Mongoleinachrichten

Oktober 2023

Renate Bormann, Berlin

Eröffnung der Herbstsitzungen der Großen Staatsversammlung
Am 02. Oktober hat der Vorsitzende G. Zandanshatar die Herbstsitzungsperiode der Staatsversammlung eröffnet.
Es ist die letzte vor den Wahlen zur Großen Staatsversammlung im Frühjahr 2024.
Anwesend waren neben Ministerpräsident L. Oyun-Erdene auch die Chefs diplomatischer Vertretungen in der Mongolei und die Leiter der Regierungsagenturen.
Auf der Tagesordnung der Sitzungen stehen Gesetzentwürfe zum Staatshaushalt 2024, zum Bergbau, zur Familie und zur Reform des Bodengesetzes.
Des Weiteren ginge es um Maßnahmen, die Verkehrsdichte in Ulaanbaatar zu reduzieren und darum, die Teilhabe der Bevölkerung an der politischen Entscheidungsfindung zu verbessern.
Insgesamt sollen 60 Entwürfe debattiert werden.

Kh. Nyambaatar wird neuer UB-Bürgermeister
Am 13. Oktober hat Ministerpräsident L. Oyun-Erdene Kh. Nyambaatar zum neuen Regierenden Bürgermeister von Ulaanbaatar ernannt.
Nyambaatar, bis dahin Minister für Justiz und Innere Angelegenheiten, löst D. Sumyabazar ab, der am 02. Oktober ein Rücktrittsgesuch eingereicht hatte.
Er übernähme damit die moralische Verantwortung für den missbräuchlichen Einsatz öffentlicher Gelder im Zusammenhang mit der geplanten Reform des öffentlichen Nahverkehrs in Ulaanbaatar.
In den Fall verwickelt sei auch der Minister für Fragen des Verkehrsstaus (Ulaanbaatar khotyn tugjreliin asuudal) J. Sukhbaatar.
Konkret geht es um den Kauf von 403 Bussen, seit 2022 auch „grünen", „Öko" bzw. Elektrobussen aus Vietnam und roten aus China.
Sukhbaatar betonte, er wäre Minister ohne Ministerium und habe das Recht, die Busse zu kaufen, an die Stadt übergeben.
Außerdem arbeite man an der Lösung des Problems der stetig wachsenden Verkehrsdichte auf den Straßen Ulaanbaatars seit 30 Jahren.
Ohne Erfolg.
Jedenfalls sind die Busse aus dem Staatshaushalt bezahlt worden, aber offenbar an zehn private Transportunternehmen übergeben worden, die nur einen geringen Teil der Kosten tatsächlich überwiesen hätten.
Nyambaatar hat eine umfassende Aufklärung der Geschehnisse bezüglich der Erneuerung des Hauptstadt-Fuhrparks seit 2009 angekündigt.

Statistik September 2023
Am 18. Oktober veröffentlichte das Nationale Amt für Statistik die Zahlen für September.
Danach erblickten bis September 49 033 Kinder das Licht der Welt, im Vergleichszeitraum des Vorjahres waren es 48 084.
12 Mütter starben bei oder kurz nach der Geburt, sechs weniger als im Vorjahr.
603 Babys starben vor ihrem ersten Geburtstag (im Vorjahr 582), vor ihrem 5. Geburtstag starben 732 Kinder, ein Kind mehr als 2022.
Die zuständigen Behörden registrierten 27 796 Straftaten, im Vergleichszeitraum 2022 waren es 28 478.
Das Außenhandelsvolumen erreichte 18,1 Milliarden USD, davon entfielen auf den Export 11,3 Milliarden (im Vorjahr 15,3 Milliarden), auf den Import 6,8 Milliarden, im Vorjahr waren es 6,4 Milliarden.
91,3 Prozent der Exporte gehen nach China, gefolgt von der Schweiz mit 4,3 Prozent.
Auch bei den Importen liegt China mit 40,5 Prozent vorn, gefolgt von Russland mit 26,4 Prozent.
Im 3. Quartal zählten die Behörden 12 223 Ausländer mit einem regulären Arbeitsvertrag, davon 1 117 Frauen und 11 106 Männer.
Die Arbeitslosigkeit lag 23. Juni bei 5,8, die Inflationsquote am 30. September bei 10,1 Prozent.

Staatsbesuch in Frankreich
Vom 10. bis zum 13. Oktober absolvierten Präsident U. Khurelsukh und seine Frau L. Bolortsetseg einen Staatsbesuch in Frankreich.
Auf dem Flughafen Paris-Orly waren sie von der Ministerin für Energiewende Agnės Pannier-Runacher und dem Botschafter der Mongolei in Frankreich U. Nyamkhuu empfangen worden.
Es ist der erste Staatsbesuch des mongolischen Präsidenten in Frankreich.
Beide Seiten wollen ihre Zusammenarbeit ausbauen und sie auf eine neue Ebene heben.
Beide Seiten unterzeichneten ein Dokument über eine engere Zusammenarbeit in Wirtschaft, Handel, Bergbau, Verkehr, Energie, Geologie und Kultur.
Am 11. Oktober stattete die Bürgermeisterin von Paris Anne Hidalgo einen Höflichkeitsbesuch beim mongolischen Staatsgast ab.
Im Gespräch ging es um mehr Zusammenarbeit und Erfahrungsaustausch bei der Stadtplanung, den Verkehrsproblemen in beiden Hauptstädten sowie um die Luftverschmutzung.
Außerdem traf Khurelsukh den Präsidenten des französischen Senats Gėrard Larcher und stattete der UN-Organisation für Bildung, Wissenschaft und Kultur (UNESCO) einen Besuch ab.
Am Abend hatten die französischen Gastgeber zu Ehren der mongolischen Gäste ein Festkonzert mit traditioneller mongolischer Musik im Schloss Versailles organisiert.
Am Freitag reisten die Gäste weiter nach Nantes, wo Präsident Khurelsukh die erste Chinggis-Khaan-Ausstellung in Frankreich eröffnete.

 
Begehbares Chinggis-Denkmal im Baterdene-Sum (Zentralaimag)

Chinggis-Khaan – Wie die Mongolen die Welt veränderten
Im Museum für Geschichte in Nantes im Château der Ducs de Bretagne werden bis zum 05. Mai 2024 insgesamt 450 Objekte, darunter 140 aus den nationalen Sammlungen der Mongolei sowie aus anderen europäischen Museen präsentiert, die Einblicke in die Geschichte des mongolischen Großreiches vermitteln.
Das, nach mehrmaligen Verzögerungen, im Oktober 2022 eröffnete Chinggis-Khaan-Museum in Ulaanbaatar hatte das Vorhaben unterstützt.
Ursprünglich sollte die Ausstellung bereits 2021, auch in Zusammenarbeit mit der Inneren Mongolei, eröffnet werden, doch chinesischen Kulturbeamten hatten einige Texte nicht gefallen.


Chinggis-Khaan auf dem Sukhbaatarplatz in Ulaanbaatar

Französisch-Mongolisches Abkommen über kritische Rohstoffe
Am 12. Oktober unterzeichnete der französische geologische Dienst (BRGM) in Paris eine Abkommen mit der Mongolei über kritische Rohstoffe.
Die französisch-mongolische Partnerschaft „soll die Einleitung verschiedener Projekte von gemeinsamen Interesse ermöglichen".
Die Mongolei könnte so ihre Bergbauressourcen besser nutzen und sich unabhängiger von ihren unmittelbaren Nachbarn machen und zu einer Brücke zwischen Asien und Europa werden.
Zur Erkundung von Lithiumvorkommen sei bereits ein Satellitenprojekt gestartet worden.
Frankreich werde in der ersten Phase 400.000 Euro investieren.
Außerdem will Frankreich die Mongolei bei der Kreditaufnahme für den Kauf eines Kommunikations-Satelliten der französischen Firma Thales Alenia Space unterstützen.
In Anwesenheit der Präsidenten U. Khurelsukh und E. Macron unterzeichneten am selben Tag im Elysee-Palast der Generaldirektor von Erdenes Mongol GmbH S. Narantsogt und C. Imauven, Vorstandsvorsitzender der Orano-Gruppe (vormals AREVA)ein Protokoll über die Entwicklung einer Uran-Mine in der Mongolei.
Ein Investitionsabkommen zwischen Orano und der mongolischen Regierung soll bis Ende dieses Jahres unterzeichnet werden.

Staatsbesuch in Vietnam
Auf Einladung seines vietnamesischen Amtskollegen Võ Văn Thưởng absolviert Präsident U. Khurelsukh vom 01. bis zum 05. November einen offiziellen Staatsbesuch in der Sozialistischen Republik Vietnam.
Beide Länder begehen im nächsten Jahr den 70. Jahrestag der Aufnahme diplomatischer Beziehungen.
Der Besuch eines mongolischen Staatsoberhauptes in Vietnam liegt mittlerweile zehn Jahre zurück.
Neben offiziellen Gesprächen der beiden Präsidenten, wird Khurelsukh mit dem Vorsitzenden des Nationalkongresses, mit dem Ministerpräsidenten und mit dem Generalsekretär der kommunistischen Partei Gespräche über den Stand der bilateralen Beziehungen und deren Perspektiven führen.
Außerdem wird der mongolische Präsident am „Mongolisch-Vietnamesischen Business-Forum" teilnehmen.

Mongolei stimmt für UNO-Resolution
Die Mongolei hat der UNO-Resolution „über die humanitäre Lage in Gaza", die am 27. Oktober mit großer Mehrheit verabschiedet wurde, zugestimmt.
120 Staaten, darunter Frankreich und Großbritannien, stimmten für die Resolution, in der das Hamas-Massaker vom 07. Oktober nicht benannt worden war, 14 stimmten dagegen, darunter die USA, Tschechien, Österreich und Kroatien, 44 enthielten sich der Stimme, darunter Deutschland.
Einem kanadischen Ergänzungsvorschlag, in dem der Hamas-Terroranschlag verurteilt werden sollte, stimmten 88 Länder zu, 55 waren dagegen und 23 enthielten sich der Stimme.
Damit war die nötige Zweidrittel-Mehrheit verfehlt worden.
Sh. auch „Neues aus der Mongolei" vom 18.-24. Juni 2018.

3. Forum der Belt & Road-Initiative
Auf Einladung des chinesischen Präsidenten Xi Jinping hat der mongolische Präsident U. Khurelsukh am 3. Internationalen Forum der „Belt-und-Road-Initiative" (BRI) vom 17. bis zum 20. Oktober in Peking teilgenommen.
Am Rande des Forums traf sich das mongolische Staatsoberhaupt mit dem Präsidenten der Russischen Föderation W. W. Putin zu einem Gespräch über die bilaterale Zusammenarbeit.

Mongolei und Indien unterzeichneten Vertrag über EPC
Der Bau der ersten Öl-Raffinerie in Altanshireet im Ostgobi-Aimag mit einer Kapazität von 1,5 Millionen Tonnen Rohöl im Jahr macht Fortschritte.
Am 29. September hatten die geschäftsführende Direktorin der staatlichen „Mongol Raffinerie GmbH" Dr. D. Altantsetseg und der Präsident der Megha Engineering & Infrastructure Ltd. (MEIL)
Rajesh Reddy einen Vertrag über die 4. und letzte Stufe des EPC-Pakets (Planung, Beschaffung und Bau) des Öl-Raffinerie-Vorhabens unterzeichnet.


Schildkrötendenkmal in Ulaanbaatar

384 Jahre Ulaanbaatar
Anlässlich des 384 Gründungsjubiläums der mongolischen Hauptstadt legte der Vorsitzende der Stadtverordnetenversammlung von Ulaanbaatar J. Batbayasgalan am 29. Oktober am Ort der „Grundsteinlegung", dem Schildkrötendenkmal, Blumen nieder. Auf dem Sukhbaatarplatz waren die Staatsflagge und die Hauptstadtfahne gehisst worden.
256 Landes- und Aimagtitelträger im traditionellen Ringen kämpften im Ringerpalast von Ulaanbaatar um den Sieg.
Landeselefant B. Bat-Ulzii aus dem Zereg-Sum im Khovd-Aimag besiegte im Finale Landeselefant B. Purevsaikhan aus dem Chandmaani-Sum, ebenfalls im Khovd-Aimag.
Bürgermeister Kh. Nyambaatar und der Vorsitzende der Stadtverordnetenversammlung J. Batbayasgalan überreichten die Siegerurkunden.
Die Ringerwettkämpfe zu Ehren der Stadtgründung waren 1994 zum ersten Mal ausgetragen worden.
Landesmeister B. Bat-Erdene konnte sich als Erster in die Siegerliste eintragen lassen.
Phasen der Stadtentwicklung:
1639 „Urguu" (Palastjurte) errichtet am Weißen See für den 1. Javsandamba Khutagt Zanabazar (die Nomadenwirtschaft wechselte 28 Mal ihren Standort).
1706-1778 „Ikh Khuree" (Großes Kloster)
1778-1911 „Ikh Khureenii Khot" (Stadt des Großen Klosters)
1911-1924 „Niislel Khuree" (Hauptstadtkloster)
Ab 1924 „Ulaanbaatar" (Roter Recke).

30 Jahre Friedrich-Ebert-Stiftung in der Mongolei
Anlässlich des 30-jährigen Jubiläums der Friedrich-Ebert-Stiftung in der Mongolei war der Vorsitzende der Friedrich-Ebert-Stiftung (FES) Martin Schulz am 24. Oktober von Präsident U. Khurelsukh empfangen worden.
Die Stiftung der SPD wurde 1925 gegründet und ist damit die älteste politische Stiftung Deutschlands.
Seit 1993 hat sie die Mongolei aktiv bei der Transformation von der Einparteienherrschaft zu Demokratie und Marktwirtschaft unterstützt.
Martin Schulz, der zum ersten Mal die Mongolei besuchte, zeigte sich bei Treffen mit jungen Mongolen1 sehr beeindruckt von deren Aufgeschlossenheit und Debattierfreude.
Das sei eine gute Basis für eine weitere erfolgreiche Zusammenarbeit in der Mongolei.


Tag der Offenen Tür

„Tag der Offenen Tür"
Der international bekannte mongolische Maler Ershuugiin Otgonbayar („OtGO") hatte am 08. Oktober zum Tag der offenen Tür in sein Atelier in der Berliner Wendenschlossstraße eingeladen.


E. Otgonbayar (OtGO)

Er wollte den Besuchern einige seiner großformatigen Bilder, die er in Göschenen (Kanton Uri in der Schweiz) geschaffen hatte, präsentieren, bevor sie nach Frankreich transportiert werden.
Am 13. Januar 2024 wird im Museum Bernard Boesch in Le Pouliguen an der Loire eine Retrospektive seiner Werke „Zwischen Tradition und Moderne" eröffnet werden.


Im Atelier E. Otgonbayars

Dazu gehörten auch die fünf Gemälde des „Göschener Zyklus" und die zwei Gemälde „Uritür".
„Jeder kann in den Bildern seine Geschichten lesen, die er mit seinem Denken verbindet".
Otgo möchte keine Interpretationen vorgeben.


Aus dem Göschenen-Zyklus

Die sieben Werke entstanden innerhalb von zwei Monaten. Als „Artist in Residence" im Kunstdepot Göschenen („Otgöschenen Kathedrale") konnte er sich ganz seiner Arbeit widmen, sich in der Natur Kraft und Anregung holen.
Doch auch aktuelle politische und gesellschaftliche Probleme beschäftigen ihn – Ukrainekrieg, Massentierhaltung und übermäßiger Fleischkonsum.


Für mehr Tierwohl

MONGOLEI 24 – Kunstprojekt
Anlässlich des 50. Jubiläums der Aufnahme diplomatischer Beziehungen zwischen Deutschland und der Mongolei im Jahr 2024 hat der Künstlerverband der Mongolei (UMA) den Ruhrländischen Künstlerbund e.V. (RKB) zu einem Künstleraustausch1 eingeladen.
Bereits im Mai 2023 hatte der mongolische Kulturbotschafter und namhafte Maler Gan-Erdene Tsend die Einladung überbracht.
UMA-Präsident Ganbat Purev äußerte den Wunsch, bestehende Kontakte neu zu beleben, sich über gemeinsame Werte zu verständigen sowie die Zusammenarbeit mit verschiedenen Partnern und Institutionen in Deutschland zu intensivieren.
Ziel des Projektes sei die Vertiefung des interkulturellen Dialogs und der Freundschaft beider Länder und Völker.
Die Schirmherrschaft über das anspruchsvolle Projekt hat der außerordentliche und bevollmächtigte Botschafter der Mongolei in Deutschland S. E. Dr. Birvaagiin Mandakhbileg übernommen. Geplant seien Reisen deutscher Künstler und Künstlerinnen in die Mongolei im September 2023, im Oktober soll der Gegenbesuch in die Ruhrmetropole Essen erfolgen.
Weiter auf dem Programm des Austauschprojektes stehen „Künstlerbegegnungen – Perspektivwechsel", Workshops & Co-Creation, ein Besuch im Folkwang-Museum sowie eine gemeinsame Ausstellung von UMA und RKB auf der Contemporay Art (zeitgenössische Kunst) Ruhr. (Innovative Kunstmesse 25.-27. Oktober 2024).


Ruine des Khugnu-Khan-Klosters

Musikfestival „Dröhnende Hufe 2023
Am 11. Juli war das größte internationale Musikfestival in Asien „Dröhnende Hufe" (Tuurain Tuvurguun, Roaring Hooves) in Ulaanbaatar eröffnet worden.
Der Präsident und künstlerische Leiter des Festivals Prof. Bernhard Wulff hatte für die 20 Künstler und Künstlerinnen aus Deutschland, der Schweiz, Frankreich, Spanien, Dänemark, Polen und der Mongolei Programmformate für zehn Konzerte entwickelt.
Anliegen des Projektes ist die Verbindung von zeitgenössischer Musik aus aller Welt mit traditionellen mongolischen Klängen, gespielt auf klassischen Musikinstrumenten und traditionellen der Mongolen.
Wichtig ist den Künstlern auch den Dialog mit der Natur zu führen.
So treten die Musiker nicht nur in Konzertsälen der Hauptstadt auf, sondern reisen über Land.
In diesem Jahr spielten sie vor Nomaden im Arkhangai-Aimag am Krater des erloschenen Vulkans Khorgo am TerkhiinTsagaan Nuur (Weißer See) oder am Khugnu-Khan-Kloster (Erdene Khamba-Tempel) in den Khugnu-Khan-Bergen.
Dieses Ereignis ließ sich auch die mongolische Kulturministerin Ch. Nomin nicht entgehen.
In Zusammenarbeit mit dem Silkroad-Festival gab es Konzertaufführungen in Kharkhorum und im nahe gelegenen Kloster Erdene Zuu.
Für die ausländischen Gäste war die Reise Studienreise und unvergessliches Erlebnis zugleich.
Sie konnten an einer Schamanenzeremonie mit drei Schamanen und deren Assistenten teilnehmen, an Workshops zu Techniken des Obertongesangs und des Spiels auf der Pferdekopfgeige.
Darüber hinaus hielt Prof. Wulff Vorträge zur mongolischen Geschichte, zum Schamanismus und zu den Besonderheiten der mongolischen Musik.
Das Abschlusskonzert fand im 2022 eröffneten Chinggis-Khaan-Museum statt.
Dafür waren acht kleinere Konzerte mit Bezug zu den Ausstellungsobjekten auf den verschiedenen Etagen entwickelt worden.
Und natürlich fehlte auch ein Auftritt mongolischer Top-Models nicht.
Das diesjährige Festival klang in den Räumen des Kunstrates der Mongolei aus.
In seinem Vortrag hatte der namhafte mongolische Komponist und Gründungsmitglied von „Roaring Hooves" N. Jantsannorov die Bedeutung des Festivals für die kulturelle Entwicklung der Mongolei in den vergangenen 24 Jahren hervorgehoben.


Khorgo-Vulkanlandschaft am Terkhiin Tsagaan Nuur

„Tag der Rentner und Pensionäre"
Der 01. Oktober wird in der Mongolei als Feiertag der Rentner und Pensionäre begangen.
2020 waren 9,8 Prozent der mongolischen Bevölkerung Rentner oder Pensionäre, mit Stand vom 26. September 2023 waren es 8,6 Prozent.
Im Jahr 2050 werde der Anteil auf 19 Prozent steigen.
40,4 Prozent der Rentner seien Männer, 59,6 Prozent Frauen.
100 Jahre und älter sind 131 Menschen.
Der älteste Mongole oder die älteste Mongolin ist 109 Jahre alt.
20,7 Prozent der Rentner und Pensionäre gingen immer noch einer geregelten Arbeit nach.

Lharamba D. Javsandorj zum neuen Oberhaupt des Gandan-Klosters gewählt
Der XXIX. Oberlama des Gandanklosters Gavj D. Choijamts hat die Bitte geäußert, ihn aus Altersgründen von seinem Amt abzulösen.
Schon von 1986 bis 1992 stand er dem Kloster (seit 1944 Zentrum der lamaistischen Kirche in der Mongolei) vor, ehe er 1992 zum Oberlama (Terguun Ikh Khamba) ernannt wurde.
Später kam nach einem Erlass des damaligen Präsidenten Kh. Battulga noch der Titel „Khamba Nomun Khan" hinzu.
Am 01. November wählten 85,7 Prozent des Erweiterten Verwaltungsrates des Gandantegchilen-Klosters den Lehrer an der buddhistischen Hochschule D. Javsandorj zum 30. Ersten Oberlama des Klosters.
In einer aufwändigen Zeremonie hat Choijamts die Amtsgeschäfte an seinen Nachfolger übergeben.

„Hangzhou – 2022"
Die 19. Asienspiele waren wegen der Covid-19-Pandemie von 2022 auf 2023 verschoben worden.
Sie fanden vom 23. September bis zum 08. Oktober in Hangzhou (VR China) statt.
Unter 45 teilnehmenden Ländern belegte die Mongolei mit drei Gold, fünf Silber- und 13 Bronzemedaillen den 15. Platz in der Nationenwertung.
Das Frauen-Basketball-Team (3x3) gewann Silber, die Basketballmänner (3x3) Bronze.
Die Goldmedaillen gewannen der Bogenschütze B. Otgonbold, der Freistilringer T. Tulga und der Boxer B. Chinzorig. Insgesamt hatten 12 000 Sportler und Sportlerinnen für die Wettkämpfe in 61 Sportarten gemeldet.
Die Mongolei war von 408 Sportler und Sportlerinnen vertreten worden.
Leider gehörte die 19-jährige Gewichtheberin E. Buyandelger zu den wegen Dopings disqualifizierten Teilnehmern.
Sie kann noch auf der Öffnung der B-Probe bestehen.
Vom 22. bis zum 28. Oktober wetteiferten 3 100 Sportler und Sportlerinnen mit Behinderungen aus 44 asiatischen Ländern um Medaillen und gute Platzierungen bei den Para-Asienspielen in Hangzhou (China).
Für die Mongolei gingen 68 Sportlerinnen und Sportler in 14 Sportarten an den Start.
Am vorletzten Tag gewann der Paralympics-Sieger von Tokio 2020, Welt- und Asienmeister E. Sodnompiljee im Kraftdreikampf im Schwergewicht eine Silbermedaille.
Am letzten Wettkampftag konnte sich D. Saruultugs ebenfalls über eine Silbermedaille freuen. Im Diskuswerfen der Frauen, in der Kategorie F 40,41, warf sie den Diskus 20,79 m weit.
Zuvor hatten D. Ganbat im Judo der Männer und G. Bat-Erdene im Taekwondo in der Gewichtsklasse bis 63 kg bei den Männern jeweils eine Goldmedaille gewonnen.
Insgesamt kehrten die mongolischen Sportler und Sportlerinnen mit sechs Medaillen, zwei Goldenen, einer Silbernen und drei Bronzenen in die Heimat zurück.
In der Nationenwertung belegten sie den 17. Platz.
Die Spitzenplätze gingen an China (521 Medaillen) vor Iran und Japan.

1 Die Berichterstatterin verwendet für alle Geschlechteridentitäten das generische Maskulinum oder die männliche bzw. weibliche Form.

 

 

 

Fotos, wenn nichts anderes vermerkt, Renate Bormann


 

 


 
 

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