Die Deutsche Mongolei Agentur aus Ulaanbaatar präsentiert:
von Dr. Renate Bormann, Ulaanbaatar
Vor 78 Jahren wurde die Mongolische Volksrepublik
gegründet
Vom 08. bis zum 28. November 1924 kamen die
Delegierten des Großen Staatskhurals zu ihrer ersten Sitzungsperiode in Niislel
Khuree, der Hauptstadt der Äußeren Mongolei, zusammen. Von den 77 Abgeordneten
waren sechs Angehörige der Aristokratie, 46 gehörten der Mongolischen
Volkspartei (MVP) an und sechs dem Revolutionären Jugendverband.
Im Mai desselben Jahres war der VIII. Jebtsundamba Khutagt, das weltliche und
geistliche Oberhaupt der Äußeren Mongolei, gestorben. Gerüchte, er sei
ermordet worden, konnten nie widerlegt werden. Der Weg war frei für die
Abschaffung der konstitutionellen Monarchie (seit Juli 1921) und die
Proklamierung der Volksrepublik. Die entsprechenden Beschlüsse wurden von den
Führungsgremien der MVP auf Initiative und Anweisung der Kommunistischen
Internationale (KI) auf dem III. Parteitag der MVP im August 1924 gefasst.
Am 26. November wurde die Volksrepublik proklamiert und um 16.17 Uhr desselben
Tages die erste Verfassung der neuen Republik angenommen. Auf Vorschlag des
Vertreters der KI, T. Ryskulov, wurde die mongolische Hauptstadt in "Ulaanbaatar"
- der Rote Held - umbenannt.
Seitdem änderten sich Bezeichnung, und Mitgliederzahlen des Parlaments
mehrmals: "Ulsyn Ikh Khural" (Große Staatsversammlung) bis Mitte der
50-er Jahre des 20. Jahrhunderts, danach bis 1992 "Ardyn Ikh Khural"
(Große Volksversammlung) und seit Februar 1992 mit dem Inkrafttreten der
vierten Verfassung wieder Große Staatsversammlung. Gleichzeitig wurde die
Mitgliederzahl des Abgeordnetenhauses von 370 auf 76 reduziert.
Anlässlich des 78. Jahrestages der Proklamierung der Republik und des
Inkrafttretens der ersten Verfassung legten Präsident N. Bagabandi, der
Vorsitzende des Großen Staatskhurals, S. Tumur-Ochir, Ministerpräsident, N.
Enkhbayar, legten am Sukhbaatardenkmal auf dem gleichnamigen Platz in
Ulaanbaatar Blumenkränze nieder. Im Ringerpalast fand zur Feier der Jubiläen
ein traditioneller Ringerwettkampf mit 128 Teilnehmern statt.
Der des Dopings verdächtige Ulsyn Avraga A. Sukhbat gewann in der siebten und
letzten Runde gegen Ulsyn Zaan I. Dorjsambuu.
Enkhbayar: Das Jahr 2003 verlangt große
Anstrengungen
Im Zusammenhang mit der Verabschiedung des
Staatshaushaltes für das Jahr 2003 im Großen Staatskhural sprach
Ministerpräsident N. Enkhbayar von großen Herausforderungen, aber auch Chancen
für die wirtschaftliche Entwicklung.
140 Milliarden Tugrug an ausländischen Krediten und Zuwendungen für 2003
überträfen die Summen der vergangenen Jahre. Bei der Verwirklichung der
Programme und Projekte würden Parlament, Regierung, Weltwährungsfonds,
Weltbank, Asiatische Entwicklungsbank, die Geberländer und die nationalen
Finanzinstitute eng zusammenarbeiten.
Die Überwindung der Folgen der vergangenen und erwarteten Naturkatastrophen
stelle hohe Anforderungen an das Verantwortungsbewusstsein und den
Leistungswillen der Regierung und der Bevölkerung.
Keine einheitliche Meinung im
Untersuchungsausschuss
Die Arbeitsgruppe, die die Rechtmäßigkeit
des Polizeieinsatzes in der Nacht vom 12. zum 13. November auf dem
Sukhbaatarplatz untersuchen sollte, konnte sich nicht auf eine gemeinsame
Abschlusserklärung einigen. J. Narantsatsralt (DP) und B. Erdenebat (Neue
Sozialisten) warfen den drei Vertretern der Regierungspartei parteiisches
Verhalten vor. Die gewaltsame Vertreibung und die Verhaftung von Unterstützern
der "Bewegung für eine gerechte Bodenprivatisierung" sowie die
Beschlagnahme der Traktoren seien verfassungswidrig gewesen. Es sei eine
durchsichtige Ausrede, die verhafteten Journalisten seien als solche nicht zu
erkennen gewesen.
Der Leiter der Arbeitsgruppe, D. Demberel, entgegnete, die Demonstranten hätten
das Versammlungsgesetz verletzt und alle Auflagen des zuständigen
Stadtbezirksgouverneurs missachtet.
Fernsehdiskussion
Auf Vorschlag des Abgeordneten, L. Gundalai
(DP) wird eine Diskussion über das Bodenprivatisierungsgesetz im staatlichen
Fernsehen übertragen. Allerdings stellte Parlamentsvorsitzender S. Tumur-Ochir
eine Bedingung: Im Studio sollten nur Parlamentarier der Opposition teilnehmen.
Die Organisatoren der "Bewegung für eine gerechte
Bodenprivatisierung" könnten ihre Fragen und Meinungen vorher schriftlich
einreichen.
Gerichtsurteil vorerst außer Kraft gesetzt
Das Gerichtsurteil, wonach zwei 1997 in der
Geburtsklinik des Khuvsgul-Aimags vertauschte Mädchen jeweils zu ihren
biologischen Eltern zurück müssen, wird vorerst nicht vollzogen.
Die biologische Mutter des geistig behinderten Mädchens äußerte, sie würde
"ihre" Tochter unter keinen Umständen wieder hergeben, aber wenn die
andere Mutter das kranke Kind nicht will, würde sie das Mädchen zu sich
nehmen.
40 Mongolen in ausländischen Gefängnissen
Der Minister für Auswärtige
Angelegenheiten, L. Erdenechuluun, informierte auf der Sitzung des Großen
Staatskhurals darüber, dass 3 200 Mongolen mit einer offiziellen
Arbeitserlaubnis in Südkorea tätig sind, 40 mongolische Staatsbürger
Haftstrafen in ausländischen Gefängnissen verbüßen, die meisten von ihnen in
China und Russland. Sieben Mitarbeiter im diplomatischen Dienst der Mongolei in
osteuropäischen Länder wurden wegen Zigarettenschmuggels vom Dienst
suspendiert, einige müssen sich vor Gericht verantworten.
Erdenechuluun ging auch auf das von der Regierungsagentur "Tourismus"
deklarierte "Jahr der Reise in die Mongolei" für 2003 ein. Visa an
ausländische Gäste sollen dann auch direkt am internationalen Flughafen "Buyant
Ukhaa" in Ulaanbaatar und am Grenzübergang zwischen der Mongolei und
China, Zamyn Uud, erhältlich sein.
Elfjähriger Grenzverletzer
Ein Elfjähriger wurde von russischen
Grenzbeamten aus Tuwa in die Mongolei zurückgebracht. Er begründete seinen
Grenzübertritt mit der Suche nach drei verlorenen Rindern.
Keine Brücke über den Numrug
Der Wunsch der Verwaltung des Dornod-Aimags
nach Herauslösung von 2 500 Hektar Land aus einem Naturschutzgebiet geht nicht
in Erfüllung. Das Umweltministerium verweigerte seine Zustimmung. Damit wird
die geplante Brücke über den Numrug vorerst nicht gebaut werden können. China
hatte Investitionen in Millionenhöhe für den Brückenbau zugesagt.
Neue Personaldokumente
1,1 Millionen Bürger oder 86 Prozent der
Berechtigten sind bereits im Besitz des neuen Personalausweises. Ab 25. November
begann die Ausgabe der neuen fälschungssicheren Reisepässe.
Weniger Straßenkinder
79 Kinder leben nach Angaben der
zuständigen Sozialbehörde in und um den Bahnhof von Ulaanbaatar. Die Zahl der
Kinder, die ständig auf der Straße leben, hätte sich in den vergangenen
beiden Jahren halbiert.
Angriffe auf Polizisten
Innerhalb von fünf Tagen wurden in
Ulaanbaatar vier Polizisten angegriffen. Zwei starben und zwei sind schwer
verletzt. Nur eine Tat konnte bisher aufgeklärt werden. Die
Untersuchungsbehörden in den Stadtbezirken Sukhbaatar und Chingeltei prüfen,
ob zwischen den Taten und den Tätern ein Zusammenhang besteht.
Auch die Angriffe auf Leben und Gesundheit von Taxifahrern haben zugenommen.
Mongolen erobern Südpol
Am 11. Dezember jährt sich zum 30. Mal der
Tag, an dem ein Mongole zum ersten Mal den Südpol betreten hat. Der Meteorologe
J. Tserendeleg gehörte der 18. russischen Südpolexpedition an. Am 11. Dezember
1972 hisste Tserendeleg die mongolische Flagge. Die Mongolei war damit der 37.
Staat, der am Südpol präsent war.
Pferdekopfgeige für Königin Elisabeth II.
Bei einem Gastspiel des mongolischen
Folkloreensembles "Tumen Ekh" im Whitehall Palace in London am 13.
November wurde der Königin vom Direktor des Ensembles und Komponisten,
Purevkhuu, eine Pferdekopfgeige überreicht. Neben den Musikern traten auch zehn
Tsamtänzer vor den 400 geladenen Gästen auf.
Tscheche trainiert mongolische Eishockeymannschaft
Der sechsmalige tschechische
Eishockeymeister David Kali will mindestens fünf Jahre in der Mongolei bleiben,
um die Mannschaft "Otgon Od" (Jüngster Stern) zu trainieren und als
Spieler zu verstärken.
Minus 33 Grad in Bayantes
Den Kälterekord im Oktober hält der
Bayantes-Sum im Zavkhan-Aimag. Hier wurden minus 33 Grad gemessen.
Am wärmsten war es im Bayankhongor-Aimag mit plus 28 Grad.
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Last Update: 04. Januar 2024