Die Deutsche Mongolei Agentur aus Ulaanbaatar präsentiert:
von Dr. Renate Bormann, Ulaanbaatar
Staatspräsident N. Bagabandi
Präsident Bagabandi in Europa
Vom 24. Juni bis zum 03. Juli wird
Präsident N. Bagabandi zu offiziellen Staatsbesuchen in die Schweiz, nach
Liechtenstein und in die Ukraine reisen.
Damit besucht zum ersten Mal ein mongolisches Staatsoberhaupt die Schweizer
Eidgenossenschaft und das Fürstentum Liechtenstein.
Sitzstreik
Die Vorsitzende der
Bürgermut-Republikanischen Partei und Mitglied des Großen Staatskhurals, S.
Oyun, protestiert mit einem Sitzstreik in ihrem Büro gegen das
Bodenprivatisierungsgesetz, das in Kürze von der Mehrheit der Abgeordneten
beschlossen werden soll.
Sie und ihre Partei vertreten die Meinung, für eine Privatisierung von Grund
und Boden sei die Zeit noch nicht reif. Es gäbe keinen Bodennutzungsplan, keine
funktionierenden Katasterämter, keine Vermessungsgrundlagen, Unklarheiten
innerhalb der Regierung und unter der Bevölkerung, was Privateigentum an Boden
eigentlich bedeute, dass damit nicht nur Rechte, sondern auch Pflichten
verbunden seien.
Die erst vor wenigen Tagen beschlossenen Änderungen zum Bodengesetz, wonach
mongolische Staatsbürger für eine Dauer von 100 Jahren (60 + 40) die
Verfügungsgewalt über ein Stück Land erwerben, es verpachten, verpfänden und
anderweitig wirtschaftlich nutzen können, reichten völlig aus.
Die Opposition vertritt in der Bodenprivatisierungsfrage keine einheitliche
Position. Der Demokratischen Partei kann die Privatisierung nicht schnell genug
gehen, ihrer Auffassung nach sollten auch Ausländer einbezogen werden, da nur
so die Investitionsbereitschaft wirksam erhöht werden könnte.
Auch innerhalb der Mehrheitsfraktion werden unterschiedliche Positionen
vertreten.
Der stellvertretende Vorsitzende des Großen Staatskhurals, J. Byambadorj, hat
Oyun aufgefordert, ihren Sitzstreik zu beenden, sie hätte im Parlament
genügend Möglichkeiten, ihren Protest zu formulieren.
136 000 Staatsangestellte
Nach den Worten von Wirtschafts- und
Finanzminister Ch. Ulaan leistet sich die Mongolei 136 000 Staatsbedienstete.
Das seien immerhin 17 Prozent der arbeitenden Bevölkerung und belaste den
Staatshaushalt enorm.
Statistik Mai 2002
Das Nationale Amt für Statistik
informiert:
Bis zum 01. Juni 2002 sind 57,4 Prozent oder 6,5 Millionen der erwarteten
Jungtiere geboren worden.
Knapp 2,5 Millionen Tiere sind verendet, 9,4 Prozent des Gesamtviehbestandes.
Auf 250 000 Hektar wurde Getreide ausgesät bzw. Gemüse angebaut, das sind 47,8
Prozent mehr als im Vorjahr.
Das Außenhandelsdefizit erreicht 98,4 Millionen US-Dollar.
Den wärmsten Tag im Mai erlebten die Einwohner des Bayankhongor-Aimags: Am
Egiin-Gol erreichten die Temperaturen plus 38 Grad. Am kältesten war es im
Tsetsen-Uul-Sum des Zavkhan-Aimags: minus 17 Grad.
Japanisches Prinzenpaar besucht die Mongolei
Auf Einladung von Staatspräsident N.
Bagabandi besuchen Prinz Akishino und seine Gattin Kiko vom 19. bis 28. Juni die
Mongolei.
Prinz Akishino ist der zweite Sohn des japanischen Kaiserpaares.
Außer der Hauptstadt Ulaanbaatar stehen die Aimags Tuv, Uvurkhangai, Arkhangai,
Bulgan und Dornogov‘ auf dem Besuchsprogramm der japanischen Gäste. In
Ulaanbaatar eröffneten sie am 21. Juni das „Japanisch – Mongolische
Zentrum" und werden auf dem japanischen Soldatenfriedhof in Dambadarjaa
Kränze niederlegen.
Dalai-Lama Danzanjamts schreibt an mongolischen
Ministerpräsidenten
Der 14. Dalai-Lama, Danzanjamts, hat in
einem Brief an den mongolischen Ministerpräsidenten N. Enkhbayar seiner
Hoffnung Ausdruck verliehen, dass die Mongolen in die Lage versetzt werden, die
Folgen der Naturkatastrophen der letzten Jahre auch mit Hilfe von Gebeten und
dem Beschwören der Erd- und Wassergeister, zelebriert im Gandan- und anderen
Klöstern, zu überwinden.
Gleichzeitig äußerte er den Wunsch, die mongolischen Gläubigen mögen
zerstörte religiöse Bauwerke wieder errichten bzw. reparaturbedürftige
renovieren.
Erster mongolischer Botschafter in Südafrika
D. Davaasambuu heißt der erste Diplomat,
der die Mongolei in der Republik Südafrika im Range eines Botschafters
vertritt.
Vor wenigen Tagen erhielt er aus der Hand von Präsident Tabo Mbeki sein
Beglaubigungsschreiben.
Zwischen der Mongolei und Südafrika bestehen seit 1994 diplomatische
Beziehungen.
|
Außerordentliche und Bevollmächtigte
Botschafter 37 mongolische Diplomaten können sich mit dem Titel „Außerordentlicher und Bevollmächtigter Botschafter der Mongolei" schmücken. Zu ihnen zählen der Minister für Auswärtige Angelegenheiten, L. Erdenechuluun sowie der Leiter des Presse- und Informationsdienstes im Außenministerium, J. Ganibal. |
Arbeitslohn: 160 US-Dollar
Die mongolische
Arbeitskräftevermittlungsfirma „Zag" hat mit einer libanesischen Firma
einen Vertrag über die Entsendung mongolischer Arbeitskräfte in den Libanon
abgeschlossen.
Zunächst werden 100 Mongolen in den Libanon reisen, um im Dienstleistungssektor
zu arbeiten. Ihr Monatslohn soll 160 US-Dollar betragen, zuzüglich der Kosten
für Unterkunft und Verpflegung. Einmal im Jahr stehen den Mongolen 15 Tage
bezahlter Urlaub zu.
80 Jahre Staatlicher Kontrollausschuss
Auf der Parlamentssitzung am 20. Juni
standen Zusätze und Änderungen zum Gesetz über die staatlichen und örtlichen
Kontrollorgane zur Debatte.
Der Vorsitzende des Staatlichen Kontrollausschusses, L. Javzmaa, äußerte
Kritik an Vorschlägen, die Unabhängigkeit des Ausschusses zu beschränken.
Gleichzeitig gab er bekannt, dass das 80-jährige Gründungsjubiläum der
Einrichtung ohne Geschenke, Festessen und Auszeichnungen begangen wird.
Zusammenschluss der Aimags Bulgan und Orkhon
Auf einer außerordentlichen Versammlung
unterbreiteten die Bürgervertreter des Orkhon-Aimags den Vorschlag, ihren Aimag
mit dem Bulgan-Aimag zusammenzuschließen.
Die anwesenden Parlamentsabgeordneten Ts. Nyam-Oser und Yo. Bayarsaikhan sowie
der Minister für Industrie und Handel, Ch. Ganzorig, unterstützten den
Vorschlag.
Irgendwann seien die Kupfermolybdänvorkommen („Erdenet") erschöpft und
außer Ackerbau und Viehwirtschaft gäbe es in der Region wenig andere
Alternativen, begründete Ganzorig seine Zustimmung.
Der neue Aimag soll den Namen „Erdenebulgan" erhalten.
Eine endgültige Entscheidung über die Vereinigung beider Aimags (Provinzen)
treffen die Abgeordneten des Großen Staatskhurals.
Prüfung nicht bestanden
2 700 Schüler der zehnten Klassen haben
die Mongolischprüfungen, 2 300 die Mathematikprüfungen nicht bestanden.
Tod eines Schülers
Im Bayanzurkh-Duureg (Stadtbezirk von
Ulaanbaatar) ist der 16-jährige Schüler B. von dem 15-jährigen M. erstochen
worden, nachdem beide im Hof eines Kindergartens Alkohol getrunken hatten. Der
Täter verletzte die Hauptschlagader, so dass das Opfer verblutete, jede Hilfe
kam zu spät.
Zu seiner Rechtfertigung führte M. an, dass B. wenig Aussichten hatte, die
Prüfungen zu bestehen und seinem Leben ein Ende setzen wollte. Er habe ihm
dabei lediglich geholfen.
Studentenbörse
Bereits 500 Studenten haben sich in der „Studentenarbeitsbörse",
am 05. Juni vom Verband mongolischer Studenten gegründet, registrieren lassen.
83 Studenten konnte bisher ein Zeitarbeitsjob vermittelt werden.
Jungfernkraniche
Umweltfrevel
Nur bruchstückhaft wird die mongolische
Öffentlichkeit mit dem ganzen Ausmaß einer drohenden Umweltkatastrophe
konfrontiert.
Alljährlich werden im Frühjahr auf dem Lande Schädlingsbekämpfungsmittel
ausgebracht, um der Mäuseplage Herr zu werden.
Die Viehhalter erhalten die Mittel, mit Giften versetztes Getreide, von den
Sumverwaltungen, diese beziehen es von den Aimagverwaltungen. In diesem Jahr
wurden jedem Sum zehn Tonnen des präparierten Getreides zugeteilt: Offenbar
ohne jegliche Hinweise auf sachgerechte Lagerung, Kennzeichnungspflicht und
genau abgegrenzte Flächen für das Ausbringen des Giftes.
Die Viehhalter verteilten es teilweise mit bloßen Händen über eine große
Fläche.
Bereits im Mai wurden vier Kinder aus dem Khentii-Aimag mit schweren
Vergiftungen in ein Krankenhaus nach Ulaanbaatar gebracht. Zwei der Kinder
starben.
Ornithologen der Mongolischen Staatsuniversität fanden im Tuv-, im Gobisumber-
und in anderen Aimags tote Vögel (Bussarde, Adler, Kraniche, Möwen u.a.) sowie
Säugetiere – alle erstickt.
Das Gift wird aus China bezogen und unterscheidet sich offensichtlich von den
bisher eingesetzten Mitteln zur Bekämpfung der Nager.
Spätestens seit dem 17. Mai ist das Ministerium für Natur und Umwelt über das
Desaster unterrichtet. Mongolische und ausländische Fachleute fordern eine
engere Kooperation zwischen den Fachministerien (Umwelt, Gesundheit,
Landwirtschaft...), um den Tod weiterer Menschen und Tiere zu verhindern.
Waldbrand im Khuvsgul-Aimag
Bisher konnte der am 27. Mai im
Bayanzurkh-Sum des Khuvsgul-Aimags ausgebrochene Waldbrand nicht unter Kontrolle
gebracht werden.
Die Feuerwehrleute und ihre Helfer seien Tag und Nacht im Einsatz, aber starke
Winde fachten den Brand immer wieder an.
Kinderspielplatz
Kinderspielplatz ohne Kinder
Der Spielplatz auf dem Platz der Freiheit
in Ulaanbaatar wird von Kindern eher selten aufgesucht. 500 Tugrik (50 Cent)
für zwei Stunden Spielvergnügen erscheint den meisten Eltern doch zu teuer.
„Naadam 2002"
Die zentrale Kommission zur Vorbereitung
des mongolischen Nationalfeiertages am 11. Juli, Naadam oder die „Drei Spiele
der Männer", hat ihre Arbeit aufgenommen; ihr steht ein Budget von 182,5
Millionen Tugrik zur Verfügung.
Die Zielankunft der Pferderennen wird wie im vergangenen Jahr in Yarmag, am
westlichen Stadtrand von Ulaanbaatar, sein.
Das Mitbringen von Glasflaschen, Gegenständen aus Holz, Eisen oder anderen
harten Materialien in das Zentralstadion von Ulaanbaatar wurde verboten.
Die Eröffnung der Feierlichkeiten erfolgt am 10. Juli auf dem Sukhbaatarplatz
mit Paraden verschiedener Truppenteile und dem „Hissen" der
Chinggis-Khaan-Standarte.
Offiziell dauern die Feierlichkeiten bis zum 13. Juli.
Traditionell werden die Mongolen in Stadt und Land jedoch fast eine Woche lang
feiern.
Außer im Ringen nehmen Mädchen und Frauen selbstverständlich an den
Wettkämpfen im Reiten und Bogenschießen teil.
MongoleiOnline
Kurfuerstenstr. 54, 53115 Bonn, Germany
Copyright © 1997-2024 Frank Voßen
Last Update: 04. Januar 2024