Dezember in der Mongolei. Foto Privat
G. Zandanshatar in den vom Zud bedrohten Aimags
Die Winterweidebedingungen gestalten sich in diesem Jahr früher als in den
vergangenen Jahren sehr schwierig.
In 40 Sums in elf Aimags sowie in den Außenduuregs Ulaanbaatars droht der
gefürchtete „gläserne Zud" (shilen zud), warnt die staatliche
Katastrophenschutzkommission.
81 Prozent des gesamten Territoriums seien schneebedeckt, Zudgefahr bestehe für
70 Prozent.
Der Vorsitzende der Großen Staatsversammlung G. Zandanshatar hat sich mit
Viehhaltern in den betroffenen Sums getroffen, um mit ihnen über notwendige
Maßnahmen zu beraten.
In diesem Jahr überwintern 190 100 Viehhalterfamilien mit 64,6 Millionen Tieren.
Bereits im Zuge der Wintervorbereitung mussten 18 800 Viehhalterfamilien mit 7.8
Millionen Stück Vieh auf entfernte Winterweiden ziehen.
Heiße Quellen bei Tsetserleg
112 Jahre Befreiungsrevolution
Anlässlich des 112. Jahrestages der
Befreiungsrevolution zeichnete Präsident U. Khurelsukh verdiente Bürger und
Bürgerinnen aller Berufe mit Orden, Titeln und Medaillen aus.
Mit dem höchsten Titel für Werktätige „Held der Arbeit" und mit dem
Sukhbaatar-Orden (nach dem Chinggis-Khaan-Orden die zweithöchste staatliche
Auszeichnung der Mongolei) sowie dem Goldenen Soyombo wurde der Verdiente
Industriearbeiter Lavagiin Yura geehrt.
Er hatte sich u. a. durch den Aufbau der Sanddorn-Wirtschaft und als Berater im
Handelsunternehmen „Zavkhan- Reichtümer" um die Sicherung einer gesunden
Ernährung sowie die Verbesserung der Versorgung mit Nahrungsgütern verdient
gemacht. Insgesamt an 32 Männer und Frauen überreichte Präsident U. Khurelsukh
am 29. Dezember im Regierungspalast die Auszeichnungen.
Einen Tag zuvor war Chinagiin Galsan, international bekannter Schriftsteller und
Umweltschützer, anlässlich seines 80. Geburtstages am 26. Dezember von Präsident
Khurelsukh für seine Verdienste um die Bewahrung und Verbreitung der
mongolischen und tuwinischen Kultur im In- und Ausland sowie für seine
Initiative „Eine Million Bäume für die Mongolei" als „Held der Arbeit"
ausgezeichnet worden.
https://galsan.info/
Am 29. Dezember 1911 hatte die Äußere Mongolei ihre Unabhängigkeit von der
mandschurisch-chinesischen Qing-Dynastie erklärt, eine mongolische Regierung mit
dem VIII. Bogd Gegeen Javsandamba Khutagt (sein weltlicher Titel fortan Bogd
Khan) an der Spitze, gebildet.
Die Wiedererlangung der staatlichen Unabhängigkeit öffnete ein neues Kapitel in
der Geschichte der Mongolei, auch wenn von den Unabhängigkeitsbestrebungen
schließlich nur eine Autonomie übrigblieb, völkerrechtlich gehörte die Mongolei
weiter zu China.
Zu Ehren der „Restauration von nationaler Freiheit und Unabhängigkeit" wurde im
Bogd-Khan-Museum eine Ausstellung mit historischen Fotografien, Kunstwerken und
Gegenständen aus dem Besitz des Bogd Khan (1869-1924) und seiner Ehefrau
Tsendiin Dondogdulam (1876-1923), der „Mutter-Göttin" (Ekh Dagina).
D. Munkh-Erdene begnadigt
Anlässlich des 112. Jahrestages der
Wiedererlangung der nationalen Freiheit und Unabhängigkeit hat Präsident U.
Khurelsukh verfügt, den ehemaligen mongolischen Konsul in Khukh Khot (Hauptstadt
des Autonomen Gebietes Innere Mongolei in der VR China) zu begnadigen.
Er war ursprünglich zu 3 Jahren und 10 Monaten Haft und zur Zahlung von 82
Millionen Tugrug an die Staatskasse verurteilt worden.
Außerdem dürfe er fünf Jahre lang kein öffentliches Amt bekleiden.
Die DP-Fraktion ernannte ihn daraufhin zum Berater der Fraktion.
Nach erfolgreichem Revisionsantrag war die
Strafe im Juli auf 1 Jahr und 10 Monate verkürzt, die Zahlung an die Staatskasse
auf 2,7 Millionen Tugrug begrenzt worden.
Wahlen zur Großen Staatsversammlung 2024
Auf ihrer Sitzung am 28. Dezember haben die Mitglieder der Staatsversammlung den
26. Juni 2024 als Termin für die Wahlen zur Großen Staatsversammlung festgelegt.
Dieser Tag ist ein Mittwoch, der zum landesweiten, arbeitsfreien Tag erklärt
wurde.
Bisher waren 76 Abgeordnete gewählt worden, 2024 steigt die Zahl auf 126.
Gewählt wird nach einem Mischsystem: 48 nach dem Verhältniswahlrecht
(Parteilisten), 78 nach dem Majoritätsprinzip in vergrößerten Wahlkreisen..
Ulaanbaatar wird in sechs WK aufgeteilt, die Aimags in sieben.
Statistik November 2023
Nach Angaben aus dem Nationalen Amt für
Statistik wurden bis November 59,4 Kinder pro 1 000 Einwohner geboren.
14 Mütter starben während oder kurz nach der Geburt, sechs weniger als im
Vergleichszeitraum des Vorjahres.
725 Babys erlebten ihren ersten Geburtstag nicht, 878 Kinder starben vor ihrem
5. Lebensjahr, drei bzw. 38 weniger als im Vorjahr.
Die zuständigen Behörden registrierten 33 477
Straftaten, 16 mehr als im gleichen Zeitraum 2022..
Das Außenhandelsvolumen stieg auf 22,2 Milliarden USD, davon entfielen 13,8
Milliarden auf den Export, 8,4 Milliarden auf den Import.
91,5 Prozent der Exporte gingen nach China, gefolgt von der Schweiz (4,3
Prozent) und Südkorea (1,1 Prozent).
Auch bei den Importen lag China vorn (40,6 Prozent), gefolgt von Russland (25,7
Prozent) und Japan (7,8 Prozent).
Die Inflation lag am 30. November bei 8,6
Prozent.
Frühstück mit Yaks
„Frühstück mit Yaks"
Anlässlich des 60. Jahrestages der
mongolisch-deutschen Zusammenarbeit präsentieren das Senckenberg-Museum für
Naturkunde Görlitz und die Mongolische Staatsuniversität Ulaanbaatar die
Wanderausstellung „Frühstück mit Yaks – gestern und heute. Biologische
Expeditionen in der Mongolei 1962 bis 2022" mit fotografischen Impressionen aus
60 Jahren Zusammenarbeit.
Unterstützt wurde das Projekt von der Botschaft der BR Deutschland in
Ulaanbaatar.
Die Ausstellung ist noch bis Anfang März im Senckenberg-Museum in Görlitz zu
sehen, anschließend möchten die Organisatoren die Ausstellung gerne auch anderen
Einrichtungen zur Verfügung stellen.
Ansprechpartner für den Verleih ist Dr. Axel Christian, Leiter des Bereichs
Museum und wissenschaftlich-technischer Service.
E-Mail: axel.christian@senckenberg.de
Tel. 03581/47605201
Senckenberg Museum für Naturkunde Görlitz
Am Museum 1
02826 Görlitz
www.senckenberg.de/goerlitz
Frühstück mit Yaks - Information
für Entleiher[6051].pdf
Frühstück mit Yaks
Onlinekas
Die Konrad-Adenauer-Stiftung (KAS) in der
Mongolei pflegt seit einiger Zeit ein Online-Portal auf YouTube
„Deutsch-Mongolen".
https://www.youtube.com/watch?v=v13kkYxq87A
Schwarz Rot Gold - Schatzsuche in der Mongolei
Mit Unterstützung ehemaliger DDR-Geologen
in der Mongolei, darunter Dr. Aribert Kampe, entstand ein sehenswerter Film
nicht nur über geologische Erkundungen in der Mongolei, sondern auch über die
Menschen, Kultur und über die einzigartige Natur des Landes.
Der Film war erstmals am 11. November 2023 auf Arte ausgestrahlt worden und kann
in der Arte-Mediathek noch bis zum 15. Februar 2024 angesehen werden.
https://www.arte.tv/de/videos/104828-000-A/schwarz-rot-gold/
Direktflüge zwischen Kuwait und der Mongolei
Bei den 3. politischen Konsultationen (online) zwischen den
Außenministerien der Mongolei und Kuwaits am 05. Dezember ging es um den
aktuellen Stand der bilateralen Beziehungen sowie die kurz- und mittelfristigen
Ziele.
Mit dem Ziel einer engeren Kooperation im Tourismus wurde eine Vereinbarung über
Direktflüge zwischen beiden Staaten getroffen.
Außerdem tauschten beiden Seiten ihre Ansichten über den Beginn des mongolischen
Exports von Fleisch und Fleischprodukten in die Golfstaaten, einschließlich
Kuwait, aus.
Winterlager
Viehzählung 2023
Die jährliche Viehzählung Ende
Dezember ergab einen Bestand von 64,6 Millionen Tieren, davon 4,8 Millionen
Pferde, 5,3 Millionen Rinder, 473 900 Kamele, 29,4 Millionen Schafe und 24,6
Millionen Ziegen, insgesamt 6,4 Millionen Tiere oder 9,1 Prozent weniger als im
Jahr 2022.
Arkhangai liegt an der Spitze bei Pferden und Rindern, Khuvsgul bei Schafen,
Südgobi bei Kamelen und Bayankhongor bei Ziegen.
Die fünf Aimags mit dem größten Viehbestand: Khuvsgul 5,7 Millionen Stück, Tuv
4,9 Millionen, Arkhangai 4,8 Millionen, Uvurkhangai 4,7 Millionen und Khentii
mit 4,4 Millionen.
Landesweit wurden 2023 18 Millionen Jungtiere aufgezogen, aufgrund der
schwierigen Frühjahrsweidebedingungen waren das 14,9 Prozent weniger als 2022.
„Burte Chono" – 2023
Seit 2003 zeichnet das Olympische Komitee der Mongolei einmal im Jahr die
Sportler1 des Jahres aus.
Ausgezeichnet werden Sportlerinnen, Sportler, Mannschaften, Nachwuchssportler,
Trainer, Schiedsrichter, Vereine, Verbände, Sponsoren sowie Sportjournalisten.
Als „Bester der Besten" wurde Baatarkhuyagiin Otgonbold ausgezeichnet
(Bogenschütze).
Bester bei den Männern wurde Yondonperenlei Baskhuu (Judo), Beste bei den Frauen
Enkhsaikhany Delgermaa (Ringen).
Ganbatyn Bolor-Erdene erhielt die Auszeichnung als bester Paralympionike (Parataekwondo),
der Mongolische Gymanistikverband als bester Verband.
„Silbernacht von Ulaanbaatar"
Wie jedes Jahr am 31. Dezember organisiert
die Stadtverwaltung von Ulaanbaatar gemeinsam mit der Abteilung für Kunst und
Kultur Ulaanbaatars die „ Silbernacht", mit der das alte Jahr verabschiedet und
das neue Jahr begrüßt werden wird.
Die „Nacht der Nächte" begann bereits am 24. Dezember mit einem Konzert
„"Klassische Kunst", am 25. traten die Musiker D. Shijirmaa und G. Bat-Ulzii mit
Folkloreliedern auf, am 26. führte der Saxophonist des Staatlichen
Konservatoriums Ts. Nyamgerel durch die „Wunder der Jazz-Musik", am 29.
Dezember, am Tag der Freiheit und Unabhängigkeit, präsentiert der Sänger des
Staatlichen Opern- und Ballett-Theaters Ulaanbaatar A. Anar-Erdene Jazzmusik und
am 30. singt M. Oyunsuren „alte, aber goldene" Lieder.
Austragungsort aller Konzerte ist der Sukhbaatar-Platz. Beginn jeweils 18:00
Uhr.
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Die Berichterstatterin verwendet für alle
Geschlechteridentitäten das generische Maskulinum bzw. die weibliche oder
männliche Form. R. B.
Allen Lesern von Mongolei Online wünschen wir ein friedliches, gesundes,
glückliches und erfolgreiches neues Jahr.
Glücksbringer. Foto Privat
Fotos, wenn
nichts anderes vermerkt, Renate Bormann |