Kinkel trifft mongolischen Amtskollegen
Bundesaußenminister Dr. Klaus Kinkel traf am 16. September 1997 in
Bonn zu einem Gespräch mit dem mongolischen Außenminister Shukherijn Altangerel
zusammen. Bundesminister Kinkel hatte im Oktober 1996 als erster deutscher Außenminister
die Mongolei besucht und seinen mongolischen Amtskollegen zu einem Gegenbesuch nach
Deutschland eingeladen.
Bundesaußenminister Dr. Klaus Kinkel wertete die Beziehungen zwischen der Mongolei und
Deutschland als freundschaftlich und problemfrei. Die Mongolei habe sich in den sieben
Jahren seit ihrer Unabhängigkeit im Jahre 1990 in eindrucksvoller Weise zu einer
parlamentarischen Demokratie entwickelt. Deutschland wolle den Reformkurs der Mongolei
sowohl politisch als auch wirtschaftlich weiter engagiert unterstützen.
Die Mongolei hat seit 1990 über 220 Millionen DM Hilfe aus Deutschland erhalten. Trotz
knapper Haushaltskassen in Deutschland, so Bundesaußenminister Dr. Klaus Kinkel, sei die
bilaterale Entwicklungshilfe 1997 nochmals um 15 Millionen DM aufgestockt worden. Damit
wolle Deutschland ein Zeichen der Anerkennung der bisherigen Reformpolitik in der Mongolei
setzen.
Bundesminister Kinkel begrüßte auch den allmählichen Aufwärtstrend in den
deutsch-mongolischen Handelsbeziehungen. Das Mitte letzten Jahres in Kraft getretene
Investitionsschutz- und Doppelbesteuerungsabkommen habe hierzu erheblich beigetragen. Die
anstehende Unterzeichnung eines Luftverkehrsabkommens zwischen Deutschland und der
Mongolei werde helfen, die Kontakte zwischen beiden Ländern weiter zu intensivieren.
Der mongolische Außenminister unterstrich seinerseits das große Interesse seiner
Regierung an einem weiteren Ausbau der deutsch-mongolischen Beziehungen. Dem diene auch
die erst kürzlich erfolgte Einrichtung zweier Honorarkonsulate der Mongolei in München
und Frankfurt, die die Arbeit der mongolischen Botschaft in Bonn unterstützen sollen.
Breiten Raum in den Gesprächen beider Außenminister nahmen Fragen des bilateralen
deutsch-mongolischen Kulturaustauschs ein. Am Rande ihres heutigen Gesprächs
unterzeichneten Bundesminister Kinkel und Außenminister Altangerel das
deutsch-mongolische Kulturabkommen.
Der mongolische Außenminister Shukherijn Altangerel betonte, sein Land wolle den
Kulturaustausch mit Deutschland weiter verstärken. Mit dem heute unterzeichneten
Kulturabkommen werde hierfür der Rahmen geschaffen. Außenminister Altangerel hob
insbesondere die Bedeutung der Hochschulpartnerschaften zwischen der Mongolei und
Deutschland hervor. 22.000 Mongolen haben bislang in Deutschland eine Aus- oder
Weiterbildung erhalten. Sie seien ein wertvolles Potential, auf dem man in Zukunft
aufbauen könne und wolle.
Auch internationale Fragen waren Gegenstand des Meinungsaustauschs beider Außenminister.
Der mongolische Außenminister bezeichnete die Nichtverbreitung von
Massenvernichtungswaffen als eine prioritäre Aufgabe der Staatengemeinschaft im Interesse
von Stabilität und Frieden. Sein Land habe sich schon frühzeitig für die unbefristete
Geltungsdauer des Nuklearen Nichtverbreitungsvertrags ausgesprochen. 1992 habe die
Mongolei ihr Territorium zur kernwaffenfreien Zone erklärt. Bundesminister Kinkel
würdigte die konsequente Haltung der Mongolei im Bereich der nuklearen Nichtverbreitung.
Dringlichstes Ziel sei nun die universelle Geltung des Nuklearen
Nichtverbreitungsvertrags. Bei der Erreichung dieses Ziels, so Bundesminister Kinkel,
betrachte Deutschland die Mongolei als einen verläßlichen Partner.
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Last Update: 02. Januar 2023