Ende April. Bei Uliastai, Zavkhan-Aimag
Präsident Battulga
übermittelt Glückwunschschreiben
In einem Schreiben an die Staatschefs von
Nord- und Südkorea übermittelte Präsident Kh. Battulga Glückwünsche anlässlich
des Treffens in Panmunjom.
Diese historische Begegnung werde nicht nur die Beziehungen zwischen den beiden
koreanischen Staaten verbessern, sondern für mehr Frieden und Sicherheit in
Nordostasien sorgen.
Battulga versicherte, die Mongolei werde auch in Zukunft eng mit Nordkorea und
Südkorea zusammenarbeiten und alle Maßnahmen unterstützen, die dem Frieden und
der Sicherheit in der Region dienten.
Das Treffen hätte eine neue Seite bezüglich der Annäherung beider Staaten und
Völker aufgeschlagen.
John O’Farrell zu Gast in
der Mongolei
Auf Einladung des Vorsitzenden der Großen
Staatsversammlung Miyeegombyn Enkhbold stattet der Vorsitzende des Unterhauses
(Repräsentantenhaus) des Parlaments von Irland John O Farrell vom 29. April bis
zum 01. Mai der Mongolei einen offiziellen Besuch ab.
In den Gesprächen geht es um die weitere Intensivierung der Zusammenarbeit
zwischen beiden Parlamenten sowie zwischen beiden Ländern.
Der irische Gast wird außer mit Enkhbold und Mitgliedern der Staatsversammlung
auch mit Präsident Kh. Battulga und mit Ministerpräsident U. Khurelsukh
Gespräche führen.
Die Mongolei und Irland haben am 22. Dezember 1998 diplomatische Beziehungen
aufgenommen.
Aus Anlass des 20-jährigen Jubiläums werden sowohl in Irland als auch in der
Mongolei zahlreiche kulturelle Veranstaltungen organisiert werden.
Demonstration am 01. Mai
Der mongolische Gewerkschaftsverband hat
für den 01. Mai landesweite Demonstrationen für die Erhöhung des Mindestlohns
angekündigt.
Gefordert wird eine Erhöhung des Mindestlohns auf 400.000 Tugrug.
Kindergeld für alle
Auf der Sitzung der Großen
Staatsversammlung am 27. April stimmte eine Mehrheit der anwesenden Mitglieder
für die Zahlung des Kindergeldes ohne Einschränkungen und damit gegen die
Regierung.
Die hatte die Initiative von Präsident Kh. Battulga zurückgewiesen.
Der Entwurf wurde zur weiteren Diskussion an den zuständigen Ausschuss
verwiesen.
T. Ayursaikhan gegen
Titelaberkennung
Einem Erlass von Präsident Kh. Battulga
zufolge sind den Pferdetrainern Tod Manlai Uyaach D. Dagvadorj und Manlai Uyaach
P. Sergelen ihre Titel aberkannt worden.
Als Gründe werden die Missachtung von Gesetzen zum Schutz der jungen Reiter und
Reiterinnen (Schutzkleidung, Krankenversicherungspflicht) und das Ignorieren von
Anordnungen der Regierung und der gesellschaftlichen Organisationen genannt.
Das Verbot, Winterrennen mit Kindern zu organisieren, sei nicht beachtet worden.
Das Pferderennen „Dunjingarav-2018" im Bayantal-Sum im Gobisumber-Aimag sei
trotz eines gegenteiligen Regierungsbeschlusses nicht abgesagt worden.
Leichtfertig sei die Gesundheit der Menschen aufs Spiel gesetzt worden, auch
durch die Organisation von Pferderennen auf die Gefahr hin, die Ausbreitung von
Viehseuchen zu fördern.
Das Mitglied der Großen Staatsversammlung T. Ayursaikhan hat die Aberkennung der
Titel kritisiert.
Der Erlass verletze das Gesetz über den Nationalfeiertag Naadam.
Vor dem Verfassungsgericht hätte er keinen Bestand.
Die Aberkennung der Generalstitel hingegen sei eine andere Frage.
Botschafterberufungen
Nachdem der Botschafter der Mongolei in den
USA Yo. Otgonbayar kürzlich sein Beglaubigungsschreiben übergeben konnte, wurde
noch immer nicht abschließend über die Besetzung der Botschafterposten in Japan
und in Kanada entschieden.
Außenminister D. Tsogtbaatar hat inzwischen an Stelle von N. Chimguundari und G.
Tenger (abgelehnt wegen unzureichender Kompetenzen) D. Batjargal für Japan und
Ya. Ariunbold für Kanada vorgeschlagen.
D. Batjargal übt zurzeit die Funktion des amtierenden mongolischen Botschafters
in Japan aus, Ya. Ariunbold war bisher als Chef der Konsularabteilung im
Außenministerium tätig.
Der Botschafter im Vereinigten Königreich Großbritannien und Nordirland,
Exministerpräsident S. Bayar, hatte freiwillig auf seinen Posten verzichtet.
Inzwischen ist er wegen Korruption und Überschreitung seiner Kompetenzen (Oyutolgoi,
Erdenet) auf Veranlassung der Antikorruptionskorruption festgenommen worden.
Er soll von N. Tulga abgelöst werden, Botschafter in Großbritannien von 2013 bis
2016.
Auch der Botschafter in Schweden M. Enkhsaikhan ist am 26. März zurückgerufen
worden.
Er ist zunächst nur als Zeuge von der Antikorruptionskommission vorgeladen
worden.
Er soll von O. Enkhtsetseg abgelöst werden, bisher Abteilungsleiterin im
Außenministerium.
Die am meisten umstrittene Personalie ist die Berufung von B. Khurts zum
Botschafter in Südkorea.
B. Khurts war in die Entführung eines mongolischen Staatsbürgers aus Frankreich
über Belgien und Deutschland in die Mongolei verwickelt und war deshalb auf
Veranlassung Deutschlands mit internationalem Haftbefehl gesucht worden.
Nach langem Hin und Her wurde er schließlich von Großbritannien an Deutschland
ausgeliefert, hier aber umgehend wieder freigelassen.
Zurückgekehrt in die Mongolei, ernannte ihn Präsident Elbegdorj zum Vizechef der
Antikorruptionskommission, später wurde er zum Chef des Nationalen
Sicherheitsdienstes ernannt.
Gegen seine Berufung zum Botschafter protestierten u. a. die Mitglieder der
Großen Staatsversammlung L. Bold und J. Batzandan, auch Justizminister Nyamdorj
gehört eher nicht zu den Freunden von Khurts.
Die Mehrheit in der Staatsversammlung stimmte für Khurts als neuen Botschafter
in Südkorea, Battulga hatte bereits sein Einverständnis gegeben.
Südkorea ist bereits gebeten worden, der Ernennung zuzustimmen.
Sobald die Einverständniserklärung in der Mongolei eingetroffen sei, stehe der
Arbeitsaufnahme nichts im Wege.
Verlegung des
Regierungssitzes?
Die täglichen Fahrten des Präsidenten, des
Parlamentsvorsitzenden, des Ministerpräsidenten, der Regierungsmitglieder und
der Abgeordneten vom Wohnort zum Arbeitsplatz und zurück bedeuteten eine
außerordentlich starke Verkehrsbelastung im Zentrum der Hauptstadt. (Sperrung
der Verkehrswege für die anderen Verkehrsteilnehmer - Wartezeiten für sie bis zu
einer Stunde, Möglichkeiten, mehr Busse in der Rush Hour einzusetzen wegen
zusätzlicher Staugefahr nicht ratsam, so die Verkehrspolizei).
Die Vorschläge nach einer Verlegung des Regierungssitzes sind nicht neu.
Jetzt werden Pläne geprüft, den Regierungssitz (auch Sitz des Präsidenten und
der Staatsversammlung) außerhalb der Hauptstadt unterzubringen.
Vor Jahren hatte Kuweit der Mongolei einen nennenswerten Betrag für den Bau
eines Parlamentsgebäudes in Aussicht gestellt.
Eine Einigung auf einen Ort konnte nicht erzielt werden.
Ein Platz weitab vom Zentrum erschien den Verantwortlichen nicht günstig.
Verfassungsänderungen
Am 23. April hat die MVP-Fraktion in der
Großen Staatsversammlung über den Gesetzentwurf zu Änderungen und Ergänzungen an
der Verfassung diskutiert.
Der Vorsitzende der Arbeitsgruppe D. Lundeejantsan informierte die
Fraktionsmitglieder über den Fortgang der Arbeiten an der novellierten
Verfassung.
Die MVP hofft, dass das Gesetz noch in diesem Jahr verabschiedet werden kann.
In Kürze werde die DP über ihre Beratungen informieren und auch die Ergebnisse
der anderen politischen Parteien und Organisationen werden in die Formulierung
des endgültigen Entwurfs einfließen.
300.000 Bürger hätten Vorschläge eingereicht.
Die MVP plädiere für eine Stärkung des parlamentarischen Systems.
Diskutiert werde nach wie vor über die Frage, ob der Präsident vom Volk (wie
bisher) oder von den Mitgliedern der Staatsversammlung gewählt werden sollte.
Befragt nach den Problemen bezüglich des Oyutolgoivertrages erklärte der
Vorsitzende der MVP-Fraktion D. Khayankhyarvaa, der Vertrag sei für die Mongolei
mehr vorteilhaft als negativ gewesen.
Zwei ehemalige Ministerpräsidenten, ein ehemaliger Minister und ehemalige
Unternehmenschefs in Haft wegen internationaler Vertragsabschlüsse werfe kein
gutes Licht auf die Mongolei.
Der Oyutolgoivertrag sollte jedenfalls nicht außer Kraft gesetzt werden.
Haltlose Angriffe gegen nationale Unternehmen, die 60 Prozent der
Staatseinnahmen generierten und zehntausende Arbeitsplätze geschaffen hätten,
dürften nicht zur Schädigung der mongolischen Wirtschaft führen.
DP fordert Minister zum
Rücktritt auf
Die DP-Fraktion in der Großen
Staatsversammlung hat in einem offiziellen Schreiben an die Regierung gefordert,
Justizminister Ts. Nyamdorj und Finanzminister Ch. Khurelbaatar ihrer Posten zu
entheben.
Khurelbaatar hätte gegen den Paragrafen 5 des Haushaltsgesetzes verstoßen.
Wie erklärt er einen Fehlbetrag von 180 Milliarden Tugrug bei den
Staatseinnahmen?
Nyamdorj müsste wegen seiner Verwicklung in den Erdenet-Deal zurücktreten.
Die 51 Prozent des staatlichen Eigentumsanteils an „Erdenet" hätten nicht ohne
sein Zutun als Garantie für den Millionenkredit einer südafrikanischen Bank für
den Kauf der 49-Prozent russischen Anteile durch ein Privatunternehmen dienen
können.
Treffen Trump-Kim in der
Mongolei?
Russische Medien verbreiten die Nachricht,
dass das Treffen des US-Präsidenten Donald Trump mit dem nordkoreanischen
Staatschef Kim Jong Un mit großer Wahrscheinlichkeit in der Mongolei stattfinden
werde.
Die Wahl des Ortes sei nicht nur eine Frage der jeweiligen freundschaftlichen
Verbindungen, sondern auch eine der der technischen Möglichkeiten.
Nordkorea verfüge nur über veraltete Flugzeuge, die ein Treffen in Europa (im
Gespräch waren die Schweiz und Schweden) unwahrscheinlich werden lassen
Zudem ist die Mongolei eines der wenigen Länder, die sowohl zu Nordkorea und
Südkorea als auch zu den USA gute Beziehungen unterhalten.
„Neues aus der Mongolei"
können Sie wieder ab dem 13. Mai lesen. R. B.
Pulsatilla oder Kuhschelle. Mongolei April 2018. Foto Privat