
März in der Mongolei
Aus der
Regierungssitzung
Auf der Regierungssitzung
unterstützten die Mitglieder die Initiative aus dem Ministerium für Bergbau und
Schwerindustrie, im Khanbogd-Sum im Südgobiaimag ein Werk zur Produktion von
Kupferkonzentrat zu bauen.
Jährlich könnte der Betrieb eine Million Tonne Kupferkonzentrat herstellen.
Die Inbetriebnahme des Werks ist für 2020 geplant.
Mit der Vorbereitung der notwendigen Ausschreibungen für die Auswahl der
Investoren und der entsprechenden Vertragsverhandlungen wurde Minister Ts.
Dashdorj beauftragt.
Die Ministerin für Natur, Umwelt und Tourismus D. Oyunkhorol wurde beauftragt,
für die geplanten Produktionsvorhaben Oyutolgoi, die
Tavantolgoi-Kohlewaschanlage, das Tavantolgoi- Kraftwerk und das Werk für die
Herstellung von Kupferkonzentrat die Wasserversorgungsfragen zu prüfen sowie die
Machbarkeitsstudien für die Projekte „Orkhon Gov‘", „Kherlen Gov‘" und „Ongi Gov‘"
in Auftrag zu geben.
„Tag der Armee"
Präsident und Oberkommandierender der Streitkräfte Ts. Elbegdorj hat aus
Anlass des 96. Gründungsjubiläums der bewaffneten Streitkräfte der Mongolei und
zum „Tag der Armee" am 18. März Angehörige der mongolischen Streitkräfte mit
Auszeichnungen und Titeln geehrt.
Am Morgen legten Mitglieder der Regierung und der Großen Staatsversammlung
Blumen und Kränze am Denkmal für den ersten Oberkommandierenden der Streitkräfte
D. Sukhbaatar nieder.
„Erweiterte
Fondsfazilität"
Das zwischen der Mongolei und dem
IWF am 19. Februar unterzeichnete Abkommen für höhere Finanzierungshilfen über
einen längeren Zeitraum als im Rahmen von Stand-by-Abkommen des IWF üblich,
sorgt nach wie vor für Diskussionsstoff.
Einige Kritiker monieren, dass der Vertrag die Schuldenlast des Landes so oder
so weiter erhöhe.
Andere befassen sich mit der hohen Zahl an Angestellten im Staatsdienst.
Die Mongolei habe knapp über drei Millionen Einwohner, von denen 184.000
Staatsangestellte sind.
Dafür wende der Staat jährlich 1,9 Billionen (ikh nayad) Tugrug für Gehälter und
Löhne auf.
Vorschläge der MVP-Regierung, die Gehälter der Staatsbediensteten zu kürzen,
seien von der MVP-Fraktion abgelehnt worden.
126.000 der Staatsangestellten verrichten ihren Dienst im Gesundheitswesen, im
Bildungswesen, bei der Armee und bei der Polizei.
58.000 arbeiten in der politischen Verwaltung oder als Berater, Assistenten von
Politikern.
Z. B. könnte die Zahl von Vizeministern und Staatssekretären reduziert werden.
Einige der geplanten Steuererhöhungen würden jedoch eher der Wirtschaft schaden
und zur Vernichtung von Arbeitsplätzen in der Produktion führen.
Die Einberufung der Sondersitzung mit einer Debatte über das Abkommen sowie über
die Erhöhung von sieben Steuern wurde auf die Frühjahrssitzungen der Großen
Staatsversammlung verschoben.

Ankunft der deutschen Delegation in Ulaanbaatar. Foto Privat.
Wirtschaftsdelegation in der Mongolei
Unter Leitung von Hans-Joachim
Fuchtel, Parlamentarischer Staatssekretär beim Bundesminister für
Wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung, waren eine Wirtschaftsdelegation
und Bürgermeister deutscher Gemeinden nach Kirgisistan (14./15.) und in die
Mongolei (16.-18. März) gereist.

Deutsch-Mongolische Universität für Bergbau und Technologie
In der Mongolei
besuchten die Mitglieder der Delegation die Deutsch-Mongolische Universität für
Technologie und Rohstoffe in Nalaikh und sprachen mit Lehrkräften und Studenten.

Gespräch mit dem Vorsitzenden der mongolisch-deutschen Parlamentariergruppe in
der Großen Staatsversammlung D. Terbishdagva. Foto privat
Bei den Treffen mit
Politikern, Abgeordneten und Vertretern der Zivilgesellschaft ging es
hauptsächlich um die Förderung von Projekten der Abfallbeseitigung,
Energieversorgung, im Bildungs- und Gesundheitswesen, um die Unterstützung bei
der Ausbildung junger Mongolen und die erfolgreiche Kooperation deutscher und
mongolischer Kommunen sowie den Ausbau dieser kommunalen Partnerschaften.
Am 16. März übergaben die deutschen Gäste auf dem Sukhbaatarplatz in Anwesenheit
der Ministerin für Natur, Umwelt und Tourismus D. Oyunkhorol 14
Feuerlöschfahrzeuge für mongolische Schutzgebietsverwaltungen sowie Uniformen
und Ausrüstungsgegenstände für die Ranger in den Schutzgebieten.

Übergabe der Feuerlöschfahrzeuge. 1. v. r. H.-J. Fuchtel, D. Oyunkhorol. Foto
Dr. U. Haase
Anlässlich des
25-jährigen Jubiläums der deutsch-mongolischen Entwicklungszusammenarbeit
folgten die Delegationsmitglieder gern der Einladung von Botschafter Stefan
Duppel zum Festempfang in der Deutschen Botschaft in Ulaanbaatar.
Am vorletzten Tag der Reise empfing Ministerpräsident Jargaltulgiin Erdenebat
die Delegation zum Gespräch über den Stand und die Perspektiven der
deutsch-mongolischen Zusammenarbeit.
Fuchtel lobte die Mongolen dafür, dass sie trotz wirtschaftlicher
Schwierigkeiten und angespannter Haushaltslage unbeirrt für Demokratie und
Rechtsstaatlichkeit eintreten.
DP-Wahlen
Am 15. März endete die
Frist für die Registrierung der Kandidaten zu den DP-Gremienwahlen.
Für die 380 Sitze im Nationalkomitee der Partei bewerben sich 511 Kandidaten, um
den Vorsitz der DP in den Aimags und in der Hauptstadt 52 Kandidaten.
In Ulaanbaatar wird es zu einer Kampfabstimmung zwischen dem Chef der DP im
Sukhbaatar-Duureg D. Battulga und dem ehemaligen Mitglied der Großen
Staatsversammlung Sh. Tuvdendorj kommen.
Der ehemalige Regierende Bürgermeister von Ulaanbaatar und Vorsitzender der
Hauptstadt-DP E. Bat-Uul stellt sich nicht erneut zur Wahl.
Er hat seine Kandidatur für das höchste Staatsamt angekündigt.
Wer ihn ablösen wird, entscheiden die Parteimitglieder am 02. April.
Rechenschaftsbericht des Nationalrats für Sprachpolitik
Am 16. März legten die Mitglieder
des Nationalrats für Sprachpolitik beim Staatspräsidenten Rechenschaft über die
bisher geleistete Arbeit ab.
Zu den Teilnehmern der Veranstaltung gehörten der Vorsitzende des Präsidialamtes
Ts. Bayarsaikhan, der Präsident des Weltforums der Mongolen Ts. Gombosuren,
Bildungsminister J. Batsuuri sowie die Leiterin des Büros des Nationalrats N.
Narangerel.
Berichtet wurde über den Stand bei den Prüfungen im Klassischen Mongolisch für
Staatsangestellte sowie die Förderung junger ausländischer Mongolisten.
Außerdem sei die Erarbeitung eines neuen umfangreichen Lexikons der mongolischen
Sprache geplant.
Bisher seien Transkriptionsrichtlinien für Chinesisch erarbeitet worden, nun
seien entsprechende Richtlinien auch für Russisch, Englisch, Koreanisch und
Japanisch geplant.
Im Fokus der Diskussion stand die Pflege und Erhaltung der mongolischen Sprache.
Vor allem lange Zeit im Ausland lebende Eltern werden aufgefordert, dafür zu
sorgen, dass ihre Kinder korrektes Mongolisch lernen, dass sie ihre
Muttersprache nicht vergessen oder nur noch ungenügend beherrschen.
Bis zum 01. September ist die Herausgabe eines Wörterbuchs zur richtigen
Schreibweise von etwa 800 strittigen Wörtern geplant.
Präsident Elbegdorj betonte, der Staat müsste mehr Aufmerksamkeit auf die
Einhaltung der Vorschriften in Bezug auf die Sprachprüfungen legen und Schulen
mehr Unterstützung für den Unterricht im Klassischen Mongolisch zusagen.
Der Schriftsteller Tangadyn Galsan merkte an, dass Fremdwörter wie z. B. Kaffee
oder Schokolade auch über mongolische Entsprechungen verfügten: borgol und
borkhosh.
Insgesamt könnten 100 Fremdwörter durch mongolische ersetzt werden.
Smog reduzieren
Die Nichtregierungsorganisation
„Mütter und Väter gegen Luftverschmutzung" haben am 18. März zum dritten Mal
eine Protestdemonstration auf dem Sukhbaatar-Platz organisiert.
Die Initiatoren fordern von der Regierung endlich entschiedene Maßnahmen zur
Verringerung der hohen Luftverschmutzung und bessere medizinische Betreuung.
Für eine „Große
Volksversammlung"
Mitglieder der DP, darunter E.
Bat-Uul, haben am 16. März ein Diskussionsforum über die Wiedereinrichtung eines
Zweikammernparlaments.
Laut Verfassung von 1992 ist das oberste gesetzgebende Organ die Große
Staatsversammlung mit 76 Mitgliedern.
Doch diese werden durch niemanden kontrolliert, können im Fall von
Pflichtverletzungen nicht zur Rechenschaft gezogen oder zum Rücktritt gezwungen
werden.
Wichtig für sie seien nur persönliche Interessen.
Nach einer entsprechenden Verfassungsänderung könnte eine Große Volksversammlung
die Arbeit der Großen Staatsversammlung kontrollieren.
In seiner Rede vor den Forumsteilnehmern kritisierte der Vorsitzende der
Hauptstadt-DP E. Bat-Uul, in der Mongolei herrschten keine demokratischen
Verhältnisse.
Die Mongolei sei ein Staat der Oligarchen-Herrschaft geworden.
Zu Zeiten der Großen Volksversammlung sei jeder Sum vertreten gewesen und
deshalb hätte jeder Sum vom wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Fortschritt
profitieren können.
Staatsversammlung und Regierung hätten eine Arbeitsgruppe gegründet, die
notwendige Änderungen an der Verfassung untersuchen soll, diese Änderungen seien
nötig und sollten die Schaffung der Institution „Große Volksversammlung"
einbeziehen.
Erdbeben im
Ostgobi-Aimag
Am 11. März, 07:51 Uhr, hat im
Gebiet des „Daltyn Tolgoi" Bags im Khuvsgul-Sum des Dornogov‘-Aimags die Erde
gebebt.
Das Beben hatte eine Stärke von 3,8 auf der Richterskala.
Menschen kamen nicht zu Schaden und auch über materielle Schäden wurde nichts
bekannt.
Am 13. notierte die zuständige Katastrophenschutzbehörde im Gebiet des
Deluun-Sums im Bayan-Ulgii-Aimag ein Beben der Stärke 4,1.
Das Epizentrum lag 27 km östlich vom Sumzentrum.
Förderpreis der DeMoGe
Auf
seiner Sitzung vom 18. März 2017 haben Vorstand und Beirat der
Deutsch-Mongolischen Gesellschaft (DeMoGe) beschlossen, für 2018 erneut einen
Förderpreis auszuschreiben.
Antragsberechtigt sind Projektverantwortliche (Einzelpersonen, juristische
Personen, Verbände etc.) jedweder Nationalität, die ein Projekt planen, das zur
Förderung den in § 1 Abs. 2 der Satzung vom 17. Juni 1995 in der Fassung vom 7.
September 1996 formulierten Zielen und Aufgaben der Gesellschaft beiträgt.
www.mongolei.org
„Neues aus der
Mongolei" können Sie wieder ab dem 2. April lesen. R. B.

Naturschutzgebiet nördlich von Ulaanbaatar
Fotos, wenn nichts
anderes vermerkt, Renate Bormann