
Mitglied in der SOZ werden oder nicht. Foto montsame.mn
Diskussion um Mitgliedschaft
in der Shanghaier Organisation für Zusammenarbeit
Außenminister D. Tsogtbaatar hatte am 28.
Mai zu einer Gesprächsrunde über den Status der Mongolei bei der Shanghaier
Organisation für Zusammenarbeit (SOZ) eingeladen.
Zu den Teilnehmern gehörten neben Präsident Battulga, ehemalige Außenminister,
Sicherheitsexperten, Diplomaten und der Chef des Präsidialamtes Z. Enkhbold.
Offenbar befürworten Battulga und Khurelsukh eine Vollmitgliedschaft der
Mongolei in der SOZ.
Auf einer nicht öffentlichen Tagung der großen Staatsversammlung zum selben
Thema, zu den Teilnehmern zählte auch Ministerpräsident U. Khurelsukh, erklärte
D. Terbishdagva, der bisherige Beobachterstatus hätte keinerlei Nutzen für die
Mongolei gebracht.
Noch vor der Aufnahme Pakistans und Indiens im Jahr 2017 als Mitglieder hätte
die Mongolei die Möglichkeit gehabt, durch multilaterale Verträge, den Bau von
neuen Eisenbahnstrecken zu sichern.
Der in der Mongolei verbreiteten Meinung, die SOZ sei China, widersprach er. Die
Organisation sei eine internationale mit einer wachsenden Mitgliedschaft und
einer transparenten Diskussionskultur.
Nur ein anwesendes Parlamentsmitglied, B. Purevdorj sprach sich gegen eine
Mitgliedschaft aus.
Die Mongolei verfolge eine Politik des Dritten Nachbarn und die beiden
unmittelbaren Nachbarn würden dem mongolischen Handel immer noch Steine in den
Weg legen, z. B. verlangten sowohl der nördliche als auch der südliche Nachbar
überhöhte Einfuhrzölle für Waren aus der Mongolei.
Die Angelegenheit wurde in den Nationalen Sicherheitsrat verwiesen.
Dessen Entscheidung werde dann auf einer Plenartagung der Großen
Staatsversammlung behandelt.
Präsident Kh. Battulga wird am Gipfeltreffen der SOZ am 09. und 10. Juni in
Qingdao in der ostchinesischen Provinz Shandong teilnehmen.

Botschafter Hristea hat sein Beglaubigungsschreiben übergeben. Foto dnn.mn
EU-Botschafter überreicht Beglaubigungsschreiben
Der Außerordentliche und Bevollmächtigte
Botschafter der EU in der Mongolei Traian Laurenţiu Hristea hat am 29. Mai sein
Beglaubigungsschreiben an Präsident Kh. Battulga übergeben.
Die EU und die Mongolei verbinden seit dem 01. August 1989 diplomatische
Beziehungen.
Bis zum 02. November 2017 war die EU-Delegation (Botschaft) in Peking auch für
die Mongolei zuständig.
Botschafter Hristea ist der erste in Ulaanbaatar residierende Botschafter der EU
für die Mongolei.
Er bedankte sich bei Präsident Battulga, außerdem freie er sich, in ein Land
zurückkehren zu können, dass er seinerzeit als Student kennengelernt habe.
„Wir wollen nicht nur unsere bilateralen Beziehungen vertiefen, sondern auch die
regionale Zusammenarbeit ausweiten".
Der Präsident wünschte dem Botschafter Erfolg in seiner Arbeit und eine
erfolgreiche Vorbereitung des 30-jährigen Jubiläums der Aufnahme diplomatischer
Beziehungen zwischen der EU und der Mongolei im nächsten Jahr.

6. Treffen der deutsch-mongolischen Arbeitsgruppe. Foto Privat
Deutsch-Mongolische Zusammenarbeit
2011 war zwischen den Regierungen der Mongolei und der BR Deutschland ein
Abkommen über die Zusammenarbeit im Bergbau, in der Industrie und im
Technologiesektor unterzeichnet worden.
Am 29. Mai trafen sich die Partner auf der VI. Tagung der deutsch-mongolischen
Regierungsarbeitsgruppe für die Zusammenarbeit im Rohstoff-, Industrie- und
Technologiebereich im Außenministerium in Ulaanbaatar.
In seiner Eröffnungsrede sprach der Minister für Bergbau und Schwerindustrie D.
Sumyabazar über den Wunsch der Mongolei, die Zusammenarbeit nicht nur bezüglich
der Bergbautechnologie, sondern auch im Luftverkehr, beim Transport, der
Eisenbahn-Infrastruktur, im Bauwesen und bei der Stadtentwicklung zu vertiefen,
auf eine neue Stufe zu heben.
Beide Seiten diskutierten über die weitere Entwicklung des Deutsch-Mongolischen
Instituts für Ressourcen und Technologie und seine Beförderung zum Asien-Zentrum
für Deutsche Bildung und lobten die Zusammenarbeit bei den Projekten Wind Farm
in Sainshand, Wasserkraftwerk am Yeroo-Fluss und Verringerung der Luftbelastung
über Ulaanbaatar.
Zudem tauschten die Partner ihre Meinungen zur Finanzierung gemeinsamer Projekte
aus und besprachen die Möglichkeiten für mehr deutsche Investitionen in der
Mongolei und die Zusammenarbeit in Bildung und Wissenschaft.
Am selben Tag hat das Mitglied der Großen Staatsversammlung und Leiter der
Mongolisch-Deutschen Parlamentariergruppe D. Terbishdagva die deutsche
Delegation unter Leitung des Parlamentarischen Staatssekretärs beim
Bundesministerium für Wirtschaft und Energie Oliver Wittke empfangen.

6. Tagung der mongolisch-deutschen Arbeitsgruppe. Foto Privat
Im Gespräch
ging es um den weiteren Ausbau der deutsch-mongolischen Bergbauuniversität in
Nalaikh (offiziell D-M Institut für Ressourcen und Technologie) und Fortschritte
bei der Realisierung des Regierungsprogramms „Der fleißige Mongole".
Wittke versprach den Mongolen Unterstützung bei der Konsolidierung der
Wirtschaft durch Weiterbildung und regelmäßigen Erfahrungsaustausch mit
Spezialisten nicht nur aus Deutschland, sondern auch aus der EU.
Am Gespräch nahmen u. a. die Mitglieder der Großen Staatsversammlung B. Battumur,
B. Bat-Erdene, Ch. Ulaan und B. Undarmaa teil.

Präsident Battulga empfängt Manfred Grund. Foto news.mn
Präsident Battulga empfängt
Mitglied des Bundestages
Präsident Kh. Battulga hat am 30. Mai das
Mitglied des Bundestages und Vorsitzenden der Zentralasien-Parlamentariergruppe
Manfred Grund empfangen.
Zu Beginn des Treffens betonte der Präsident die Bedeutung der gemeinsamen
Projekte und verwies auf die Möglichkeiten zur Intensivierung der Zusammenarbeit
u. a. bei der Entwicklung Erneuerbarer Energien oder im Verteidigungsbereich.
2017 habe der Handel zwischen der Mongolei und Deutschland ein Volumen von 140
Millionen USD erreicht, davon seien zehn Millionen auf den Export und 130 auf
den Import entfallen.
Die Direktinvestitionen aus Deutschland hätten 2017 50 Millionen USD betragen,
das entspräche einem Anteil von 0,8 Prozent der gesamten Auslandsinvestitionen
in der Mongolei.
Umfangreiche Reform des
Steuersystems?
Die Regierung plant eine umfangreiche
Reform des Steuersystems.
Die Debatte um Ergänzungen und Veränderungen an etwa 20 Steuergesetzen sei eine
vordringliche Aufgabe auf den Frühjahrssitzungen der Staatsversammlung.
Diese Debatten seien 12 Jahre lang vernachlässigt worden, Änderungen an der
Steuergesetzgebung führten gleichfalls zu einer dringend benötigten
Wirtschaftsreform, begründete Ministerpräsident U. Khurelsukh den Vorstoß der
Regierung.
Warum müssten kleine und mittlere Betriebe, Bezieher kleiner Einkommen
regelmäßig ihre Steuern zahlen, die Betreiber der großen Märkte Narantuul, Da
Khuree, Khuchit Shonkor, Ulaanbaatar oder Sandai nicht entsprechend ihrer
Einnahmen?
Der Viehbestand in der Mongolei belaufe sich auf über 66 Millionen Stück. Die
Zeit sei gekommen, von den Viehhaltern, zumindest von denen, die mehr als 1.000
Stück ihr Eigen nennen, Steuern einzuziehen.
Sämtliche Versuche, Vieh zu besteuern, seien in den vergangenen Jahren
gescheitert.
Jedes Jahr würden mehrere Milliarden Tugrug aus dem Staatshaushalt für die
ländliche Entwicklung ausgegeben.
Die Zahl des Viehs steigt und damit der Wohlstand der Viehhalter.
Die Reichtumsunterschiede zwischen einem Lehrer, einer Krankenschwester, die
vielleicht 500.000 Tugrug verdienen und den viehreichen Viehhaltern werden immer
größer.
Aber Lehrer, Krankenschwestern und Ärzte zahlten Steuern, ein Viehhalter mit
über 1.000 Stück Vieh nicht.
Da von Gerechtigkeit zu sprechen, falle schwer, so der Ministerpräsident weiter.
Hinzu kommt die sich stetig vergrößernde Schattenwirtschaft, Pferdehandel,
Fahrzeughandel, in die die wohlhabenden Viehhalter involviert sind und die ihr
(heimliches) Einkommen weiter vergrößert.
Sie leisteten keine Beiträge für die Dienstleistungen des Staates, nähmen sie
jedoch in Anspruch: Gesundheitsfürsorge, Schulen und Kindergärten, Renten und
Sozialhilfe.
Im Winter stellt der Staat den Viehhaltern verbilligte oder gänzlich kostenlose
Futtermittel zur Verfügung.
Das Finanzministerium mit Minister Ch. Khurelbaatar an der Spitze müsse die
Aufgabe für eine Steuerreform und damit die Nutzung der Ressourcen der Mongolei
im Interesse aller in Angriff nehmen.
Nur 1.000 Tugrug Steuer für ein Herdentier bedeutete Staatseinnahmen in Höhe von
66 Milliarden Tugrug.
Auch für die Ökologie des Landes seien die unkontrolliert steigenden Viehzahlen
nicht unbedingt von Vorteil, von einer sinnvollen Herdenstruktur ganz zu
schweigen. (Des schnellen Profits wegen werden immer mehr Kaschmirziegen
gehalten, auch in Regionen, deren Weidebestand für Ziegen in großer Zahl nicht
geeignet ist).
Doch in der Staatsversammlung säßen seit jeher viele reiche Viehhalter oder ihre
Vertreter, sie werden alle Veränderungen torpedieren und bisher habe sich jede
Regierung an ihnen die Zähne ausgebissen.
Mongolisch-russisch-chinesischer Wirtschaftskorridor
Die Umsetzung des Programms für die
Schaffung eines mongolisch-russischen-chinesischen Wirtschaftskorridors war am
30. Mai Gegenstand einer trilateralen Videokonferenz.
Von mongolischer Seite nahm an der Konferenz der Abteilungsleiter für
wirtschaftliche Zusammenarbeit im Außenministerium V. Enkhbold, von russischer
Seite der Leiter der Abteilung für Asien, Afrika und Lateinamerika im
Ministerium für Wirtschaftliche Entwicklung E. N. Popov und von chinesischer
Seiter der stellvertretende Leiter der Abteilung Entwicklung der Westregion im
Komitee für Entwicklung und Erneuerung Wei Zhao teil.

Kindertag 2018. Foto news.mn
Kindertag 2018
Anlässlich des Internationalen Kindertages am 01. Juni, in der Mongolei als Tag
der Mütter und Kinder begangen, zeichnete Präsident Kh. Battulga traditionsgemäß
„Verdiente Mütter“ aus.
Die Festveranstaltung fand ebenfalls traditionsgemäß im Ehrensaal des
Regierungspalastes statt.
Der Präsident Battulga begrüßte die eingeladenen Mütter und dankte ihnen für
Mühen und Anstrengungen. „Kinder sind die Zukunft einer jeden Nation“. „Sie
gehen uns alle an“.
Zu Beginn des 20. Jahrhunderts waren wir kaum 700.000, Ende des 20. Jahrhunderts
schon zwei Millionen und auch dank der Politik der MVR zur Unterstützung
kinderreicher Familien, der Zahlung eines regelmäßigen Kindergeldes, der
Proklamierung eines „Jahres des Kindes“ hat die Mongolei heute über drei
Millionen Einwohner.
Insgesamt überreichte der Präsident an 19 Frauen die Mütterorden erster und
zweiter Klasse.
Der Vorsitzende der Großen Staatsversammlung M. Enkhbold hat beim Kinderfest auf
dem Sukhbaatarplatz den Kindern im Interesse ihrer Zahngesundheit keine
Geschenke in Form von Süßigkeiten, sondern Milch, Joghurt u. ä. überreicht.
Das Nationale Amt für Statistik hat aus Anlass des Kindertages eine Reihe von
Zahlen über die Kinder in der Mongolei veröffentlicht:
2017 waren von den über drei Millionen mongolischen Staatsbürgern 1.153.483
Kinder und Jugendliche im Alter bis 18 Jahre, davon 589.519 Jungen und 563.964
Mädchen.
2017 wurden 75.321 Kinder geboren, davon 38.958 Jungen und 36.363 Mädchen, in
der Stadt 51.912, auf dem Land 23.409.

Juni in der Mongolei. Auf dem Weg nach Khuvsgul
Fotos, wenn
nichts anderes vermerkt, Renate Bormann