
September in der Mongolei
Außerordentliche
Sitzung der Großen Staatsversammlung
Der Vorsitzende der Großen
Staatsversammlung M. Enkhbold hat eine außerordentliche Sitzung der Großen
Staatsversammlung angekündigt.
Sie soll zwischen dem 30. August und dem 07. September einberufen werden.
Grund ist der offiziell eingereichte Antrag von 31 MVP-Abgeordneten,
Ministerpräsident J. Erdenebat (MVP) von seinem Posten abzulösen.
Zuvor haben die Fraktionen sowie die zuständigen Ausschüsse für Staatsaufbau und
Politik getagt.
Während die neun Mitglieder der DP-Fraktion für die Rücktrittsforderung
stimmten, konnten die Mitglieder der MVP-Fraktion keine Einigung erzielen.
Auch in den Ausschüssen fand sich keine Mehrheit für den Rücktritt.
Im Falle einer Abstimmung in der Staatsversammlung hätte dies jedoch keine
Auswirkung, da eine Mehrheit der Abgeordneten nach bisherigem Stand für einen
Rücktritt des Regierungschefs plädieren würde.
„Tag der
Muttersprache"
Nach einem Erlass von Präsident
Kh. Battulga wird der 01. September künftig landesweit als „Tag der
Muttersprache" begangen.
Alle Regierungs- und Nichtregierungsorganisationen, Unternehmen und
Bildungseinrichtungen aller Stufen wurden verpflichtet, auf korrektes Mongolisch
in Wort und Schrift zu achten, Fernsehen und Radio sollen ebenfalls dazu
beitragen, die Kenntnisse der Bevölkerung über ihre Muttersprache zu verbessern.
Die Sprache sei die Grundlage für das Bewahren der Volkskunst, der Traditionen,
Sitten und Bräuche, des kulturellen Erbes insgesamt, der Aneignung von
Kenntnissen über die Geschichte des Landes.
Die erste Stunde zu Beginn des Ausbildungsjahres an Universitäten und
Hochschulen, Schulen, Berufsausbildungszentren und Kindergärten sei der
Vermittlung von Wissen über die Muttersprache, die mongolische Kultur, Literatur
und Geschichte zu widmen.
Kopien der Exekutivorder gingen an den stellvertretenden Minister für Bildung,
Kultur, Wissenschaft und Sport Yo. Otgonbayar, an die stellvertretende
Bürgermeisterin von Ulaanbaatar Sh. Ankhmaa, an den Leiter der Abteilung Soziale
Entwicklung in der Stadtverwaltung Ulaanbaatar O. Erdenejargal, an den Direktor
des Instituts für Sprache und Literatur G. Bilguudai sowie an den Präsidenten
des mongolischen Journalistenverbandes B. Galaarid.
Trilaterales
Treffen
Japan, die USA und die Mongolei
haben am 30. August in Ulaanbaatar Gespräche über die politische, ökonomische
und Sicherheitslage in der Asien-Pazifik-Region und eine engere Zusammenarbeit
zwischen den drei Staaten geführt.
Die Teilnehmer unterstrichen die Bedeutung des Treffens als einen wichtigen
Mechanismus, der der Mongolei und seinen beiden „dritten Nachbarn" Japan und USA
erlaubt, ihre Ansichten über die regionale und multilaterale Zusammenarbeit und
über die ökonomische Integration auszutauschen.
Alle drei Seiten brachten ihre Besorgnis über die Provokationen seitens
Nordkoreas, hauptsächlich hinsichtlich des Raketenabschusses über Japan vom 29.
August, zum Ausdruck.
Sie forderten die Fortführung der Sechsseitigen Gespräche zur Verbesserung der
Sicherheitslage auf der koreanischen Halbinsel und in der Region.
Japan und die USA äußerten zudem die Hoffnung, die Mongolei werde die
vertraglichen Vereinbarungen mit dem IWF erfüllen, gleichzeitig sagten sie der
Mongolei Unterstützung für die Entwicklung erneuerbarer Energien zu.
Wichtig für die Mongolei und ihre Wirtschaft sei die Rückgewinnung des
Vertrauens ausländischer Investoren.

Außenministertreffen in Busan. Foto news.mn
B. Battsetseg in
Busan
Die stellvertretende
Außenministerin B. Battsetseg hat am 31. August am VIII. Treffen der
Außenminister des Ostasien-Lateinamerika-Forums in Busan (Südkorea)
teilgenommen.
Die Ministerin erläuterte in ihrem Vortrag die Möglichkeiten einer engeren
Zusammenarbeit in den Bereichen Landwirtschaft, Bergbau und Tourismus.
Investigativer Journalismus-Dialog
Gemeinsam haben das
Presseinstitut der Mongolei, die DW (Deutsche Welle)-Akademie und das
Mongolische Fernsehen den Investigativen Journalismus-Dialog (Investigative
Journalism Dialogue), eine internationale Konferenz mit 100 in- und
ausländischen Journalisten und Journalistinnen organisiert.
Zu den Themen der zweitägigen Konferenz am 01. und 02. September in Ulaanbaatar
gehörten „Aufgaben der Zentren für unabhängigen investigativen Journalismus" und
„Die Umsetzung der Ergebnisse der Arbeit investigativer Journalisten".
Die Vorträge wurden ergänzt durch Workshops, die von namhaften Journalisten der
DW-Akademie, der japanischen „Waseda Chronicle", der südkoreanischen „Newstapa",
des indonesischen „Open Datalab" oder vom „INSEAD Social Innovation Center"
geleitet wurden.
Zu den Vortragenden zählte zudem der Direktor von „Global Investigative
Journalism Network" David Kaplan.
Die Direktorin des Presseinstituts M. Munkhmandakh, der Journalist und
Recherchetrainer Marcus Lindemann aus Deutschland, Yong Jin Kim aus Südkorea,
Dr. Mark Lee Hunter aus den USA, Eva Mehl, Programmmanagerin der Deutschen Welle
und der Chefproduzent des Mongolischen Fernsehens E. Lkhagva stellten sich den
Fragen der Teilnehmer und berichteten über ihre Erfahrungen, Arbeitsmethoden,
Schwierigkeiten, Erfolge und Misserfolge.
Für mehr Informationen sh.:
http://en.pressinst.org.mn/content/read/145143.htm

Präsident Battulga in Budapest. Foto dnn.mn
Treffen Battulga
und Orbán
Am Rande der
Judoweltmeisterschaften in Budapest (Ungarn) hat Präsident Kh. Battulga,
gleichzeitig Präsident des mongolischen Judoverbandes, mit dem ungarischen
Ministerpräsidenten Viktor Orbán Gespräche über die bilateralen wirtschaftlichen
und kulturellen Beziehungen, insonderheit über die Entwicklung der
mongolistischen Forschungen geführt.
Außerdem besuchte er das Zentrum für mongolische und zentralasiatische Studien
an der Eötvös-Loránd-Universität und sprach mit Wissenschaftlern und Studenten,
die an der Sommerschule des Zentrums teilnahmen.
Desgleichen traf der mongolische Staatspräsident den russischen Präsidenten W.
Putin.
Beide versicherten, die Gespräche über die mongolisch-russische Kooperation beim
3. Östlichen Wirtschaftsforum am 06. und 07. September in Wladiwostok vertiefen
zu wollen.
Gemeinsam verfolgten Battulga, Orbán und Putin mit dem Präsidenten des
Internationalen Judoverbandes (IJV) Marius Vizer die Wettkämpfe.
Ts.
Sandui tritt zurück
Der Vorsitzende der Ulaanbaatar-Stadtverordnetenversammlung Ts. Sandui ist
von seinem Posten zurückgetreten.
Immer stärker war er in die Kritik wegen des offenbar geplanten Verkaufs von
Regierungs- und Verwaltungsposten geraten.
Mitglieder der eigenen Partei (MVP) warfen ihm vor, zu lange an seinem Posten
festgehalten, den Rücktritt zu spät erklärt zu haben.
Der Schaden für das Ansehen der Partei sei so immer größer geworden.
Bereits im Vorfeld seiner Berufung zum Vorsitzenden der
Stadtverordnetenversammlung nach den Wahlen 2016 hätte es in der MVP Widerstand
gegeben, räumen Parteikollegen ein.
Schuljahresbeginn
2017
Am 01. September hat landesweit
das neue Schul- und Ausbildungsjahr begonnen.
252.700 Kinder besuchen die 1.422 Kindergärten, 575.800 Schüler lernen in 798
allgemeinbildenden Schulen, 150.000 Studierende an den 96 Universitäten,
Hochschulen und Colleges.
Für 73.500 Kinder war der 01. September 2017 ihr erster Schultag.
57.373 Kinder haben keinen der begehrten Kindergartenplätze gefunden.
Aus dem Bildungsministerium verlautet, es befänden sich 20 Kindergärten mit
2.200 Betten im Bau, von denen 14 noch im September eingeweiht werden sollen.
Ministerpräsident J. Erdenebat hat an der Eröffnung des Schuljahres an der 3.
Allgemeinbildenden Schule in Ulaanbaatar teilgenommen.
73 Medaillen für
mongolische Gedächtniskünstler
Bei den 2. Offenen Asiatischen
Gedächtnismeisterschaften am 26. und 27. August in Hongkong haben die
mongolischen Kinder und Jugendlichen, Frauen und Männer in den drei
Altersklassen und zehn Kategorien 73 von 90 Medaillen gewonnen.
Die Mannschaft der Mongolei, 20 Sportler und Sportlerinnen, Trainer und
internationale Schiedsrichter konnten 28 Gold-, 25 Silber- und 20
Bronzemedaillen mit nach Hause bringen.
Die Zwillingsschwestern M. Munkhshuur und M. Enkhshuur besiegten die seit 15
Jahren die Weltspitze mit verkörpernden Sportler aus Deutschland Johannes Mallow
(Weltranglistenplatz 2) und Simon Reinhard (Weltranglistenplatz 6).
Insgesamt waren 150 Sportler und Sportlerinnen aus elf Ländern am Start.
„Mein mongolisches
Naadam 2017"
Das mongolische Nationalfest
„Naadam" wurde von der UNESCO ins Kulturerbe der Menschheit aufgenommen.
Die mongolische Regierung und das nationale Vorbereitungskomitee für die
Naadamfeiern hatten seit 2015 einen Wettbewerb um die „Beste Naadamfeier im
Ausland" ausgerufen und alle im Ausland lebenden Mongolen und im Ausland tätigen
Organisationen aufgerufen, sich aktiv an den Vorbereitungen der Naadamfeiern in
ihren Gastländern zu beteiligen.
In diesem Jahr waren die Anstrengungen der Mongolen in Deutschland, ihr Land,
ihre Natur, Kultur, Sitten und Bräuche zu präsentieren von einem
außerordentlichen Erfolg gekrönt.
Die vom Rat der mongolisch-deutschen NGOs in Deutschland organisierten Feiern
wurden in diesem Jahr mit dem ersten Platz ausgezeichnet.
Den zweiten Platz erreichte der Verband der Mongolen in Großbritannien, Dritte
wurde die Koreanisch-Mongolische Gesellschaft für kulturelle Zusammenarbeit in
Busan.
http://www.mfa.gov.mn/?p=41563
Goldmedaille für D.
Sumiya
731 Judoka aus 126 Ländern
kämpften bei den Judoweltmeisterschaften vom 28. August bis zum 03. September in
Budapest (Ungarn) um die Medaillen.
Die Mongolei hatte jeweils neun Männer und Frauen entsandt.
Die Silbermedaillengewinnerin bei den Olympischen Spielen in Rio de Janeiro D.
Sumiya gewann die Goldmedaille in der Kategorie bis 57 kg.
Damit ist Sumiya die zweite mongolische Weltmeisterin im Judo.
Silber gewann M. Urantsetseg bei den Frauen bis 48 kg.
Bronzemedaillen gewannen der Internationale Meister G. Odbayar (bis 73 kg), G.
Boldbaatar (bis 60 kg) bei den Männern und B. Mungunchimeg (bis 63 kg) bei den
Frauen.
Auch der erste mongolische Olympiasieger (2008 in Peking) G. Tuvshinbayar konnte
sich in der Gewichtsklasse über 100 kg über eine Bronzemedaille freuen.
Am 03. September kämpften die Mannschaften um Gold, Silber und Bronze. 21 Teams
hatten gemeldet.
Im Unterschied zu den Vorjahren wetteiferten nicht mehr nach Frauen und Männern
getrennte Mannschaften um die Plätze, sondern gemischte Mannschaften.
Jede Nation konnte drei Frauen und drei Männer in den Gewichtsklassen bis 57 kg,
bis 70 kg und über 70 kg bzw. bis 73 kg, bis 90 kg und über 90 kg nominieren.
Die Mongolei befand sich gemeinsam mit Japan, Algerien, der Ukraine und
Deutschland in einer Gruppe.
Während die D. Sumiya und B. Munkhtuya ihre Kämpfe gewannen, mussten Ts.
Naranjargal und alle drei Männer Niederlagen einstecken.
Fotos, wenn nichts
anderes vermerkt, Renate Bormann