Die Deutsche Mongolei Agentur aus Ulaanbaatar präsentiert:

Neues aus der Mongolei
vom 14. - 20. August 2000

von Renate Bormann, Berlin/Ulaanbaatar


Brandenburger bei ihrer Ankunft in Ulaanbaatar

2400 Verstöße gegen das Naturschutzgesetz
13,1 Prozent des Territoriums der Mongolei sind Landschaftsschutzzonen. Die 500 Naturschützer (Wächter) erhalten ein Monatsgehalt von 35 000 Tugrik (ca. 70 DM).
Sie sind meistens Rentner und keine Fachleute. 164 von ihnen sind zuständig für die Naturparks und Sonderschutzgebiete. Ausgerüstet sind sie mit Reizgas, Fotoapparaten, Ferngläsern und Reitpferden. Die Behörden registrierten im ersten Halbjahr 2000 insgesamt 2 400 Verstöße in den Sonderschutzgebieten, 1 000 davon entfielen allein auf das 42 000 ha große Bogd-Uul-Schutzgebiet in der Nähe Ulaanbaatars.
D. Myagmarsuren, Chef des Amtes für die Schutzgebiete, äußerte vor der Presse seine Unzufriedenheit bezüglich der Personalsituation und plädierte für den Einsatz von mehr ausgebildeten Naturwissenschaftlern beim Natur-und Umweltschutz vor Ort.

Außerplanmäßige Sitzung des Parlaments
Der Vorsitzende des Großen Staatskhurals, Enebish, hat für den 28.08. eine außerordentliche Sitzung der Abgeordneten einberufen.

Tagesordnungspunkte werden u.a. sein:

  1. Diskussion des Regierungsprogramms
  2. Änderungen zum Staatshaushalt 2000
  3. Strukturänderungen der Regierungsagenturen
  4. Änderungen und Ergänzungen zum Gesetz über die Kommunalwahlen

"Erkh Chuloo Tuv" für Freilassung Bat-Uuls
Die Familie des ehemaligen Parlamentsmitgliedes E. Bat-Uul, der seit fast zwei Wochen in Untersuchungshaft sitzt und die Mitglieder des mongolischen Freiheitszentrums haben sich an internationale Menschenrechtsorganisationen und die mongolische Öffentlichkeit mit der Bitte gewandt, für die Freilassung des "unrechtmäßig eingesperrten Kämpfers für Freiheit und Demokratie" einzutreten.

Diebstahl von Staatseigentum
Gold gehört zu den wertvollsten Bodenschätzen der Mongolei. Es ist Staatseigentum und muss entsprechend geschützt werden. Doch von Tag zu Tag steigen die Fälle von Golddiebstahl.
Gegenwärtig arbeiten im Land 40 Goldgruben. Rund um die Goldminen haben sich ca. 2 000 Diebe "angesiedelt", die die goldhaltige Erde aufsammeln und waschen.
Allein im Gebiet der "Erel"-Goldminen "arbeiten" 80 illegale Goldgräber. Deren Schüsseln und Schaufeln zu beschlagnahmen, erwies sich nicht als wirksame Maßnahme, den Dieben das Handwerk zu legen.
Auch Todesfälle waren schon zu beklagen: Mehrere Goldwäscher wurden unter der losen Erde begraben und erstickten.
Zweimal in der Woche kommen aus Ulaanbaatar Goldhändler und bezahlen für ein "tsen" Gold (3,73 Gramm) 27 000 Tugrik.

Chef des Pazifikkommandos zu Gast in der Mongolei
Admiral Dennis C. Blair, Commander in Chief des US-Pazifik-Kommandos, weilte vom 14. bis 16. August zu einem offiziellen Besuch in der Mongolei, um Fragen der Sicherheit in der Pazifik-Region sowie die amerikanisch-mongolischen Militärbeziehungen zu besprechen.
Der Admiral traf während seines Mongoleibesuchs mit Präsident Bagabandi, PM Enkhbayar, dem Verteidigungsminister Gurragchaa, dem Außenminister Erdenechuluun sowie dem Generalstabschef Dashzeveg zusammen.

Explosionsgefahr
In Ulaanbaatar gibt es 72 Tankstellen. Eine Sicherheitsüberprüfung der privaten Tankstellen ergab, dass mehrere Benzinbehälter porös sind.
Vor einer Woche wurden weitere fünf Lizenzen für das Betreiben von Tankstellen an zentral gelegenen Plätzen erteilt.

Brandenburger Kommunalpolitiker in Ulaanbaatar
Vom 20. bis 26. August hält sich eine Delegation Brandenburger Kommunalpolitiker unter der Leitung vom Landrat des Landkreises Dahme-Spreewald, Martin Wille, in Ulaanbaatar auf. Der Delegation gehören ferner der Amtsdirektor von Schönefeld, Dr. Udo Haase, die Bürgermeisterin von Waßmannsdorf, Lydia Fischer sowie der Vorsitzende des Amtsauschusses, Olaf Damm, an.
Die Brandenburger sind Gast im Bayangol-Distrikt, mit dem Schönefeld seit zwei Jahren durch einen Kooperationsvertrag verbunden ist.
Die deutschen Gäste wollen Möglichkeiten der wirtschaftlichen und kulturellen Zusammenarbeit prüfen und eine Spende Schönefelder Bürger an eine in Not geratene Viehzüchterfamilie übergeben.


   

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