Renate Bormann,
Berlin, Ulaanbaatar
(© Text
& Fotos)
Eröffnung der
Herbstsitzungen am 01. Oktober
Am 01. Oktober, 10.00 Uhr, wird
der Vorsitzende Z. Enkhbold die Herbstsitzungsperiode der Großen
Staatsversammlung eröffnen.
Auf der Agenda stehen u.a. Änderungen zum Gesetz über die Staatsversammlung,
Gesetzesentwürfe zur Sozialversicherung, zur Presse- und Informationsfreiheit,
zum Aktienhandel, zu den „Richtlinien bei der Vervollkommnung der Gesetzgebung
bis 2016", zur Geldpolitik des Staates, zum Staatshaushalt 2013 sowie zum
Haushalt des nationalen Bevölkerungsentwicklungsfonds 2013.
Präsident Elbegdorj
in New York
Präsident Ts. Elbegdorj stand an
der Spitze der mongolischen Delegation, die an der Generaldebatte der 67.
UN-Vollversammlung vom 20.-28. September in New York teilgenommen hat.
Sowohl der Präsident als auch Außenminister Bold bekräftigten den Standpunkt der
Mongolei, regionale und internationale Probleme könnten nur auf friedlichem Wege
gelöst werden.
In einem Interview, das der Präsident am 25. September CNN gab, erläuterte er
die Haltung seines Landes zu Iran, Nordkorea, den Gewaltexzessen in Syrien, zur
Atomkraft und zum Umgang mit Expräsident Enkhbayar, der Fragen aufwerfen würde.
Sh. auch amanpour.blogs.cnn.com
Grüne Woche in Ulaanbaatar
7. Grüne Woche
Am 25. September wurde in Ulaanbaatar die „Grüne Woche 2012" eröffnet.
Bis zum 01. Oktober stellen 800 Landwirtschaftsbetriebe und 70
Lebensmittelproduzenten ihre Unternehmen und Produkte vor.
Auf der vom Ministerium für Industrie und Landwirtschaft zum siebten Mal
organisierten „Grünen Woche" nahmen in diesem Jahr auch französische
Landwirtschaftsexperten teil, um mit den mongolischen Ausstellern und Gästen
Erfahrungen über umweltschonende Landwirtschaft und gesunde Lebensmittel
auszutauschen.
Grüne Woche 2
Staatshaushalt 2013
Auf der Regierungssitzung am 29.
September bestätigte Finanzminister Ch. Ulaan das Ziel, das Defizit im kommenden
Staatshaushalt auf zwei Prozent begrenzen zu wollen. (Der Vorsitzende des
Haushaltsausschusses strebt ein Defizit „unter fünf Prozent" an).
Der Präsident der Mongolbank versprach eine Senkung der Inflationsrate auf acht
Prozent im nächsten Jahr und auf sechs Prozent in den Jahren 2014/15.
Bauen in Ulaanbaatar
Was geschieht mit
illegal errichteten Gebäuden?
Auf der Sitzung des Führungsrates
der Hauptstadt am 28. September berieten die Mitglieder die
Untersuchungsergebnisse hinsichtlich der Einhaltung der
Arbeitsschutzbestimmungen im Bauwesen und der gesetzlichen Bauvorhaben.
In den letzten Monaten hatte sich die Zahl tödlicher Arbeitsunfälle auf
Baustellen in Ulaanbaatar erhöht. Der Arbeitsschutz war sträflich vernachlässigt
worden.
Von den 545 kontrollierten Gebäuden waren 80 ohne Baugenehmigung errichtet
worden. Zwei von ihnen wurden in staatliches Eigentum überführt.
Über einen Abriss der übrigen illegalen Bauten wurde noch nicht abschließend
entschieden.
Nachtragshaushalt
2012
Am 24. September informierte der
Vorsitzende des Haushaltsausschusses Ts. Davaasuren über notwendige Änderungen
am Haushaltsplan 2012.
Die Veränderungen in der Regierungsstruktur, die Wirtschaftskrise in Europa,
Wachstumsschwankungen der chinesischen Wirtschaft müssten sich im Haushalt
niederschlagen.
Hinzu kämen sinkende Weltmarktpreise für Gold, Kupfer und Kohle, die zu
Mindereinnahmen von 221 Milliarden Tugrug geführt hätten. Die geplanten
Einnahmen aus Tavantolgoi seien auch wesentlich niedriger ausgefallen.
Die 120 Milliarden Mehreinnahmen, u. a. durch die Erhöhung der Tabaksteuer, die
Erhöhung der Mehrwertsteuer, die Erhöhung der Zolltarife und die Erhöhung der
Kraftstoffsteuer könnten die Mindereinnahmen nicht ausgleichen. (Ursprünglich
war auch eine Erhöhung der Alkoholsteuer um das Doppelte vorgesehen, angesichts
der Einwände einiger Abgeordneter, dies berge die Gefahr der Zunahme illegaler
Alkoholproduktion, wurde vorerst auf eine höhere Alkoholsteuer verzichtet).
Aufgrund der Strukturveränderungen in den Ministerien und Regierungsagenturen
drohe 500 Menschen die Arbeitslosigkeit, das müsse verhindert werden.
Die Aufnahme von Auslandskrediten sowie die Ausgabe von Schuldverschreibungen
sollen die Finanzierungslücke schließen helfen.
Das Haushaltsdefizit erreicht 4,9 Prozent des BIP. Der Haushalt wurde um 300
Milliarden Tugrug gekürzt. Das hätte viel Kritik ausgelöst, doch ohne
Haushaltsdisziplin steigt die Inflation, der Verbrauch sinkt, die
Unternehmensbilanzen verschlechtern sich, die Widersprüche innerhalb der
Gesellschaft nehmen zu, so Davaasuren.
Die Mongolei sei in der Lage, ihre Kredite zurückzuzahlen, allerdings sei das
Land sehr abhängig von den Rohstoffmärkten. So sollten in diesem Jahr 31
Millionen Tonnen Kohle exportiert werden, dies musste auf 22 Millionen reduziert
werden. Tatsächlich exportiert wurden bisher elf Millionen.
Drei Prozent der Bevölkerung lebten von Sozialhilfe, 97 Prozent hätten Kredite
zu tilgen. Das müsse sich ändern. 17 Prozent Wirtschaftswachstum müssten sich
auf den Lebensstandard aller Mongolen positiv auswirken.
Kampf gegen
Alkoholmissbrauch
In Ulaanbaatar wird in 2664
Geschäften Alkohol, hinzu kommen 2000 Bars, Restaurants, Clubs etc., in denen
Alkohol ausgeschenkt wird.
Der Verkauf und Ausschank von Alkohol an Jugendliche unter 21 ist gesetzlich
verboten. Das Gesetz werde jedoch nicht umgesetzt.
Das beklagten die 800 Teilnehmer, darunter viele Mütter, des ersten Bürgerforums
im Rahmen des Regierungsprogramms „Reformen verwirklichen".
Immer mehr Kinder unter 18 Jahren müssten in Ausnüchterungszellen gebracht
werden. Waren das in der Hauptstadt 2006 noch 175 Kinder, stieg diese Zahl
kontinuierlich an: 2007 231, 2008 264, 2009 288, 2010 956, 2011 1 416.
Ministerpräsident Altankhuyag regte an, mehr Einrichtungen für Jugendliche, in
denen der Verkauf von Alkohol verboten ist, zu schaffen.
Auch sollten z.B. in Kinos keine alkoholischen Getränke verkauft werden dürfen.
20 000 Tugrug
Kindergeld
Auf der Kabinettssitzung am 22. September beschlossen die Mitglieder die
Zahlung eines monatlichen Kindergeldes in Höhe von 20 000 Tugrug für Kinder
zwischen 0 und 18 Jahren.
Die Minister für Soziale Sicherheit und Bevölkerungsentwicklung S. Erdene und
für Finanzen Ch. Ulaan wurden beauftragt die entsprechenden Maßnahmen zur
pünktlichen Auszahlung des Geldes ab dem 01. Oktober vorzubereiten.
Ulaanbaatar-Gericht bestätigt Enkhbayar-Urteil
Die Strafkammer des
Stadtgerichts von Ulaanbaatar bestätigte in der Nacht vom 26. September das
Urteil des Stadtbezirksgerichts Sukhbaatar gegen den MRVP-Vorsitzenden N.
Enkhbayar.
Die MRVP hat angekündigt, das Oberste Gericht anzurufen.
Richter, Staatsanwalt und Staatspräsident werten das Urteil als Zeichen einer
funktionierenden Gerichtsbarkeit und als Erfolg im Kampf gegen Korruption.
In der Bevölkerung stößt der Umgang mit ihrem ehemaligen Staatsoberhaupt eher
auf Ablehnung.
Tsagaan
Khaalga abgebaut
Der im Jahr 1956 errichtete
weiße Torbogen im Khan-Uul-Stadtbezirk ist auf Anordnung des Straßenbauamtes
Ulaanbaatar in der Nacht zum 18.09. abgebaut worden.
Er stand der Erweiterung der Straße (Richtung Flugplatz) auf vier Spuren im Weg.
Am 26.09. fasste die Stadtverordnetenversammlung den Beschluss, das Lenindenkmal
vor dem Ulaanbaatar-Hotel abreißen zu lassen. Wegen seiner Baufälligkeit könnte
es nicht an einen anderen Platz verlegt werden.
Welttag des
Tourismus
Anlässlich des Welttages des
Tourismus luden Museen in der mongolischen Hauptstadt am 27. September
einheimische und ausländische Gäste zu einem kostenlosen Besuch ein.
Beteiligt haben sich das Nationalmuseum, das Zanabazar-Museum, das
Religionsmuseum und das Militärmuseum.
Das Naturkundemuseum verzichtete auf eine Beteiligung an der Aktion. Hier
mussten die üblichen Tarife gezahlt werden.
Der Tourismus-Welttag geht auf eine Initiative der spanischen Stadt Torremolinas
aus dem Jahr 1979 zurück.
Seit 1980 wird der Tag in allen Mitgliedsländern der Welttourismusorganisation (UNWTO)
mit besonderen Aktionen gefeiert.
Warnung des
Wetterdienstes
Das Amt für Umwelt und Klima kündigte für die Nacht zum 30. September
Schneeregen und einen empfindlichen Temperaturrückgang in weiten Teilen des
Landes an.
In Khuvsgul schneite es bereits. In Orkhon, Selenge, Bulgan und im Zentralaimag
müsste in den nächsten Tagen mit zunehmenden Schneefällen und einem Rückgang der
Temperaturen um bis zu zehn Grad gerechnet werden.
Die Bauern sollten ihre Ernte so schnell wie möglich einbringen und alle
Maßnahmen ergreifen, die Erträge zu schützen.
Auch müsste mit Schwierigkeiten im Inlandsflugverkehr gerechnet werden.
Außerdem wird eine Zunahme der Verkehrsunfälle infolge der Witterungsbedingungen
– Schneeregen und überfrierende Nässe - befürchtet.
Dritter
mongolischer Sumo-Großmeister
Harumafuji D. Byambadorj wurde am
24. September vom japanischen Sumoverband offiziell zum 70. Yokozuna
(Großmeister) ernannt. Er ist damit der dritte Mongole, dem dieser höchste Titel
im Sumoringen verliehen wurde.
Zuvor hatte Byambadorj das Septemberturnier (Aki Basho) mit 15:0 gewonnen.
Am letzten Wettkampftag besiegte er Yokozuna Hakuho Davaajargal, der mit 13:2
nur auf den zweiten Platz kam.
„Neues aus der Mongolei" können Sie wieder am 14. Oktober lesen. R. B.
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Last Update: 02. Januar 2023