Die Deutsche Mongolei Agentur aus Ulaanbaatar präsentiert:
von Dr. Renate Bormann, Ulaanbaatar
Das Brandhaus im Bayansurkh-Distrikt. Foto K-D. Bormann
Warme Kleidung und Unterkunft für Brandopfer
Sechs Ewachsene und zwei Kinder starben
beim Brand ihres Wohnhauses am vergangenen Wochenende, 12 Wohnungen brannten
völlig aus und 46 Menschen verloren neben ihrem Hab und Gut auch ihr Obdach.
Bis zum Beginn der warmen Jahreszeit fanden sie eine Bleibe im Fürsorgezentrum
des Bayansurkh-Distrikts, bei Wohlfahrtsorganisationen und im christlichen
Kloster "Ewige Liebe". Der Vorsitzende des Roten Kreuzes von
Ulaanbaatar, D. Nergui, hat jegliche Hilfe zugesagt. Bisher wurden die 46
Menschen mit warmer Kleidung und den nötigsten Haushaltsgegenständen
ausgerüstet.
Über die Ursache des verheerenden Feuers steht fest, dass es nicht von außen
gelegt wurde, wahrscheinlich geriet ein defektes Kabel in Brand.
Werden die Renten erhöht?
Ab 01. April sollen die Renten und die
Sozialhilfe um vier Prozent, ab Oktober noch einmal um drei Prozent, erhöht
werden. Auf die Frage, warum denn keine Erhöhung um zehn Prozent geplant worden
wäre, antwortete der Mitarbeiter im Ministerium für Arbeit und Soziale
Sicherheit, T. Batsukh, das wäre eine Frage der knappen finanziellen Mittel.
Für die Bezieher der niedrigsten Renten sei eine Erhöhung um 20 Prozent
geplant. Das beträfe 75 Prozent aller Rentner und Sozialhilfe-Empfänger, deren
Bezüge lediglich 12 000 bis 16 000 Tugrik nicht überschritten.
War die Ehefrau Mittäterin?
B. Bayarbat, selbst Vater zweier Kinder,
hat gestanden, seine Eltern, seine jüngere Schwester und seine beiden Neffen
ermordet zu haben. "Ich brauchte Geld", gab er als Motiv an. Noch
immer herrscht Fassungslosigkeit über die ungewöhnlich grausamen Morde.
Nachdem zunächst seine Geliebte, zumindest der Mitwisserschaft, verdächtigt
worden war, wurde später Bayarbats Ehefrau in Untersuchungshaft genommen, da
sie unmittelbar nach der Tat eine größere Geldsumme an ihre Mutter übergeben
haben soll.
Bayarbat gilt als selbstmordgefährdet und wird Tag und Nacht im Gefängnis
"Gants Khudag" überwacht.
Der von Verwandten der Familie beauftragte Verteidiger hat mittlerweile sein
Mandat zurückgegeben.
Eingang zu einer der 70 Kohlegruben in Nalaikh
Tod im Bergwerk
Am 05. Februar verunglückten fünf Männer
im Alter zwischen 18 und 40 Jahren beim Versuch, aus einer stillgelegten
Kohlegrube in Nalaikh Kohle zu fördern so schwer, dass ihr Leben nicht mehr
gerettet werden konnte.
In einer Tiefe von 30 Metern wurden die Männer von einem Erdrutsch überrascht
und erst nach mehreren Stunden von der Bergungsmannschaft geborgen, da waren
drei schon qualvoll erstickt. Einen Tag später starben die beiden anderen im
Unfallkrankenhaus von Nalaikh an den eingeatmeten giftigen Gasen.
In den Kohlegruben von Nalaikh arbeiten 700 bis 800 Menschen auf eigene
Verantwortung. Oftmals verfügen sie über keinerlei Fachkenntnisse, aber der
Verkauf der illegal gewonnenen Kohle ist oft ihre einzige Erwerbsmöglichkeit.
Auslandsreisen
Einer Einladung des Staatsoberhauptes von
Singapur folgend, wird Präsident Bagabandi vom 15. bis 17. Februar dem
Stadtstaat einen offiziellen Besuch abstatten Vom 13. bis 18. Februar reist
Ministerpräsident Enkhbayar auf Einladung der japanischen Regierung nach Japan.
Gedenkfeier in New York
Die Eltern, der Ehemann und die beiden
sieben und elf Jahre alten Töchter von Batchuluuny Bayarmaa nahmen an der
Trauerfeier für die UNO-Mitarbeiter, die am 14. Januar während eines
Erkundungsfluges im Uvs-Aimak tödlich verunglückten, teil. Die Reise der
Angehörigen zur Trauerfeier am 08. Februar in New York, wurde von der UNO
organisiert.
18 Mongolen in Russland festgenommen
In einer gemeinsamen Aktion der
mongolischen Eisenbahnpolizei und von russischen Sicherheitskräften wurden am
05. Februar teils in Moskau, teils im Zug zwischen Moskau und Ulaanbaatar 18
Personen, darunter drei Frauen, festgenommen und von der mongolischen Polizei
nach Ulaanbaatar gebracht. Sie werden beschuldigt, im Zug Moskau-Ulaanbaatar
wiederholt mongolische Reisende bedroht und beraubt zu haben bzw. in Russland
illegal zu leben und organisierten Diebstahl zu betreiben.
Grundstein für "Jahrtausendstraße"
gelegt
In Ulaan Baishin, im Bayan-Ulgii-Aimak, hat
Ministerpräsident Enkhbayar den Grundstein für die zunächst als
"Jahrhundertstraße" bezeichnete Verkehrsverbindung, die Europa mit
Asien verbinden soll, gelegt. Der Verwaltungschef von Tsagaannuur, T. Khukei,
übergab drei Millionen Tugrik an Spendengeldern für den Straßenbau, der
Vorsitzende vom Nogoonnuur-Sum, B. Aldanysh, übergab 500 000 Tugrik als erste
Rate. An der Zeremonie nahm auch der Gouverneur der Republik Altai in der
Russischen Föderation, S. B. Zubakin, teil. "Wir sind sehr an der Straße,
die fast der alten Seidenstraße folgen wird, interessiert, eröffnet sie doch
für Sibirien gute Chancen auf dem asiatischen Markt. Sibirien benötigt Vieh
und Rohstoffe aus der Mongolei und kann im Gegenzug Technologie und Petroleum
aus Russland liefern", freute sich der Gouverneur.
Zud 2000/01
Während seiner Dienstreise in die Aimaks
Khuvsgul, Bayan-Ulgii und Khovd informierte sich Ministerpräsident Enkhbayar
über die Lage und den aktuellen Stand der Zud-Katastrophe in den drei
West-Aimaks.
Der stellvertretende Vorsitzende des Khuvsgul-Aimaks, O. Gun-Aajav: Im Aimak
sind von den bisher verendeten 165 000 Tieren 88 000 Rinder.
Im Bayan-Ulgii-Aimak sind 20 900 Tiere verendet. In den Sums Altai, Bulgan,
Deluun, Sagsai, Ulaankhus und Tsengel sowie in den Gebirgs-Sums liegt hoher
Schnee, so dass viele Gebirgsstraßen nicht befahren werden können und sich die
Situation in den Winterlagern weiter verschärfen wird, berichtete der
Aimakvorsitzende, Ch. Badelkhan.
G. Galsandondog, Aimakvorsitzender von Khovd: Im Aimak leben 90 000 Menschen und
1,8 Millionen Stück Vieh. Drei Sums, Bulgan, Uench und Altai, sind schwer vom
Zud betroffen.
Im Aimak gibt es fünf Universitäten und Hochschulen, an denen 800 Studenten in
10 Fachrichtungen ausgebildet werden.
Deutsche Hilfe für Zud-Opfer
Am Mittwoch, den 14. Februar, wird eine
erste Hilfslieferung im Wert von 80 000 DM im Auftrag der deutschen Botschaft in
Ulaanbaatar, auf die Reise in die am schwersten betroffenen Aimaks Zavkhan und
Uvs, geschickt.
Weitere Konvois mit Hilfsgütern im Gesamtwert von mehr als zwei Millionen DM
werden in Kürze folgen.
Haupteingang der Mongolischen Staatsuniversität mit Tschoibalsan-Denkmal
420 Mongolen wurden Opfer stalinistischer
Repressionen in Russland
J. Byambadorj, stellvertretender
Vorsitzender des Großen Staatskhurals und des Komitees zur Rehabilitierung
politisch Verfolgter, führte in Moskau Gespräche über die Identifizierung und
Rehabilitierung mongolischer Opfer stalinistischer Verfolgungen in
Sowjetrussland.
An den Erschießungsstätten der ehemaligen mongolischen Ministerpräsidenten,
P. Genden und Ts. Amar, der ehemaligen Minister, Dobchin und Purevdorj und des
ehemaligen Vorsitzenden des Kleinen Staatskhurals, Losol, legte Byambadorj
Kränze nieder.
Material über 171 mongolische Bürger sowie 24 Passfotos konnten bisher an die
Mongolei zurückgegeben werden. Schwierigkeiten für die Identifizierung ergeben
sich aus der fehlerhaften Schreibweise der mongolischen Namen, oft wurde den
Mongolen auch ein russischer Name gegeben.
Etwa 420 Mongolen wurden in Sowjetrussland verhaftet oder hingerichtet. 200 von
ihnen konnten bisher rehabilitiert werden.
Wahl des Nationalkomitees der DP
Am 11. 02. wählen die Mitglieder der
Demokratischen Partei ihr Nationalkomitee.
Für die 152 Sitze gibt es 226 Bewerber.
Der Kandidat für die Wahl des Präsidenten am 20. Mai wird am 04. März
nominiert.
Richtige Zeitrechnung
Im Zusammenhang mit den Neujahrsfeiern in
einigen asiatischen Ländern am 24. Januar gab es Diskussionen in der Mongolei,
wonach die Mongolen der falschen Zeitrechnung anhingen.
Dr. L. Terbish, Professor für Geschichte an der Mongolischen Staatsuniversität
und Verfasser des aktuellen "Mondkalenders", stellte klar, dass die
unterschiedliche Zeitrechnung in China, Korea und Vietnam nicht bedeute, dass
die Mongolei, Tibet oder Nepal, wo das "Jahr der Eisernen Schlange"
einen Monat später, nämlich erst am 24. Februar, beginnt, "falsch"
lägen.
Die Unterschiede seien in der Vergangenheit durch entsprechende Erlasse der
chinesischen Kaiser, die riesige Ausdehnung des chinesischen Territoriums etc.
begründet.
MongoleiOnline
Kurfuerstenstr. 54, 53115 Bonn, Germany
Copyright © 1997-2023 Frank Voßen
Last Update: 02. Januar 2023