
Herbst in der Mongolei
Präsident U. Khurelsukh trifft Xi Jinping
Am Rande des zweitägigen Gipfeltreffens der Shanghaier Organisation für
Zusammenarbeit (SOZ) trafen sich die Präsidenten der VR China und der Mongolei
Xi Jinping und U. Khurelsukh am 02. September in Peking zu einem Gespräch über
die weitere Vertiefung der bilateralen Zusammenarbeit.
Xi betonte, China werde unabhängig von der internationalen Lage ein
vertrauenswürdiger und verlässlicher Partner der Mongolei bleiben.
Wir sollten Entwicklungsstrategien aufeinander abstimmen und uns gemeinsam um
die Umsetzung der Global Governance Initiative bemühen.
Präsident Khurelsukh erklärte, die Aufrechterhaltung einer dauerhaften gut
nachbarschaftlichen Beziehung zu China und die nachhaltige, für beide Seiten
vorteilhafte Zusammenarbeit stellten nach wie vor eine wichtige Säule der
mongolischen Außenpolitik dar. Die Mongolei stehe zum Ein-China-Prinzip und
hoffe, dass beide Seiten das Potenzial für eine enge Wirtschafts- und
Handelskooperation nutzen.
China und die Mongolei unterzeichneten mehrere Vereinbarungen in den Bereichen
Zoll, Messwesen und Medien.
Einen Tag zuvor hatte Khurelsukh auf der erweiterten Sitzung des 25.
Gipfeltreffens der SOZ eine Rede über die aktuelle politische Lage in der
Mongolei gehalten und bekräftigt, die Mongolei werde sich stets für Frieden,
Sicherheit und die territoriale Integrität aller Staaten einsetzen.
Am 03. September gehörten Präsident U. Khurelsukh und seine Frau L. Bolortsetseg
zu den Ehrengästen der Militärparade anlässlich des 80. Jahrestages des Sieges
des chinesischen Volkes über die japanischen Invasoren im 2. Weltkrieg.
7. Trilaterales Treffen Putin – Khurelsukh - Xi Jinping
Ebenfalls am 02. September trafen sich die Staatsoberhäupter Russlands W.
Putin, der VR China Xi Jinping und der Mongolei U. Khurelsukh zu ihrem 7.
trilateralen Gespräch.
Skizziert wurden Pläne für die Kooperation in Handel, Wirtschaft, Wissenschaft,
Technologie sowie über gemeinsame kulturelle und humanitäre Projekte.
Die SOZ hat ihre Partnerstrategie geändert, Beobachter und Dialogpartner werden
zu SOZ - Partnern.
Die Mongolei lehnte dies ab und entschied sich für eine trilaterale
Zusammenarbeit mit Russland und China.
Die drei Seiten unterzeichneten eine rechtsverbindliche Absichtserklärung über
den Bau einer 3000 km langen Pipeline, die jährlich russisches Gas durch die
Zentralmongolei nach China transportieren soll (Power of Siberia 2).
Die Mongolei sagte Unterstützung für den Wirtschaftskorridor von China über die
Mongolei nach Russland zu, der die chinesischen Produktionszentren über
mongolisches Territorium mit den russischen Rohstofffeldern verbindet.
Mongolische Beobachter sehen die Vorteile für die Mongolei: hohe
Transiteinnahmen und günstiges russisches Gas, aber auch die Nachteile: keine
Eigentumsanteile, noch mehr Abhängigkeit von Russland und China.
Die Mehrsäulendiplomatie werde durch eine Zweisäulendiplomatie abgelöst.
Ministerpräsident Zandanshatar in Wladiwostok
Ministerpräsident Gombojavyn Zandanshatar hat vom 03. bis zum 06. September
am X. Östlichen Wirtschaftsforum in Wladiwostok (Russische Föderation)
teilgenommen.
Repräsentanten aus 70 Ländern und Territorien, insgesamt 6000 Gäste versammelten
sich, um zum Thema des diesjährigen Forums „Ferner Osten: Zusammenarbeit für
Frieden und Wohlstand" zu diskutieren und Meinungen auszutauschen.
Ein Unterthema beschäftigte sich mit der „Digitalisierung des Finanzmarktes. Ein
Blick in die Zukunft", u. a. wie können wir uns an Sanktionen im Finanzsektor
anpassen?
An der Podiumsdiskussion am 05. September nahmen neben Zandanshatar, der
Regierungschef von Laos Sonesai Siphandon und das Mitglied des Politbüros der KP
Chinas Li Hongzhon sowie der russische Präsident W. Putin teil.
Viele Fragen rankten sich um Energieversorgung und -sicherheit.
Am 05. September unterzeichneten Gazprom und die Mongolei einen Vertrag zur
Zusammenarbeit im Öl- und Gassektor.
Die russisch-mongolische Energiekooperation ist eng mit dem Gaspipeline -
Projekt „Stärke Sibiriens 2" (Power Siberia 2) verbunden, das die
westsibirischen Gasvorkommen über die Mongolei mit China verbinden soll.

Denkmal für die Opfer politischer Verfolgung in Ulaanbaatar
Gedenken an die Opfer politischer Repressalien
Einem Beschluss der Staatsversammlung aus dem Jahr 1996 folgend, wird
jeweils am 10. September in einer feierlichen Zeremonie der Opfer politischer
Verfolgungen gedacht.
Die stellvertretenden Vorsitzenden der Großen Staatsversammlung Khurelbaataryn
Bulgantuya und Bukhchuluuny Purevdorj, Mitglieder der Staatsversammlung und der
Regierung, Repräsentanten von Behörden, Regierungs- und
Nichtregierungsorganisationen sowie Verwandte legten am 10. September Blumen und
Kränze am Denkmal für die Opfer vor dem Nationalmuseum in Ulaanbaatar ab.
Allein zwischen 1937 und 1939 waren 30.000 Regierungsmitarbeiter,
Parteimitglieder, Armeeangehörige und Lamas hingerichtet worden.
Insgesamt fielen den Repressionen dieser Jahre 31.652 Menschen zum Opfer, von
denen 18.775 Lamas waren, 13.827 von ihnen wurden zum Tod verurteilt, 4.039
kamen ins Gefängnis.
Von 909 Opfern fehlt jede Spur.
Im Laufe dieser „dunklen" Jahre wurden 1.250 Tempel und Klöster zerstört.
Verabschiedung mongolischer Friedenstruppen
Am 17. September wurde das zweite Kontingent des 15. Bataillons der
mongolischen Streitkräfte feierlich auf seinen Weg zur UN-Friedensmission im
Südsudan verabschiedet.
Hohe mongolische Offiziere, Soldaten und Soldatinnen, Familienangehörige und
Freunde waren zur Verabschiedung gekommen.
US-Botschafter Richard L. Buangan wandte sich in einer Grußbotschaft an die
Angehörigen der Streitkräfte.
Er dankte ihnen und der Mongolei für ihren wertvollen Beitrag, das Völkerrecht
zu wahren, die Menschenrechte zu schützen und die globale Stabilität zu sichern.
„Mögen Sie im nächsten Jahr sicher und wohlbehalten in die Heimat zurückkehren."
Seit dem vergangenen Jahr dienten 890 mongolische Friedenssoldaten unter
UN-Flagge, davon elf Prozent Frauen.
Eröffnung der Herbstsitzungsperiode der Großen Staatsversammlung
Am 15. September eröffnete der Vorsitzende der Großen Staatsversammlung D.
Amarbayasgalan die Herbstsitzungen der Staatsversammlung.
Gleich zu Beginn wies er auf die Tatsache hin, dass künftig nur 8 Ständige
Ausschüsse tätig werden, bisher waren es elf und dass der Entwurf für den
Staatshaushalt 2026 in fünf Stufen debattiert werde.
Ungewöhnlich offen setze er sich mit den aktuellen wirtschaftlichen und sozialen
Problemen der Mongolei auseinander (Gesundheit, Bildung und Soziales).
Amarbayasgalan forderte mehr professionelles Unternehmensmanagement,
Kosteneffizienz und eine Erhöhung der Staatseinnahmen außerhalb der Unternehmen.
Nur wenige Unternehmen würden den größten Teil der Steuerlast tragen.
Eine übermäßige Steuerbelastung werde zum Feind von Produktivität, Wachstum und
Entwicklung.
Nötig seien u. a. Reformen der Sozialversicherungssysteme. Die seien veraltet
und bestraften diejenigen, die arbeiteten und Arbeitsplätze schafften.
Zusätzliche Brisanz erhielt die erste Sitzung auch durch den Umstand, dass die
MVP auf der Suche nach einem neuen Vorsitzenden ist.
Nach dem Rücktritt von L. Oyun-Erdene, der gleichzeitig Parteivorsitzender war,
bewarb sich zunächst der Vorsitzende der Staatsversammlung D. Amarbayasgalan und
sofort traten seine Gegner innerhalb und außerhalb der Partei auf den Plan,
warfen ihm Vetternwirtschaft, Verwicklung in die Kohlediebstahlaffäre und seine
Nähe zu Oyun-Erdene vor.
Ein ungeschriebenes Gesetz besagt, dass der amtierende Ministerpräsident auch
Parteivorsitzender sein müsste.
Zandanshatar hat seine Kandidatur etwas später verkündet.
Doch schon im Vorfeld drohte der Konflikt um die Wahl des Parteivorsitzenden zum
Staatsproblem zu werden, warf die DP der MVP vor.
Die erste Sitzung der Staatsversammlung dient gemeinhin der Diskussion um den
Haushaltsentwurf.
Forderungen der Rentner und der Lehrer nach einer drastischen Erhöhung ihrer
Bezüge erteilte der Finanzminister zunächst eine Absage.
Möglich seien schrittweise Erhöhungen im Verlauf von drei Jahren.
(480.00 Rentner bekommen weniger als eine Million Tugrug Rente, sie fordern eine
Mindestrente von 1,5 Millionen).
Zum ersten Mal konnten Bürger und Bürgerinnen ihre Vorschläge für den
Staatshaushalt einbringen.
An erster Stelle forderten sie die Regierung auf, mehr Augenmerk auf Bildung und
Gesundheitswesen zu legen.
Statistik August 2025
Am 17. September hat das Nationale Amt für Statistik die Daten für August
2025 veröffentlicht.
Mit Stand vom 31. August lag die Inflationsrate landesweit bei 8,8 Prozent, in
Ulaanbaatar bei 9,8 Prozent.
Das Außenhandelsvolumen erreichte einen Wert von 16,6 Milliarden USD, 1,5
Milliarden weniger als im Vergleichszeitraum des Vorjahres.
Auf den Export entfielen 9,2 Milliarden USD, 1,5 Milliarden weniger, auf den
Import 7,5 Milliarden, 247 Millionen weniger als im August 2024.
Das Durchschnittsgehalt in der Mongolei erreicht 2,7 Millionen Tugrug, 263.000
oder 10,7 Prozent mehr als im Vergleichszeitraum des Vorjahres.
Der Median-Lohn liegt bei 2,4 Millionen, eine Steigerung um 329.000 Tugrug oder
16,2 Prozent.
Es wurden 36.181 Kinder geboren, 2.476 weniger als im Vorjahr.
Von 1000 Babys starben 14 vor ihrem 1. Geburtstag, zwei mehr als 2024.
Vor ihrem 5. Geburtstag starben wie im Vorjahr 17 Kinder.
Die Behörden registrierten 33.771 Straftaten, eine Steigerung um 5.552 oder 19,7
Prozent.
598 200 Touristen besuchten die Mongolei, ein Plus von 90.082 oder 17,7 Prozent
im Vergleich zum Vorjahreszeitraum.
Die meisten Touristen kamen aus China, Russland, Südkorea, Japan und Kasachstan.
Forum der Parlamentarierinnen Asiens
Am 16. September begann das Forum der asiatischen Parlamentarierinnen im
Regierungspalast in Ulaanbaatar.
Das Thema des diesjährigen Treffens: „Geschlechtergleichstellung durch
wirtschaftliche Stärke. Strategien für eine nachhaltige Zukunft".
Zur Eröffnung sprachen der Vorsitzende der Großen Staatsversammlung D.
Amarbayasgalan, die stellvertretende Vorsitzende Kh. Bulgantuya, das Mitglied
der Staatsversammlung B. Jargalan, der Direktor der Konrad-Adenauer-Stiftung (KAS)
in der Mongolei Andreas Klein und Hana Becker, stellvertretende Leiterin der
deutschen Botschaft in Ulaanbaatar.
U. Khurelsukh in New York
In seiner Rede in der 80. Generaldebatte der Vereinten Nationen am 23.
September erinnerte der mongolische Staatspräsident Ukhnaagiin Khurelsukh daran,
dass das Thema der Generalversammlung „Besser gemeinsam: 80 Jahre und mehr
Frieden, Entwicklung und Menschenrechte" dazu auffordere, nicht nur die Erfolge
und Herausforderungen der UNO seit ihrer Gründung zu bewerten, sondern auch ihre
Arbeit im Einklang mit der UN-Charta und den Grundsätzen des Völkerrechts zu
stärken.
Gleichzeitig verwies er auf die Bemühungen seines Landes, zur Wahrung von
Frieden und Sicherheit in der Welt beizutragen.
In den vergangenen 23 Jahren habe die Mongolei 23.000Friedenssoldaten in 16
UN-Friedensmissionen entsandt und dabei einen Anteil weiblicher
Militärangehöriger von 14 Prozent erreicht.
Die Ziele für nachhaltige Entwicklung seien in der Mongolei zu 66,7 Prozent
erreicht worden
„Mutter Erde ist unsere einzige Heimat, der rücksichtslose Umgang der Menschheit
mit der Natur müsse gestoppt werden". Wir brauchen die Erde, sie braucht uns
nicht.
Die Mongolei sei bereit, ihr kulturelles Erbe und ihr traditionelles Wissen mit
der internationalen Gemeinschaft zu teilen, um so einen wertvollen Beitrag für
Widerstandsfähigkeit und Anpassung an den Klimawandel zu leisten.
In Bezug auf die Gleichstellung der Geschlechter belege die Mongolei den 5.
Platz in der Asien-Pazifik-Region und den 65 weltweit, 20 Plätze als im Vorjahr.
Am Rande der Debatte führte Khurelsukh u. a. Gespräche mit dem
UN-Generalsekretär António Guterres, dem Präsidenten Finnlands Alexander Stubb
und dem Präsidenten Montenegros Jakov Milatović.
D. Amarbayasgalan ist neuer MVP-Chef
Auf der VIII. Konferenz der MVP am 27. und 28. September wurde der
Vorsitzende der Großen Staatsversammlung D. Amarbayasgalan zum neuen
Vorsitzenden der MVP gewählt.
Von den 478 Mitgliedern der Parteikonferenz waren zunächst 442 (die Angaben
schwanken zwischen 440 und 428) anwesend.
In einem ersten Wahlgang kam Amarbayasgalan auf 56,1 Prozent der Stimmen, für
Ministerpräsident G. Zandanshatar votierten 43,9 Prozent.
Zandanshatar zweifelte das Ergebnis an und bestand auf Nachzählung per Hand. Es
blieb beim maschinell ermittelten Ergebnis.
Für die Wahl ist eine Zweidrittel-Mehrheit nötig, so dass ein zweiter Wahlgang
mit geheimer Abstimmung folgte.
Zandanshatar und einige seiner Unterstützer boykottierten die Stimmabgabe und
verließen den Saal.
Von den verbliebenen 321 Mitgliedern der Parteikonferenz stimmten 85,67 Prozent
für Amarbayasgalan (275), 46 Stimmzettel waren ungültig.
Innerhalb von 60 Tagen muss der neue Vorsitzende beim Obersten Gericht
registriert werden, das dann 30 Tage Zeit hat, seine Entscheidung zu treffen.
Als Termin für den XXXI. Parteitag der MVP wurde der 15./16. November 2025
festgelegt.
Auch einen Tag nach der Wahl rissen die Debatten um die Gültigkeit der Wahl
nicht ab.
Innerparteiliche Verteidiger und Kritiker meldeten sich zu Wort.
Der Vorsitzende der DP und Fraktionschef O. Tsogtgerel fordert die Vertagung der
Haushalsdebatte, solange die Konflikte nach der Wahl des neuen MVP -
Vorsitzenden nicht beigelegt würden.
Es drohe eine Staatskrise.
Sollten die Vorwürfe gegen Amarbayasgalan wegen Korruption (Unterstützung für in
Kohlediebstahl verwickelte Politiker und Politikerinnen) und krimineller
Handlungen stimmen, müsste er seine Ämter ruhen lassen und die zuständigen
Organen müssten tätig werden.
Stimmten die Vorwürfe nicht, sollten die Verleumder zur Rechenschaft gezogen
werden.
2. Lesung des Haushaltsplanes 2026
Am 29. September debattierten die Mitglieder des Justizausschusses in 2.
Lesung über den Staatshaushaltsplan 2026.
Die Vorgaben der Regierung, neun Prozent des Personals einzusparen, stießen auf
Unverständnis.
Betroffen seien Polizei, Gerichte, Staatsanwaltschaften und die Nationale
Menschenrechtskommission.
Der Vorsitzende des Ausschusses D. Tsogtbaatar kündigte 260 Milliarden Tugrug
weniger für den Generalrat der Justiz und 25 Milliarden weniger für die
Menschenrechtskommission an.
Für immer mehr Aufgaben stünde dann weniger Personal zur Verfügung.
Einem Erlass der Regierung zufolge sollen die Wasserreservoirs in einigen Aimags
geschützt werden, allein dafür seien 843 neue Stellen nötig, so der Polizeichef
und Kommandeur der Truppen des Innenministeriums T. Sukhbold.
Direktflüge zwischen der Mongolei und Australien
Auf ihrer Sitzung am 24. September haben die Regierungsmitglieder den
Entwurf eines Luftverkehrsabkommens zwischen den Regierungen der Mongolei und
Australiens gebilligt.
Die Vertreter beider Luftfahrtbehörden führten im vergangenen Jahr entsprechende
Gespräche und unterzeichneten eine Absichtserklärung.
Das Abkommen schaffe den notwendigen rechtlichen Rahmen für die Aufnahme von
Direktflügen zwischen beiden Ländern.
Die mongolischen Fluggesellschaften könnten so neue Strecken eröffnen, ihre
Marktpräsenz erweitern und sich an internationale Transport- und
Logistiknetzwerke anschließen.
Das Abkommen werde mongolischen Bürgern, die in Australien leben, aber auch
Touristen und Geschäftsreisenden wesentliche Kosteneinsparungen ermöglichen.
Außerdem diene das Abkommen der Verbesserung der bilateralen Zusammenarbeit im
Handel, bei Investitionen, in der Wirtschaft und nicht zuletzt fördere es den
zwischenmenschlichen Austausch.
Die Mongolei und Australien verbinden seit 1972 diplomatische Beziehungen.
Seitdem wurde die Zusammenarbeit in Politik, Bildung, Bergbau, Handel, Kultur
und Wissenschaft stetig ausgebaut.
38. Nationales Buchfestival
Vom 19. bis zum 21. September wurde auf dem Sukhbaatarplatz zum 38. Mal das
Fest des Buches begangen.
In diesem Jahr präsentierten nicht nur einheimische , sondern auch
Schriftsteller1, Redakteure, Übersetzer und Publizisten aus Russland,
China, Kasachstan und der Türkei ihrem Publikum neue und alte Werke.
Ministerpräsident G. Zandanshatar hatte während seiner Amtszeit als Vorsitzender
der Großen Staatsversammlung dazu aufgerufen, jeden Tag mindestens fünf Seiten
zu lesen.
Zandanshatar dankte den Mitarbeitern der NGO „Welt der Buchkultur" (Nomyn soyolt
ertunts) für ihre Bemühungen, jedes Jahr ein Festival zu organisieren, dass dazu
beiträgt, bei immer mehr, auch jungen Menschen, die Freude am Lesen zu fördern.
Ernte 2025
Nach Angaben aus dem Landwirtschaftsministerium waren bis August 2025
156.500 Tonnen Heu eingebracht worden, 24.500 Tonnen Gemüse, 9.400 Tonnen
Kartoffeln und 5.000 Tonnen Futterpflanzen.
Während die Heuernte um 60.000 Tonnen, die Gemüseernte um 2.800 Tonnen und die
Futterpflanzen-Ernte um 1.900 Tonnen höher als im Vorjahr ausfiel, lag sie bei
Kartoffeln um 7.200 Tonnen niedriger.
Ein Dollar für 3.593 Tugrug
Nach Angaben der Mongolbank betrug der Wechselkurs (Stand 16. September) des
Tugrug zum US$ 1:3.593, für einen Euro mussten 4.237 Tugrug gezahlt werden, 19,7
mehr als Anfang des Monats.
Im August beliefen sich die offiziellen Devisenreserven auf 5,6 Milliarden
Tugrug.
Eine straffere Fiskalpolitik habe die Inflation seit Februar zwar verlangsamt,
doch die hohen Preise für Fleisch, Gemüse und Mehl im August haben die
Lebensmittelinflation angeheizt.
Der Präsident der Mongolbank B. Lkhagvasuren bremst die Erwartungen auf einen
Rückgang der Inflation bis 2026.
Die von der Regierung geplanten Projekte, deren Finanzierung, die schwankenden
Exporterlöse, Wechselkursentwicklungen sowie wetter- und angebotsbedingte
Veränderungen können zu einer Erhöhung der Lebensmittelpreise führen.
MiningWeek & MinePro 2025
Unter dem Motto „Bergbaudynamik in der Mongolei: Fortschritt und
Verantwortung vorantreiben" organisierten der Mongolische Bergbauverband und das
Ministerium für Industrie und Bodenschätze vom 11. bis zum 13. September eine
internationale Konferenz und Ausstellung, bei der grenzüberschreitende
Partnerschaften, verantwortungsvoller Bergbau und nachhaltiges
Wirtschaftswachstum im Vordergrund standen.
Das Schwerpunktland in diesem Jahr war die VR China.
Führungskräfte aus dem privaten und öffentlichen Sektor, Investoren,
Bergbaubetreiber und Technologieinnovatoren aus der ganzen Welt sollten hier
Möglichkeiten für langfristige Zusammenarbeit geboten werden.
Oscar-Nominierung für mongolischen Film
Das australisch-mongolisch-deutsche Dokudrama: „Die Wölfe kommen immer
nachts" (Chono uur shunuur irdeg) von Gabrielle Brady wird von Australien ins
Rennen um den „Besten internationalen Film" für die 98. Acadamy Awards (Oscars)
2026 geschickt.
Geschildert wird das Leben von Davaa, Zaya und ihren vier Kindern im
Bayankhongor-Aimag unter herausfordernden Bedingungen.
https://www.arte.tv/de/videos/111025-000-A/die-woelfe-kommen-immer-nachts/
Auf dem 12. Internationalen Seidenstraßen-Filmfestival in Fuzhou (VR China) vom
23. bis zum 26. September wurde der Film als bester Dokumentarfilm
ausgezeichnet.
Insgesamt waren 2.825 Filme aus 125 Ländern eingereicht worden, darunter 100
Dokumentarfilme.
Gold für mongolische Bogenschützinnen und -schützen
Bei den Para-Weltmeisterschaften im Bogenschießen vom 20. bis 29. September
in Gwanju (Südkorea) gewannen Dembereliin Selengee und Buyanjargalyn Oyun-Erdene
die Goldmedaille im Damen-Mannschaftswettbewerb.
Am 28. September gewann D. Selengee ihre 2. Goldmedaille. Diesmal im Mixed -
Wettbewerb mit N. Munkhbaatar.
Insgesamt waren 176 Sportler (111 Männer und 65 Frauen aus 28 Ländern in den
Einzel-, Mannschafts- und Mixed-Wettbewerben am Start.
Die Mannschaft der Mongolei unter Leitung des Nationaltrainers B. Zolboo war mit
drei Männern und zwei Frauen vertreten.
1 Die Berichterstatterin verwendet für alle Geschlechteridentitäten
das generische Maskulinum, wahlweise die männlich oder weibliche Form.

An der Tuul. September in der Mongolei
Fotos, wenn
nichts anderes vermerkt, Renate Bormann |