Die Deutsche Mongolei Agentur aus Ulaanbaatar präsentiert:

Neues aus der Mongolei
vom 5. - 11. März 2001

von Dr. Renate Bormann, Ulaanbaatar


Amar baina uu. Beim Ich Khamba Lama Choijamts

Burjatischer Präsident besucht die Mongolei
Der Präsident der Burjatischen Republik, Leonid V. Potanov, hat vom 06. bis 07. März der Mongolei einen Freundschaftsbesuch abgestattet. Potanov, der zum dritten Mal die Mongolei besuchte, setzt sich für eine enge Zusammenarbeit zwischen den Staaten der Pazifik-Region ein. Das besondere Augenmerk Burjatiens gilt dabei dem Ausbau der wirtschaftlichen, politischen und kulturellen Beziehungen zur Mongolei und zur VR China.

R. Gonchigdorj - Präsidentschaftskandidat der Demokratischen Partei
Der ehemalige Vorsitzende des Großen Staatskhurals und der Mongolischen Sozialdemokratischen Partei, R. Gonchigdorj, konnte sich gegen seinen innerparteilichen Konkurrenten, den ehemaligen Ministerpräsidenten, M. Enkhsaikhan, durchsetzen. Mit 13 000 Stimmen Vorsprung gewann er den Nominierungswettbewerb der DP für die Präsidentschaftswahlen. Die Stimmen aus 17 Sums der von von der Maul-und-Klauen-Seuche betroffenen Aimaks konnten nicht berücksichtigt werden.
Am 12.03. soll das Ergebnis der Kandidatenkür offiziell bekannt gegeben werden.
Die DP ist aus dem Zusammenschluss von fünf Parteien hervorgegangen, von denen die bedeutendsten die Mongolische Sozialdemokratische Partei und die Mongolische Nationaldemokratische Partei waren.

Parteitagsdelegierter musste Strafe zahlen
Ein Delegierter zum 23. Parteitag der MRVP aus dem Sukhbaatar-Aimak, der trotz strenger Quarantäne wegen der Maul-und-Klauen-Seuche, die Reise nach Ulaanbaatar antrat, wurde von der Staatlichen Sonderkommission zur Zahlung einer Geldstrafe in Höhe von 15 000 Tugrik verpflichtet.


Der kleine Hirte. 09. März 2001

Schneestürme zu Beginn des Eisernen Schlangenjahres
In weiten Teilen des Landes fiel in den ersten Tagen nach Frühjahrsbeginn durchschnittlich ein Zentimeter Neuschnee. Im Malchin- und im Baruunturuun-Sum des Uvs-Aimaks erhöhte sich die Schneedecke um sieben bis acht Zentimeter. In den Gobi- und östlichen Aimaks kam es zu Schneestürmen. Über die genaue Schadenshöhe können bisher keine Angaben gemacht werden. In Richtung Mittelgobi, Darkhan und Südkhangai sind einige Wege nicht mehr befahrbar.

Hilfe für zudbetroffene Aimaks
Ein Anhalten der Kältewelle in einigen Landesteilen bzw. Schneestürme in den Aimaks Zavkhan, Bayan-Ulgii, Bayankhongor, Gobi-Altai, Ost- und Südgobi erschweren die Vorbereitung und den Umzug in die Frühjahrslager. Aus der Staatsreserve und mit Hilfe japanischer Kredite wurden 1734 Tonnen Heu und 216 Tonnen Futtermittel in die obengenannten Aimaks transportiert.


Rinder auf der Suche nach Futter

Weiden reichen für 60 Millionen Tiere (in Schafeinheiten)?
"60 Millionen" antwortete der Minister für Natur und Umwelt, U. Barsbold, auf die Frage, wieviel Tiere die mongolischen Weiden tragen könnten.
Gleichzeitig räumte er ein, dass die gegenwärtige offizielle Viehzahl mit 30 Millionen zu niedrig angegeben sei. Allein im Sukhbaatar- und im Dornod-Aimak sei der Viehbestand um 20 Prozent gestiegen, so die Erkenntnisse der Veterinäre im Zusammenhang mit den Impfaktionen zum Schutz gegen die Maul-und-Klauen-Seuche.

Ein Jahr Bürgermut-Partei (Irgenii Zorig Nam)
Am 09. März jährte sich zum ersten Mal der Gründungstag der aus der Nationaldemokratischen Partei hervorgegangenen Bürgermut-Partei. Parteivorsitzende ist S. Oyun, Parlamentsmitglied und unermüdliche Streiterin gegen Korruption und Bevormundung durch den Staat. Nach der Ermordung ihres Bruders, S. Zorig, übernahm sie sein Abgeordnetenmandat, bewies aber schnell, dass sie mehr war als nur die "Schwester" eines bekannten Politikers der Nationaldemokratischen Partei. Als eine von vier Nicht-MRVP-Abgeordneten gewann sie einen Sitz im aktuellen Parlament.
Die Partei zählt ca. 40 000 Mitglieder. Das höchste Parteigremium ist das Nationalkomitee, das Führungszentrum der Politische Rat, dem 15 Mitglieder angehören. Präsent ist die Bürgermut-Partei gegenwärtig in zehn Aimaks und in Ulaanbaatar. Sie betrachtet sich als konservative Partei, die für die Wahrung traditioneller mongolischer Sitten und Bräuche, die Stärkung des Privatsektors sowie einen "fähigen" und "sauberen" Staat eintritt.
Auf der Sitzung des Nationalkomitees Anfang Februar wurde beschlossen, einen eigenen Kandidaten für die Präsidentschaftswahl am 20. Mai aufzustellen. Der Name soll in der letzten Märzwoche bekannt gegeben werden.


Mongolische Top-Models. Modenschau anlässlich des Frauentages in Ulaanbaatar

Internationaler Frauentag in der Mongolei
Vor der politischen Wende ein offizieller Feiertag, dann für einige Jahre ignoriert, wird der 8. März heute wieder festlich begangen, ist allerdings kein offizieller Feiertag mehr.
Auf Pressekonferenzen, in Reden auf Festveranstaltungen und in Ansprachen bei Empfängen wurden die Leistungen der mongolischen Mädchen, Frauen und Mütter für die Gesellschaft und auf wirtschaftlichen Gebiet, gewürdigt. Gesundheitswesen und Volksbildung seien eindeutig eine Frauendomäne, ohne dass sich dies allerdings auf den obersten Führungsebenen widerspiegele. An der Spitze erfolgreicher Privatunternehmen stünden oft Frauen, die Lage der gut ausgebildeten Städterinnen könne jedoch nicht mit den weitaus schwierigeren Lebensbedingungen der Frauen auf dem Lande verglichen werden. Gewalt gegen Frauen und Kinder in den Familien sei aber in allen Gesellschaftsschichten weit verbreitet.

Mongolen entsetzt über Zerstörung buddhistischer Kulturgüter in Afghanistan
Das Außenministerium der Mongolei hat alle Mongolen, in ihrer Mehrheit Anhänger des Buddhismus/Lamaismus, aufgerufen, sich den Protesten gegen die staatlich angeordnete Zerstörung buddhistischer Kulturgüter in Afghanistan anzuschließen.

Einige Superlative der Herbstsitzungsperiode
Im Verlaufe der 89 Sitzungstage des Großen Staatskhurals seit dem 02.10.2000 stellte der Abgeordnete, S. Dulam, mit 36 Anfragen einen diesbezüglichen Rekord auf. Der Minister für Justiz und Innere Angelegenheiten, N. Nyamdorj, hielt die meisten Reden, nämlich 93. Mit 252 Minuten hielt er auch die längste Rede, gefolgt von Ch. Ulaan, dem Wirtschaftsminister, der es auf 158 Minuten brachte. Am kürzesten sprach der Abgeordnete D. Altai: zwei Minuten. Die Abgeordnete D. Arvin verpasste lediglich drei Sitzungsstunden, während die Abgeordnete S. Oyun 59 Stunden fehlte.

Miss Ulaanbaatar
25 Mädchen beteiligen sich am Schönheitswettbewerb "Miss Ulaanbaatar 2001", der vom 16.-17. März in der Disko "Money Train" ausgetragen wird.


   

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