Mongoleinachrichten

Januar 2024

Renate Bormann, Berlin

 

Staatsvisite des Bundespräsidenten in der Mongolei
Auf Einladung von Präsident Ukhnaagiin Khurelsukh wird Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier vom 06. bis zum 08. Februar der Mongolei einen offiziellen Staatsbesuch abstatten.
In den Gesprächen wird der Stand der bilateralen Entwicklungszusammenarbeit bewertet und die Zusammenarbeit der zuständigen Ministerien und Behörden in den Bereichen Energie, Verkehr, Bildung, Umwelt, Justiz und archäologischer Forschung erörtert werden.
Die Mongolei und die Bundesrepublik Deutschland verbinden seit dem 31. Januar 1974 diplomatische Beziehungen.
Zum ersten Mal hat F.-W. Steinmeier die Mongolei im Jahr 2014, damals noch als Außenminister, besucht.


Botschafter B. Mandakhbileg, Staatsminister Lindner

50 Jahre deutsch-mongolische diplomatische Beziehungen
Am 31. Januar 1974 haben die Bundesrepublik Deutschland und die Mongolei diplomatische Beziehungen aufgenommen.
(Zwischen der ehemaligen DDR und der Mongolei – damals noch Mongolische Volksrepublik - hatten diese bereits seit 1950 bestanden.)


V. l. Martin Grund, MdB, Botschafter B. Mandakhbileg, Botschafter a. D. Jörn Rosenberg

Der mongolische Botschafter in Deutschland S. E. Dr. Birvaagiin Mandakhbileg und seine Frau Enkhburd hatten anlässlich des Jubiläums zu einem Empfang in das Maritim proArte Hotel geladen. Zu Beginn der Festveranstaltung intonierten Musiker des Musikkorps der Bundeswehr zunächst die Nationalhymne der Bundesrepublik, danach die der Mongolei.
In ihren Reden betonten der Botschafter und der Staatsminister bei der Ministerin des Auswärtigen im Kabinett Scholz Dr. Tobias Lindner die langjährige, vertrauensvolle und erfolgreiche Zusammenarbeit beider Länder.
Mandakhbileg erinnerte an die ersten mongolischen Schüler und Schülerinnen, die 1926 zum Lernen, zur Berufsausbildung und zum Studium nach Deutschland entsandt worden waren und die nach ihrer erzwungenen Rückkehr in die Heimat oft Repressionen ausgesetzt waren.


Kulturbotschafterin Oyuntuya Oyunjargal , Dr. U. Haase

Heute seien die Beziehungen von Freundschaft, Gleichberechtigung und Hilfsbereitschaft geprägt, gegenseitige Besuche auf höchster und hoher Ebene zur Normalität geworden.
Lindner lobte u. a. den nicht hoch genug einzuschätzenden Beitrag der mongolischen Streitkräfte bei UN-Friedensmissionen.
Er freue sich sehr, BP Steinmeier auf seiner Reise in die Mongolei begleiten zu dürfen.


Dr. Dietrich Nelle, N. Nomin-Erdene, Referentin im BM für Bildung und Forschung für Bildung und Forschung


Festkonzert


v. r. Doris Götting, Corinna Bethge (Urban Nomads)


Antje Schöne, Stabsstelle Intenationales, Universität Leipzig

Der Einladung des Botschafters waren Politiker und Politikerinnen sowie Abgeordnete beider Parlamente gefolgt, die Botschafter a. D. Gerhard Thiedemann und Jörn Rosenberg, der Honorar-Generalkonsul der Mongolei Prof. hc. Dr. Andreas Pitum aus München, die ehemalige Präsidentin der Deutsch-Mongolischen Gesellschaft (DeMoGe) Doris Götting, der aktuelle Präsident der DeMoGe Dr. Udo Haase, seine Stellvertreterin Ochmaa Göbel, Wissenschaftler und Kulturschaffende aus beiden Ländern, Bundeswehrangehörige, Repräsentanten von staatlichen und nichtstaatlichen Organisationen.


Militärattaché Sandagsurengiin Samdangeleg, J. Schwegler

Oberstleutnant Johannes Schwegler engagiert sich seit 2019 an der Gebirgsjägerausbildung in der Mongolei.
2024 werde die Winterkampfausbildung in der Region Ulaanbaatar fortgesetzt, damit ende zunächst dieses Projekt.


G. Chunsriimyatav, Ch. Rahmig

Das Ehepaar Ganbaatar Chunsriimyatav und Christian Rahmig aus Dresden haben den Verein „Gemeinsam Entwicklung Realisieren e. V." (GER e. V.) gegründet.

„Wir wollen damit Völkerverständigung und Toleranz auf allen Gebieten fördern."
Traditionell wird in der Mongolei zu besonderen Anlässen eine Sonderbriefmarke herausgegeben.


Übergabe der Sonderbriefmarke

In Berlin wurde sie von Botschafter Mandakhbileg an Staatsminister Lindner überreicht, einige Stunden zuvor in Ulaanbaatar vom außenpolitischen Berater des Präsidenten E. Odbayar an Botschafter Kulitz.


Mongolische Folklore

Korrespondenz aus der Mongolei
Grußwort des außerordentlichen und bevollmächtigten Botschafters der BR Deutschland in der Mongolei S. E. Helmut Kulitz an die Deutsch-Mongolische Gesellschaft (DeMoGe),
50 Jahre diplomatische Beziehungen Deutschland Mongolei.

 

19. Gipfeltreffen der Bewegung der blockfreien Staaten
Der stellvertretenden Außenminister der Mongolei G. Amartuvshin nahm am 19. Gipfeltreffen der blockfreien Staaten (NAM) am 19./20. Januar in Kampala (Uganda) teil.
Ziel der Organisation ist die Kooperation zwischen den Entwicklungsländern und eine gemeinsame Verteidigung ihrer Positionen und Interessen in internationalen Angelegenheiten.
Am diesjährigen Treffen nahmen Regierungschefs aus 28 Ländern und 52 hochrangige Repräsentanten teil.
Die Bewegung war 1961 mit 25 Mitgliedern gegründet worden, heute gehören ihr 120 Staaten an, zwei Drittel der UNO-Mitgliedsländer und 55 Prozent der Weltbevölkerung.

CPI 2023
Im Korruptionswahrnehmungsindex (CPI) 2023, den Transparency International am 30. Januar 2024 veröffentlichte, kommt die Mongolei unter 180 Ländern auf Platz 121.
Den teilt sie sich mit Angola, Peru und Usbekistan, die ebenfalls 33 Punkte erhielten.
Damit hat sich die Mongolei bei gleicher Punktzahl im Vergleich zu 2022 um fünf Plätze verschlechtert.
An der Spitze liegt wie im vergangenen Jahr Dänemark mit 90 Punkten, Deutschland belegt mit 78 Punkten Rang neun.

Transportminister empfängt iranischen Botschafter
Der Minister für Straßen und Transport S. Byambatsogt hat am 21. Januar den Botschafter der Islamischen Republik Iran Mohsen Bakhtyar empfangen.
Beide Seiten vereinbarten eine engere Zusammenarbeit in der Luftfahrt und beim Straßentransport sowie im Handel.
Mongolische Transporte können Kuwait, Katar und die Vereinigten Arabischen Emirate durch den Iran erreichen, der Zugang zum Indischen Ozean durch Irans Hafen Bandar Abbas werde ermöglicht.
Die Mongolei exportiert Hammelfleisch in den Iran und importiert Obst, Gemüse, Baumaterial und Produkte der Leichtindustrie aus dem Iran.

Neues Bündnis?
Noch ist es nicht offiziell bestätigt.
Der ehemalige Ministerpräsident M. Enkhsaikhan und das ehemalige Mitglied der Großen Staatsversammlung N. Nomtoibayar planen die Gründung eines „Großen Bündnisses".
Seit den Wahlen 2024 fehle in der Mongolei eine starke Opposition.
Die DP und die Partei der Werktätigen könnten diese Funktion nicht ausüben, es fehlte ihnen an führungsstarken, charismatischen Persönlichkeiten.
Beobachter in Ulaanbaatar meinen, ein Bündnis zwischen dem erfahrenen, strategisch denkenden Enkhsaikhan und dem charismatischen Nomtoibayar, der durch seine offene Rede viele Sympathien in der Bevölkerung genieße, könnte eine solche Opposition zustande bringen.
Im Hinblick auf die Wahlen zur Großen Staatsversammlung im Juni dieses Jahres könnten sich DP, Khun und das neue Bündnis mit anderen unzufriedenen Akteuren zusammentun.
Die regierende MVP werde allein in den Wahlkampf starten, die DP habe noch keine diesbezüglichen Aussagen getroffen.
Ein Sieg der MVP könnte nur durch einen Zusammenschluss aller Kräfte, die die Demokratie in der Mongolei retten wollen, verhindert werden.

„Tag der Verfassung"
Das erste Ringerturnier des Jahres beginnt jeweils am 13. Januar, dem Tag der Annahme der demokratischen Verfassung von 1992, die am 12. Februar 1992 in Kraft getreten war.
In diesem Jahr war das Turnier gleichzeitig dem 100. Jahrestag der ersten Verfassung der Mongolei vom November 1924 gewidmet.
128 Landes- und Aimagtitelträger kämpften im Ringerpalast von Ulaanbaatar um den Sieg.
Es gewann Landeselefant B. Bat-Ulzii aus dem Khovd-Aimag vor Landesmeister O. Khangai, ebenfalls aus dem Khovd-Aimag.

Viehzählung 2023
Am 17. Januar 2024 wurden die vorläufigen Ergebnisse der Viehzählung 2023 bekannt gegeben.
Danach beträgt der Viehbestand 64,7 Millionen Tiere, davon 473 900 Kamele, 4,8 Millionen Pferde, 5,4 Millionen Rinder, 29,4 Millionen Schafe und 27,6 Millionen Ziegen.
In die Zählung einbezogen waren 247 900 Viehhalterfamilien, 425 weniger als im vergangenen Jahr.
189 300 Viehhalterhaushalte weiden ihre Tiere während aller vier Jahreszeiten, die Viehhaltung ist ihre Existenzgrundlage.
Ihre Zahl hat im Vergleich zum Vorjahr um 1 500 abgenommen.
Die Zahl der Viehhalterfamilien mit 2 001 und mehr Tieren ist um 38 Prozent zurückgegangen.
82,8 Prozent der Viehhalterhaushalte verfügen über Stromgeneratoren, 74,9 Prozent über Fernsehgeräte, 60 Prozent über Kraftfahrzeuge und 49,3 Prozent über Motorräder.
Einer oder eine von vier Werktätigen bzw. 298 300 sind in der Viehwirtschaft beschäftigt.
179 400 der Viehhalter1 sind Männer, 118 900 Frauen.
Die Zahl der Viehhalter und Viehhalterinnen ist im Vergleich zu 2022 um 6 700 gesunken.

Qatar-Kultur im Nationalmuseum der Mongolei
Im Gespräch zwischen Kulturministerin Ch. Nomin und dem Chef „Partnerschaften und Sponsoring" der Qatar-Museen Sheikh Abdulaziz bin Hamad Al Thani im Dezember 2023 ging es um eine engere Kooperation der Museen der Mongolei und Qatars.
Nomin schlug vor, die Ausstellung „Chinggis Khaan: Wie die Mongolen die Welt veränderten" auch im Nationalmuseum von Qatar zu präsentieren.
Darüber hinaus lud sie Vertreter der nomadischen Stämme Qatars zum internationalen Nuudelchin (nomadischen) Festival in die Mongolei ein.
Sheikh Al Thani wies darauf hin, dass die Ausstellung „In Bewegung" im Qatar-National-Museum von 2022 bis 2023, gewidmet der Landwirtschaft, Geschichte und Kultur der Nomaden der Mongolei, der Zentral-Sahara und Qatars, die Ausstellung mit der höchsten Besucherzahl in der Geschichte des Museums war.
2024 sei im Nationalmuseum der Mongolei eine Qatar-Kultur-Ausstellung geplant.

600 000 Touristen 2023
2019 besuchten 570 000 ausländische Touristen die Mongolei, ein Drittel von ihnen kam aus China.
Mit Stand Oktober 2023 waren es 600 000, die Einnahmen erreichten eine Milliarde USD.
China, Russland und Südkorea sind die wichtigsten Herkunftsländer.
Vor allem junge Chinesen nutzen gern einen 19-Tage-Trip nach Moskau über die Mongolei.

„Internationales Mazaalai-Eis- und Schneefestival"
Mit dem Ziel, den Wintertourismus anzukurbeln, haben das Ministerium für Umwelt und Tourismus, das Kulturministerium, die Mongolische Tourismusbehörde und die Stadt Ulaanbaatar eine neues Festival begründet, das für die Mongolei auch als Reiseziel im Winter werben soll.
Vom 14. bis 28. Januar präsentierten internationale und nationale Eisbildhauer ihre Werke, darunter 52 Skulpuren des Gobibären (mong. mazaalai) oder Musikinstrumente aus Eis, die auch gespielt werden konnten.
Das Highlight war die 5 m hohe Skulptur einer Bärenmutter mit ihrem Jungen.
Sportler und Sportlerinnen maßen sich im Eisschnelllaufen.
Auch ein Versuch für das Guiness-Buch der Weltrekorde wurde gestartet: die meisten Menschen, die gleichzeitig eine lange Eisrutsche hinuntergleiten.
https://www.youtube.com/watch?v=BTxP5XvUmyo

Gestiegene Fleischpreise
Tsagaan Sar wirft seine Schatten voraus.
Wie das „Viehhalter-Auskunfts- und Informationszentrum" mitgeteilt hat, sind die Preise für Fleisch (Stand 12. Januar) erhöht worden.
Wären sie im vergangenen Jahr noch gleich geblieben, müssten jetzt für ein Kilo Rinderfilet 16 000 bis 17 500 (mit Knochen 13 000 bis 14 500), für je ein Kilo Hammel- oder Ziegenfleisch 8 000 bis 11 500 Tugrug bezahlt werden.
Ein Kilo Pferdefleisch koste gegenwärtig 9 500 bis 10 500 Tugrug.
Das seien Großhandelspreise, im Einzelhandel kämen noch einmal 1 000 bis 3 000 Tugrug hinzu.
Die Preise für Hammelrücken (das Tsagaan-Sar-Festtagsgericht schlechthin) reichen von 250 000 bis 420 000 Tugrug.

Tsagaan Sar 2024
Am 10. Februar beginnt in der Mongolei das Jahr des „Starken Blauen Holzdrachen" und löst das Jahr des „Sanften Schwarzen Wasser-Hasen" ab.
Tsagaan Sar (Weißer Mond oder Monat) gehört neben Naadam zu den wichtigsten Festen im Kalender der Mongolen.
Neben Hammelrücken oder Rinderbrust, Buuz und Khuushuur dürfen auch die „weißen Speisen" auf keinem Festtagstisch fehlen.
Seit dem 20. Januar bieten auf dem „Platz der Freiheit" die Viehhalter aus 16 Sums des Arkhangai-Aimags, die für ihre guten Milchprodukte bekannt sind, ihreWaren an.
Ein Kilo Aaruul kostet zwischen 25 bis 35 000 Tugrug, 1 kg Butterschmalz mit Rosinen 45 000, ein kleines Töpfchen Sahne 8 000 Tugrug.
Die Kunden könnten sicher sein, dass alle Waren von Hand und nur mit natürlichen Zutaten hergestellt wurden.
Die Verkaufsausstellung endet am 05. Februar.


Die ersten Briefmarken der Mongolei. Juli 1924

100 Jahre mongolische Briefmarken
Anlässlich des 100. Jahrestages der Ausgabe der ersten mongolischen Briefmarke, ist zu Ehren des Drachenjahres 2024 eine Marke mit der Abbildung eines silbernen Drachenpaares herausgegeben worden.
Die Vorlage lieferte der archäologische Fund „eines Paares von Silberdrachen" im Undur-Ulaan-Sum im Arkhangai-Aimag, der erste Fund einer Abbildung eines ganzen Drachens in Asien überhaupt.
Der Archäologe D. Erdenebaatar datierte den Fund in die Xiongnu-Periode.
Auch zu den Jahren des Eisen- oder Metalldrachens 2000 oder des Wasserdrachen 2012 brachte die mongolische Post entsprechende Briefmarken heraus, 1972 und 1992 erschienen Briefmarkensätze mit allen 12 Tieren des Tierkreiskalenders.
Das „Jahr des Drachen" steht für gute Gesundheit, Stärke, Loyalität und Reinheit.
Zur Feier des Jubiläums wurde zudem eine Ausstellung eröffnet, die die Entwicklung von der Pferdepoststation über das Postwesen des zaristischen Russlands in der Äußeren Mongolei, die chinesischen Postämter in der Äußeren Mongolei, die Post in der Mongolischen Volksrepublik bis hin zur Post nach der gesellschaftspolitischen Transformation Anfang der 1990er Jahre widerspiegelt.

Mehr als 3,5 Millionen Mongolen und Mongolinnen
2023 hat die Zahl der Staatsbürger1 der Mongolei die 3,5-Millionengrenze überschritten.
Die erste Million war 1962 registriert worden, die zweite 1988 und die dritte 2015.
Der beliebteste Name für die Neujahrskinder 2024 war Tenuun.
Ihm folgten Khangai, Anand, Erkhes, Tushig, Amin-Erdene, Misheel, Sondor, Egshilen und Ankhiluun.

Haftverlängerung für die Journalistin Unurtsetseg
Das Gericht im Sukhbaatar-Stadtbezirk hat auf Antrag der Staatsanwaltschaft die Haft für N. Unurtsetseg um 30 Tage verlängert.
Eigentlich hätte sie am 04. Februar freigelassen werden sollen.
Die Staatsanwaltschaft fordert weitere Untersuchungen im Zusammenhang mit den gegen die Journalistin vorgebrachten Anschuldigungen: illegale Beschaffung von Staatsgeheimnissen, Geldwäsche, Steuerhinterziehung, Verbreitung von Unwahrheiten.

Urteile im Fall des „Kohlediebstahls" gesprochen
Am 31. Januar wurden nach 15 Verhandlungstagen die Urteile gegen elf Beschuldigte im Kohlediebstahlsfall gesprochen.
Zwei Angeklagte sprach das Gericht frei.
Exminister T. Ayursaikhan muss für drei Jahre ins Gefängnis, der ehemalige Direktor von „Erdenes Tavantolgoi" B. Gankhuyag für 5 Jahre und neun Monate.
Die Strafen für die anderen Angeklagten bewegten sich zwischen einem Jahr Haft und Geldstrafen zwischen einer und 14 Millionen Tugrug.

Gasexplosion im Bayanzurkh-Duureg
In der Nacht des 24. Januar kam es im Bayanzurkh-Stadtbezirk von Ulaanbaatar, in der Nähe des Dunjingarav-Einkaufszentrums und der "Global"-Schule, zu einem folgenschweren Autounfall.
Der Gasbehälter eines Tanklastzuges explodierte, große Mengen Gas liefen aus, 20 weitere Fahrzeuge gingen in Flammen auf, 60 Wohnungen brannten fast vollständig aus.
Drei Feuerwehrmänner waren in Ausübung ihres Dienstes noch am Unfallort gestorben.
Offenbar waren der Tanklastzug und ein PKW zusammengestoßen. Der Fahrer des Tanklastzuges überlebte, er erklärte, die Straße sei spiegelglatt gewesen, er sehr langsam gefahren.
Anwohner berichteten, ein Passant hätte eine brennende Zigarette weggeworfen, daraufhin hätte sich das Gas entzündet und sich in rasender Geschwindigkeit ausgebreitet.
Der genaue Hergang der Katastrophe und die Schuldfrage würden jetzt untersucht.
Bis zum 31. Januar waren zwei Patienten ihren schweren Verletzungen erlegen, vier Patienten befinden sich in einem sehr ernsten Zustand, ein Patient konnte von der Intensivstation auf eine "normale" Station verlegt werden.
Insgesamt werden noch zehn Patienten in der Unfallklinik behandelt.
Regierung, Katastrophenschutzkommission, die Ulaanbaatar-Stadtverwaltung und "Dashvanjil", das Unternehmen, dessen Lastzug explodierte, sprachen ihr Beileid aus, versprachen umgehende Hilfe sowie Aufklärung.
Die Führung der Katastrophenschutzkommission wurde kritisiert, sie wäre ihrer Verantwortung für ihre Mitarbeiter nicht gerecht geworden. Es hätte an passender Schutzkleidung und Technik gefehlt.
Die Unternehmensleiter von "Dashvanjil" versicherten, ihre Fahrer von Gefahrguttransporten würden regelmäßig geschult, die Genehmigungen für die Transporte lägen vor.
Es seien auch nicht, wie berichtet, 60 Tonnen, sondern 15,4 Tonnen Gas transportiert worden.
Den Verletzten, den Hinterbliebenen der Todesopfer und den obdachlos Gewordenen würden seitens des Staates und des Unternehmens jegliche Hilfen zuteil.
Der Bund der Rechtsanwälte der Mongolei hat den betroffenen Bürgern kostenlose Beratung zugesichert.
https://theubposts.com/how-many-people-have-to-die-before-the-government-prioritizes-safety/

Erstes Tierschutzgesetz in der Mongolei
Am 26. Januar ist in der Mongolei das erste Gesetz zum Schutz von Haustieren verabschiedet worden.
Die Menschen müssen Leben und Wohlbefinden der Tiere als Mitgeschöpfe besser schützen, so die Intention der Initiatoren.
Es waren viele Eingaben von Mitgliedern der NGO "Aztai Savar" (lucky paws, glückliche Pfoten) nötig, dieses Gesetz auf den Weg zu bringen.
Jährlich warden in Ulaanbaatar 100 000 ausgesetzte und verwilderte Straßenkatzen und – hunde erschossen oder vergiftet.
Diese Praxis, die den Steuerzahler jährlich 420 000 bis 450 000 USD gekostet hat, ist nun verboten.
Die Zahl der Straßentiere habe sich nicht verringert, 2021 waren es 320 000, die wiederum Junge bekamen und so fort, erläutert
M. Ariunzul von "Aztai Savar".
Der Verkauf von Katzen und Hunden in nicht zertifizierten Läden ist nun laut Gesetz verboten, Halter müssen künftig Lizenzen vorlegen, Steuern bezahlen, die Tiere müssen gechippt werden.
Die zuständigen Behörden seien zudem angewiesen, für Kastration und Sterilisation der Tiere zu sorgen.
Tierquälerei werde zudem künftig bestraft werden.
"Der Schutz der Tiere, dient auch dem Schutz der Menschen", so Ariunzul.
Das System der Registrierung werde allerdings noch sechs bis 12 Monate Zeit benötigen, erst dann trete das Gesetz in Kraft.

Gold-Zertifikat für „The HU"
Zu Beginn des Jahres 2024 hat der Verband der amerikanischen Tonträgerindustrie (RIIA) der mongolischen Rockband „The HU" für die Single „Wolf Totem" das Gold-Zertifikat verliehen.
„Wolf Totem" war 2023 der meist gehörte und meist verkaufte Musiktitel.
Der Titel konnte sich 131 Wochen oder zwei Jahre und fünf Monate in „World Digital Song Sales" u. a. Charts behaupten.

 

 

1 Die Berichterstatterin verwendet für alle Geschlechteridentitäten das generische Maskulinum, wahlweise die männliche oder weibliche Form.

 


Drachenjahr

Den Lesern und Leserinnen von "Neues aus der Mongolei" wünschen wir alles Gute im Jahr des Starken Blauen Holz-Drachen.

Saikhan Shineleerei!

 

 

Fotos, wenn nichts anderes vermerkt, Renate Bormann


 

 


 
 

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Last Update: 10. Februar 2024

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