Die Deutsche Mongolei Agentur aus Ulaanbaatar präsentiert:
von Dr. Renate Bormann, Ulaanbaatar
Zum Feiertag ins Gandan-Kloster
Engere Zusammenarbeit vereinbart
Während seines Staatsbesuches in Korea vom
12.-15. Februar, vereinbarten Staatspräsident N. Bagabandi und seine
koreanischen Gesprächspartner eine engere Zusammenarbeit auf den Gebieten
Finanzmanagement, Viehwirtschaft, Tourismus, Bildung und Gesundheit.
Gleichzeitig sprach Bagabandi das Problem der mongolischen Arbeitskräfte in
Korea an, die teilweise unter menschenunwürdigen Bedingungen arbeiten und leben
müssen.
Vom 15.-17.Februar weilten Bagabandi und seine Begleitung in Singapur. Es war
der erste Staatsbesuch eines mongolischen Präsidenten im Stadtstaat an der
Südspitze Malakkas, obwohl zwischen beiden Staaten seit 30 Jahren diplomatische
Beziehungen bestehen. In der Mongolei arbeiten 22 mongolisch-singapurische Joint
Venture und neun singapurische Unternehmen. Acht Millionen USD hat Singapur in
der Mongolei investiert.
Beide Seiten vereinbarten vier Schwerpunkte der Zusammenarbeit:
Informationstechnologie, Tourismus, Bildung und Wohnungsbau.
Enkhbayar in Japan
Vom 13.-18. Februar stattete
Ministerpräsident Enkbayar Japan einen offiziellen Arbeitsbesuch ab. In seiner
Begleitung befanden sich die Minister für Infrastruktur, B. Jigjid, der
Minister für Handel und Industrie, Ch. Ganzorig, sowie mehrere Unternehmer.
Neben Gesprächen mit japanischen Regierungsvertretern und Parlamentariern
beider Kammern, wurden die mongolischen Gäste von Kaiser Akahito empfangen.
Nach seiner Rückkehr hob Enkhbayar die besonders engen Beziehungen zwischen
Japan und der Mongolei hervor. Im Unterschied zu einigen anderen Ländern sei
das Verständnis für die Situation in der Mongolei und die mongolische
Mentalität in Japan stärker ausgeprägt.
Die Gespräche in Japan drehten sich u. a. um die Frage, wie die
Wettbewerbsfähigkeit der Mongolei erhöht werden könne. Weitere
Gesprächsthemen waren geplante Investitionen im Energiesektor und auf dem
Gebiet der Kultur, beraten wurden ferner Probleme der mongolischen
Viehwirtschaft. Nicht die Quantität der Tiere sei entscheidend, sondern die
Qualität des Tierbestandes.
Ministerpräsident Mori kündigte weitere drei Millionen USD für die Zud-Hilfe
an.
Maul- und Klauenseuche im Sukhbaatar- und
Dornod-Aimak
Zur Eindämmung der Maul- und Klauenseuche
importiert die Mongolei Impfstoff im Wert von 408 960 USD aus der Russischen
Föderation entsprechend eines Vertrages mit dem Veterinärmedizinischen
Institut von Wladimir.
Im Dornod-Aimak sind bisher zehn Seuchenherde mit 51 871 Tieren entdeckt worden.
132 Rinder sind erkrankt, 104 wurden vernichtet, 17 sind gestorben.
Im Sukhbaatar-Aimak gibt es 22 Krankheitsherde mit 32 130 Tieren, von denen 689
Rinder erkrankt sind, 102 gestorben und 36 vernichtet wurden.
Die Krankheitsdiagnose hat ergeben, dass es sich um den Typ 0-1 handelt.
Zuerst entdeckt worden war die Krankheit im Erdenetsagaan-Sum des
Sukhbaatar-Aimaks. In der Nacht vom 31.12.2000 zum 01.01.2001 verirrte sich die
Herde eines Viehzüchters im Schneesturm, die meisten Tiere konnten mit Hilfe
von Soldaten wieder eingefangen werden. Dabei wurden die Anzeichen der Krankheit
entdeckt. Schnell breitete sie sich in den Nordosten, bis in den Dornod-Aimak,
aus.
Die infizierten bzw. verendeten Tiere müssen entweder verbrannt oder in einer
Tiefe von zwei Metern begraben werden.
30 Veterinäre arbeiten in den beiden Aimaks an der Eindämmung der Seuche und
bemühen sich, die weitere Ausbreitung zu stoppen. Inzwischen steht der gesamte
Dornod-Aimak unter Quarantäne.
Pressekonferenz mit MP Enkhbayar. Mitte
Enkhbayar informiert über Arbeit der Regierung
Auf einer Pressekonferenz am 21.02. in
Ulaanbaatar, informierten Ministerpräsident N. Enkhbayar sowie der Minister
für Verteidigung und Vorsitzende der Staatlichen Katastrophenschutzkommission,
J. Gurragcha, über die Arbeitsergebnisse der Regierung seit Jahresbeginn.
Die Lohn- und Gehaltszahlungsrückstände aus dem vergangenen Jahr konnten
bereinigt werden.
Das Jahr 2001 ist zum "Jahr der Wiederbelebung der nationalen
Produktion" erklärt worden. Besondere Unterstützung erfahren in diesem
Zusammenhang Wolle und Kaschmir verarbeitende Betriebe. Angestrebt wird die
Reduzierung der Ausfuhr von Rohstoffen und die Förderung von Betrieben, die
Fleisch, Häute und Felle verarbeiten. Entwickelt werden sollen ferner Ackerbau,
Lebensmittelindustrie sowie der Tourismus. In naher Zukunft will die Mongolei
jährlich 100 000 Touristen empfangen.
Noch in diesem Jahr ist die Privatisierung der "Filetstücke" der
mongolischen Wirtschaft, "NIK" (Kraftstoffe), "APU"
(Getränke) und "Gobi" (Kaschmir) sowie der Handels- und
Entwicklungsbank, geplant.
Zud 2000/2001
Auf Pressekonferenzen am 20. und 21.02.
stellten der Vorsitzende der Ständigen Kommission für Natur, Umwelt und
ländliche Entwicklung beim Großen Staatskhural, Sh. Gungaadorj, bzw.
Verteidigungsminister J. Gurragchaa die aktuellen Zud-Zahlen vor. Demnach
überwintern 118 253 Haushalte mit 19,5 Millionen Stück Vieh in 192 Sums von 20
Aimaks in Zud-Gebieten. 849 300 Stück Vieh sind bereits verendet, davon allein
im Khuvsgul-Aimak 200 000. Der Tuv (Zentral)-Aimak beklagt den Verlust von 110
000 Tieren, im Zavkhan-Aimak sind es 89 000, im Arkhangai-Aimak 83 000 und im
Uvs-Aimak 63 600 Tiere.
Im Vorjahr betrugen die Viehverluste insgesamt 2,5 bis 3 Millionen Stück. In
diesem Jahr werden Gesamtverluste zwischen 5 und 6 Millionen Stück Vieh
befürchtet.
Nothilfe
Die ersten Transporte mit Hilfslieferungen
in die Zud-Gebiete, organisiert von der Gesellschaft für Technische
Zusammenarbeit (GTZ) und der deutschen Botschaft in Ulaanbaatar, haben ihre
Bestimmungsorte im Zavkhan- und im Khuvsgul-Aimak erreicht.
"Es ist gespenstisch. Überall tote Tiere. Der Schnee liegt stellenweise so
hoch, dass die Lastwagen mehr als einmal mit Traktoren oder anderen Fahrzeugen
freigeschleppt werden mussten. Nachts kroch die Kälte durch den dicksten
Lammfellmantel. Aber die Feude der Araten über Milchpulver, Mehl, Kinderdeels
und -stiefel, Kerzen und Streichhölzer sowie Medikamente entschädigten für
die Mühen der Reise", so eine der mongolischen Helferinnen. Kurz vor
Tsagaan Sar, einem der wichtigsten mongolischen Feste, kann endlich wieder
Suutei Tsai (Milchtee) zubereitet werden, freute sich Tsevelmaa aus dem Sum
Aldarkhan im Zavkhan-Aimak.
Abteilung für traditionelle Medizin eröffnet
Im Krankenhaus für Staatsangestellte wurde
eine Abteilung für traditionelle Medizin eingerichtet. Renovierung und
Ausstattung der fünf Zimmer mit 20 Betten kosteten 12 Millionen Tugrik. Acht
Ärztinnen, Ärzte und Krankenschwestern sind für die Betreuung der Patienten
zuständig. Neben gynäkologischen Behandlungen, Behandlungen mit Skalpell,
Schröpfkopf und Mineralwasser werden sämtliche Methoden der Akupunktur
angeboten.
Tsagaan Sar in Ulaanbaatar
Tsagaan Sar - Saikhan Shinelerei!
Anlässlich der Feierlichkeiten zum Tsagaan
Sar fanden am 23. Februar, dem letzten Tag des Eisernen Drachenjahres, und am
24., dem ersten Tag des Eisernen Schlangenjahres, im Ringerpalast von
Ulaanbaatar Ringwettkämpfe mit 256 Kämpfern statt. Am 24. fand der
traditionelle Musikwettbewerb "Morin Khuur" seinen Abschluss. Über
beide Veranstaltungen hat das Fernsehen ausführlich berichtet.
Sämtliche NachrichtensprecherInnen und AnsagerInnen der drei mongolischen
Fernsehsender hatten Kostüm bzw. Anzug gegen farbenprächtige Deels, das
mantelartige Nationalgewand der Mongolen, eingetauscht.
In Ulaanbaatar ist vom Zud noch wenig zu spüren. Die Festtagstafeln waren reich
gedeckt mit Lammrücken, Buuz, Salaten und Kuchen. In den Medien wurden gute
Ratschläge erteilt, was bei Magenverstimmung zu tun sei... Wahrsager,
Astrologen und Lamas gaben ihre Voraussagen für das neue Jahr ab. Sie reichen
von "Es wird ein gutes Jahr" bis "Noch schlimmere Dürre, noch
mehr Kälte und Schnee..."
2:2 gegen Bangladesch - Das Goldene Tor des
Buman-Uchral
In fünf Spielen verloren die mongolischen
Fußballer in Saudi-Arabien fünfmal zu Null. Doch im letzten Spiel der Vorrunde
zur Fußballweltmeisterschaft 2002 gelangen gleich zwei Tore. Der
Nationalspieler Ch. Bayarzorig brachte die Mongolen zunächst sogar in Führung,
ehe der Mannschaft aus Bangladesh der Anschlusstreffer und das Führungstor
gelangen. Doch in der 92. Minute schoss B. Buman-Uchral das Tor zum 2:2
Unentschieden und wird damit in die mongolische Fußballgeschichte eingehen.
Trotzdem blieb den Mongolen nur der letzte Platz in der Asiengruppe 10, eine
Endrundenteilnahme bleibt ihnen somit leider versagt.
Ein Tag im Leben der Mongolen. Ts. Davaakhuu. Ausstellung in Berlin. 2000
Ts. Davaakhuu gestorben
Der Verdiente Maler der Mongolei, Ts.
Davaakhuu, ist am 19. Februar in Ulaanbaatar plötzlich verstorben.
Im Oktober 2000 hatte er eine vielbeachtete Ausstellung in
Berlin-Hohenschönhausen und für den 30. März 2001 wird gerade eine
Ausstellung seiner Bilder in Magdeburg vorbereitet.
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