Die Deutsche Mongolei Agentur aus Ulaanbaatar präsentiert:
von Dr. Renate Bormann, Berlin/Ulaanbaatar
Feierabend in Ulaanbaatar
Japanische Ärzte helfen Brandopfern
Auf Bitten von Ministerpräsident Enkhbayar sind zwei Ärzte der Japanischen
Medizinischen Hochschule am 21. Januar in Ulaanbaatar eingetroffen, um bei der Behandlung
der schwerverletzten Brandopfer des Hubschrauberunglücks vom 14. Januar zu helfen. Die
drei am schwersten Verletzten, der Vorsitzende des Malchin-Sums, seine Tochter und ein
Mitarbeiter des Amtes für Zivilverteidigung der Mongolei, werden zur weiteren Behandlung
nach Japan ausgeflogen.
Außer von ihren japanischen Kollegen, erhielten die mongolischen Ärzte auch von Kollegen
aus Singapur Unterstützung.
Ministerpräsident Enkhbayar nimmt an
Weltwirtschaftskonferenz in Davos teil
Während der 31. Weltwirtschaftskonferenz in Davos (Schweiz) informierte
Enkhbayar die Vertreter des Weltwährungsfonds und der Weltbank über die aktuelle
Wirtschaftslage in der Mongolei. In Luxemburg traf er u.a. mit dem Generalsekretär des
Europarates H. Solana, dem NATO-Generalsekretär L. D. Robertson und dem Premierminister
von Luxemburg Jean-Claude Junker zusammen. Junker sagte den Mongolen 200 000 US-Dollar als
Soforthilfe für die Milderung der diesjährigen Zud-Folgen zu. Gleichzeitig berieten
beide Seiten über eine langfristige Unterstützung von Seiten Luxemburgs für die
Mongolei.
Begleitet wurde Enkbayar auf seiner Reise in die Schweiz und nach Luxemburg vom Mitglied
des Großen Staatskhurals, Ts. Sharavdorj, vom stellvertretenden Außenminister, S.
Enkhbold, und vom Botschafter der Mongolei in der Europäischen Union, Sh. Altangerel.
Fünffacher Mord im Sukhbaatar-Distrikt von
Ulaanbaatar
Am Sonntag, den 21. Januar, wurden in ihrer Wohnung im Sukhbaatar-Distrikt von
Ulaanbaatar die Leichen des 61-jährigen G. Batjargal, seiner Ehefrau, seiner Tochter und
seiner beiden Enkel entdeckt. Den Opfern wurden teils die Kehlen durchgeschnitten, teils
wurden sie erstochen. Der 13-jährige B. Munkh-Orshikh hat offensichtlich vor seinem Tod
mit dem oder den Tätern gekämpft.
G. Batjargal war in den achtziger Jahren stellvertretender Minister für Leicht- und
Lebensmittelindustrie, danach Direktor des Fleischkombinates von Ulaanbaatar. Ab 1992
leitete er das Unternehmen "Savan Trade", seit dem vergangenen Jahr ist er
Rentner. Seine Tochter arbeitete als Abteilungsleiterin im Unternehmen "Makh
Impex" (Fleisch-Ex-und Import).
Kohle wird billiger
Das Präsidium der Bürgerversammlung und der Gouverneur vom Dornod-Aimak sowie
das Rote Kreuz haben die Bitte geäußert, den Kohlepreis zu senken, da Schulen und
Kindergärten in einigen Sums die Heizungskosten nicht mehr aufbringen könnten. Daraufhin
kündigte der Direktor des Kohlebergwerks "Aduunchuluu", Ts. Shinebaatar, einen
Preisnachlass von 20 Prozent ab dem 15. Januar an. Das Wärmekraftwerk des Aimaks
benötigt monatlich 30 000 Tonnen, die privaten Haushalte 2000 Tonnen Kohle. Der
Preisnachlass gilt zunächst für einen Monat.
VIII. Internationaler Mongolistenkongress im August
2002
Auf ihrer regulären Sitzung am 24.01. beriet die Regierung u.a. über Fragen der
Schuldenrückzahlung und der Besteuerung von Importen. So werden für private
Kraftfahrzeuge in Zukunft keine Steuerbefreiungen mehr gewährt.
Der Vorschlag der kasachischen Abgeordneten, Jekei, Nigamet und Sandalkhan, ein
"Zentrum zur Unterstützung der Entwicklung der kasachischen Nationalität" zu
gründen, fand keine Unterstützung. Zustimmung fand hingegen der Plan, das Zentrum des
Uyanga-Sums im Uvurkhangai-Aimak zu verlegen bzw. an anderer Stelle neu aufzubauen. Das
jetzige Zentrum erhebt sich über Dauerfrostboden, der tiefe Risse aufweist.
Für den VIII. Internationalen Mongolistenkongress im August 2002 werden aus dem
Staatshaushalt entsprechende Mittel bereitgestellt. Das Organisationskomitee wird sich aus
Mitarbeitern des Ministeriums für Bildung, Kultur und Wissenschaft, der Akademie der
Wissenschaften der Mongolei, der Internationalen Mongolisten-Assoziation, der
Universitäten und Hochschulen zusammensetzen.
Grenzübergang Zamyn-Uud geschlossen
Entgegen früheren Meldungen haben die chinesischen Grenzschutzbehörden die
Schließung des mongolisch-chinesischen Grenzübergangs Zamyn-Uud vom 24. bis zum 31.
Januar verfügt. In der Begründung dafür heißt es, dass im Zusammenhang mit dem
chinesischen Neujahrsfest die Gefahr von Gesetzesverstößen steige.
Zud 2000/01
Die Staatliche Katastrophenschutzkommission informiert:
Zum gegenwärtigen Zeitpunkt sind die Aimaks Zavkhan, Uvs, Khuvsgul, Arkhangai, Tuv,
Khentii, Mittelgobi, Gobi-Altai, Khovd und Bayan-Ulgii vom Zud besonders schwer betroffen.
Die Aimaks Orkhon, Darkhan-Uul, Selenge und Südgobi blieben bisher verschont. Im
Südgobi-Aimak hat dafür der Schneesturm zum Jahreswechsel mit Windgeschwindigkeiten von
24 bis 35 Metern pro Sekunde Schäden in Höhe von 30,2 Millionen Tugrik angerichtet.
Im Ugtaaltsaidam-Sum des Zentralaimaks herrschen seit Anfang Januar Nachttemperaturen bis
minus 49 Grad. Die Schneedecke erreicht mittlerweile 35 cm. Von 800 Viehzüchterfamilien
haben 300 fast ihr gesamtes Vieh verloren.
Im Shargaljuutad-Sum des Bayankhongor-Aimaks verenden die Rinder, da sie regelrecht am
Boden festfrieren, sich nicht mehr erheben können und erfrieren.
Im Khentii-Aimak bekommen immer mehr Tiere die Krätze.
35 Bags in 24 Sums des Zavkhan-Aimaks sind mit Autos nicht mehr zu erreichen.
Für Ende Januar, Anfang Februar sagen die Meteorologen weitere Schneefälle und Stürme
voraus.
"Kharanga" spielt in Deutschland
Die mongolische Popband "Kharanga" plant für Anfang Februar mehrere
Auftritte in Deutschland. So wollen sie in Berlin in einem Klub mit 1000 Plätzen
auftreten. Der Preis für eine Eintrittskarte soll 35,- DM betragen. Wird die Reise ein
Erfolg, sind weitere Auftritte in Tschechien und Amerika geplant, bleibt der erhoffte
Erfolg aus, wird die Band noch vor Tsagaan Sar (24. Februar) wieder in die Heimat
zurückkehren, gab der Bandchef Ts. Enkhmanlai der Tageszeitung "Unuudur"
(Heute) zu Protokoll.
588 Bars in Ulaanbaatar
Einem Beschluss der Bürgerversammlung von Ulaanbaatar folgend, wurden
Einrichtungen, in denen Alkohol verkauft oder ausgeschenkt wird, hinsichtlich der
Einhaltung der Rechtsvorschriften kontrolliert. Insgesamt sind 1249
Lebensmittelgeschäfte, 198 Restaurants, 103 Cafes und 588 Bars registriert. 73,3 Prozent
aller Geschäfte und gastronomischen Einrichtungen, die Alkohol führen, wurden
kontrolliert. Daraufhin mussten 341 Lebensmittelgeschäfte, 37 Restaurants, 58 Cafes und
103 Bars schließen, weil sie die Auflagen nicht eingehalten haben. Zum Beispiel dürfen
Bars nicht im ersten oder einem höheren Stockwerk von Wohnhäusern und nicht in
Studentenwohnheimen betrieben werden.
Mungun, Zeitungsverkäuferin am Sukhbaatar-Platz
276 Kinder leben auf der Straße
Laut Erhebungen des Ministeriums für Justiz und Innere Angelegenheiten leben in
Ulaanbaatar 252 Erwachsene und 276 Kinder "auf der Straße". Auf dem Lande sind
es 302 Kinder, die von ihren Eltern nicht betreut werden.
Statistik 2000
Ende 2000 waren in der Mongolei offiziell 38 600 Arbeitslose gemeldet, das sind 1
200 weniger als 1999. 53,8 Prozent oder 20 700 der Arbeitslosen sind Frauen.
Die Einnahmen für den Staatshaushalt beliefen sich, einschließlich der internationalen
Hilfe, auf 350,2 Milliarden Tugrik, ausgegeben wurden 412,9 Milliarden Tugrik.
Die offiziellen Zahlen für 2000 zeigen einen Gesamtviehbestand von 30,1 Millionen Stück
an, davon 322 300 Kamele, 2,6 Millionen Pferde 3,1 Millionen Rinder, 13,8 Millionen und
10,2 Millionen Ziegen. Das sind 3,5 Millionen Stück Vieh weniger als im vergangenen Jahr.
Von den neugeborenen Tieren überlebten 8,3 Millionen, das entspricht 82,6 Prozent.
Angaben aus: "Unen" vom 24.01.
Inoffiziell wird von einer Gesamtviehzahl von fast 40 Millionen ausgegangen.
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Last Update: 02. Januar 2023