Die Deutsche Mongolei Agentur aus Ulaanbaatar präsentiert:

Aktuelle Nachrichten aus der Mongolei

21.-30. August 1999

Am 20.08. informierte der amtierende Landwirtschaftsminister und Vorsitzende der Staatlichen Erntekommission, Ch. Sodnomtseren, den Ministerpräsidenten der Mongolei, R. Amarjargal, über Verlauf und Stand der diesjährigen Ernte.
Getreide ist auf 277 877 ha, davon 273 281 ha Weizen, angebaut, Kartoffeln auf 8329 ha, Gemüse auf 5487,6 ha, Futterpflanzen auf 1470 ha, Silage auf 425 ha, Grünfutter auf 1044 ha, Obst auf 117,7 ha und Ölpflanzen auf 2141 ha.
Im Vergleich zum Vorjahr ging der Getreideanbau um 26 172 ha, davon Weizen um 22 538 ha, zurück, wohingegen der Kartoffel- und Gemüseanbau um 379,4 bzw. 99,6 ha zunahm.
Die Vorbereitungen auf die Frühjahrsaussaat sind im Vorjahresvergleich auf 55 685 ha weniger abgeschlossen.
Unzureichende Kapitalbereitstellung und Mängel in der technischen Ausrüstung werden als Gründe genannt. Die Getreideernte fällt zudem durch die ungewöhnliche Hitzewelle knapper als erwartet aus. Das Finanzministerium sicherte 80 Millionen Tugrik für die Ausbesserung von Straßen und Brücken zu.
Weitere Probleme im Zusammenhang mit der Ernte 99, wie die Energieversorgung, Neubau und Reparatur von Lagerhallen, Bereitstellung von Transportmitteln, müßten die zentralen und lokalen Verwaltungen gemeinsam lösen.
Zwei mongolische Sportler, O. Altanpurev (48-51kg) und D. Boldbaatar (60kg), werden an den Weltmeisterschaften im Kickboxen vom 26.-29.08. in Hannover teilnehmen.
Der Präsident der Mongolei, N. Bagabandi, hat am 16. August bzw. im ersten Herbstmonat an einem buddhistischen Gottesdienst zu Ehren des 5. Bogd Ochirvaan im Zavchan-Aimak teilgenommen. Auf dem Gipfel des Otgontenger, dem höchsten Berg im Changai-Gebirge, brachte er im Namen des Staates ein Opfer in Form einer Silberschale dar. Während seines Arbeitsurlaubes im Zavchan-Aimak besuchte der Präsident darüber hinaus einen Lebensmittelbetrieb, eine Schule und ein Krankenhaus. Am 23.08. kehrte er nach Ulaanbaatar zurück.
Die Krise bezüglich der Versorgung mit Kraftstoff dauert aufgrund der russischen Lieferbeschränkungen an. Bis zum 01.09., dem Stichtag für den Abschluß der Erntearbeiten, wurde den Landwirtschaftsbetrieben eine reibungslose Energieversorgung zugesagt.
Des 60. Jahrestages der Schlacht am Khalkhyn Gol (bei Nomonkhan) wurde in der Mongolei mit verschiedenen Veranstaltungen gedacht, unter anderem fand eine wissenschaftliche Konferenz mit Teilnehmern aus Russland, Japan und der Mongolei statt.
120 Ails (Familienverbände), die sich illegal in und um Ulaanbaatar ansiedeln wollten, wurden von den Behörden zur Umkehr aufgefordert. Mehr als 80 Ails, die sich der Aussiedlung widersetzen, wurden dem Gericht übergeben.
Am 25.08. begann der stellvertretende Ministerpräsident Indiens, Krischan Kant, seinen offiziellen Staatsbesuch in der Mongolei. Gespräche mit dem Präsidenten, dem Ministerpräsidenten und Regierungsvertretern der Mongolei sollen die wirtschaftlichen, politischen und kulturellen Beziehungen der beiden Länder weiter vertiefen helfen. Kant und seine Begleitung besuchten unter anderem die Ruinen der alten mongolischen Hauptstadt Karakorum und nahmen an der feierlichen Eröffnung des neuen buddhistisch-lamaistischen Klosters in Ulaanbaatar am 26.08. teil.
Der für den 10.08. angesetzte Prozeß wegen Bestechung gegen drei Mitglieder des Großen Staatschurals sowie den stellvertretenden Direktor des Mon-Makao-Unternehmens, wurde zum wiederholten Male verschoben. Die Beschuldigten saßen von April bis Juli 1999 in Untersuchungshaft und wurden zwei Tage nach der Absetzung des ehemaligen Ministerpräsidenten, Narantsatsralt (22.07.), aus der Haft entlassen.
Am 26.08. fand in Ulaanbaatar die feierliche Eröffnung des "Betub Danjai Choinkhorlin-Klosters" unter großer Anteilnahme der mongolischen Bevölkerung statt. Der Bau des Klosters erfolgte auf Initiative des Außerordentlichen und Bevollmächtigten Botschafters der Republik Indien in der Mongolei, Bakula Renbuuchi, eines buddhistischen Geistlichen. Anwesend waren neben hohen Vertretern der lamaistisch-buddhistischen Kirche, mongolische Politiker und sonstige Prominente sowie Mitglieder des Diplomatischen Corps.
Der am 13.07. in die Mongolei eingereiste IX. Bogd Lama Jambaljamjilchoijiljaltsan (69), kehrte am 26.08. nach Indien zurück. Dem Wunsch, sein Touristenvisum zu verlängern, kamen die mongolischen Behörden nicht nach.
Am 05.08. wurde er in Erdene Zuu zum Oberhaupt der buddhistisch-lamaistischen Gemeinde in der Mongolei ernannt. Wiederholt versicherte er, keine politischen Ziele zu verfolgen und nur der Religion und ihrer Verbreitung dienen zu wollen. Ob seine Absicht, die mongolische Staatsbürgerschaft zu beantragen und seinen Wohnsitz in die Mongolei zu verlegen, von Erfolg gekrönt sein wird, kann nur die Zukunft zeigen.
Der Ministerpräsident der Mongolei, R. Amarjargal, hat, laut der Zeitungen "Zuuny Medee" und "Önöödör" vom 30.08., dem Präsidenten, N. Bagabandi, die Liste mit den Vorschlägen für die Regierung übergeben. Bis auf den Justizminister, L. Tsog, bleiben demnach alle amtierenden Minister im Amt, so auch die Außenministerin, N. Tujaa, die vom 05.-09.09. Deutschland einen offiziellen Besuch abstatten wird.

   

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