
Karakorum im August 2018. Foto Privat
Neuer Botschafter in Japan
Fast ein ganzes Jahr konnte der
Botschaftsposten in Japan nicht besetzt werden.
Den zunächst von der Regierung vorgeschlagenen ehemaligen Vizeaußenminister G.
Tenger lehnte Präsident Kh. Battulga ab.
So erging es auch N. Chimguundari. Auch diese Personalie wurde nicht genehmigt.
Erst D. Batjargal, der dritte Vorschlag der Regierung, fand die Zustimmung des
Staatsoberhauptes.
Am 17. August konnte er sein Beglaubigungsschreiben aus den Händen des
Präsidenten in Empfang nehmen.
Batjargal absolvierte 1989 ein Studium am Institut für internationale
Beziehungen der Mongolischen Staatsuniversität, von 1995 bis 2002 studierte er
an der Staatlichen Universität in Tokio.
Zwischen 2002 und 2006 arbeitete er in der Handels- und Wirtschaftsabteilung der
mongolischen Botschaft in Japan, 2006 - 2007 als Referent für Außenpolitik im
Präsidialamt, 2007 – 2011 war er stellvertretender Leiter der Abteilung für
Handel und Wirtschaft an der Botschaft in Tokio, 2011 – 2012 Generalkonsul in
Osaka und seit August 2016 Botschaftsrat in Tokio.
Batzandan fordert Rücktritt
der Regierung
Das Mitglied der Großen Staatsversammlung
J. Batzandan unterstützt die Forderung des Politischen Rats seiner Partei (DP)
nach einem Rücktritt der Regierung Khurelsukh.
Beobachter in Ulaanbaatar vermuten nicht nur Unzufriedenheit mit den Leistungen
der Regierung hinter dem Vorstoß.
J. Bat-Erdene, der ältere Bruder Batzandans, sei erst kürzlich von seinem Posten
als Staatssekretär im Verkehrsministerium abgelöst worden.
Das verneint Batzandan vehement.
Die Regierung habe ihre Versprechen nicht erfüllt, im Gegenteil, sie habe
Beschlüsse gefasst, die den Interessen des mongolischen Volkes zuwiderliefen.
Ministerpräsident Khurelsukh habe eine „Revolution für die Gesellschaft"
versprochen, bisher habe die noch gar nicht begonnen, das „Erdenet"-Problem sei
nicht gelöst, die Hintermänner im S. Zorig-Mord nicht öffentlich benannt worden.
Nach Naadam beginnt der Herbst, aber die Schulen und Kindergärten sind nicht
saniert worden, Neubauten verzögerten sich, die Ausschreibungen für notwendige
Bauarbeiten seien noch nicht einmal zu 50 % erfolgt.
Unwetter zerstörten marode Straßen weiter, aber im Verkehrsministerium gingen
hohe Beamte unter dem Einfluss von Alkohol? Aufeinander los, ein Toter sei zu
beklagen.
Deshalb fordert die DP den Rücktritt der Regierung. Sie sei nicht in der Lage,
ihre Aufgaben zu erfüllen.
Auf Nachfrage der Journalisten, bestätigte Batzandan, in den letzten Jahren ein
gutes Verhältnis zu Justizminister Ts. Nyamdorj (MVP) gepflegt zu haben. Wir
hatten ähnliche Ziele (Erdenet, Zorig-Mord-Aufklärung, Kampf gegen Korruption).
Er habe nichts getan.
Die DP fordere seit langem Änderungen bei der Staatsanwaltschaft, bei der
Nationalen Antikorruptionskommission, im Justizwesen insgesamt.
Der Rücktritt einer Regierung sei nie eine gute Sache, wenn sie aber nicht fähig
oder willens sei, verantwortlich zu handeln, müsse sie ausgetauscht werden.
Übernimmt die Regierung die
Zuständigkeit für die türkischen Schulen in der Mongolei?
In der Mongolei reißen die Diskussionen
über die Hintergründe der gescheiterten Entführung des türkischen Staatsbürgers
Veysel Akçay, Direktor einer mongolisch-deutschen Schule in Ulaanbaatar, nicht
ab.
Die einen fordern eine strengere Überprüfung der Unterrichtsinhalte und fragen,
wer ein Interesse an einer Verschlechterung der traditionell guten
türkisch-mongolischen Beziehungen habe, woher V. Akçay am Abend des 27. Juli so
plötzlich aufgetaucht sei? Er sei ein einflussreiches Mitglied der Feta-Bewegung
(Gülen-Bewegung), die von türkischen Behörden für den Militärputsch 2016
verantwortlich gemacht werde
Andere kritisieren die mongolischen Behörden. Ist die Mongolei kein
selbstständiger Staat mehr, können hier fremde Mächte nach Belieben schalten und
walten?
Die Kriminalpolizei ermittelt, nach den Entführern werde gefahndet. Ergebnisse
liegen noch nicht vor.
Die Ministerin für Bildung, Kultur, Wissenschaft und Sport Ts. Tsogzolmaa hat in
einem Pressegespräch am 16. August angekündigt, dass die türkischen Schulen in
der Mongolei in den Zuständigkeitsbereich ihres Ministeriums übernommen werden
könnten.
25 Jahre KAS Mongolei
Anlässlich des 25-jährigen Jubiläums der
Konrad-Adenauer-Stiftung Mongolei weilte der stellvertretende Generalsekretär
und Leiter der Hauptabteilung Europäische und Internationale Zusammenarbeit der
KAS Dr. Gerhard Wahlers zu einem Arbeitsbesuch in der Mongolei.
In Gesprächen mit Präsident Kh. Battulga und dem Mitglied der Großen
Staatsversammlung Z. Narantuya am 16. August hoben beide den Beitrag der KAS im
erfolgreichen Transformationsprozess vom Einparteienstaat hin zu einem
demokratischen Staatswesen hervor.
Der Präsident wünschte sich zudem eine noch engere wirtschaftliche Kooperation
zwischen beiden Staaten.
Das XVI. Mongolisch-Deutsche Forum am 17. August, das „wichtigsten Dialogformat
beider Länder", stand unter dem Thema: „Demokratie braucht Demokraten. Die
Zukunft der politischen Bildung in Deutschland und der Mongolei".
In seiner Rede lobte Wahlers die Mongolei, die trotz Schwierigkeiten eine
stabile Demokratie sei.
Gantulga-Verhandlung
verschoben
Das ehemalige Mitglied der Großen
Staatsversammlung D. Gantulga wird beschuldigt, eine junge Frau vergewaltigt zu
haben.
Deren ältere Schwester hatte die Tat angezeigt.
Am 05. August fand am Stadtbezirksgericht Bayanzurkh die erste Anhörung des
Beschuldigten und der Zeugin statt.
Anschließend setzte der Richter eine erneute Verhandlung für den 17. August an.
Die musste verschoben werden, da die Zeugin wegen einer Erkrankung ihre
Teilnahme abgesagt hatte.
Zugunglück im Ostgobi-Aimag
Am 12. August, 01:35 Uhr, kam es auf der
Strecke Ulaanbaatar-Sainshand (Zentrum des Ostgobi-Aimags) zu einem
folgenschweren Zugunglück.
In internationalen Medien ist von mindestens neun Verletzten, darunter drei
Kinder, die Rede.
Wegen anhaltender starker Regenfälle war der Boden aufgeweicht, zwei Lokomotiven
des Zugs Nr. 286 entgleisten, drei Personenzüge und ein Güterzug verunglückten
ebenfalls.
Die Strecke wurde für den Zugverkehr auf unbestimmte Zeit gesperrt.
Für die Weiterreise der 2.000 Passagiere in den drei Zügen waren 16 Busse
bereitgestellt worden.
Hilfe bei den Aufräumarbeiten und bei der Wiederherstellung der Strecke bekamen
die mongolischen Eisenbahner und Bauarbeiter aus Russland.
Der Chef der Ulaanbaatar-Eisenbahn D. Jigjidnyamaa bezifferte den materiellen
Schaden auf 200 Millionen Tugrug.
Bis zum Abend des 15. August würden die umgestürzten Lokomotiven zur Station im
Airag-Sum geschleppt werden, der Zugbetrieb könnte wieder aufgenommen werden.
Nein, ein Rücktrittsgesuch habe er noch nicht eingereicht, antwortete er auf
eine entsprechende Journalistenfrage. Und nein, die drei Züge könnten nicht mehr
verwendet werden, für die Lokomotiven müssen genaue Untersuchungen angestellt
werden, ja, die Wiederholung eines solchen Unglücks könnte nicht ausgeschlossen
werden.
Vor Wetterunbilden und Naturkatstrophen gäbe es keinen 100-prozentigen Schutz.
Zudem sei der Untergrund des Eisenbahnnetzes (größtenteils Holzbohlen) schlecht
und veraltet.
Die letzte Generalüberholung gab es 1997 und es war leider nicht gelungen,
überall Beton zu verbauen.
Der stellvertretende Verkehrsminister B. Tsogtgerel hat im Zusammenhang mit dem
Zugunglück seinen Rücktritt angeboten.
An seiner Stelle ernannte die Regierung den Vizechef der Ulaanbaatar-Eisenbahn
L. Khaltar.
Sieben Prozent mehr Wald
Nach Erhebungen von Wissenschaftlern der
Maryland-Universität gemeinsam mit internationalen Forschern hat sich der
Waldbestand in der Mongolei in den vergangenen 35 Jahren um sieben Prozent oder
2,2 Millionen Quadratkilometer erhöht.
Andererseits gäbe es jedoch auch mehr Wüsten, wasser- und waldlose Gebiete.

O. Anujin. Foto news.mn
Bronzemedaille für O. Anujin
Die Solotänzerin im Ballett des Staatlichen
Schauspielhauses in Ulaanbaatar O. Anujin hat beim VI. Internationalen
Ballettwettbewerb am 11. August in Shanghai eine Bronzemedaille gewonnen.
Am Wettbewerb hatten sich 73 Tänzer und Tänzerinnen aus 16 Ländern beteiligt.
Anujin bedankte sich bei allen Unterstützern und den Organisatoren.
Besonders gefreut habe sie sich über die Möglichkeit, mit den Solotänzern am
Shanghaier Theater Yuan Anu und Wu Hushen gemeinsam aufzutreten.

Im Gobi Store Berlin
Musik, Tanz und Mode,
Kaschmir gehört neben Bergbauprodukten zu den wichtigsten Exportgütern der
Mongolei.
Die Abhängigkeit vom Bergbau zu reduzieren, andere weltmarktfähige Produkte zu
entwickeln, gehört zu wichtigsten Zielen der Wirtschaftsprogramme aller
mongolischen Regierungen.
Die Lage des Landes im zentralasiatischen Hochland und das extreme winterkalte
Klima bieten für die Haltung von Kaschmirziegen hervorragende Voraussetzungen.
Neben dem Export Rohkaschmir wird das sorgfältig ausgekämmte seidenweiche
Unterfell der Ziegen immer öfter in der Mongolei selbst verarbeitet.
Zahlreiche Kaschmirunternehmen sind vor allem in den 1990er-Jahren entstanden.
Eines der bekanntesten und international erfolgreichsten ist „Gobi".
Gegründet vor 37 Jahren, wurde es 2007 in eine Aktiengesellschaft umgewandelt.

Herbstollektion 2018
Inzwischen gibt es auch in
Berlin und Hamburg Gobi-Läden, die Mäntel, Pullover, Jacken, Hosen, Tücher und
Haustextilien aus Kaschmir, verarbeitet in der Mongolei, verkaufen.
Am 15. August dieses Jahres präsentierte der Berliner Gobi-Store u. a. Mäntel
der Herbst- und Winterkollektion 2018.
Das Besondere: Die Kunden können sich aus den vorgestellten Mustern ihren
Wunschmantel (Farbe, Schnitt) aussuchen. Gefertigt werde das gute Stück dann in
der Mongolei, erklärte die Geschäftsführerin des Gobi Mongolian
Cashmere-Geschäfts in Berlin G. Bolor den interessierten Besuchern.

V. l. U. Anujin, E. Nomin-Erdene, Kh. Galtulga, D. Orgiltuya, E. Tenuun, S.
Aitchison, D. Natsagdorj
Im Rahmenprogramm boten
Absolventen des Musik- und Tanz-Kollegs Ulaanbaatar, Teilnehmer am mongolischen
Ballettprogramm „Broader Smile for Talent" und gerade aus Wien angereist, wo sie
mit ihrer Lehrerin und Leiterin des des Programms „Mongolisches Ballett" D.
Orgiltya an einem 14-tägigen Tanzfestival teilgenommen hatten, Proben ihres
Könnens.
Sarah, sie studiert am Musik- und Tanzkolleg, zeigte einen mongolischen
Volkstanz und erntete viel Applaus vom Publikum.

Anujin und Natsagdorj
Genauso begeistert wurden U.
Anujin und D. Natsagdorj für ihren auf der klassischen russische Ballettkunst
basierenden Tanz gefeiert.

Musikalische Einstimmung
„Sport spricht alle
Sprachen"
Bei der
Integrationsfußball-Weltmeisterschaft in Österreich hat „Mongolei Salzburg" bei
den Frauen und Syrien Salzburg bei den Männern gewonnen.
Insgesamt hatten sich 140 Ländermannschaften aus Wien, Salzburg, Innsbruck,
Linz, Graz und Baden am Turnier beteiligt.
Die beiden Siegermannschaften werden im Herbst mit dem Casinos Austria-
Integrationspokal geehrt werden.
Casino Austria fungiert seit acht Jahren als Hauptsponsor für das Sportereignis.
„Multikulturalität und Vielfältigkeit sind ein Gewinn für jede Gesellschaft",
betonte der Vorstandsdirektor, Sport spreche nicht nur viele Sprachen, er sei
selbst eine universelle Sprache, die über Grenzen hinweg verbinde.
Einladung zur Jahrestagung
und Mitgliederversammlung der DeMoGe
Der Vorstand der Deutsch-Mongolischen
Gesellschaft (DeMoGe) lädt für den 27. Oktober 2018 zur Mitgliederversammlung
und zur Jahrestag nach Bonn ein.
Beide Veranstaltungen stehen im Zeichen des 45-jährigen Gründungsjubiläums der
Gesellschaft.
Laut Satzung muss in diesem Jahr auch der Vorstand neu gewählt werden.

So grün. Mongolei im August 2018. Foto Privat