Die Deutsche Mongolei Agentur aus Ulaanbaatar präsentiert:
von Dr. Renate Bormann, Ulaanbaatar
Unterzeichnung des Konsularabkommens
Neue Etappe in den Beziehungen Russland - Mongolei
Zwei Tage nur weilte der russische Premier
W. W. Kasjanov in der Mongolei, doch das Besuchsprogramm hatte es in sich:
Verhandlungen über die Zukunft der 200 russisch-mongolischen Joint Venture in
der Mongolei - im Mittelpunkt dabei die Unternehmen „Erdenet", „Mongolrostsevmet"
und „Ulaanbaatar-Eisenbahn", über die Modalitäten bei der
Schuldenrückzahlung an Russland, die Entwicklung der Infrastruktur sowie über
Strom- und Gaslieferungen aus Sibirien.
Im Jahre 2002 wird die Mongolei Erdgas im Wert von 50-60 Millionen US-Dollar
kaufen.
Noch offen ist die Frage des Umrechnungssatzes für die mongolischen Altschulden
an die ehemalige UdSSR in Höhe von elf Milliarden transferable Rubel. Die
aktuellen Schulden betragen 4,5 Millionen US-Dollar aus dem Jahre 2001 und 5,7
Millionen für 2002.
Kasjanow unterstrich die Bereitschaft seines Landes, die Mongolei bei der
Entwicklung exportfähiger Güter zu unterstützen, seine Investitionen zu
erhöhen und gegebenenfalls Aktien der Kooperationsbetriebe zu übernehmen.
Enkhbayar sagte zu, russische Bürger, die in Wohnungen leben, die Eigentum des
mongolischen Staates geworden sind, mit mongolischen Bürgern gleichzustellen.
Das bedeutet, sie bekämen ihre Wohnungen ebenfalls kostenlos übertragen.
Neun Verträge und Protokolle wurden unterschrieben, darunter die Protokolle
über eine Zusammenarbeit in den Bereichen Handel, Gesundheit und Sport, eine
Vereinbarung über regelmäßige Arbeitstreffen zwischen dem mongolischen
Ministerium für Industrie und Handel sowie Vertretern der Republik Altai der
Russischen Föderation. Der mongolische Außenminister L. Erdenechuluun und der
stellvertretende Außenminister Russlands, A. P. Losjukov, unterzeichneten ein
überarbeitetes Konsularabkommen, basierend auf den Richtlinien der Wiener
Konvention von 1989.
Kasjanov und die Mitglieder seiner Delegation, die Regierungschefs von Burjatien,
Tuva und Altai, der Gouverneur von Tschita, mehrere Minister und Vizeminister
sowie Direktoren großer Unternehmen, wurden von Präsident Bagabandi und dem
Vorsitzenden des Großen Staatskhurals (Parlament) empfangen.
Am zweiten Tag besuchten die hohen Gäste die Wissenschaftlich-Technologische
Universität, wurden vom Oberlama des Gandanklosters empfangen und legten am
Denkmal für die Opfer des zweiten Weltkrieges in Zaisan Kränze nieder.
Beide Seiten betonten die Bedeutung des Besuches, der eine neue Etappe in den
bilateralen Beziehungen eingeleitet hätte.
Ministerpräsident Enkhbayar nahm die Einladung seines russischen Amtskollegen
zu einem Gegenbesuch in Russland dankend an.
Pressekonferenz IZ-BNN. 3.v.l. Tsog, 4. Gankhuyag
IZ-BNN als dritte politische Kraft etabliert
Die Bürgermut-Republikanische Partei (Irgenii
Zorig-Bugd Nairamdakh Nam) wurde am 22. März beim Obersten Gericht als vierte
politische Partei der Mongolei neu registriert. Sie tritt damit die Nachfolge
der am 07. 04. 1992 registrierten Mongolischen Republikanischen Partei an.
Jeweils am 07. April eines Jahres wird der Gründungstag der Partei begangen, in
diesem Jahr können die 1 500 Mitglieder Partei ihr zehnjähriges Jubiläum
feiern.
Alle vier Jahre wird ein Parteitag einberufen, einmal im Jahr kommen die 160
Mitglieder des Nationalkomitees zusammen und einmal im Monat finden die
Beratungen der 32 Mitglieder des Staatsrates statt.
Der Politische Rat, die Räte der Frauen, Jugend und Veteranen entscheiden
selbstständig über ihre Tätigkeit.
Die Partei versteht sich als wertkonservativ, politisch neutral, dem Wohle der
Allgemeinheit verpflichtet.
Zur Parteivorsitzenden wurde Sanjaasurengiin Oyun, zum Zweiten Vorsitzenden
Bazarsadyn Jargalsaikhan gewählt. Generalsekretär der Partei ist der ehemalige
Justizminister Logiin Tsog, der Verantwortliche für Organisation und Mitglieder
ist Exparlamentsmitglied Tserendorjiin Gankhuyag.
Als dritte politische Kraft hinter der MRVP und der Demokratischen Partei will
die IZ-BNN, die über einen Sitz im Staatskhural verfügt, kritisch, aber
konstruktiv die Regierungspolitik begleiten.
Hohe Viehverluste
Das Staatliche Komitee für Natur und
Umwelt gab bekannt, dass allein in den vergangenen zwei Monaten 1 217 000 Stück
Vieh eingegangen seien. 1 928 Viehhalterhaushalte in sieben Aimags hätten ihren
gesamten Viehbestand verloren.
Am schwersten betroffen von den verheerenden Witterungsbedingungen mit starken
Schneefällen, Schnee- und Sandstürmen zu Frühjahrsbeginn waren die Aimags
Gobialtai mit 522 000 und Bayankhongor mit 330 000 toten Tieren.
Silberlagerstätte „Asgat" als Pfand
Ab Juni soll mit dem Bau der
Müllbeseitigungsanlage in Ulaanbaatar begonnen werden, deren Kreditierung ein
deutsches Unternehmen übernommen hat.
Nach einer Information in der Tageszeitung „Zuuny Medee" wurde als
Bürgschaft für die Rückzahlung der beträchtlichen Investitionssumme die
Silberlagerstätte Asgat im äußersten Westen der Mongolei vereinbart.
Tod beim Goldschürfen
Vier junge Männer haben ihr Leben
verloren, als sie in einer Goldgrube verschüttet wurden.
Der Vorfall ereignete sich am 25. März im Zaamaryn–Sum des Zentralaimags.
Seit Beginn des Jahres sind beim illegalen Goldschürfen zehn Menschen
gestorben.
Abc-Schütze ab sieben Jahre
Die Mitglieder des Ständigen Komitees für
Sozialpolitik beim Großen Staatskhural diskutierten auf ihrer letzten Sitzung
Änderungen und Zusätze zum Bildungsgesetz.
Danach soll das Schuleintrittsalter von acht auf sieben Jahre herabgesetzt und
die Schulzeit von zehn auf elf Jahre verlängert werden.
Die Änderungen sollen ab dem Schuljahr 2003/04 in Kraft treten.
72 Millionen für Afghanistan
Die mongolische Regierung hat beschlossen,
Afghanistan Medikamente im Wert von 52 Millionen Tugrik zu liefern und deren
Transportkosten in Höhe von 19,8 Millionen Tugrik zu übernehmen.
Die Mongolei sei an einem Wiederaufleben der traditionell guten diplomatischen
Beziehungen zu Afghanistan interessiert, begrüße und unterstütze den
politischen und gesellschaftlichen Wandel in dem asiatischen Land.
Aus der Regierungssitzung vom 27. März
Die Regierung bestätigte ein
Kreditabkommen über insgesamt 8,2 Millionen Euro zwischen der Mongolei und der
„Bank für Wiederaufbau" der Bundesrepublik Deutschland.
Das Geld ist vorgesehen für die Verwirklichung des „Programms 1 im
Energiesektor". 3,3 Millionen der insgesamt benötigten 11,5 Millionen
stammen aus dem mongolischen Staatshaushalt.
Die Bank für Wiederaufbau gewährt 7,9 Millionen Euro als günstige Kredite
(Rückzahlungsbeginn nach zehn Jahren, Rückzahlungsfrist 40 Jahre, jährliche
Zinsen 0,75 Prozent), 0,3 Millionen erhält die Mongolei als Wirtschaftshilfe.
Weizensaat im Wert von 1,2 Milliarden Tugrik liefert Russland an die Mongolei,
die dafür den Erlös aus dem Handel mit japanischen Reislieferungen aufwendet.
Bald grünt und blüht es auch hier...
Die „warme Jahreszeit" birgt auch Gefahren
Mit dem Beginn der „warmen
Jahreszeit" und dem überall einsetzenden Tauwetter steigt die Gefahr, dass
Kinder beim Spielen zu Schaden kommen. Mehrere Kinder sind auf brüchigem Eis
eingebrochen und ertrunken. Ein dreijähriges Mädchen stürzte beim Spielen im
Hof einer Autowerkstatt von einer Hebebühne und starb noch am Unfallort.
Lukrativer Export seltener Vögel
Der Export von Falken in arabische Länder
hat dem Staatshaushalt im vergangenen Jahr
791.000 US-Dollar beschert. Ein Tier kostet etwa 4 500 US-Dollar.
Nach Schätzungen des Umweltministeriums werden jährlich 400 bis 500 der
seltenen Tiere illegal ins Ausland geschmuggelt. Bei Entdeckung muss der Täter
mit einer Strafe von 300.000 Tugrik rechnen.
Stiftung „Hilfswerk Deutscher Zahnärzte"
hilft im Bayan-Ulgii-Aimag
Drei Zahnarztstühle mit Zubehör im Wert
von 41 500 US-Dollar übergab der deutsche Botschafter in der Mongolei, Klaus
Schröder, an drei Kliniken im Bayan-Ulgii-Aimag im Westen der Mongolei. Die
großzügige Spende stammt vom Hilfswerk der deutschen Zahnärzte, das auch den
Transport bis Ulaanbaatar finanzierte.
Pünktlich zum kasachischen Neujahrsfest am 22. März konnten die Zahnärzte in
den Sums (Distrikte, Kreise) Nogoonnuur, Sagsai und Tsengel die wertvollen
Geräte übernehmen.
Begleitet wurde Schröder vom Parlamentsabgeordneten des Aimags, Nikamet.
Vertreter der Aimag (Provinz)-Verwaltung, genauso wie die übrigen Bewohner,
zeigten sich erfreut über die Aussicht auf künftig weniger schmerzhafte
Zahnbehandlungen.
3. Mai – Chinggis-Geburtstagsfeier
Die Kommission zur Vorbereitung des 840.
Geburtstages von Chinggis-Khaan (Vorsitz: MP Enkhbayar) hat beschlossen, die
Feierlichkeiten anlässlich des 840. Geburtstages des bekanntesten Mongolen
aller Zeiten am 03. Mai dieses Jahres beginnen zu lassen.
Bis heute galt als Geburtsdatum des Großkhans nach chinesischen Kalendern der
31. Mai 1162. L. Terbish, Astrologieprofessor an der Mongolischen
Staatsuniversität in Ulaanbaatar, legte jetzt neue Berechnungen vor, wonach die
Geburt des Staatsgründers auf den 03. Mai fällt.
„Verdiente Sportlerin der Mongolei" startet
für Deutschland
Die Sportschützin D. Munkhbayar, für ihre
Heimat Mongolei bisher erfolgreich bei Olympischen Spielen und
Weltmeisterschaften gestartet, hat bei den Europameisterschaften einen sechsten
Platz belegt. Seit kurzem Bürgerin der Bundesrepublik Deutschland, wird sie bei
den Weltmeisterschaften, die ab dem 19. April in Schanghai ausgetragen werden,
u.a. gegen ihre bisherige Sportsfreundin O. Gundegmaa antreten.
Gold für mongolischen Freistilringer
Der 21-jährige B. Naranbaatar gewann bei
internationalen Ringerwettkämpfen in Sofia eine Goldmedaille. Naranbaatar
gehört dem „Arslan-Sportclub" in Ulaanbaatar an.
Sommerzeit
In der Nacht vom 29. zum 30. März wurden
die Uhren in der Mongolei um eine Stunde vorgestellt. Die Sommerzeit hat
begonnen.
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Last Update: 04. Januar 2024