
Chinggis-Khaan-Ehrung. V. l. M. Enkhbold, Kh. Battulga, U. Khurelsukh. Foto
nn.mn.jp
„Tag des Nationalen Stolzes"
In diesem Jahr begingen die Mongolen den
Geburtstag von Staatsgründer Chinggis-Khaan (1162-1227) am 19. November.
Präsident Kh. Battulga, der Vorsitzende der Großen Staatsversammlung M. Enkhbold,
Ministerpräsident U. Khurelsukh, Mitglieder der Staatsversammlung, Mitglieder
der Regierung und weitere Persönlichkeiten aus Politik, Sport, Kunst und Kultur
legten am Denkmal des Großkhans auf dem Sukhbaatarplatz Blumen und Kränze
nieder.
Der Tag begann mit dem Hissen der Staatsflagge auf dem Sukhbaatarplatz.
Gegen 10:00 wurde die Weiße Neunschwänzige Staatsstandarte aus dem
Regierungspalast zum Sukhbaatarplatz von neun berittenen Soldaten der
Ehrenkompanie „geleitet".
Traditionsgemäß wird anlässlich des „Tages des Nationalstolzes" an einen
verdienten Bürger oder an eine verdiente Bürgerin der höchste Orden der
Mongolei, der Chinggis-Khaan-Orden, verliehen.
In diesem Jahr heftete Präsident Kh. Battulga den Orden an die Brust des Helden
der Arbeit, des Verdienten Sportlers der Mongolei N. Tuvshinbayar.
(Tuvshinbayar wurde 2008 in Peking Judoolympiasieger und damit der erste
Olympiasieger für die Mongolei überhaupt).
Am Nachmittag begannen im Ringerpalast die Wettkämpfe um den Turniersieg im
traditionellen Ringkampf anlässlich des 855. Geburtstages von Chinggis-Khaan.
128 Ringer kämpften um den Sieg.
Staatshaushalt 2018
Nach zehntägiger Debatte hat die Große
Staatsversammlung am 14. November den Staatshaushaltsplan 2018 beschlossen.
Insgesamt weist der Haushalt 2018 sieben Billionen (ikh nayad) und 231
Milliarden Tugrug an Einnahmen aus, 23,8 Prozent des BIP.
Die geplanten Ausgaben belaufen sich auf neun Billionen (ikh nayad) und 651
Milliarden Tugrug bzw. 31,8 Prozent vom BIP.
Das entspricht einem Haushaltsdefizit von 2,4 Billionen (ikh nayad) Tugrug oder
acht Prozent vom BIP.
Über den größten Haushalt wird mit sechs Billionen (ikh nayad) das
Finanzministerium verfügen können.
Die Aimags können mit Zuwendungen zwischen 16,4 Milliarden Tugrug (Bayan-Ulgii)
und 4,5 Milliarden (Dornod) rechnen.
Ab 01. Januar 2018 erhöht sich die Einkommenssteuer um zehn bis 25 Prozent.
Vor Medienvertretern erklärte Finanzminister Ch. Khurelbaatar, dass er im
kommenden Jahr mit einem Wirtschaftswachstum von 4,2 Prozent rechne.
Das Haushaltsdefizit soll von 9,5 Prozent vom BIP in diesem Jahr auf acht
Prozent sinken.
Statistik Oktober 2017
Nach Angaben aus dem Nationalen Amt für
Statistik erreicht das BIP in den ersten neun Monaten dieses Jahres 12,1
Billionen (ikh nayad) Tugrug.
Das sind 5,8 Prozent mehr als im Vergleichszeitraum des Vorjahres.
Zur Erhöhung hat der Dienstleistungssektor 338 Milliarden und der Handel 216
Milliarden beigetragen.
Das Haushaltsdefizit ist um 1,7 Billionen (ikh nayad) Tugrug gesunken.
Zu verdanken ist das der Erhöhung der Einnahmen und Hilfen um 5,8 Billionen (ikh
nayad), dem Rückgang der zurückzuzahlenden Kredite um 310 Milliarden sowie der
Erhöhung der Steuereinnahmen um 1,1 Billionen (ikh nayad) Tugrug.
Das Außenhandelsvolumen erreichte in den ersten zehn Monaten des Jahres 8,7
Milliarden USD, davon entfielen auf den Export 5,2 Milliarden, auf den Import
3,5 Milliarden USD.
Die Preise erhöhten sich um 6,9 Prozent: 10 % für Verkehrsmittel, für
Lebensmittel 9 %, Wohnung, Wasser, Energie 9,2 %, Bildung 5 %, Kleidung, Schuhe,
Textilien 4 %.
118.000 Menschen waren arbeitslos, davon 58 % Männer.
Die Arbeitslosenquote ist leicht um 0,3 Prozent auf 9,1 Prozent gesunken.
33.000 Arbeitssuchende waren bei den Arbeitsämtern registriert, davon 72 Prozent
ohne Arbeitsstelle, 27 Prozent hatten einen Arbeitsplatz, wollten diesen jedoch
wechseln.
Das durchschnittliche, verfügbare Monatseinkommen einer Familie stieg in den
ersten 10 Monaten 2017 um 76.000 auf 929.000 Tugrug.
Mit Stand vom 01. November 2017 wurden 231.000 Tonnen Getreide, 121.000 Tonnen
Kartoffeln, 80.000 Tonnen Gemüse und 911.000 Tonnen Futterpflanzen geerntet.
Das sind 52 %, 21 %, 11 % bzw. 21 % weniger als im Vorjahr.
Die Polizei registrierte bis Oktober 2017 26.657 Straftaten, 3.577 mehr als im
Vorjahr, davon 28 % Eigentumsdelikte.
Infolge von Fremdeinwirkung haben 1.021 Menschen ihr Leben verloren, 40 % mehr
als im Vergleichszeitraum des Vorjahres.
XXVIII. MVP-Parteitag
Am 20. November beginnt der 28. Parteitag
der regierenden Mongolischen Volkspartei (MVP).
Wichtigster Tagesordnungspunkt wird die Wahl eines neuen Parteivorsitzenden
sein.
Beworben haben sich Ministerpräsident U. Khurelsukh, der
MVP-Fraktionsvorsitzende D. Khayankhyarvaa, der Berater des MVP-Generalsekretärs
N. Demberel sowie die Direktorin des Textilunternehmens „Exclusive" G.
Maitsetseg.
Widerstand gegen die
Berufung von B. Khurts zum Botschafter
21 Mitglieder beider Fraktionen in der
Großen Staatsversammlung haben die Forderung nach einer Volksbefragung bezüglich
der Berufung des umstrittenen Kandidaten für den Posten des Botschafters in
Südkorea B. Khurts erhoben.
Vorausgegangen war ein heftiger verbaler Schlagabtausch zwischen dem Kandidaten
und seinen Kritikern.
Im Ausschuss für Außenpolitik und Sicherheit hatte sich übrigens eine Mehrheit
der Mitglieder für Khurts ausgesprochen.
J. Batzandan erklärte, viele Mongolen fürchteten B. Khurts. Er sei
mitverantwortlich für den Tod von D. Enkhbat (er war seinerzeit von B. Khurts
aus Frankreich über Belgien und Deutschland in die Mongolei entführt worden) in
der Haft.
Khurts wies sämtliche Angriffe zurück.
Dem ehemaligen Verteidigungsminister L. Bold hielt er entgegen, dieser habe
während seiner Zeit als Minister im Zusammenhang mit Waffenlieferungen
Bestechungsgelder von Nordkorea angenommen.
Auf die Verantwortung des mongolischen Botschafters für die 40.000 Mongolen in
Südkorea hingewiesen, beteuerte Khurts, er werde sich für die Rechte der 40.000
Mongolen, davon etwa 12.000 illegal im Land, einsetzen.
Schwierige Kohletransporte
Gut für die mongolische Wirtschaft,
schlecht für die Umwelt.
Im ersten Halbjahr 2017 sind die Kohletransporte aus der Mongolei nach China
wieder deutlich gestiegen.
Doch Personalmangel an den Übergängen beiderseits der Grenze und Unfälle führen
zu Verzögerungen bei der Abfertigung und damit zu langen Staus.
Außerdem hat China die Grenzkontrollen verschärft. Unter der Kohle werden nicht
selten Fleisch und andere Waren geschmuggelt.
https://www.stol.it/Artikel/Chronik-im-Ueberblick/Chronik/Mega-Stau-in-der-Mongolei

Schwerin. Am Pfaffenteich
Jahrestagung der
Deutsch-Mongolischen Gesellschaft
In diesem Jahr hat die Deutsch-Mongolische
Gesellschaft (DeMoGe) ihre Mitgliederversammlung und Jahrestagung am 11.11. in
der Landeshauptstadt von Mecklenburg-Vorpommern Schwerin abgehalten.
Veranstaltungsort war das Schleswig-Holstein-Haus.

E. Pohl
Nach der Eröffnung um 11.00
Uhr berichtete der Präsident der Gesellschaft Dr. Dr. h.c. Ernst Pohl über die
Arbeit des vergangenen Jahres: die Beteiligung der Gesellschaft an den
Thementagen „Wüstenwelten" im Rautenstrauch-Joest-Museum in Köln, am Bonner
Kultur- und Begegnungsfest, an der 2. Konferenz „Kommunale Partnerschaften in
Asien", ebenfalls in Bonn sowie am 13. Deutsch-Mongolischen Volksfest in
Waßmannsdorf (Brandenburg).
Für den „Stammtisch" wünschte er sich mehr Interesse.
Die Entscheidung über die Vergabe des Förderpreises 2017 werde Anfang 2018 in
einer Vorstandssitzung getroffen werden.
Zu den Höhepunkten im Jahr 2017 zählte sicher die Mitgliederreise in die
Mongolei, wovon die gezeigten Fotos eindrucksvoll Zeugnis ablegten.

V. l. Neumitglied O. Bum-Yalagch, Vorsitzender der mongolischen Grünen, Graf
Rothkirch, W. Kleefeld, Georg Goetz, Mitglied im Stadtrat Bonn
Dorotheus Graf Rothkirch,
einer der „Vettern von Walstatt" und Mitglied im Vorstand der DeMoGe, schlug
vor, die Gesellschaft stärker in Veranstaltungen anderer Organisationen, z. B.
bei Museumsausstellungen oder Konferenzen einzubinden.
Nach dem Finanzbericht und der Entlastung des Vorstandes wurde Werner Kleefeld
vom Deutsch-Mongolischen Kulturverein in Schlangenbad-Bärstadt neben dem
Bürgermeister von Baruth/Mark Peter Ilk als neuer Rechnungsprüfer gewählt.

Ch. Franken und Rohland
Die Vortragsreihe wurde von
Dr. Christina Franken vom DAI Bonn und M. A. Hendrik Rohland (Universität Kiel)
eröffnet.
Sie sprachen sehr anschaulich über „Karakorum und Kharbalgasun – Zu den
internationalen Beziehungen im mittelalterlichen Orchontal".

Ulrike Gonzales
M. A. Ulrike Gonzales
(Universität Bonn) wandelte auf den Spuren europäischer Reisender. „Durchs wilde
Mongolistan – Die Mongolei des frühen Jahrhunderts aus Sicht europäischer
Reisender".
Zum Abschluss der Jahrestagung referierte Dr. Maria-Katharina Lang von der
Akademie der Wissenschaften Österreichs über „Nomadic Artefacts – Einblicke in
ein Forschungsprojekt".
Den Abend gestalteten die Konrad-Adenauer-Stiftung (KAS) und die DeMoGe
gemeinsam unter dem Thema: „Gesichter eines Landes – Perspektiven für die
deutsch-mongolischen Beziehungen".

S. Bremer und E. Pohl
Nach der Eröffnung durch den
Präsidenten der DeMoGe Ernst Pohl sprachen der Botschafter der Mongolei in
Deutschland S. E. Dr. Dambyn Ganbat, die Leiterin des Politischen Bildungsforums
Mecklenburg-Vorpommern der KAS Dr. Silke Bremer sowie der Honorarkonsul für
Polen Helmuth Freiherr von Maltzahn über die langen Traditionen der
deutsch-mongolischen Beziehungen von der Schlacht bei Legnica angefangen über
die Bildungsreisen junger Mongolen in den 1920er Jahren nach Leipzig, Hamburg
und Wickersdorf bis hin zur aktuellen allumfassenden Partnerschaft.
Dr. Brehmer hob den für beide Seiten nutzbringenden und anregenden
Meinungsaustausch nicht nur von Entscheidungsträgern hervor.

H. von Maltzahn
Von Maltzahn schwärmte von
der traumhaften Landschaft in der Mongolei, der reichen Kultur des Landes und
vor allem von den Menschen und ihrer Gastfreundschaft.
„Vielleicht eine Anregung, dieses Land einmal zu besuchen". Mit diesen Worten
beschloss er seine Grußansprache.

Botschafter Ganbat ehrt U. Haase
Ehe die Autorin und Sängerin
Dr. Purevdorj Gangaamaa zum Hauptbeitrag des Abends „Lesung mit Gesang, Impulse
und Gespräche" überleitete, nutzte Botschafter Ganbat die Gelegenheit, den
Bürgermeister von Schönefeld Dr. Udo Haase für sein Engagement für die
deutsch-mongolische Freundschaft mit einer Ehrenurkunde auszuzeichnen.
Besonders hob er den Anteil der Gemeinde Schönefeld dafür hervor, dass die
mongolisch-deutschen NGOs in Deutschland in diesem Jahr den ersten Platz im
Wettbewerb um die „Beste Naadamfeier im Ausland" gewinnen konnten.

P. Gangaamaa
P. Gangaamaa las u. a. aus
ihren Büchern „Der gute Dieb" und „Die vier Jahreszeiten meiner Mongolei".
Leidenschaftlich beteiligte sie sich zudem an der Diskussion der mongolischen
und deutschen Gäste über die aktuelle Lage in der Mongolei, Versäumnisse und
Hoffnungen.
Fortgesetz wurden die Gespräche beim Imbiss mit mongolischen Speisen, besonders
angetan waren die Gäste natürlich von den „Buuz", mit Fleisch oder Gemüse
gefüllten Teigtaschen.
Am 12. November hatten die Teilnehmer Gelegenheit, sich entweder einer geführten
Stadtrundfahrt durch Schwerin oder einem Besuch der Ausstellung „Nomadic
Artefacts – Objektgeschichten aus der Mongolei" in Hamburg anzuschließen.
www.hamburg.de/tickets/e/9203940/nomadic-artefacts-objektgeschichten-aus-der-mongolei/
www.mongolei.org
Hausmesse im Mongoleizentrum
Bonn
Vom 24. bis 26. November lädt das
Mongolei-Zentrum Bonn zur Hausmesse mit kleinem Snack.
Im Mongolei-Shop wird Rabatt auf alle vorrätigen Produkte, außer auf Bücher und
Jurten (Ger) gewährt.
Zeit: 10:00 – 18:00 Uhr
Adresse: Kurfürstenstraße 54, 53115 Bonn (Südstadt).