Die Deutsche Mongolei Agentur aus Ulaanbaatar präsentiert:

Neues aus der Mongolei
vom 26. Februar - 4. März 2001

von Dr. Renate Bormann, Ulaanbaatar


Präsidium des 23. MRVP-Parteitages

23. Parteitag der MRVP
Unter dem Motto "Ein neues Jahrhundert - eine neue Aufgabe" fand vom 28.02.-03.03. der 23. Parteitag der Mongolischen Revolutionären Volkspartei (MRVP) statt. Diskutiert wurden neben Fragen der wirtschaftlichen, kulturellen und politischen Entwicklung der Mongolei, Fragen der innerparteilichen Demokratie. Mit der Partei, die seit Sommer 2000 mit absoluter Mehrheit regiert, werde es keine Abkehr von Demokratie und Marktwirtschaft geben, stellte Nambaryn Enkhbayar in seiner Eröffnungsrede fest.
Das Recht, Parteimitglieder aufzunehmen, haben künftig auch die nachgeordneten Parteiorganisationen bis hinunter zum Distrikt. Die Zahl der Mitglieder des Führungsrates der Partei wird von 9-11 auf 13-15, die der Mitglieder des Baga Khural (Kleiner Khural) von 220 auf 244 erhöht.
Die von der Parteiführung angestrebte Namensänderung fand unter den 626 Delegierten keine Mehrheit.
Die MRVP hat 118 351 Mitglieder, 46 Prozent davon sind Frauen.
Einstimmig wählten die Parteitagsdelegierten Enkhbayar erneut zum Vorsitzenden.
Den Beschluss, wonach die ehemaligen Regierungs-, Politbüro- und/oder ZK-Mitglieder, D. Gombojav, S. Luvsan, D. Maidar, T. Ragchaa, D. Molomjamts, B. Dejid und B. Lamjav, auf dem Außerordentlichen Parteitag von 1990 aus der Partei ausgeschlossen wurden, erklärten die Mitglieder des Baga Khural auf ihrer Sitzung vom 27.02.2001 für ungültig.
Am 01.03., dem 80. Gründungsjubiläum der MRVP, legten Staatspräsident, N. Bagabandi, Ministerpräsident und Parteivorsitzender, N. Enkhbayar, sowie Generalsekretär der Partei und Parlamentsvorsitzender, L. Enebish, am Denkmal des Mitbegründers der Partei, Damdingiin Sukhbaatar (1893-1923), Kränze nieder.


Enkhsaikhan und Gonchigdorj.Wahlplakat der DP

Kandidatenkür geht zu Ende
Am Sonntag, den 04.03. nominiert die Demokratische Partei ihren Kandidaten für die Präsidentschaftswahl am 20. Mai dieses Jahres. Von 9.00 Uhr bis 22.00 Uhr haben die Mitglieder der DP die Möglichkeit, ihr Votum entweder für Ex-Ministerpräsident M. Enkhsaikhan oder Ex-Parlamentsvorsitzenden R. Gonchigdorj, abzugeben.
Die DP beklagte, dass ihren Kandidaten verwehrt wurde, im Fernsehen und im Rundfunk aufzutreten und kritisierte in diesem Zusammenhang die der MRVP nahestehenden Chefs der öffentlichen Fernseh- und Rundfunksender.
Als mögliche Präsidentschaftskandidaten der MRVP gelten Bagabandi, Sh. Gungaadorj, Vorsitzender der ständigen Kommission für Natur, Umwelt und ländliche Entwicklung, P. Jasrai, Ministerpräsident 1992-1996, S. Tumur-Otchir, Fraktionschef. Über den Termin der Nominierung hüllt sich die Parteiführung bisher in Schweigen.

Universitäten und Hochschulen per Internet verbunden
Die Asiatische Entwicklungsbank hat 180 Computer an 12 mongolische Universitäten und Hochschulen übergeben, damit ein Programm verwirklichend, das den mongolischen Bildungseinrichtungen die Kommunikation über das Internet untereinander und mit Hochschulen und Bibliotheken im Ausland ermöglichen soll. Insgesamt sind für das Programm, in das unter anderen die Mongolische Staatsuniversität, die Pädagogische Universität sowie die Landwirtschaftsuniversität eingebunden sind, eine Million USD veranschlagt.

Maul- und Klauenseuche breitet sich aus
In acht Sums des Dornod (Ost)-Aimaks ist die Maul- und Klauenseuche ausgebrochen. 193 000 Tiere wurden bisher geimpft, 47 sind gestorben, 239 wurden vernichtet. In den betroffenen Gebieten überwintern 148 Haushalte (684 Personen) mit 54 687 Stück Vieh.
In zwei Sums des Sukhbaatar-Aimaks sind von 736 erkrankten Tieren 102 gestorben und 495, davon 480 Rinder, elf Schafe und vier Ziegen, vernichtet worden. Betroffen sind 54 Haushalte (254 Personen) mit 11 398 Stück Vieh. Aimakweit gibt es 39 Kontrollposten, zwei Schlachtplätze, 39 Kraftwagen. 239 Spezialisten sind mit der Aufgabe betraut, die Seuche einzudämmen.
In einem Ail nordwestlich vom Norovlin-Sum des Khentii-Aimaks wurden ebenfallsAnzeichen der Seuche entdeckt.

Noch keine endgültige Klärung der Unglücksursache
N. Lkhagvaa, Leiter des staatlichen Überwachungsdienstes, informierte darüber, dass der Abschlussbericht über die Ursache des Hubschrauberunglücks vom 14. Januar im Malchin-Sum des Uvs-Aimaks noch mindestens eine Woche auf sich warten lassen wird. Die ausländischen Experten, zwei russische Techniker, ein UNO-Beobachter sowie ein Prüfer der Internationalen Luftfahrtbehörde, haben ihre Tätigkeit beendet.
Zu der immer wieder geäußerten Vermutung, ein falscher Landeplatz sei die Unglücksursache gewesen, wollte Lkhagvaa nichts sagen.

Verminderung der Luftverschmutzung angestrebt
U. Barsbold, Minister für Natur- und Umweltschutz, sagte auf einer Pressekonferenz in Ulaanbaatar, dass die Weltgesundheitsorganisation gemeinsam mit der Mongolei im Rahmen eines Projektes "Verminderung der Luftverschmutzung in Ulaanbaatar" zusammenarbeiten wird. Einen Schwerpunkt wird dabei die Modernisierung der Jurtenheizungen bilden.

Geldfälscher ertappt
Ein russischer Staatsbürger wurde beim Versuch, 45 000 gefälschte USD in Tugrik zu tauschen, von dem zuständigen Wachmann ertappt und dem zuständigen Gericht im Chingeltei-Distrikt von Ulaanbaatar übergeben.
Der Vorfall ereignete sich im Gebäude des Kinos "Ard", in dem gleichzeitig die offizielle Wechselstelle "Uyanga Erdene" untergebracht ist.

A. Sukhbat erneut erfolgreich
Wie schon den Ringerwettkampf anlässlich des "Tsagaan Sar", gewann Arslan (Löwe), A. Sukhbat, auch den Wettkampf zur Feier des 80. Jahrestages der Gründung der MRVP. Dabei konnte er zum wiederholten Male über Altmeister "Darkhan Avarga" (Unbesiegter Champion, Riese), B. Bat-Erdene, triumphieren.

Das Wetter
Der Wasser- und Wetterdienst meldet: Bis zum 04.03. wird es in den westlichen Aimaks schneien, am Uvs-See, im Gebiet von Darkhan und in der Nähe großer Flüsse erreichen die Nachttemperaturen 30 bis 35 Grad und am Tag 16 bis 21. In den Gobi-Aimaks werden nachts 16 bis 21, am Tage 5 bis 10, in den übrigen Gebieten 24 bis 29 bzw. 10 bis 15 Grad Minus gemessen.
In Ulaanbaatar ist es nach zwei frühlingshaften Tagen mit Temperaturen um die Null Grad wieder kälter geworden: Die Mittagstemperaturen lagen am Samstag bei minus 13 Grad.


   

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