Renate Bormann,
Berlin, Ulaanbaatar
(© Text
& Fotos)
Einigung zwischen
DP und MVP
Am 22. Oktober einigten sich der
Chef der MVP-Abgeordneten N. Enkhbold und der Fraktionsvorsitzende der DP D.
Erdenebat darauf, den Termin, an dem die DP-Abgeordneten aus dem
Uvurkhangai-Aimag ihren Eid ablegen können, zu verschieben, um die Debatte über
den Staatshaushalt, die Sozialversicherung und den Haushalt des nationalen
Bevölkerungsentwicklungsfonds 2013 zügig abschließen zu können. (Die MVP erkennt
den Beschluss der ZWK, nach dem den beiden MVP-Kandidaten im WK 10 die Mandate
aberkannt und den DP-Kandidaten zugesprochen wurden, nicht an).
„Volkskhuraldai"
Auf der von der MRVP initiierten
Volksversammlung am 26. Oktober im ASA-Zirkus (ehemals Staatszirkus) hielten der
Generalsekretär der Partei G. Shilegdamba und der stellvertretende
Ministerpräsident D. Terbishdagva die Hauptreferate.
Dargelegt wurden politische und wirtschaftliche Erfolge unter dem ehemaligen
Präsidenten N. Enkhbayar. Dazu gehörten die Initiativen zum Bau der
Jahrtausendstraße, zum Bau befestigter Autostraßen zwischen Ulaanbaatar und den
Aimagzentren, die Zusage von 220 Millionen USD aus dem US-Millennium
Challenge-Programm und die erfolgreiche Teilnahme mongolischer Soldaten an
internationalen Friedensmissionen.
Außerdem nahm die Parteiführung (der Parteivorsitzende N. Enkhbayar wurde zu
vier Jahren Haft verurteilt, wird jedoch zurzeit im Krankenhaus Nr. 2
medizinisch betreut) Stellung zur Vorbereitung auf die Kommunalwahlen am 21.
November.
Die MRVP tritt in den meisten Wahlkreisen allein an, in einem Wahlkreis
gemeinsam mit der Zivilcourage-Grüne Partei, in wenigen gemeinsam mit der MNDP.
Die Außenminister Bold und Westerwelle. Foto AA
Außenminister Bold
in Deutschland
Außenminister Luvsanvandangiin
Bold wurde am 23. Oktober von Außenminister Guido Westerwelle zu seinem
Antrittsbesuch als Außenminister empfangen.
Im Mittelpunkt der Gespräche standen die weitere Entwicklung der bilateralen
politischen, wirtschaftlichen und kulturellen Beziehungen zwischen der Mongolei
und Deutschland und die gegenseitige Zusicherung, weiterhin gemeinsam an der
Lösung internationaler und regionaler sicherheitspolitischer Probleme
zusammenzuarbeiten.
Der Besuch der Bundeskanzlerin A. Merkel im Oktober 2011 in der Mongolei und der
Deutschlandbesuch des mongolischen Staatspräsidenten Ts. Elbegdorj im März
dieses Jahres belegten eindrucksvoll das hohe Niveau der deutsch-mongolischen
Beziehungen. Deutschland sei der wichtigste Partner der Mongolei in Europa, „wir
streben an, in naher Zukunft unsere allseitige Partnerschaft auf das Niveau
einer strategischen Partnerschaft zu heben, so der mongolische Außenminister.
Gegenwärtig werde das 40-jährige Jubiläum der Aufnahme diplomatischer
Beziehungen zwischen beiden Staaten 2014 vorbereitet, in Ulaanbaatar soll eine
gemeinsame Technische Hochschule entstehen, die Mongolei unterstütze das
Bestreben, die Mongoleiforschungen an der Bonner Universität weiterzuführen.
Westerwelle und Bold besprachen außerdem Fragen des visafreien Reiseverkehrs
zwischen beiden Ländern.
Beim Treffen mit der Vorsitzenden der deutsch-zentralasiatischen
Parlamentariergruppe Dagmar Enkelmann ging es um Fragen der Zusammenarbeit
zwischen den beiden Volksvertretungen, Enkelmann informierte ihren mongolischen
Gast über die Bundestagswahlen 2013 sowie das zu verabschiedende neue Wahlgesetz
und die sich daraus ergebenden Probleme.
Sowohl Außenminister Westerwelle und D. Enkelmann nahmen die Einladungen zu
einem Besuch in der Mongolei in naher Zukunft gerne an.
Parteineugründung
Das Oberste Gericht entschied am
23. Oktober über den Antrag N. Dashdavaas, die Konservative Partei (KP)
registrieren zu lassen.
Nach Prüfung der eingereichten Unterlagen (Statut, Programm) gaben die Richter
dem Antrag statt.
Damit ist die KP die 22. offiziell registrierte politische Partei der Mongolei.
ASEM-Wirtschaftsforum
Im Rahmen des 9.
Gipfeltreffens der ASEM-Staaten in Vientiane (Laos) findet vom 03. -05. November
das 13. Business-Forum statt, an dem 200 Unternehmensrepräsentanten aus 50
Ländern teilnehmen werden. Auch die Mongolei wird sich am Forum beteiligen, eine
entsprechende Einladung ist in der IHK eingegangen.
Rio Tinto weist
Forderung nach Neuverhandlungen zurück
Der multinationale Bergbaukonzern
Rio Tinto hat gemeinsam mit Ivanhoe Mines Mgl, jetzt Turquoise Hill Resources,
ein Gesprächsangebot des mongolischen Bergbauministers über Neuverhandlungen der
Oyutolgoi-Investitionsvereinbarung abgelehnt und gleichzeitig auf das
bestehende, rechtskräftige Abkommen verwiesen. Es seien bereits sehr hohe
Investitionen getätigt worden, die auch der Mongolei zum Vorteil gereichten.
Die mongolische Regierung sollte bestehende Verträge nicht fortwährend in Frage
stellen lassen und ihrem Ruf als sicheres Investitionsland gerecht werden.
Sh. auch
Botschafter Schaller übergibt die Birkenrindentexte an Ministerin Oyungerel.
Foto Deutsche Botschaft
Mongolische
Birkenrindenmanuskripte übergeben
Am 22. Oktober hat der deutsche
Botschafter in Ulaanbaatar Dr. hc. Peter Schaller eine Sammlung in der Mongolei
gefundener Birkenrindenmanuskripte an die Ministerin für Kultur, Sport und
Tourismus Ts. Oyungerel übergeben.
Die stark zerstörten Birkenrindentexte wurden seit 1995 in Köln und Bonn
restauriert und in zwei Bänden für weitere wissenschaftliche Forschungen
dokumentiert.
Beteiligt waren mongolische, italienische und deutsche Wissenschaftler, darunter
der international renommierte Prof. Emeritus Dr. Klaus Sagaster aus Bonn.
Das Auswärtigen Amt, die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) und die
Gerda-Henkel-Stiftung in Düsseldorf haben das Projekt unterstützt und gefördert.
100 Jahre
mongolisches Pressewesen
Anlässlich des 100-jährigen
Jubiläums des mongolischen modernen Pressewesens finden am 28. Oktober im
Ringerpalast von Ulaanbaatar Wettkämpfe im nationalen mongolischen Ringen statt.
224 Staats- und Aimagtitelträger haben ihre Teilnahme zugesagt.
Gleichzeitig ermitteln die mongolischen Nachwuchsringer in Darkhan-Uul ihren
Landesmeister.
Des Dopings überführte Ringer. Foto Ringerverband MGL
Doping
Zwei Teilnehmer am Naadamringen 2012 sind des Dopings überführt wurden.
16 Ringer waren zur Dopingprobe gebeten worden, die Ergebnisse der
Untersuchungen der ersten Proben, darunter zwei positive, waren bereits im
August eingetroffen.
Am 25. Oktober trafen die Ergebnisse der zweiten Proben ein, die das Ergebnis
der ersten bestätigten.
Laut Naadamgesetz sind so die Voraussetzungen gegeben, die Namen der
Dopingsünder veröffentlichen zu können. Es handelt sich um den Landeslöwen Kh.
Munkhbaatar und den Landesfalken B. Sugarjargal, die verbotene
leistungsfördernde Mittel eingenommen haben.
Welche Konsequenzen die Sportler zu tragen haben, darüber entscheiden Gesetz und
Präsident.
Wahrscheinlich ist eine Sperrung für zwei Jahre und die Aberkennung schmückender
Ergänzungen zum Titel.
3. Universiade
eröffnet
Am 25. Oktober hat die Ministerin für Kultur, Sport und Tourismus Ts.
Oyungerel im Saal A im Zentralen Sportpalast von Ulaanbaatar die 3. Nationale
Universiade eröffnet.
Studenten aller Hochschulen und Universitäten beteiligen sich in insgesamt 15
Sportarten, darunter im Judo, Freistilringen, Aerobic, Volleyball, Basketball
und in der Leichtathletik.
Im Januar 2013 wird die Universiade in den Wintersportarten (Ski- und
Schlittschuhlauf) fortgesetzt.
Sie endet im Mai des kommenden Jahres mit den Finals.
Französische
Chansons und afrikanische Filme in Ulaanbaatar
Das französische Kulturzentrum (Alliance
Française de Mongolie) ist aus dem Kulturleben der mongolischen Hauptstadt nicht
mehr wegzudenken.
Es bietet nicht nur Französischsprachkurse an, sondern organisiert Kurse über
französische Küche, veranstaltet Literaturwettbewerbe und Konzerte, präsentiert
Kinotage.
Mit dem senegalesischen Film „Madame Brouette" aus dem Jahr 2002 begann am 24.
Oktober der „Monat des afrikanischen Films". Die Filme werden im
mongolisch-französischen Kinoklub präsentiert.
Am 26. 10. gab die französische Musikgruppe „Nina Vales" im Opern- und
Balletttheater Ulaanbaatar ihr erstes Konzert in Asien und das einzige in der
Mongolei. Die Gruppe verbindet Popmusik, Jazz und lateinamerikanische Klänge zu
einem ganz eigenen Musikstil, der an Pariser Theatercafé-Atmosphäre erinnert.
Tag der Offenen Tür
Nicht nur für Schüler und
Studieninteressierte organisieren Studenten und Mitarbeiter der Abteilung
Mongolistik und Tibetstudien der Universität Bonn am 10. November einen Tag der
Offenen Tür.
Die Veranstaltung beginnt um 15:00 Uhr mit der Vorstellung der Abteilung und der
Studiengänge.
Geboten werden Diavorträge: „Die Wiederbelebung des Buddhismus in Osttibet" und
„Mongolei – Stadt und Land. Heute und gestern" sowie eine Filmvorführung „Urga".
Außerdem können die Besucher sich an tibetischen Tanz- und Gesangseinlagen
erfreuen und tibetisches Essen probieren.
Ort: Regina-Pacis-Weg 7, 53113 Bonn.
Mongolei –
Gesichter eines Landes
Frank Riedinger hat in
Zusammenarbeit mit Hans-Uwe Hähn, Odmaa Duvaa und Nicholas Freakes einen
Bildband „Mongolei – Gesichter eines Landes" vorgelegt, der nicht – wie so oft –
die Heimat des Chinggis-Khaan in den Mittelpunkt stellt, sondern die Mongolei
heute und das Schicksal des Einzelnen.
Auf 383 Seiten beschreiben er und seine Mitstreiter in Bild und Wort (deutsch
und englisch) Menschen verschiedenster Herkunft, unterschiedlichen Alters und
Geschlechts.
Trefflich ergänzt wird der Band durch Begriffserklärungen und Interviews mit
Politikern, Lamas, Schamanen, Viehhaltern …
Die Kapitel sind überschrieben mit „Dasha, der Schamane", „Deutschunterricht in
Ulaanbaatar", „Tsagaan Sar", „Die mongolische Familie", „Nergui, der
Goldgräber", „Aishok, die kleine Schülerin" oder „Bei den Tsaatan".
„Neues aus der Mongolei" können sie wieder am 11. November lesen. R. B.
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Last Update: 02. Januar 2023