Neues aus der Mongolei
27. August bis 2. September 2012

Renate Bormann, Berlin, Ulaanbaatar
(© Text & Fotos)

 


Präsident Ts. Elbegdor in Teheran. August 2012. Foto Präsidialamt

Engere Zusammenarbeit zwischen Iran und der Mongolei vereinbart
Im Anschluss an das XVI. Gipfeltreffen der blockfreien Staaten in Teheran begann am 01. September der offizielle Staatsbesuch von Präsident Tsakhiagiin Elbegdorj in der Islamischen Republik Iran.
Nachdem der mongolische Gast von Regierungschef und Staatspräsident Mahmud Ahmadinedschad mit militärischen Ehren empfangen worden war, trafen beide Delegationen zu Gesprächen über die weitere Zusammenarbeit zwischen beiden Ländern zusammen.
Im Mittelpunkt standen dabei Fragen über gemeinsame Forschungen zur Geschichte, die Gründung einer den Wissenschaftler- und Studentenaustausch fördernden Stiftung unter Schirmherrschaft der beiden Präsidenten, die Einladung an iranische Wissenschaftler zur Teilnahme an der wissenschaftlichen Konferenz aus Anlass des 850. Geburtstages Chinggis-Khaans in Ulaanbaatar sowie die Intensivierung der wirtschaftlichen Zusammenarbeit.
Außenminister Luvsanvandangiin Bold und der stellvertretende Außenminister Irans für Asien-Pazifik Said Abbas Aragci unterzeichneten zwei Memoranden über regelmäßige außenpolitische Konsultationen zwischen beiden Ministerien sowie über ein Visaabkommen.


Ts. Elbegdorj und Ban Ki Moon in Teheran. August 2012. Foto Präsidialamt

Zuvor hatte Präsident Ts. Elbegdorj in Gesprächen mit UNO-Generalsekretär Ban Ki Moon und dem Vorsitzenden der Obersten Volksvertretung der Demokratischen Volksrepublik Korea (Nordkorea) Kim En Nam am Rande des Gipfeltreffens der Blockfreien zugesagt, Nordkorea bei der Überwindung der durch starke Unwetter verursachten Schäden zu helfen.
Außenminister L. Bold hatte sich mit seinen Amtskollegen aus Kasachstan, aus Indonesien, Myanmar, Australien und Vietnam zu Gesprächen über gemeinsam interessierende Fragen getroffen.
Am 30. August sagte Präsident Elbegdorj

Neuer Sicherheitsberater
Präsident Ts. Elbegdorj hat seinen außenpolitischen Berater Lundengiin Purevsuren zusätzlich zu seinem neuen Sicherheitsberater ernannt – der bisherige Berater M. Batchimeg hatte einen Sitz in der Großen Staatsversammlung gewonnen.
Purevsuren hat von 1989 bis 2009 im Diplomatischen Dienst der Mongolei gearbeitet, ehe er 2009 zum Präsidentenberater für Außenpolitik ernannt wurde.

Kommunalwahlen 2012
Nach dem Willen der Mehrheit der Abgeordneten sollen die Kommunalwahlen im November dieses Jahres ebenfalls in einer Mischung aus Verhältnis- und Mehrheitswahl abgehalten werden.
Danach sollen 1/3 der Mitglieder der örtlichen Bürgerversammlungen nach Parteienlisten gewählt werden.
Dagegen und gegen den Termin im November hat sich die MVP ausgesprochen.
Im November hätten die Viehhalter noch alle Hände voll zu tun mit der Vorbereitung der Winterlager und ihrem Umzug.
Die Wahl von 1/3 der Abgeordneten über Parteilisten stelle einen Verlust an Demokratie dar.
Die Regierungsfraktionen aus DP, ZCGP und „Gerechtigkeit" halten dagegen, die MVP wäre bisher weder in den Ausschüssen, noch in der Staatsversammlung aktiv geworden und hätte auch Angebote, während der Außerordentlichen Sitzung offiziell zur Fraktion erklärt zu werden, nicht angenommen.
Die Arbeit würde auch ohne die MVP getan werden: 13 Gesetzesvorhaben und Beschlüsse (Kommunalwahlen, Staatshaushalt 2012, das Präsidentenveto gegen Teile der Verwaltungsgerichtsbarkeit, das Regierungsprogramm, Fragen der Sozialversicherung, die Tagesordnung für die Herbstsitzungsperiode u. a.) stehen auf der Agenda der Sondersitzung bis zum 19. September und müssten diskutiert werden.

S. Batbold zum SI-Vizepräsidenten gewählt
Auf dem 24. Kongress der Sozialistischen Internationale (SI) am 31. August und 01. September in Kapstadt (Republik Südafrika) wurde der Exvorsitzende der MVP Sukhbaataryn Batbold zu einem der 32 Vizepräsidenten der Organisation gewählt.
Als Präsident wurde Giorgos Papandreou (Griechenland), als Generalsekretär Luis Ayala (Chile) bestätigt.
Der SI gehören 166 sozialistische und sozialdemokratische Parteien an.


Sukhbaatar-Schule in Ulaanbaatar

Ausbildungsjahr 2012/13
Am 01. September begann landesweit das neue Ausbildungsjahr.
506 800 Schüler, davon 49 400 Abc-Schützen, versammelten sich mit ihren Lehrern und Eltern auf den Schulhöfen der 763 allgemeinbildenden Schulen, um feierlich das neue Schuljahr einzuläuten.
Traditionsgemäß nahmen an der Eröffnung des neuen Ausbildungsjahres der Vorsitzende der Großen Staatsversammlung, Regierungschef, Vertreter des Präsidenten sowie der Oberbürgermeister von Ulaanbaatar teil und wünschten allen Lernenden und Lehrenden viel Erfolg.
Inzwischen hat der Minister für Bildung und Wissenschaft L. Gantumur angekündigt, die von Universitäten und Hochschulen geforderte Gebührenerhöhung zwischen 20 und 60 Prozent nicht zu genehmigen. Maximal könnten die Bildungseinrichtungen zehn Prozent mehr fordern.
Die Begründung dafür müssten innerhalb von zwei Tagen eingereicht werden.
Bisher sind dieser Aufforderung lediglich die Mongolische Staatsuniversität, die Landwirtschaftsuniversität und die Medizinische Universität gefolgt.
Die Hochschulen und Universitäten begründen die Gebührenerhöhungen mit gestiegenen Löhnen und Gehältern für ihre Mitarbeiter.

14. Sommer-Paralympics
Drei Sportler und drei Sportlerinnen in vier Disziplinen – Judo, Bogenschießen, Luftpistole und Leichtathletik - vertreten die Mongolei bei den 14. Paralympischen Sommerspielen für behinderte Sportler vom 30. August bis zum 10. September in London.
Mongolische Sportler und Sportlerinnen haben erstmals im Jahr 2000, bei den 10. Paralympics in Sydney (Australien), an Paralympics teilgenommen.
Acht Jahre später gewann D. Baatarjav in Peking im Bogenschießen die erste Goldmedaille für die Mongolei.
Insgesamt wetteifern in London 4 200 Männer und Frauen aus 165 Ländern um die Medaillen und um gute Platzierungen.

„Mongolei – Gesichter eines Landes"
Der Autor, Fotograf und Mongoleikenner Frank Riedinger präsentiert am 11. November dieses Jahres in der Stadthalle Tuttlingen sein neues Buch „Mongolei - Gesichter eines Landes"
Riedinger will seine Zuhörer „auf beispiellose Art mitnehmen in das zentralasiatische Land".
Die mongolische Musikgruppe Khukh Mongol wird die Lesung musikalisch begleiten.
Der Eintritt ist frei.
Mittlerweile hat der von ihm mitbegründete Verein Mongolia Help e. V. nicht nur Straßenkindern in Ulaanbaatar geholfen.
Durch Spendensammeln ist es möglich geworden, ein mongolisches Mädchen, das an einem Hirntumor litt, in Freiburg erfolgreich operieren zu lassen.
Für mehr Informationen sh. auch
www.photounddruck.de/mongolei


Sommerweide

Neues aus der Mongolei" können Sie wieder am 30. September lesen. R. B.


Der Umzug steht bevor


   

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