WORLDVISION-Kinderpatenschaften

Bericht über den Austausch von Jugendruppenleitern zwischen dem Kinder- und Jugendring Bonn und dem Rat für freiwillige Jugendorganisationen aus Ulaanbaatar im Oktober 1996 in der Mongolei


Dienstag, den 1. Oktober

10.00 Uhr Ankunft in Ulaanbaatar

Begrüßung durch den Rat für freiwillige Jugendorganisationen
Wir werden mit einem Auto der Scouts und von UNICEF abgeholt und in ein Hotel in der Nähe der Vietnamesischen Botschaft gebracht.

13.00 Uhr Mittagessen im Hotel

13.30 Uhr Vorstellen der Teilnehmer
Die mongolischen Personen, die uns in der nächsten Zeit betreuen werden, stellen sich vor.
T. Enkhbold von der Scout Association of Mongolia ist für unser Programm verantwortlich.

Einführung in das Programm
Das bevorstehende Programm wird uns ausführlich erläutert. Wir sind mit dem Programmentwurf sehr zufrieden, geben aber zu bedenken, daß das Programm sehr dicht gedrängt ist.

16.00 Uhr Stadtbesichtigung
Zu Fuß schauen wir uns die Innenstadt von Ulaanbaatar an.

19.00 Uhr Abendessen im Hotel

20.00 Uhr Begegnung mit den Menschen, die im Mai beim Kinder- und Jugendring in Bonn waren
Zahlreich sind die TeilnehmerInnen zum Abend erschienen. Mit großem Interesse hören wir von den gemachten Erfahrungen des Treffens im Mai 1996 in Bonn.
Aufgrund der langen Anreise und der Zeitverschiebung dauert das Abendprogramm nicht ganz so lange.

Mittwoch, den 2. Oktober

10:00 Besuch des National History Museums in Ulaan Bataar

Das Museum beherbergt eine Sammlung von Gesteinen, Bildern, ausgestopften Tieren und Insekten nationaler wie internationaler Herkunft. In der ersten Etage befindet sich das Herzstück des Museums: Dinosaurierskelette. Durch die Folgen eines Vulkanausbruchs sind die mongolischen Funde besonders gut erhalten. Eine weitere "Attraktion" stellt der ausgestopfte Hirschschädel mit Elchgeweih neben dem Elchschädel mit Hirschgeweih dar.

12:30 Mittagessen mit dem Vorsitzenden des Jugendamtes Tsch. Enhbat und einer Mitarbeiterin

Neben einer gegenseitigen Vorstellung beinhaltete das Gespräch folgende Themen:

Leider blieb das Gespräch oberflächlich, da unser Gesprächspartner auf Vertiefungsversuche regelmäßig mit Themenwechsel reagierte.

14:00 Besichtigung des Kinderpalastes

Hinter dem klangvollen Namen verbirgt sich eine außerschulische Bildungseinrichtung für Kinder, die jährlich von ca. 2000 Kindern und Jugendlichen im Alter von 5-18 Jahren besucht wird.

Der Kinderpalast hat drei Arbeitszweige:

1. Künstlerische Kursangebote (Ballett, nationale Instrumente, Klavier, Geige, Flöte, Einzel- und Chorgesang, Theater, Zeichnen und Malen)

2. Werkkurse (Schach, Computer, Modedesign, Handarbeit, Basteln, Sticken)

3. Sprachkurse (Englisch, Deutsch, Japanisch, Französisch, Chinesisch)

Die monatlichen Kosten für die TeilnehmerInnen betragen je nach Kurs zwischen 1-3 U$.

Der Kinderpalast hat 70 festangestellte MitarbeiterInnen, die regelmäßig an Fort- und Weiterbildungen teilnehmen. Desweiteren veranstaltet der Kinderpalast regelmäßig Ausstellungen und Wettbewerbe.

Die Finanzierung der Arbeit erfolgt überwiegend durch staatliche Fördermittel ( jährlich ca. 66.650 U$). Die Einnahmen aus internationalen Spenden betragen jährlich ca. 13.300 U$.

Da das im Anschluß geplante Gespräch mit dem Parlamentsmitglied S. Bajarzogt kurzfristig abgesagt wurde, hatten wir die Möglichkeit an einem Treffen des neugegründeten Deutschlehrerverbandes teilzunehmen. Das Gespräch gab einen Einblick in die Probleme mongolischer Kinder und Jugendlicher. Die DeutschlehrerInnen thematisierten die Schwierigkeiten, die daraus resultieren, daß es kaum Kinder- und Jugendarbeit gibt. Die in letzter Zeit häufiger auftauchenden Angebote kommen von christlichen Gruppen, die stark missionarisch tätig sind. Diese Tatsache wird unterschiedlich bewertet zum Teil aber durchaus problematisch gesehen.

Abschließend wurde von den DeutschlehrerInnen der Wunsch geäußert, Brieffreundschaften zwischen mongolischen und deutschen Kindern aufzubauen.

Donnerstag, den 3. Oktober

Das Wetter war kalt und grau.

Besuch bei der "Roten Rose"

Um 10 Uhr wurden wir im Haus der USDP von Mitgliedern der Roten Rose empfangen. Die Rote Rose ist eine Jugend- und Studentenorganisation, die vergleichbar mit den Jusos Mitglied der IUSY (International Union of the Socialistic Youth) ist. Eine Delegation war auch auf dem IUSY-Festival in den Bonner Rheinauen.

Die Rote Rose arbeitet in sechs Bereichen (Zirkeln).

Dem Gespräch folgte ein ausgiebiges Besichtigungsprogramm:

Beim Mittagessen im Club "Nadaam" sprachen wir in kleinen Grüppchen mit unsern Gastgebern der Roten Rose.

Am Nachmittag haben wir ein sozialistisches Denkmal an einem Berg über Ulaan Baatar besucht.

Zwischen 16 und 18 Uhr waren wir Gäste einer Podiumsdiskussion im Kinderpalast.

Es waren ca. 50 Jugendliche zwischen 16 und 20 anwesend, dazu noch ca. 15 Ältere.

Nachdem wir uns, unsere Jugendorganisationen und den Kinder- und Jugendring ausgiebig vorgestellt haben, stellten die Jugendlichen uns folgende Fragen:

Das Abendessen nahmen wir wieder in dem Club ein. Das für uns vorgesehene sportliche Abendprogrammen ließen wir aufgrund der allgemeinen Erschöpfung ausfallen. Statt dessen haben wir nach dem Abendessen noch ein wenig länger mit den Gastgebern geplaudert und etwas früher an unsere Gastfamilien verteilt.

Ulaanbaatar, am Freitag, den 4. Oktober

10.00 Besuch des buddhistischen Museums im ehemaligen Regierungssitz des letzten mongolischen Khans und Lamas.

12.00 Besuch der 36. Schule, deren stellvertretender Direktor auch Mitglied bei den Pfadfindern ist. Die Schule hat 1300 Schüler in 40 Klassen und 60 LehrerInnen. In der Mongolei ist es üblich, daß einige Klassen am Vormittag und andere am Nachmittag Unterricht haben. Es besteht eine Schulpflicht bis zum 8. Schuljahr, danach kann die Schule freiwillig weiterbesucht werden. In der 1. bis 4. Klasse werden 24 Stunden in der Woche unterrichtet, in der 4. bis 7. Klasse 32 Stunden und in der 8. bis 10. sind es 36 Stunden pro Woche. Die Fächer, die unterrichtet werden sind unseren ähnlich. Neben Mongolisch wird vor allem Russisch und Englisch gelehrt. Im nächsten Jahr soll auch Deutsch gegeben werden, an einem Schüleraustausch und Kontakten zu Pfadfindern ist die Schule interessiert. In den Schulen wird seit einigen Jahren auch wieder die mongolische Schrift gelehrt, eine Textprobe befindet sich im Anhang. Weltanschauliche Fächer, wie Religion gibt es nicht. Statt dessen existieren die Fächer "Miteinander Reden" (1. - 4. Klasse) und Recht (5. - 8. Klasse). Im Gespräch haben wir unser Bildungssystem in NRW erläutert.

Wir haben auch eine Lehrerin aus England getroffen, die an dieser Schule Unterricht gibt. Sie sagte, daß Annettes Englisch sehr gut ist !!!

15.30 Besuch im Parlament der Mongolei und Besichtigung des Plenarsaals. Es gibt 76 Abgeordnete, aus drei Parteien, der kommunistischen, sozialdemokratischen und nationaldemokratischen Partei. Die Regierung wird zur Zeit von den Sozial- und Nationaldemokraten gebildet.

16.30 Freizeit: Arthur und Georg entdeckten dabei eine Villa, die sie besichtigten. Dabei handelte es sich um das Art Centre for Childs, eine privaten Schule zur Kunsterziehung. Wie sich später herausstellte, war diese Einrichtung ein Programmpunkt an einem der nächsten Tage.

18.00 Besuch bei der Staatlichen Kinderorganisation. Aufgabe dieser 1990 gegründeten Einrichtung, ist die Umsetzung der weltweiten Rechte von Kindern. Zu diesem Zweck gibt es einen Nationalrat, der die Kinderinteressen koordiniert und eigene Kinderzentren, mit hauptamtlichen Mitarbeitern unterhält. Gesetzentwürfe und Jugendberichte werden von der Kinderorganisation vorbereitet. Es besteht eine Zusammenarbeit mit den freiwilligen Jugendorganisationen. Im Gespräch beim Abendessen berichteten wir von der Jugendarbeit in Deutschland. Wir erklärten die Begriffe Jugendarbeit und Jugendsozialarbeit und erläuterten die besondere Bedeutung des Subsdidaritätsprinzipes zur staatlichen Entlastung.

Samstag, den 5. Oktober

Sonntag, den 6. Oktober in Char Chorin, Mongolei

Nach der ersten Nacht in einer Jurte bin ich sehr entspannt aufgewacht, mir war im Gegensatz zu anderen nicht kalt. Wir haben gefrühstückt und sind dann in eine Grundschule gefahren worden, in der an dem Tag Wahlen stattfanden. Gewählt wurden die Vorsitzenden von den jeweiligen Somons (evtl. vergleichbar mit Kreis) und Aimags (so etwas wie ein Land). Näheren Erläuterungen zu Wahlsystem, Kandidatenzahl, Funktion der Somons und Aimags konnte ich nicht folgen, dennoch fand ich den Besuch im Wahllokal spannend, da man dort so ein bißchen die Leute aus Karakorum zu Gesicht bekam.

Anschließend sind wir zum Kloster Erdene Zuu gefahren. Karakorum war zu Dschingis Khans Zeiten die Hauptstadt der Mongolei, die sehr prachtvoll gewesen sein soll, aber Ende des 14. Jahrhunderts vollkommen zerstört wurde. Eine zweite Blüte erlebte die Stadt ungefähr zweihundert Jahre später, als das erste lamaistische Kloster dieser Gegend, Erdene Zuu, dort gebaut wurde. Es wurde erst 1937 von den Kommunisten niedergewalzt, bzw. gesprengt, jetzt sind von den einst 60 Tempeln nur knapp 10 noch erhalten. Viele sind Ausstellungsräume für beeindruckende Wandgemälde oder Statuen, und einer wird seit Anfang der 90er Jahre wieder für einen regulären Klosterbetrieb genutzt. Der Besuch in diesem Gebäude hat mich besonders beeindruckt, in einem großen, mit bunten Tüchern und Baldachinen geschmücktem Raum saßen ungefähr 30 Mönche jeder Altersgruppe und waren mit beten, summen, Myrrhe abfüllen oder sonst irgendwie beschäftigt. Der Raum vibrierte irgendwie vor Aktivität, obwohl sich keiner recht bewegte. Wir haben dort etwas gesessen, ausgeruht und zugeguckt, haben Myrrhe geschenkt bekommen und sind allgemein freundlich empfangen worden.

Zurück zum Auto, dann querfeldein von der Straße ab, über Hügel, durch Bäche und sonstige Hindernisse zu der Jurte eines Viehzüchters, der uns zum Mittagessen eingeladen hatte, vermutlich mit Absprache unserer mongolischen Organisatoren. Dort wurde erstmal Airak (vergorene Stutenmilch) gereicht, den wir mit mehr oder weniger großem Enthusiasmus zu uns nahmen. Anschließend gab's mehlspitzenartige Pampe auf Brot, sehr fett aber auch ganz lecker. Dann sind wir raufgegangen um uns die Pferde anzuschauen und auch zu reiten, wenn man mochte. Es wurde Holz gehackt für das bevorstehende Festessen und dann auch das Schaf, um das es ging, geholt und geschlachtet, indem ein ca. 10 cm langer Schnitt in der Herzgegend gemacht wurde. Dann wurde in das Schaf hineingegriffen und die Hauptschlagader zerrissen. Eine sehr schnelle und unblutige Methode. Das Tier wurde zerlegt, die Därme gewaschen und beiseite gelegt, die eßbaren Teile in eine große Milchkanne gegeben, in der sich bereits in Dungfeuer heißgemachte Steine, Wasser, Salz, Kräuter und Kartoffeln und Rüben befanden. Das ganze wurde weiter im Dungfeuer und auf dem Ofen gekocht, insgesamt ungefähr eine Stunde lang. Dann wurde alles eßbare rausgefischt und auf einem Blech serviert; gegessen wurde mit den Fingern. Das kulinarische Erlebnis war sicherlich sehr abenteuerlich aber leider nur mäßig schmackhaft. Außer Mareike war keiner so recht zu begeistern, zumal noch Steinsplitter und Dungreste am Fleisch zu entdecken waren. Wir wurden immer weiter genötigt, doch noch einen Happen zu essen, aber das ging dann auch vorbei und war furchtbar nett gemeint. Nach dem Essen kam der Schnaps. Plötzlich standen 3 Liter Wodka auf dem Tisch, die von den inzwischen 30 Anwesenden (Gastgeber Familie, Nachbarn, Organisator von Karakorum-Aufenthalt und dessen Freunde und deren Frauen ...) geleert werden mußten. Zum Glück- hier lohnt der Fettdruck - hat Frank die Verteilung des Wodkas übernommen, so daß wir noch glimpflich davonkamen. Nach dem Schnaps kam der Gesang, der Gastgeber sagte, daß er als Dank für die Ehre, uns als Gäste zu haben, uns ein Lied vortragen wollte, das sehr schön war: tolle Stimme, angenehme Melodie, nicht so quäkig wie ich mir sonst asiatische Musik vorstelle. Wir haben auch tapfer mit einem Lied geantwortet, wurden wieder neu besungen, und so ging das dann hin und her: der prächtige Mongolenchor mit geübten Stimmen und allseits bekannten Liedern und wir mageren Sänger mit Piepsern und Brummern. Naja, wir sind halt auf anderen Gebieten begabt. Ich bin dann kurz zum Auto gegangen und sah die Steppe im Abendlicht: rosa Zauberberge, blauschwarzer Himmel, Pferdeidylle. Atemberaubend schön, aber mindestens ebenso kalt;, schnell wieder in die gemütliche Jurte. Dort wurde weiter gesungen, gespielt (eine sehr komplizierte Version von "Schere, Stein und Papier"), gelacht und getrunken. Als es dann schließlich und endlich heim ging waren wir erschöpft und kulturgeschockt bis zum Umfallen. Ich habe dankend auf das Abendessen verzichtet und bin ins Bett gefallen, in dem ich diesmal leider keine so ruhige Nacht hatte, wie die davor, da mein Magen-Darm-Trakt das exotische Essen nicht vertragen hatte. Unglücklicherweise gab's in den Jurten keine sanitären Anlagen, so daß ich mich dann beidseitig in die weite Steppe entleeren mußte. Vielen anderen der Gruppe erging es ähnlich, ein schwacher Trost.

Montag, den 7. Oktober

Heute ging es einigen nicht so gut wie sonst: der Magen ist das mongolische Essen nicht gewöhnt. Nach den fast üblichen Nörgeleien von Ulrich sind wir Richtung Stadtgrenze aufgebrochen. Dort haben wir uns nach zwei Runden Wodka verabschiedet und fuhren nach Nairemdal. Während der Fahrt schliefen alle ganz fest und es war eine sehr gemütliche Atmosphäre in dem kleinen Bus. Nach dieser langen und anstrengenden Fahrt gingen alle gleich nach dem Abendessen und einer kleinen Vorstellungsrunde ins Bett.

Dienstag, den 8. Oktober

09.00 Uhr Frühstück in Nairemdal

09.30 Uhr Gespräch mit T. Tuvschin, Direktorin des internationalen Jugendzentrums "Nairemdal"
Das Zentrum wurde 1978 für Kinder und Jugendliche gegründet. Ca. 6000 Kinder und Jugendliche kommen im Jahr.
1996 gab es ein Kunstfestival und das Jamboree (großes Zeltlager) der Pfadfinder. 200 Kinder aus Korea sowie weitere Kinder aus Japan besuchten 1996 Nairemdal. Seit diesem Jahr ist die Erholung für Familien möglich.
Vor ein paar Tagen hat das Studienjahr begonnen. Es gibt einen Sängerwettkampf sowie die Zusammenarbeit mit dem Kinderpalast von Ulaanbaatar. Zum Neujahrsfest soll es ein großes Programm geben.
Für Straßenkinder gibt es kostenlose Programme in Nairemdal.
Das Zentrum hat ca. 80 Angestellte sowie viele Arbeiter in der Küche.
Die Finanzierung erfolgt durch den Hotelbetrieb, den Verkauf von Produkten (Große Küche) und die Unterbringung von ausländischen Kindern.
7 bis 21 Tage dauert der Aufenthalt in Nairemdal.
Die Leiterin Frau T. Tuvschin hat 1979 als Lehrerin angefangen, vor 10 Jahren ist sie in das Direktorium aufgestiegen und vor 4 Jahren zur Direktorin berufen worden.
Georg stellt uns vor.
1997 ist ein 14tägiges Kunstfestival zum Thema Frieden um den Nationalfeiertag am 12. Juli geplant. Wir erhalten hierzu eine Einladung, die wir in Bonn verteilen werden.
Weiterhin sagen wir zu, die Adresse des Jugendherbergswerkes in die Mongolei zu schicken.

10.30 Uhr Besichtigung des internationalen Jugendzentrums "Nairemdal"
Wir schauen uns die einzelnen Einrichtungen von Nairemdal an.

11.30 Uhr Rückfahrt nach Ulaanbaatar

12.30 Uhr Gespräch mit dem Internationalen Sekretär der "Mongolischen Jugend" (Staatsjugend)
1991 ist die mongolische Jugend aus der kommunistischen Jugend entstanden und hat sich eine neue Satzung gegeben.
Der Vertreter sagt, daß die mongolische Jugend ca. 80.000 Mitglieder hat und in jedem Aimak und in jedem Sumon vertreten ist. Leider treffen wir keine Kinder bzw. Jugendliche der Mongolischen Jugend und nehmen auch an keinen Aktivitäten teil.
Seit 1993 gibt es neue Ziele. So will die mongolische Jugend die Jugendlichen auf das 20. Jahrhundert vorbereiten. Sie hat keine parteipolitische Ausrichtung, will aber die Regierung unterstützen, wenn diese ihr Geld usw. gibt. Weiterhin hat sich die mongolische Jugend das Ziel gesetzt, die Situation der Jugend auf dem Land zu verbessern.
Die mongolische Jugend arbeitet mit den Pfadfindern und den Studentenunion der Mongolei zusammen.
Per Gesetz ist die mongolische Jugend die Staatsjugend der Mongolei und hat den Alleinvertretungsanspruch.
Die mongolische Jugend hat nach Aussage unserer Gesprächspartner eine sehr gute finanzielle Ausstattung und bekommt viel Geld von der Regierung.
Wir stellen uns vor. Georg berichtet über die Arbeit des Kinder- und Jugendringes Bonn e.V. und den Austausch mit der Mongolei.
Zwei Verantwortliche der mongolischen Jugend sind Mitglied des Parlaments. Darüber hinaus hat sich die mongolische Jugend 11 Parlamentarier vertraglich abgesichert (Das Parlament hat insgesamt 76 Mitglieder).
10 Organisationen sind Mitglied der mongolischen Jugend

14.00 Uhr Mittagessen mit Vertretern der "Mongolischen Jugend"
Bei dem Mittagessen wurde unserer Gespräch weiter fortgesetzt.

15.00 Uhr Fahrt zum astronomischen Forschungszentrums, in Hurel Togoot

16.00 Uhr Begegnung mit dem Scoutverband der Mongolei
Mit den Scouts machen wir eine Wanderung in die Natur und können uns bei der Begegnung über die Arbeit der Scouts informieren.

19.00 Uhr Abendessen bei dem Scoutverband der Mongolei
Am Lagerfeuer gibt es richtiges Pfadfinderessen

21.00 Uhr Rückfahrt nach Ulaanbaatar
Wir werden wieder in unserem Hotel untergebracht.

Mittwoch, den 9. Oktober

10:20 Treffen mit dem Bezirksratsvorsitzenden des Bayangol Bezirks

Nach einer Begrüßung durch den Bezirksratsvorsitzenden Herrn Hulgana wurde uns der Bezirk Bayangol (= großer Fluß) vorgestellt:

Der Bezirk arbeitet seit dem 1.10.92. Er ist in 19 Unterbezirke gegliedert und hat ca. 120.000 Einwohner, wobei 23.000 Familien in Jurten leben. In den letzten vier Jahren mußte die Umwandlung der Planwirtschaft in eine Marktwirtschaft realisiert werden. Die größten Probleme stellen zunehmende Kriminalität, absinkendes Lebensniveau, Armut (insbesondere bei älteren Menschen), Waisenkinder und eine allgemeine soziale Absicherung dar.

Die anschließende Gesprächsrunde beinhaltete eine Vorstellung unserer Gruppe und eine Diskussion über die Notwendigkeit von Jugendarbeit insbesondere im Hinblick auf eine Wertevermittlung und die Aufgabe von Kindern und Jugendlichen ihren Platz in der Gesellschaft zu finden.

11:15 Besuch des Gandan Klosters

Das im Bezirk Bayangol gelegene Gandan Kloster ist eines von zehn Klöstern in der Mongolei, die noch erhalten sind. Der Rest der ehemals 700 Klöster wurde zerstört.

12:45 Bezug der Quartiere im Kinderzentrum Regenbogen

14:00 Führung durch das Kinderzentrum Regenbogen

Das Kinderzentrum Regenbogen existiert seit 13 Jahren und hat außerschulische Bildung und Erziehung zum Ziel. Mit mehr als 20 Kursen werden drei Bereiche abgedeckt:

Sprachen (Englisch, Japanisch, Französisch, Deutsch)

Sport (Karate, Ringkampf, Tischtennis)

Kultur (Volkstänze, moderne Tänze, Singen, Makramee, Nähen, Schneidern)

In den Kursen gibt es zum Schuljahresende Zeugnisse bzw. Auszeichnungen.

17:00 Besuch des Kinderheims am Bahnhof

Nach der Begrüßung durch die Direktorin und einer kurzen Vorstellung unserer Gruppe wurden wir über die Arbeit des Kinderheims informiert:

Das staatliche Kinderheim beherbergt ca. 80 Kinder im Alter von 3-16 Jahren, wobei die Zahlen im Winter auf 150 ansteigen.

Die Kinder stammen zum Teil aus sehr armen Familien, sind weggelaufen oder ausgesetzt worden oder sind Waisen. Das Heim selbst hat keine Befugnis Kinder aufzunehmen, sondern bekommt sie vom Polizeiamt zugewiesen.

Neben 20 hauptamtlichen MitarbeiterInnen arbeiten dort noch 5-6 EhrenamtlerInnen (z.B. Schulaufgabenbetreuung).

Es bestehen Kontakte zu Schulen; daneben findet im Heim eine Begabungs- und Berufsförderung statt. Das Heim selbst hat einen Kindergarten, eine Kinderkrippe und eine Krankenstation.

Die Verbindungen zur Herkunftsfamilie werden versucht aufrechtzuerhalten, desweiteren werden Kinder in Pflegefamilien (überwiegend auf dem Land) untergebracht.

Als Probleme wurden unter anderem die Schwierigkeiten genannt besonders für den Winter genügend Betten, Bettwäsche, Kleidung und Schuhe für die Kinder zu organisieren.

19:30 Besuch des "Tümen ech Tschuhlgin" Theaters

Besichtigung einer Ausstellungsjurte mit einem Bericht über das Leben auf dem Land

Verschiedene traditionelle künstlerische Darbietungen (Tanz, Gesang, verschiedene Instrumente, Akrobatik)

gemeinsames Abendessen mit den Künstlern

Tanz

Donnerstag, den 10. Oktober

Ausflug von Ulaan Baatar in den Zentral-Aimak

Am Tag zuvor waren wir bereits vom Bayangol-Bezirk empfangen und eingeladen worden. Da der Abend spät war, begann das Programm mit ca. 2 Stunden Verspätung und verlief auch nicht so, wie es von uns erwünscht war.

Deshalb haben wir in Eigenregie an einem der unzähligen Büdchen ein Frühstück organisiert. Durch unsere Wahl: Brötchen gefüllt mit deutscher Schokolade, eine der europäischsten Mahlzeiten seit langem.

Gegen halb 10 wurden wir aus dem "Schullandheim" Regenbogen abgeholt und fuhren zum offiziellen Frühstück. Frank hat an dem allgemeinen Programm nicht teilgenommen, sondern mit Vertretern der Konrad-Adenauer-Stiftung, von Tasis, Unicef und dem Deutschen Akademischen Austauschdienstes (DAAD) gesprochen.

Nach dem Frühstück fuhren wir mit einem Bus in den Tuu-Aimak (Zentral-Aimak).

Der Zentral-Aimak besteht aus 22 Somon, kleine Verwaltungseinheiten, die jeweils ca. 1000 Familien umfassen. Damit ist er der nach Bevölkerung zweitgrößte Aimak der Mongolei. Hier befinden sich auch die meisten landwirtschaftlichen Betriebe (Ackerbau, dagegen ist Viehzucht in der gesamten Mongolei verbreitet). Im Zentrum des Sereglen Somon (Somon der 100 Bäume) haben wir noch die "örtliche Prominenz eingesammelt".

Die ursprüngliche Besichtigung von Klosterruinen wurde aus Zeitgründen gestrichen.

Unser Ziel war ein Ger (Jurte) am Platz der vielen Füchse. Dort wurden wir von einer Familie empfangen, die von der Viehzucht lebt. Im Gegensatz zu unserem ersten Ausflug war dies eine reiche Familie, die auch schon öfter Touristen bewirtet hat. Die Ehrengäste waren nicht wir, sondern der Vize vom Bayangol Distrikt, der Vorsitzende vom örtlichen Sportverein, und der Chef des örtlichen (staatlichen) Kinos. Die Vorbereitung auf Touristen zeigte sich unter anderem darin, daß die Familie ausreichend Schalen für alle Gäste besaß.

Wir wurden in dem prächtigem Ger (Jurte / Haus der Nomaden) vor eine reichhaltige Tafel gesetzt, auf der die weißen Speisen des Sommers standen. Dies sind Airak (gegorene Stutenmilch), Joghurt aus Kuhmilch, "Käsestein" (eine Art getrocknete Dickmilch) und eine Art eingedickter Rahm. Später wurden uns auch die Speisen des Winters gereicht: Fleisch, Fleisch, Fleisch. Man hatte für uns eine Ziege am heißen Stein zubereitet.

Steine werden in getrocknetem Dung und Benzin durchgeglüht. In einem Dampfkochtopf werden diese mit Ziegenfleisch und Innereien (kurz allem Eßbaren) eingeschichtet, mit Wasser abgelöscht und einer Schicht Rüben und Kartoffeln abgedeckt. Das Ganze schmort ca. eine Stunde auf dem offenen Feuer bzw. Ofen.

Vor dem Essen wird das Fleisch auf ein großes Holztablett geschichtet, die heißen Steine herumgereicht, und das Gemüse auf einen Teller gelegt. Nachdem der Familienvater das erste Stück Fleisch gegessen hat dürfen alle anfangen und in dem Fleischberg mit den Händen nach einer Keule oder einem Rippchen wühlen. Wer von den Gästen zu zögerlich ist, bekommt von einem Mongolen die "besten", sprich fettigsten Stücke in die Hand gedrückt. Probieren ist Pflicht!

Nach dem Mittagessen zeigte man uns die Pferde, wer wollte durfte reiten, man schlachtete ein Schaf (nur zum Zuschauen, wir hatten schon Angst wir müßten es auch noch essen) und veranstaltete ein Rodeo.

Der besondere Clou war der Spezialausflug für Ulrich. Der Mongole sagt wörtlich "ich gehe nach den Pferden sehen", wenn er meint er müsse mal austreten. Und auf dem Land ist das auch so. Man ist in dieser baumlosen Landschaft immer der Meinung, nicht weit genug von den andern weg zu sein. Ulrich war dies sehr unangenehm, auch ein längeres Gespräch mit Annette hat da wenig gefruchtet. Als er wieder unglücklich mit dem Klopapier wedelte, wurde er von Enkhbold und zwei weiteren Mongolen geschnappt, in ein Auto verfrachtet und auf den gegenüberliegenden Hügel gefahren...

Zum Abendessen, besser zweitem Mittagessen hatten wir keinen großen Appetit mehr. Danach wurde aus einer mit Silber beschlagenen Holzschale Wodka gereicht. Auch hier: Probieren ist Pflicht! Für gestandene Männer auch austrinken!

Danach gab es eine allgemeine Singerunde. Eine Schale mit Airak wird herumgereicht, entweder man trinkt sie aus, oder man singt ein Lied, vorzugsweise eines, das viele kennen, alle stimmen dann ein.

Gespräch im Bus mit Shagjjav, dem Vize vom Bayangol-Bezirk, der uns den ganzen Tag begleitet hat:

Ulaanbaatar, am Freitag, den 11. Oktober

09.30 Frühstück und Freizeit in den Gastfamilien.

14.00 Besuch von "Temuulel", einer Einrichtung für Straßenkinder. Dieses Projekt wird von der Europäischen Union (TACIS) unterstützt. Der deutsche Karund e.V. aus Berlin trägt gemeinsam mit der Mongolischen Jugendunion (der ehemaligen Sozialistischen Jugend) die Arbeit. Der deutsche Sozialarbeiter Jan Felgentreu ist der Leiter der Maßnahme, sein Stellvertreter ist der mongole Boltpatar. In der Einrichtung können 26 Straßenkinder in einem festen Haus untergebracht werden, das ursprünglich nur als Tagesstätte geplant war. Diese Kinder gehören zu einem "Feuer", also einer Gang/Bande. Das Haus ist gleichzeitig auch eine Kontakt-, Anlauf- und Beratungsstelle für Kinder und Jugendliche, auch von anderen "Feuern". Seit Februar ´96 haben ca. 80 - 90 Straßenkinder die Hilfe der Einrichtung nutzen können; der Bedarf ist weit größer. Ziele der Arbeit sind die medizinische Versorgung der Kinder, die Ausstattung mit Kleidung, die Vermittlung von einfachem Grundwissen und die Berufsvorbereitung. Daneben werden aber auch alleinstehende Frauen beraten und damit erste Stritte zu einer präventiven Arbeit in die Wege geleitet.

TACIS stellt für diese Arbeit 500.000 DM für eine befristete Projektdauer von zwei Jahren zur Verfügung. Damit sollen mongolische Mitarbeiter befähigt werden diese Art von Sozialarbeit selbständig zu leisten. Etwa 30 % der Gesamtkosten sollen von der Mongolei getragen werden, dazu ist sie aber zum gegenwärtigen Zeitpunkt nicht in der Lage. Zur Zeit wird ein mongolisches Jugendschutzgesetz vorbereitet, in dem auch eine Förderung dieser Arbeit festgelegt werden soll. Wenn die TACIS Förderung ausläuft steht das Projekt vor dem Ende, wenn nicht eine der Hilfsorganisationen die angefangene Arbeit weiter unterstützt. Schon jetzt ist es möglich die Arbeit mit den Straßenkindern, von Deutschland aus, durch eine Patenschaft zu unterstützen. (siehe Anhang)

16.30 Ein Fernseh - Interview von Georg und einem Teil der Gruppe, wird für das Mongolische TV wurde aufgezeichnet und zu einem späteren Zeitpunkt gesendet.

17.00 Treffen mit mongolischen Esperantisten in einem Klassenraum. Kurse in Esperanto finden regelmäßig in Ulaanbaatar und anderen Städten der Mongolei statt. Es lernen aber nur sehr wenige diese Sprache. Kurse in Englisch, Deutsch, etc. werden wesentlich stärker besucht. Das erste Mongolisch-Esperanto Lehrbuch erschien 1973 und das erste Wörterbuch im Jahr 1990. Die Esperantisten in der Mongolei engagieren sich auch kulturell, übersetzten Lieder und organisieren Konzerte im Kinderpalast. Spezielle Veranstaltungen für Kinder und Jugendliche werden auch gemacht, aber eine Esperanto-Jugend wie in Deutschland gibt es nicht.

Während der Vorstellung der mongolischen Gesprächspartner alberten Georg und Frank lautstark, weil einige besser deutsch, als Esperanto sprechen konnten; sie wurden von Mareike gebeten nicht zu stören!

18.00 Treffen mit VertreterIinnen der Kinderorganisation der Stadt Ulaanbaatar. Bei dieser Einrichtung handelt es sich um eine Unterorganisation der Staatlichen Kinderorganisation, die wir am 04.10 besucht haben.

Etwa einviertel aller Mongolen lebt in Ulaanbaatar und somit auch eine Vielzahl von Kindern und Jugendlichen. Diese städtische Kinderorganisation hat daher zehn MitarbeiterInnen mit unterschiedlichen Aufgabenbereichen, unteranderem auch der Kontaktpflege zu freiwilligen Jugendorganisationen, wie den Pfadfindern. Außerdem unterhält sie sechs Kinderzentren in den Stadtbezirken, die mit den Offenen Türen, die es auch in Bonn gibt, am ehesten zu vergleichen sind.

Bei einem gemeinsamen Abendessen berichteten wir von der Jugendarbeit in Deutschland und besonders von der, die in der Stadt Bonn geleistet wird.

Samstag, den 12. Oktober

10.00 Uhr Besichtigung und Kennenlernen des "Art centre for children"

12.00 Uhr Gespräch bei der staatlichen Studentenunion mit dem Präsidenten (ein Arzt), dem Generalsekretär (ein Ökonom) und dem Manager des Austauschdienstes

18.00 Uhr Gespräch bei der Studentenunion der mongolischen privaten Hochschulen und Universitäten mit der Vizepräsidentin und zwei weiteren Vorsitzenden

Sonntag, den 13. Oktober in Ulaanbaatar und Tereldsch, Mongolei

Wir sind von den Familien zum Pfadfinderbüro gebracht worden, um von da aus zu dem Naturpark Tereldsch zu fahren. Das Transportmittel der Wahl war diesmal ein ehemaliger, außerordentlich klappriger Schulbus, in dem wir dann anderthalb Stunden bis zum Ziel geeiert sind. Tereldsch ist ein wunderschöner Park mit spannenden Granitfelsen in bizarren, eckigen Formen, die dem Auge eine angenehme Abwechslung zu den sonst immer gerundeten Hügeln/Bergen am Horizont bieten. Eine Formation ist besonders beliebt: sie sieht von weitem aus wie eine riesige Schildkröte, von nahem aber nicht so. Wir sind dann aber erstmal dort rumspaziert. Anschließend haben wir uns einen hübschen Platz zum Picknicken gesucht, wir, d.h. wir 7, und jede Menge wichtiger Pfadfinder und deren Frauen, alle zusammen etwa 20. Die Essensvorbereitungen wurden getroffen, Feuer gemacht, Gürkchen geschnitten und schließlich mampften wir alle stillvergnügt vor uns hin inmitten sehr beeindruckende Felsenformationen, nur unterbrochen durch die anspornenden Rufe des einen Pfadfinders, wir sollten doch noch und noch mehr essen. Als wir alle rund am Boden lagen, und zu unserem Glück nur noch ein Mittagsschlaf fehlte, begannen die Pfadfinder unruhig zu werden, sich zu langweilen, kurz: wir müßten jetzt was spielen. Sehr lustig waren wir nicht, das änderte sich mit Spielbeginn jedoch schlagartig, denn wir wurden in zwei Mannschaften eingeteilt und diejenigen gewannen, die aus den Kleidungsstücken am Körper am schnellsten die längste Stoffschlange legen konnten. Im Handumdrehen standen wir alle nur noch in Unterwäsche da, und die richtig Ehrgeizigen zerrten an den BHs der Damen. Dann ging es darum, wer sich am schnellsten wieder anziehen könne und schließlich kam noch ein Brutal-Laufspiel. Danach gings auch wieder Richtung Ulaanbaatar, auf dem Rückweg versagte jedoch das Getriebe des Busses und so sind wir zu Fuß weiter, bis glücklicherweise ein Linienbus Richtung Hauptstadt vorbeikam.

Erschöpft und ausgelaugt, wie immer nach 18 Uhr, kamen wir bei dem Scoutbüro an, in freudiger Erwartung einer warmen Dusche und eines Bettes. Dort jedoch stand S. Batsaikhan, der seit zwei Stunden auf uns wartete, um uns zum Abendessen einzuladen und seine Organisation vorzustellen. Das Essen war phantastisch, das Restaurant sehr elegant, es gab sogar Mineralwasser (!) und Essen à la carte. Nach dem Essen wurden dann Fragen zu der Organisation geklärt. Es handelt sich um einen Verband von Geschäftsleuten, die sich für die Jugendlichen der Mongolei einsetzen wollen, da - so erklärten sie uns - die Regierung ja nichts zur Beschäftigung und Weiterbildung der Jugendlichen unternehme, und sie es als Mongolen als ihre Pflicht sähen, der mongolischen Jugend zu helfen. Derzeitige Projekte seien die Finanzierung von Auslandsstudien o.ä. Ich gestehe, daß diese Motive mir nicht einleuchten, vermute jedoch, daß die Geschäftsleute durch diese Nachwuchsförderung auch Vorteile haben, z.B. fähige Mitarbeiter gewinnen etc. Die Gastgeber wirkten auf mich eher ein wenig wie Mafiosi, die im teuren Restaurant im guten Anzug ihre Wohltätigkeit und Uneigennutz beteuern. Ich war jedoch an diesem Abend ganz besonders müde und bin mittlerweile der Meinung, das die revolutionäre Jugend, wenn sie sich denn dann so nennen, eine durchaus seriöse Organisation ist, die auch ein bißchen über eigene Mittel verfügt.

Nach dem Essen und den Gesprächen sind wir dann nach Hause gebracht worden und bald in seligen Schlummer gesunken.

Montag, den 14. Oktober

Nachdem der Programmpunkt: Begegnung mit der Bewegung der Jungen Bauarbeiter gestrichen wurde, wurde er durch ein Treffen mit dem Präsidenten der Organisation CISV-Mongolia (Children International Summer Villages-Mongolia) ersetzt.

Nach den Essen, das der Präsident ausgegeben hatte, hatten wir etwas Freizeit. Um 16.00 Uhr trafen wir uns zu einem Gespräch mit dem Vorsitzenden der Freiwilligen Jugendorganisation der Mongolei. Bis 1990 gab es nur eine staatliche Jugendorganisation in der Mongolei. Nach dem Zusammenbruch entstanden 20-30 Freiwillige Jugendorganisationen, von denen 10 offiziell registriert sind. Die Vereinigung dieser Freiwilligen Jugendorganisationen hat ca. 5-6 Jahre gedauert. Diese Vereine sitzen alle in Ulaanbaatar. Der Rat der Freiwilligen Jugendorganisationen möchte viel vom Kinder- und Jugendring Bonn lernen. Vorstellung des KJRB durch Georg. Rückfahrt zum Hotel und von dort aus zum Restaurant, in das alle Mongolen, die sich in der Zeit unseres Aufenthaltes um uns gekümmert haben, vom KJRB zum Abendessen eingeladen waren. Nach diesem hervorragenden Abendessen und dem vergnüglichen Ausklang in der Disko sanken wir alle erschöpft in die Betten.

Dienstag, den 15. Oktober

07.30 Uhr Frühstück im Hotel

08.00 Uhr Abfahrt ab dem Hotel
Wir werden vom Hotel zum Flughafen gefahren.

09.00 Uhr Verabschiedung
Viele Menschen sind zu unserer Verabschiedung an den Flughafen gekommen. Es war sehr schön von so vielen freundlichen Menschen verabschiedet zu werden.

11.30 Uhr Abflug nach Moskau


Kontaktadresse:

Kinder- und Jugendring Bonn e.V. (KJRB)
Postfach 7480, D-53074 Bonn, Germany
Tel.: +49 / 228 / 220664, Fax: +49 / 228 / 262933
eMail: info@jugendring-bonn.de

MongoleiOnline

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Last Update: 03. Januar 2021