
Kasachisches Adlerfest, Februar in Terelj
Eröffnung der Frühjahrssitzungen
Am 17. März wird die
Frühjahrssitzungsperiode der großen Staatsversammlung eröffnet.
Laut Gesetz wäre der Termin der 15. März, da der jedoch auf einen Samstag fällt,
gilt der 17. als nächster Termin.
Die Abgeordneten hatten während der Herbstsitzungen über einige Großprojekte
nicht abschließend entscheiden können, das sollte jetzt nachgeholt werden.
Zudem stehen u. a. die Gesetzentwürfe für den Haushalt 2026 und den für 2027/28
auf der Agenda.
Abkommen mit China für die
Gashuun-Sukhait-Eisenbahn
Das grenzüberschreitende Eisenbahnprojekt ist eines der 14 Mega-Projekte der
Regierung.
Der Bau der Eisenbahnlinie zwischen Gashuun-Sukhait und Gants-Mod soll im April
beginnen. 2028 sei die Fertigstellung geplant.
Am 14. Februar haben der Minister für Industrie und Bergbau Ts. Tuvaan und der
Minister für Verkehr und Transport B. Delgersaikhan das Abkommen zwischen der VR
China und der Mongolei unterzeichnet.
Aus diesem Anlass stattete Ministerpräsident L. Oyun-Erdene auf Einladung des
Ministerpräsidenten und Mitglied des Staatsrates Li Qiang der VR China einen
Arbeitsbesuch ab.
Darüber hinaus nahm er die Gelegenheit wahr, an der Abschlusszeremonie der IX.
Asiatischen Winterspiele in Harbin teilzunehmen.
D. Amarbayasgalan in China
Auf Einladung des Vorsitzenden des
Ständigen Ausschusses des Nationalen Volkskongresses der VR China Zhao Leji
absolvierte der Vorsitzende der Großen Staatsversammlung D. Amarbayasgalan vom
24. bis zum 27. Februar einen offiziellen Besuch in der VR China.
Zu den Zielen des Besuchs gehörte die weitere Festigung der umfassenden
strategischen Partnerschaft zwischen der Mongolei und China sowie der
Erfahrungsaustausch über die Entwicklung der Zusammenarbeit zwischen den
Parlamenten der beiden Ländern sowie die Ausweitung der Aktivitäten der
Parlamentarischen Freundschaftsgruppen.
Die mongolische Delegation besuchte zudem das Chinesische Institut für
Berufsforschung, die Xiaomi-Fabrik für E-Autos in Peking und die Jinhuinong
-Landwirtschaftskooperative.
Der mongolischen Delegation unter Leitung Amarbayasgalans gehörten ferner die
Leiter der Fraktionen in der Staatsversammlung, die Chefs der Ständigen
Ausschüsse und Mitglieder aller fünf in der Staatsversammlung vertretenen
Parteien an.
Außenministerin Battsetseg in München
Während der Münchner Sicherheitskonferenz (MSC)
am 14./15. Februar hat sich die mongolische Außenministerin B. Battsetseg mit
ihrem indischen Amtskollegen Subrahmanyam Jaishankar zu Gesprächen über den
weiteren Ausbau der bilateralen Zusammenarbeit getroffen.
Organisiert werden sollen gemeinsame Buisness-Foren und gemeinsame kulturelle
Veranstaltungen.
Die Mongolei und Indien begehen in diesem Jahr den 70. Jahrestag der Aufnahme
diplomatischer Beziehungen.
Beide Seiten streben nach einer Vertiefung der Zusammenarbeit, auch mithilfe
regelmäßiger Kontakte zwischen den Regierungen.
Die Mongolei erhofft sich z. B. von Indien Zugang zu modernen Technologien für
die Landwirtschaft und eine Entsendung von Englischlehrern in die Mongolei.

Kronprinz Naruhito in Ulaanbaatar, 2007
Kaiser Naruhito reist in die Mongolei
Auf Einladung von Präsident Ukhnaagiin
Khurelsukh werden der 126. "Göttliche Herrscher" (Tenno) von Japan Naruhito und
seine Frau Kaiserin Masako der Mongolei Anfang Juli 2025 einen Staatsbesuch
abstatten.
Die Visite soll der Vertiefung der Strategischen Partnerschaft zwischen beiden
Ländern dienen und einen Beitrag für die Festigung der freundschaftlichen
Beziehungen zwischen den Völkern leisten.
Es ist der erste offizielle Besuch des japanischen Kaisers in der Mongolei.
Allerdings besuchte Naruhito in seiner Rolle als Kronprinz im Juli 2007,
anlässlich des 35. Jahrestages der Aufnahme diplomatischer Beziehungen zwischen
beiden Ländern, die Mongolei.
Damals war er Gast bei den Naadamfeierlichkeiten im Zentralstadion und legte
Blumen am Denkmal für die japanischen Soldaten, die nach dem 2. Weltkrieg in der
Mongolei gestorben waren, nieder.
Die Sowjetunion hatte nach dem Krieg 14 000 japanische Gefangene in der Mongolei
interniert, 1 700 von ihnen starben.
Die Statasvisite im Juli 2025 wird erst der dritte Staatsbesuch des aktuellen
japanischen Kaiserpaares seit den Reisen nach Indonesien und Großbritannien 2023
und 2024 sein.

Am südlichen Tamir
2025 - Jahr der Holz-Schlange in der Mongolei,
genannt - „Eldev Erdenet"
„Tsagaan Sar" – Weißer Monat oder Mond –
heißt das mongolische Mondneujahrsfest nach dem zentralasiatischen
Tierkreiskalender.
In diesem Jahr feiern die Mongolen den Beginn des neuen Mondjahres am 01. März.
Das Jahr des Männlichen Blauen Holz-Drachen endet am 28. Februar (Bituun), es
wird vom Jahr der Weiblichen Blauen Holz-Schlange abgelöst.
Jedes neue Jahr steht unter einem besonderen Motto oder einem Zusatztitel. In
diesem Jahr ist es „Eldev Erdenet" – vielfältige, verschiedenartige,
mannigfaltige Kostbarkeit.
Jedes Jahr ist durch zwei zyklische Zeichen
gekennzeichnet, von denen jeweils das erste den zehn Himmelsstämmen, das zweite
den 12 Erdästen entnommen ist.
Die 12 Erdäste benennen die 12 Monate des Jahres, die 12 Doppelstunden des Tages
und entsprechen den 12 zyklischen Tieren.
Die Zeichen der Himmelsstämme schließen erstens eines der fünf Elemente (Holz,
Feuer, Erde, Eisen, Wasser), zweitens eine der fünf Farben (blau, rot, gelb,
weiß, schwarz) und drittens Begriffe des „Starken", „Männlichen", „Dunklen" und
des „Weiblichen", „Schwachen", „Hellen" ein.
Das vierte Jahr des 62. Zyklus (1027) entspricht dem ersten Jahr des ersten
60-er Zyklus der tibetischen und mongolischen Zeitrechnung nach dem
Tierkreiskalender.
Ein 60-er Zyklus beginnt immer mit „männlich, blau, Holz, Maus".
1987 begann der XVII. 60-Jahre-Zyklus.
Der Ansturm auf die Geschäfte, besonders für
Lebensmittel, übertrifft noch den Einkaufstrubel im Dezember. Seit Wochen lagern
die in Heimarbeit zubereiteten „Buuze" (mit Fleisch gefüllte Teigtäschchen) auf
dem Balkon oder an sonst einem kalten Ort – bis zu 1 000 Stück werden in manchen
Familien zubereitet.
Hinzu kommen spezielles Neujahrsgebäck (Ul Boov), Fleisch, am liebsten „Uuts"
(Hammelrücken) oder „Uvjuu" (Rinderbrust), die „Götterspeise – leicht gesalzener
Milchreis mit Rosinen, getrocknete und leicht säuerliche Käsestückchen (Aaruul),
jede Menge „moderne" Süßigkeiten und Getränke.
In allen Klöstern wird für eine erfolgreiche Jungviehaufzucht, reiche Ernte,
günstige Witterungsbedingungen und Wohlergehen für alle Mongolen gebetet.
Der Präsident empfängt die Oberlamas der Klöster und lobt das gedeihliche
Zusammenwirken von Staat und lamaistischer Kirche und betont die hohe
Wertschätzung des Staates für die Arbeit der Kleriker.
In diesem Jahr wurden 103 Bürger und Bürgerinnen (Künstler1,
Sportler, Wissenschaftler, Viehhalter, Lehrer, geistliche Würdenträger …) mit
hohen Auszeichnungen bedacht.
Nach dem Naadamringen und den Sumokämpfen in Japan sind die
Tsagaan-Sar-Ringerwettkämpfe im Ringerpalast von Ulaanbaatar die wichtigsten im
Sportkalender der Mongolei.
256 Landes-, Aimag- und Armee-Titelträger kämpfen um den Turniersieg.
Vor dem Mondneujahrsfest erscheinen zahlreiche Kalender, Sonderzeitungen und
andere Publikationen mit genauen Angaben zu jedem Tierkreiszeichen, hilfreichen
Gebeten, Glücks- und Unglückstagen und entsprechenden Handlungsanweisungen.
Nach langen Diskussionen in diesem Jahr hatte die Regierung schließlich
beschlossen, dass lediglich der erste und zweite Tag des neuen Jahres
arbeitsfrei seien.
Dagegen hatte es Proteste gegeben, da diese Tage auf einen Samstag bzw. Sonntag
fielen.
Offenbar wurde kurzfristig entschieden die freien Tage bis Mittwoch zu
verlängern.
Einige der Großmärkte bleiben bis zum 09. März geschlossen.
Weitere arbeitsfreie Feiertage 2025: Burkhan
Bagshiin Duichin Udur (Großer Tag Buddhas – Zeugung, Geburt, Erleuchtung,
Eingang ins Nirwana) am 11. Juni, Geburtstag Chinggis Khaans am 21. November,
Naadam (Nationalfeiertag) vom 10. bis zum 15. Juli.
Weitere nationale Feiertage sind der 08. März (Frauentag), der 01. Juni (Tag der
Mütter und Kinder), der 26. November (Tag der Verfassung), der 29. Dezember
(Unabhängigkeitstag).
Preissteigerungen vor den Feiertagen
Alle Jahre wieder: Vor Tsagaan Sar steigen
vor allem die Fleischpreise.
Als Gründe geben die Händler an, dass in vielen Teilen immer noch Schnee liege
und die Lieferungen vom Land stark eingebrochen seien.
In den Einkaufszentren schwanken die Preise für ein kg Rinderfilet zwischen 21
000 und 24 000 Tugrug.
1 kg Pferdefleisch kostet 11 500, 1 kg Hammelfleisch 15 000 Tgrug, ohne Knochen
16 000, 1 kg Ziegenfleisch 13 000 und ein kg Kamelfleisch wird ebenfalls für 13
000 Tugrug verkauft.
Korruptionswahrnehmungsindex 2024
Im Korruptionswahrnehmungsindex (CPI),
veröffentlicht von Transparency international, wird der öffentliche Sektor der
Staaten (Politik und Verwaltung) bewertet.
Unter 180 Ländern rangiert die Mongolei 2024 mit 33 von 100 Punkten auf Rang
114, sieben Plätze besser als 2023.
Die erreichte Punktzahl hat sich nicht verändert.
Seit 2019 (35 Punkte, Rang 106) hatte sich die Mongolei stetig verschlechtert.
Nun vielleicht ein Hoffnungsschimmer?
An der Spitze liegt Dänemark mit 90 Punkten, Deutschland verschlechtert sich,
erreicht 75 Punkte und liegt gemeinsam mit Kanada auf Platz 15.Den letzten Platz
belegt Sudan mit acht Punkten.
Wertvollstes Naturschutzgebiet in Zentralasien in
Gefahr
Galsany Galtaikhuu, Klimaaktivist und
Mitglied der mongolischen Umwelt-Bürgerkommission (MBIZ), setzt sich seit Jahren
für den Erhalt der einzigartigen mongolischen Natur ein.
Er kämpft für den Schutz der Flüsse, von denen die wirtschaftliche Existenz der
Nomaden abhängt. Einige dieser Flüsse drohen durch unkontrollierten Bergbau zu
versiegen.
Z. B. ist der 300 km lange Baidrag im Bayankhongor-Aimag, der von Norden
Richtung Gobi fließt durch illegalen Goldbergbau akut gefährdet.
Mit der Aimagverwaltung Uvurkhangai sind bereits Schutzmaßnahmen eingeleitet
worden.
Der Landesbund für Vogel- und Naturschutz Bayern (LBV) unterstützt die
Anstrengungen der mongolischen Partnerorganisationen.
Das Großgobi-Naturschutzgebiet A im Südwesten der Mongolei ist bekannt für seine
Artenvielfalt.
Die Planungen der mongolischen Regierung, zwischen 2024 und 2028 einen
Grenzübergang nach China zu eröffnen und eine 640 km lange Straße quer durch das
Naturschutzgebiet zu bauen, stößt auf den entschiedenen Widerstand von
Naturschützern weltweit.
Der LBV engagiert sich seit 15 Jahren für den Schutz der Biodiversität in diesem
Gebiet, es gehört mit fünf Millionen Hektar zu den größten Naturschutzgebieten
der Erde, das bis auf eine kleine Oase unbewohnt ist.
So konnten hier eine Vielzahl seltener und stark bedrohter Arten überleben, u.
a. das Wildkamel, der Wildesel oder der Gobibär.
Die mongolische Regierung wird aufgefordert, das Infrastrukturprojekt zu
überdenken.
Der LBV arbeitet eng mit der Mongolischen Gesellschaft für Naturschutzbiologie,
der Mongolischen Staatsuniversität und der Verwaltung des
Großgobi-Naturschutzgebietes sowie mit der mongolischen Bürgerbewegung zusammen,
die gegen die Regierungspläne protestieren.
„Wir dürfen diese Proteste nicht allein lassen, es handelt sich um ein Gebiet,
für das die die Mongolei die globale Verantwortung trägt, so der LBV.
Wertvollstes Naturschutzgebiet in Zentralasien in Gefahr -LBV protestiert gegen
Straßenbau in der Mongolei- - LBV
Tod eines Kindes
Trotz des Verbots, Pferderennen in den
Winter- und Frühjahrsmonaten (November bis Mai) zu veranstalten, an denen Kinder
beteiligt sind, wird dieses Verbot immer wieder umgangen.
Am 19. Februar, gegen 16:00 Uhr erreichte die Meldung vom Tod 12-jährigen Jungen
die Polizeibehörde im Arkhangai-Aimag.
Der Junge war offenbar beim Training vom Pferd gestürzt.
Im Sum-Krankenhaus von Khairkhan konnte nur noch sein Tod festgestellt werden.
Polizei und Kinderschutzbehörde untersuchen den Fall und fordern strengere
Strafen für die Missachtung der Vorschrift.
„Eine musikalische Zeitreise ins Herz der Mongolei"
Anlässlich des mongolischen
Mondneujahrsfestes „Tsagaan Sar" gastiert das mongolische Musik-Ensemble „Khan
Nairal" des Chinggis-Khaan-Nationalmuseums in Berlin und Dresden.
Am 07. März wird das Ensemble, das die musikalischen Wurzeln der Mongolei
erforscht und interpretiert in der James-Simon-Galerie in Berlin auftreten –
19:00 Uhr, Tickets ab 43,22 Euro.
Einen Tag später erklingt in der Dreikönigskirche in Dresden Musik, „die
Geschichte lebendig werden lässt" – 19:00 Uhr, Tickets ab 37,54 Euro.
Hinzu werden Darbietungen traditioneller mongolischer Tänze die Besucher
erfreuen.
Auch für Speisen und Getränke wird gesorgt sein.
Das ist der GER e.V.
IX. Asiatische Winterspiele
Unter dem Motto „Wintertraum, Liebe in
Asien" fanden vom 07. bis zum 14. Februar in Harbin (VR China) die IX.
Asiatischen Winterspiele statt.
Harbin empfing nach 1996 zum 2. Mal asiatische Wintersportler1 und
zum dritten Mal war China Gastgeber der Spiele.
Insgesamt 1 275 Sportler und Sportlerinnen aus 34 Nationen wetteiferten in elf
Disziplinen um die Medaillen, u. a. im Biathlon, Curling, Eishockey,
Schlittschuhlaufen, Skilanglauf, Short Track, Eiskunstlauf und beim
Skibergsteigen.
Die Mongolei war mit 35 Sportlern und 28 Trainern vertreten.
Jüngster Sumogroßmeister S. Byambasuren
Nach seinem Sieg im Januarturnier der
Profi-Sumoringer wurde dem 25-jährigen Tomokatsu Khoshoryu Byambasuren am 31.
Januar in einer feierlichen Zeremonie in Tokio der Titel "Yokosuna"
(Großmeister) verliehen.
Damit ist er der 74. Großmeister insgesamt und der fünfte aus der Mongolei.
1 Die
Berichterstatterin verwendet für alle Geschlechteridentitäten das generische
Maskulinum, wahlweise die männliche oder weibliche Form.
MongoleiOnline wünscht allen Lesern und Leserinnen
ein glückliches, gesundes, friedliches Schlangenjahr.
Saikhan Shineleerei!

Saikhan Shineleerei!
Fotos, wenn
nichts anderes vermerkt, Renate Bormann |