dollar-Kredits
Auf der Tagung des
IWF-Gouverneursrates am 28. April wurde beschlossen, die Vereinbarung über die
Erweiterte Kreditfazilität, mit der der Mongolei ein Sofortkredit in Höhe von
440 Millionen US-Dollar zugesagt worden war, nicht umzusetzen.
Grund ist der Beschluss Nr. 29 der Großen Staatsversammlung vom 04. April.
Demnach müssten sämtliche Finanztransaktionen mit großen mongolischen
Unternehmen wie Oyutolgoi über mongolische Banken bzw. über in der Mongolei
ansässige Banken abgewickelt werden.
Damit ist auch die Gewährung weiterer hoher Kredite seitens der Asiatischen
Entwicklungsbank, der Weltbank und Japans gefährdet.
Nach Gesprächen zwischen Vertretern des IWF, der Weltbank und anderer Geldgeber
(Japan), dem mongolischen Finanzminister B. Choijilsuren und dem Präsidenten der
Mongolbank N. Bayartsaikhan u. a. in Washington am 18. April und am 04. Mai in
Ulaanbaatar, wurde der Beschluss Nr. 29 zurückgenommen.
Auf der Sitzung der Staatsversammlung am 05. Mai stimmten 65,5 Prozent oder 36
der anwesenden 55 Abgeordneten für die Aufhebung des Beschlusses.

Frühjahr in der Mongolei
Steuererhöhungen
Ab dem 01. Mai sind
Steuererhöhungen für Kraftfahrzeuge, Zigarettenimporte und Zinserträge für
Spareinlagen in Kraft getreten.
Diese und andere Erhöhungen waren im Zusammenhang mit den Diskussionen um
Änderungen und Zusätze am Gesetz über den Haushalt 2017 von der
Staatsversammlung beschlossen worden.
Mongolei bittet
Russland um Hilfe
Am Rande der sechsten
Sicherheitskonferenz in Moskau (als Pendant zur Münchner Sicherheitskonferenz
ins Leben gerufen) am 26. April hat der mongolische Verteidigungsminister D.
Bat-Erdene im Gespräch mit seinem russischen Amtskollegen Sergei Schoigu um
Unterstützung für die erst kürzlich gebildeten Luftabwehrtruppen in der Mongolei
gebeten.
Im Zusammenhang mit der Konzipierung der mongolischen Militärpolitik seien
verschiedene Verteidigungsgesetze verabschiedet worden, die die Streitkräfte vor
anspruchsvolle Aufgaben stellten.
Bereits bisher hätte Russland die Mongolei bei der Ausbildung von Militärkadern
unterstützt, zum Teil unentgeltlich, dankte Bat-Erdene seinen Gastgebern.
Für mehr Informationen sh.:
http://uncut-news.ch/2017/04/26/die-6-moskauer-sicherheitskonferenz-gestartet/
Mongolei verliert
neun Plätze
Im Pressefreiheitsindex von
„Reporter ohne Grenzen", der am 27. April veröffentlicht wurde, nimmt die
Mongolei unter 180 Ländern Platz 69 ein.
Das bedeutet im Vergleich zu 2016 eine Verschlechterung um neun Plätze.
Die ersten drei Plätze nehmen Norwegen, Schweden und Finnland ein, Deutschland
kommt auf Platz 16.
Für mehr Informationen sh.:
https://www.reporter-ohne-grenzen.de/mongolei/
L. Bold zu Gast auf
der Hannover-Messe (24. – 28. April 2017)
Das Mitglied der Großen
Staatsversammlung und Vizevorsitzender der Mongolisch-Deutschen
Parlamentariergruppe L. Bold gehörte zu den Gästen der Eröffnungsveranstaltung
der Hannover-Messe, der Weltleitmesse der Industrie am 23. April 2017.
Unter anderem traf er mit Bundeskanzlerin Angela Merkel, der polnischen
Ministerpräsidentin Beata Szydlo sowie dem EU-Kommissar für Haushalt und
Personal Günther Oettinger zu Gesprächen über die weitere wirtschaftliche
Kooperation zusammen.
Bei dieser Gelegenheit hat G. Oettinger L. Bold zu einem offiziellen Besuch nach
Brüssel eingeladen.
Mongolei-Kolloquium
an der HUB
Am 17. Mai wird Prof. Dr. Julian
Dierkes im Zentralasien-Seminar/Mongolistik des Instituts für Asien- und
Afrikawissenschaften der Fakultät für Kultur-, Sozial- und
Bildungswissenschaften der HUB einen Vortrag zum Thema: „Die Mongolei zwischen
zwei Wahlen – Analyse der Parlamentswahlen 2016 und Ausblick auf die
Präsidentenwahl 2017" halten.
Zeit: 18:00 bis 20:00 Uhr
Ort: Invalidenstraße 118, 10115 Berlin, Raum 510.
Mongolei-Kolloquium
an der Bonner Uni
Der außerordentliche
Professor am Institut für Asienforschungen an der Universität British Columbia
(Kanada) Julian Dierkes wird am 18. Mai in der Abteilung Mongolistik und
Tibetstudien in Bonn zum Thema „Der politische Populismus in der Mongolei"
sprechen.
Zeit: 18:00 c.t.
Ort: Regina-Pacis-Weg 7, 53113 Bonn.
J. Dierkes (http://blogs.ubc.ca/mongolia)
ist zurzeit Gastwissenschaftler an der Graduate School Ostasien-Studien der FU
Berlin.
Mehr Informationen zu Inhalten früherer Vorträgen in der Abteilung Mongolistik
und Tibetstudien finden Sie unter:
https://www.ioa.uni-bonn.de/abteilungen/zentralasien/vortraege-und-veranstaltungen/mongolei-colloquium/archiv
Gegen
Fachbereichsschließung
Frau Dr. G. Altangerel warnt vor
einer Streichung des Fachs Mongolistik an der Humboldt-Universität aufgrund von
Sparmaßnahmen.
In Leipzig sei es bereits beschlossene Sache, dass es ab 2021 kein Fach
Mongolistik an der Uni mehr geben werde, in Bonn drohe dies ab 2023.
Dies wurde allerdings von der dortigen Fachbereichsleiterin Prof. I. Stolpe
dementiert.
Lehrende und Studierende an der HUB haben bereits Protestaktionen organisiert
(Gründung einer AG „Öffentlichkeitsarbeit & Protest", offene Briefe an beide
Botschaften, an den Regierenden Bürgermeister Müller, an die Unipräsidentin.
Außerdem wird ein Symposium an der HUB unter dem Arbeitstitel: „Bewegte Zeiten:
Die Bedeutung der Asienwissenschaften im 21. Jahrhundert" vorbereitet sowie
eines Essaywettbewerbs für Studierende „Nicht mehr nur Wissen über ferne Länder
und Regionen: Weshalb die Asienwissenschaften im 21. Jahrhundert entscheidende
Nahkompetenzen vermitteln".

Ausstellung Nature Transfigured
„Nature
Transfigured“ - Ausstellungseröffnung
Am 07. Mai, 15:00 Uhr, ist im Ausstellungshaus am Hüttenbahnhof
im Museumsdorf Baruther Glashütte eine Ausstellung unter dem Motto
„Verwandlungen der Natur“ mit Werken der deutschen Künstlerin Carolina Brack und
des mongolischen Künstlers Ershuugiin Otgonbayar („Otgo“) eröffnet worden.
Grußworte sprachen der Botschafter der Mongolei in Deutschland S. E. Tsolmony
Bolor und der Bürgermeister von Baruth/Mark Peter Ilk.
Museumsdirektor Dr. Georg Goes gab eine kurze Einführung in die Ausstellung.
Die Werke können noch bis zum 18. Juni begutachtet werden.

Mai im Zentralaimag
Fotos, wenn nichts
anderes vermerkt, Renate Bormann