Die Deutsche Mongolei Agentur aus Ulaanbaatar präsentiert:
von Dr. Renate Bormann, Berlin/Ulaanbaatar
Pressekonferenz zur Ursache des Hubschrauberunglücks vom 14.01
Präsidentschaftswahl
am 20. Mai 2001
Die ursprünglich für den 10. Juni dieses Jahres vorgesehenen Präsidentschaftswahlen
werden auf den 20. Mai vorgezogen. Die Dauer des Wahlkampfes wurde auf 60 Tage,
bisher 75 Tage, reduziert. Bis zum 20. März müssen die Präsidentschaftskandidaten
nominiert sein. Vorschlagsberechtigt sind die im Parlament vertretenen Parteien.
Aus den Kandidaten wählen dann die
wahlberechtigten Bürger ihr neues Staatsoberhaupt, dessen Vereidigung spätestens
30 Tage nach der Wahl zu erfolgen hat.
Statistik
2000
Wie das Nationale Amt für Statistik mitteilte, kamen im Jahr 2000 auf 1000
Einwohner 21 Geburten und 5,9 Todesfälle. Das Bevölkerungswachstum betrug 15,2
Prozent.
Von den 51 100 geborenen Kindern starben 1 596 vor dem ersten Lebensjahr, 81 Mütter
sind bei der Geburt gestorben.
Im Jahr 2000 lebten in der Mongolei 47 700 Waisenkinder.
Landesweit lernten und studierten 595 100 Menschen, das entspricht einem
Wachstum von 6,6 Prozent gegenüber dem Vorjahr. 15 000 absolvierten eine Fach-
oder Berufsschule.
Außenhandelsbilanz 2000:
Der Außenhandelsumsatz erreichte 1006,5 Millionen USD und überbot damit
erstmals die Milliardengrenze. Auf den Export entfielen dabei 432,3 und auf den
Import 574,2 Millionen US-Dollar. Damit sank das Außenhandeldefizit um 12,6
Millionen USD im Vergleich zu 1999. Der Handel mit den Nachbarländern wuchs um
15,8 Prozent, während er mit den Ländern der Europäischen Union um 5,7
Prozent zurückging.
Den höchsten Zuwachs beim Export erreichten Strickwaren und Textilien, gefolgt
von Mineralien, Häuten und Leder.
Pilotenfehler
als Hauptursache für das Hubschrauberunglück vom 14. Januar
Auf einer Pressekonferenz zur Untersuchung der Ursachen des tragischen
Flugzeugunglücks im Uvs-Aimak, die von Verteidigungsminister J. Gurragcha
geleitet wurde und an der Byambasuren, Vorsitzender der Technischen Kommission,
und Ch. Amarbold, Chef der Polizeiverwaltung teilnahmen, wurde mitgeteilt, dass
das vorhandene Material noch nicht abschließend ausgewertet ist. Die Black Box
wurde zur Überprüfung nach Russland geschickt. Klärungsbedarf bestünde noch
hinsichtlich unterschiedlicher Zeugenaussagen. Amarbold wies darauf hin, dass
sich der Flugzeugtechniker Otgon im Passagierraum aufhielt, wo ein Entkommen aus
dem Flugzeug nicht mehr möglich war und er demzufolge auch an Rettungsmaßnahmen
nicht beteiligt sein konnte.
Trotz aller bisher ungeklärten Fragen scheint ein Fehler der Piloten bei der
Landung die Hauptursache für die Katastrophe gewesen zu sein. Die Piloten befänden
sich jedoch, entgegen anderslautenden Medienberichten, nicht in Haft. Auf Wunsch
der "MIAT" werden sie zur Zeit im Krankenhaus psychologisch betreut.
B.
Bayarbat ist der Hauptverdächtige im Mordfall Batjargal
Der Sohn, Bruder und Onkel der fünf Mitglieder einer Familie, die am
vergangenen Samstag in ihrer Wohnung in Ulaanbaatar ermordet worden sind, gilt
als Hauptverdächtiger und sitzt in Untersuchungshaft. An der Beisetzung seiner
Verwandten am 30. Januar konnte er unter strengen Sicherheitsvorkehrungen
teilnehmen.
Der Fall erregt besonderes Aufsehen, steht er doch in einer Reihe mit ähnlichen
Taten der jüngsten Vergangenheit. Im Oktober 2000 ermordete im Khentii-Aimak
ein Sohn seine Mutter, deren zwei Enkel und drei Mitglieder einer
Nachbarfamilie. Vor zwei Jahren wurde in Ulaanbaatar ein siebenjähriger Junge
vom Freund seines Vaters erwürgt. Der Täter wurde hingerichtet.
Demokratische
Partei und Grüne wollen kooperieren
Die Vorsitzenden der Demokratischen Partei und der Mongolischen Grünen-Partei,
D. Dorligjav und D. Baasandorj, haben am 29. Januar einen auf 12 Jahre
befristeten Kooperationsvertrag unterzeichnet. Beide Parteien wollen bei der
Wahrung der nationalen Interessen, der Festigung der Demokratie und beim Schutz
eines gesunden ökologischen Gleichgewichts zwischen Gesellschaft und Natur
enger zusammenarbeiten. Im Zusammenhang mit Wahlen auf allen Ebenen soll auf der
Basis abgestimmter Programme ein Wahlbündnis geschlossen werden.
Zud
2000/01
Arkhangai-Aimak: 80 Prozent der Fläche
sind schneebedeckt. 30 000 Stück Vieh gingen in starken Schneestürmen der
vergangenen Woche in den Sums Jargalant und Erdenemandal verloren. Bisher sind
insgesamt 50 000 Tiere verendet. Viehkrankheiten nehmen zu, so dass
Tiermedikamente in großen Mengen benötigt werden.
Bayan-Ulgii-Aimak : In den Zudgebieten
überwintern 2 400 Familien mit 10 943 Menschen und 423 000 Tieren. Die
Schneedecke erreicht 10-80 cm, 125 400 Tiere wurden auf
entfernte Weiden geführt. 200 Tonnen Heu, 80 Tonnen Futter und 40 Tonnen Mehl
aus der Staatsreserve sind bereits verteilt worden. Im Tsengel-Sum hat sich die
Situation durch starke Schnefälle und -stürme weiter verschärft. 12 529 Tiere
sind verendet, 2 400 Stuten und 15 520 Ziegen haben ihre Frucht verloren.
Gobi-Altai-Aimak: Der gesamte Aimak
ist schneebedeckt. In den letzten zwei Wochen nahm die Schneedecke um 5 cm zu.
199 Familien mit 49 800 Tieren können ihre Siedlungen nicht mehr verlassen. Im
Altai-Sum fiel in den letzten Tagen ununterbrochen Schnee, so dass sich die Zahl
der vom Zud betroffenen Sums um einen erhöhte. Hier überwintern 110 Familien
mit 30 000 Tieren.
Mittelgobi-Aimak: Sieben Sums sind vom
Zud betroffen. Mit Unterstützung der japanischen Regierung wurden 60 Tonnen
Mehl und 62 Tonnen Futter geliefert und mit ihrer Verteilung begonnen. Die Hilfe
für die Viehzüchter beginnt sich auszuweiten. In den Tsagaandelger-Sum wurden
Waren, Futter und Heu im Wert von sieben Millionen Tugrik geliefert.
Dornod-Aimak: Durch starke Schneefälle
in den letzten Tagen hat die Schneedecke eine Höhe von 15-30 cm erreicht. In
den Schneestürmen gingen 20 000 Tiere verloren, von denen 14 000 wiedergefunden
werden konnten. 31 Familien mit 40 000 Stück Vieh aus dem Sergelen-Sum sind in
andere Sums umgezogen. 40 Tonnen Mehl, 100 Tonnen Spreu, 20 Tonnen Reis, 10
Tonnen Kerzen und 5 Tonnen Tee sind dem Aimak aus der Staatsreserve zugesprochen
worden. Die Verteilung gestaltet sich schwierig, da viele Wege mit
Kraftfahrzeugen nicht mehr passierbar sind.
In den Städten und den nicht vom Zud betroffenen Gebieten geht das
gesellschaftliche Leben seinen gewohnten Gang. Meldungen in westlichen Medien,
wonach Hunderttausende vom Hungertod bedroht seien, entbehren jeder Grundlage,
zumal die nationale und internationale Hilfsbereitschaft groß ist.
In den mongolischen Medien mehren sich die Stimmen, die auf jahrhundertelange
Erfahrungen der Nomaden mit schwierigen Naturbedingungen hinweisen, in deren
Verlauf sie wirksame Überlebensstrategien entwickelt haben. (Ernährung der
Tiere bei Grasmangel, Schutz vor Kälte...).
Im Kindergarten des Jugendzentrums von Nalaikh
Kinderförderungsprojekt
abgeschlossen
Am 31. Januar fand die Abschlusspräsentation der GTZ-Eigenmaßnahme "Förderung
von Kindern in besonders schwierigen Lebenslagen in Nalaikh" statt.
In drei Jahren haben Projektleiterin Birgit Nelle und ihr Team im Auftrag der
Gesellschaft für Technische Zusammenarbeit (GTZ) mit dem Sozialamt der Stadt
Nalaikh ein Jugendzentrum aufgebaut. Für Kinder, die tagsüber nicht von ihren
Familien betreut werden können, wurden Angebote zur Sozialbetreuung und zur
Schulausbildung erarbeitet und verwirklicht. Seit Oktober vergangenen Jahres gehört
zum Zentrum auch ein Kindergarten für Kinder aus sehr armen Familien.
Insgesamt wurden im Zentrum über 300 Kinder von kommunalen Fachkräften betreut
und gefördert. Von Anfang an trugen sie den Bedürfnissen und Wünschen der
Kinder und ihrer Eltern Rechnung. Da viele der Kinder und Jugendlichen nie eine
Schule besucht oder aus unterschiedlichen Gründen die Schule abgebrochen haben,
war es besonders wichtig, die jungen Menschen in einer nichtregulären Schule
auf die "normale" Schule vorzubereiten und ihren Vorlieben und
Begabungen entsprechende Berufsbildungskurse, z. T. mit staatlicher Anerkennung,
durchzuführen. "Um Kinder motivieren zu können und ihnen einen Ausgleich
zu schulischen Anforderungen und Leistungen zu geben, dürfen selbstverständlich
Kreativitätskurse für Kinder nicht zu kurz kommen. Wir sind stolz darauf, dass
Kinder sich ihre Tänze selber ausdenken und auch die Theaterstücke selbst
schreiben", hob Birgit Nelle einen weiteren Schwerpunkt in der Arbeit des Förderzentrums
hervor.
Auf Initiative von Lehrern an der nichtregulären Schule von Nalaikh wurde eine
Kinderstiftung ins Leben gerufen. Sie wird mit Geld- und Sachspenden von
Einzelpersonen, Unternehmen und Organisationen die Arbeit mit den Kindern und
Jugendlichen fortführen.
An der Gründungsversammlung der Stiftung nahmen u.a. der Bürgermeister von
Nalaikh, Damdinsuren, die Leiterin des Nationalen Komitees für Kinder,
Togtokhnyam, sowie die Leiterin des neugegründeten Amtes für Kinder- und
Jugendentwicklung der Stadt Ulaanbaatar, Tsogtsolmaa, teil.
Tag
des Lehrers in der Mongolei
An jedem ersten Sonntag im Februar wird in der Mongolei der Lehrertag
gefeiert. Aus diesem Anlass zeichnete der Minister für Bildung, Kultur und
Wissenschaft, A. Zanjid, 715 Lehrer aus. Drei Lehrern wurde der Titel
"Verdienter Lehrer" verliehen.
Insgesamt arbeiten in der Mongolei 28 064 Lehrerinnen und Lehrer, davon 19 223
an den allgemeinbildenden Schulen, 5 785 an Universitäten, Hoch-, Fach- und
Berufsschulen und 3 056 in Kindergärten.
"Verdienter
Viehzüchter"
Das "Ständige Komitee für Natur, Umwelt und ländliche
Entwicklung" beim Großen Staatskhural folgte dem Vorschlag von Präsident
Bagabandi, den Titel "Verdienter Genossenschaftsbauer" in den Titel
"Verdienter Viehzüchter" umzubenennen.
Somit gibt es in der Mongolei 30 "Verdienten"-Titel.
Direktorenwechsel
Der Direktor des Krankenhauses Nr. 1 der
Vereinigten Staatlichen Kliniken, Z. Mendsaikhan, wurde von seiner Funktion
entbunden. Er war Mitglied der Mongolischen Sozialdemokratischen Partei (jetzt
Demokratische Partei). Seine Nachfolge tritt der Direktor des Medizinischen
Instituts, Ts. Mukhar (MRVP), an.
Drillingsgeburt
In Ulaangom, der Hauptstadt vom Uvs-Aimak, brachte am 01. Februar die
Lehrerin S. Yanjmaa Drillinge zur Welt. Die zwei Jungen und ein Mädchen wogen
zwischen 2,2 und 3,5 Kilogramm. Es ist das erste Mal seit zehn Jahren, dass im
Aimak Drillinge das Licht der Welt erblickten.
Kranzniederlegung
am Sukhbaatar-Denkmal
Aus Anlass des 108. Geburtstages von Damdingiin Sukhbaatar, einem der Führer
der Revolution von 1921, legten Ministerpräsident Enkhbayar, der Vorsitzende
des Großen Staatskhurals, Enebish, und der Oberbürgermeister von Ulaanbaatar,
Enkhbold, Blumenkränze am Sukhbaatar-Denkmal auf dem gleichnamigen Platz in
Ulaanbaatar, nieder.
Die Leitungsgremien der MRVP beschlossen, dem 88-jährigen Sohn von Sukhbaatar,
S. Galsan, und seiner 86-jährigen Ehefrau, B. Tserenkhand, eine Erhöhung ihrer
Rente zu gewähren.
Ende
der Herbstsitzungsperiode 2000
Am 02. Februar fand die Abschluss-Sitzung der Herbstperiode (Beginn:
02.10.00) des Großen Staatskhurals statt, auf der sich die Abgeordneteten alles
in allem eine gute Arbeit bescheinigten. 105 Gesetze, Entwürfe und Beschlüsse
wurden diskutiert und angenommen.
Das vorläufige Programm der Frühjahrs-Sitzung umfasst 23 Punkte, unter anderem
die Diskussion des Entwurfs über Veränderungen und Zusätze zum Gesetz über
den Großen Staatskhural.
Acht
Tote bei Brand in Ulaanbaatar
Bei einem Brand in einem Wohngebäude im Bayansurkh-Distrikt in der Nacht
zum Samstag verloren acht Menschen im Alter von zwei bis 47 Jahren ihr Leben.
Die Brandursache wird noch untersucht.
Mongolische
Fußballer bereiten sich auf Weltmeisterschaft 2002 vor
In der Gruppe Asien 10, zusammen mit Saudi-Arabien, Bangladesh und Vietnam,
kämpft die mongolische Fußball-Nationalmannschaft um die Teilnahme an der
Weltmeisterschaft in Korea und Japan im nächsten Jahr. Die Vorrundenspiele
finden vom 08. - 19. Februar in Saudi-Arabien statt. Die mongolischen Fußballer haben sich
auf einen Temperaturunterschied von 70 Grad einzustellen.
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Last Update: 02. Januar 2023