Die Deutsche Mongolei Agentur aus Ulaanbaatar präsentiert:
von Dr. Renate Bormann Ulaanbaatar
Politbarometer
Untersuchungen der renommierten „Sant-Maral-Stiftung"
zufolge verlor die regierende Mongolische Revolutionäre Volkspartei (MRVP)
sowohl auf dem Land als auch in den Städten seit Juni dramatisch an Zustimmung.
Eine der Ursachen sehen die Demoskopen im Agieren und Verhalten des
Justizministers.
Im Vergleich zum Mai verlor die MRVP in den städtischen Siedlungen sechs
Prozent, im Gegenzug gewann die Mutterland-Demokratie-Koalition Stimmen hinzu,
auf dem Lande verlor die MRVP sogar neun Prozent.
Sollten sich die drei Oppositionsparteien – zur Koalition aus Mutterland - und
Demokratischer Partei käme dann noch die Bürgermut-Republikanische Partei hinzu
– vor den Wahlen in einem Bündnis zusammenschließen, könnten sie mit 46 Prozent
der Stimmen in den urbanen Zentren und mit 40 Prozent auf dem Lande rechnen. Die
MRVP käme lediglich auf 31 bzw. 33 Prozent.
Präsident Bagabandi kritisiert Minister Nyamdorj
Im Namen des mongolischen
Staatspräsidenten, N. Bagabandi forderte die Presseabteilung des Präsidialamtes
Ts. Nyamdorj, Minister für Justiz und Innere Angelegenheiten, dazu auf, die
fortgesetzten Rufschädigungen von Parlamentsmitgliedern und des
Staatsoberhauptes zu unterlassen.
Nyamdorj hatte in mehreren Presse- und Fernsehinterviews suggeriert, Bagabandi
hätte im Jahr 2000 Order gegeben, ihn, Nyamdorj, auszuspionieren. Gleichzeitig
kritisierte Nyamdorj Bagabandis Wunsch, über die Umstände der Verhaftung des
Abgeordneten Gundalai informiert zu werden.
„Der Präsident wünscht, dass Parlament (Ulsyn Ikh Khural) und Regierung dafür
Sorge tragen, das Ansehen des Staates und einzelner Persönlichkeiten vor
ungerechtfertigten Angriffen zu schützen.
Ex-Ministerpräsident kehrt in die Heimat zurück
Ts. Elbegdorj, einer der ehemaligen Ministerpräsidenten der Demokratischen
Koalition aus Sozial- und Nationaldemokraten, ist am 31. August in die Mongolei
zurückgekehrt.
Nach dem Wahldebakel der Demokraten im Sommer 2000 begann Elbegdorj ein
vierjähriges Studium in den USA.
Ein Grund für seine Rückkehr dürfte auch darin zu suchen sein, dass er seine
Position innerhalb der Demokratischen Partei und im politischen Machtgefüge der
Mongolei nicht ganz verlieren will. Im nächsten Jahr sind Parlamentswahlen.
Elbegdorj will als Kandidat aufgestellt werden.
Bisher hat er zehn Millionen Tugrug für die Parteikasse gespendet.
Neue amerikanische Botschafterin in der Mongolei
Pamela-Jo Howel-Slutz heißt die erste
weibliche Botschafterin der USA in der Mongolei.
Sie wurde 1949 in Chicago geboren, ist verheiratet und hat zwei Kinder. Seit
1981 arbeitet sie im diplomatischen Dienst.
Außer ihrer Muttersprache spricht sie Chinesisch, Französisch und Indonesisch.
Mongolen im Irak
Nachdem am 20. August die erste Gruppe der
mongolischen Armeeangehörigen zu ihrem humanitären Einsatz in den Irak
abgeflogen ist, folgte zehn Tage später die Hauptgruppe, bestehend aus 110
Ingenieuren, Medizinern und Baufachleuten.
Im Verkaufsraum der Firma Wolf in UB
Junger Bayer eröffnet Firma in Ulaanbaatar
Am 28. August wurde im Sukhbaatardistrikt von Ulaanbaatar die „FLH-Wolf Co.,
Ltd." – Trockenbau, Fliesenverkauf und Verlegung – offiziell eröffnet.
Christian Wolf (24) aus Pleinfeld bei Nürnberg ist der Direktor des neuen
Handwerksbetriebes, der Fliesen und sonstige Baumaterialien von der „Fliesen
Wolf" GmbH aus Pleinfeld bezieht. Der junge Mann hat sein Handwerk von der Pike
auf gelernt und konnte im Betrieb seines Vaters ausgiebig Berufserfahrungen
sammeln.
Die Firma in der Mongolei arbeitet ausschließlich mit deutschem
Investitionskapital und bietet ihre Dienste nicht nur in der Hauptstadt, sondern
landesweit an. Geschäftskontakte bestehen nicht nur nach Deutschland, sondern
auch nach China. Ebenso streben Wolf und seine Mitarbeiter eine enge Kooperation
mit mongolischen Betrieben an.
Acht Mitarbeiter beschäftigt der junge Unternehmer, davon zwei
Fliesenlegergesellen aus Deutschland, die gleichzeitig drei mongolische Kollegen
zu Fliesenlegern ausbilden, eine Dolmetscherin und eine Verkäuferin.
Wolf, der seine Liebe zur Mongolei entdeckte, als er für eine mongolische Firma
in der Nähe Ulaanbaatars arbeitete, äußert sich sehr zufrieden, was den
bisherigen Erfolg seiner Arbeit und seine Lebensqualität in dem
zentralasiatischen Land betrifft. Als zu umständlich empfand er allerdings das
Procedere bei der Firmenanmeldung. Trotz der viel beschworenen Erleichterungen
für ausländische Direktinvestoren waren die bürokratischen Wege langwierig und
mühsam, ehe er endlich alle Dokumente beisammen hatte.
Die Auftragsbücher füllen sich allmählich, unter anderem ist „FLH-Wolf" an der
Errichtung einer Boxhalle und eines dazu gehörenden Hotels in Ulaanbaatar
beteiligt.
Auf dem Foto, das im Verkaufs- und Ausstellungsraum des Betriebes aufgenommen
wurde, sind zu sehen: Ch. Zulaa (Dolmetscherin), B. Ganaa (Verkäuferin), U.
Byaraa, I. Dorjsuren, St. Kleeberger und Henry Gattermann (Fliesenleger) sowie
Ch. Wolf.
650 000 US-Dollar für die Mongolei
Die Asiatische Entwicklungsbank (Asian Development Bank – ADB) gewährt der
Mongolei technische Hilfe im Wert von 650 000 US-Dollar, die für mehr
Effektivität im Gesundheitssystem sorgen und vor allem bei der Verbesserung der
Öffentlichen Gesundheit eingesetzt werden sollen.
Der Japanische Sonderfonds der ADB (finanziert von der japanischen Regierung)
stellt die Mittel zur Verfügung, verantwortlich für die Projektplanung und –durchführung
sind die Ministerien für Gesundheit, Wirtschaft und Finanzen sowie für Arbeit
und Soziale Sicherheit.
B. Hitchcock, der Repräsentant der ADB in der Mongolei, äußerte sich
zuversichtlich hinsichtlich der möglichen Verbesserungen bei den
Gesundheitsstandards, der medizinischen Versorgung und Dienstleistungen, vor
allem in den armen ländlichen Regionen der Mongolei.
Skelettfund in Bayankhongor
Im Bayankhongor-Aimag wurde in einem Hügelgrab (Kurgan) das Skelett eines
jungen Mannes gefunden.
Die Archäologen des mongolisch-italienischen Forschungsprojekts: „Geoarchäologie
der Gobi" versuchen nun das genaue Alter und die Herkunft des Mannes zu
bestimmen.
Träger des Projekts sind das Archäologische Institut der Akademie der
Wissenschaften der Mongolei sowie der Nationale Wissenschaftsrat Italiens.
AIDA sorgt für Badeanstalt
Dank einer Spende der Australischen Internationalen Entwicklungsagentur
konnte im Jurtenviertel Denjiin 1000 im Chingeltei-Duureg ein
Dienstleistungszentrum errichtet werden, das den Jurtenbewohnern zehn Bäder,
eine Sauna, einen Frisier- und Kosmetiksalon, eine Drogerie, sowie eine
Computertrainings- und Spielehalle bietet.
In Denjiin 1000 leben 15 000 Menschen.
210 Wildpferde in der Mongolei
N. Bandi, der Direktor des Internationalen Takhi-Forschungszentrums und Chef
des Khustain-Nationalparks, informierte darüber, dass die Zahl der
wiederangesiedelten Wildpferde (Takhi, Prszewalskipferd) mittlerweile auf 210
gestiegen sei. Das erste Fohlen in diesem Jahr wurde im April, das letzte im
August geboren. Insgesamt leben jetzt 18 Fohlen im Khustain-Nuruu. Im letzten
Winter erfuhr der Fohlenbestand eine dramatische Reduzierung: Wölfe rissen elf
Fohlen. (Der Naturpark ist die Heimat von 40 bis 50 Wölfen, die nicht geschossen
werden dürfen).
Mit 210 Takhis, davon 70 im Gobi-Altai-Aimag, verfügt die Mongolei über der Welt
größte Wildpferdpopulation.
V.l. D. Ernst, St. Toman, Oyunsuren, Dr. Vorwerk, C. Spahl
„Mongolische Ufer" in der deutschen Botschaft
Am 25. August eröffnete der Botschafter der Bundesrepublik Deutschland in
der Mongolei, Dr. Michael Vorwerk, die deutsch-tschechische Fotoausstellung
„Mongolische Ufer".
Zu den Mitorganisatoren gehört neben den Botschaften Deutschlands und der
Tschechischen Republik die „Enkh Sanaa" Co.Ltd.
Die Fotos, entstanden in den Jahren 1966, 1967 und 1999, stammen von dem
tschechischen Architekten Stanislav Toman und dem deutschen Mathe- und
Physiklehrer Detlef Ernst.
„Mit unseren Fotos wollen wir den unendlichen Raum, die unberührte Natur und das
Leben der Menschen dokumentieren". Stanislav Toman, geboren 1943, und Detlef
Ernst, geboren 1959, beschreiben so unisono Ziel und Sinn ihrer Arbeiten.
Beide verbindet das Abenteuer einer Kajakfahrt auf einem mongolischen Fluss:
Toman fuhr im Juli 1967 sechs Tage lang die Tuul hinunter, Ernst befährt im
Sommer 1999 den Orkhon.
Beide sind allein unterwegs, beide erleben sie „Tage und Nächte unter dem
unendlich weiten Himmel der Steppe", bestaunt von am Ufer entlang reitenden
Nomaden, beäugt von Kamel-, Rinder- und Pferdeaugen.
Glück und die Gastfreundschaft der Uferbewohner halfen dem Tschechen und dem
Deutschen, alle Unwirtlichkeiten – Unwetter, Unfälle, den Verlust von Zelt und
Schlafsack – zu überstehen.
Die Ausstellung im Gebäude der deutschen Botschaft in Ulaanbaatar ist noch bis
zum 20. September zu sehen.
Silbermedaille für mongolischen Tänzer
D. Altankhuyag, Tänzer am Opern- und Ballett-Theater Ulaanbaatar, hat beim
9. Kinder- und Jugendwettbewerb der Balletttänzer in Tokio eine Silbermedaille
gewonnen.
176 Tänzer und Tänzerinnen aus acht Ländern, darunter sechs aus der Mongolei,
nahmen in diesem Jahr an dem Wettbewerb teil. Keinen der Teilnehmer hielt die
Jury für würdig, den Grand Prix mit nach Hause zu nehmen.
Altankhuyag tourt zurzeit mit der Asami-Maki-Tanzgruppe durch Frankreich. Erst
im Herbst wird er in die Mongolei zurückkehren.
50 Kinder starben bei Unfällen
Am 24.08. starb ein dreijähriger Junge, nachdem er in einen dreieinhalb
Meter tiefen Brunnen auf dem Nachbargrundstück seiner Eltern gefallen war.
Insgesamt verloren im August 50 Kinder im Alter zwischen drei und sechs Jahren
ihr Leben durch Unfälle.
Die Polizei warnt die Eltern, ihre Kinder nicht unbeaufsichtigt zu lassen und
gefährliche Plätze wie Brunnen, Schächte u. Ä. zu sichern.
Mongolin startet für Deutschland
Seit März 2002 ist die Meisterschützin, D. Munkhbayar, im Besitz eines
deutschen Passes und bei internationalen Sportereignissen für ihre Wahlheimat
startberechtigt.
Seit acht Jahren lebt Munkbayar in der Bundesrepublik, ihre Tochter spricht nur
Deutsch, ein Umzug kommt so für die gebürtige Mongolin so schnell nicht in
Frage.
Im Jahr 2002 gewann M. bei den Schießweltmeisterschaften eine Goldmedaille und
bereitet sich gegenwärtig darauf vor, diesen Erfolg bei den Olympischen Spielen
in Athen im nächsten Jahr zu wiederholen.
Katholische Kirche in Ulaanbaatar
Katholische Kirche in Ulaanbaatar eingeweiht
Am 30. August wurde die katholische Kirche „Peter und Paul" im Osten von
Ulaanbaatar feierlich ihrer Bestimmung übergeben.
Einen Tag zuvor erhielt Msg. W. Padilla, Apostolischer Präfekt in Ulaanbaatar,
die Weihen zum Bischof.
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Last Update: 04. Januar 2024