Die Deutsche Mongolei Agentur aus Ulaanbaatar präsentiert:
von Dr. Renate Bormann Ulaanbaatar
Eigentlich ist schon Frühling...
Moskaureise von Ministerpräsident Enkhbayar
verschoben
Nach einem Telefongespräch zwischen den
Ministerpräsidenten Russlands und der Mongolei, M. Kasjanow und N. Enkhbayar,
einigten sich beide Seiten auf eine Verlegung der für den 13. und 14. März
vorgesehenen Moskaureise Enkhbayars.
Die Arbeit der Regierungskommissionen konnte noch nicht erfolgreich
abgeschlossen werden, doch aufgeschoben ist nicht aufgehoben, stellte der
außenpolitische Berater von Ministerpräsident Enkhbayar, Yo. Otgonbayar, klar.
Der neue „Erdenet"-Vertrag und die Altschuldenregelung belasteten zwar das
russisch-mongolische Verhältnis, doch wer dieses Verhältnis nur auf die
strittigen Fragen reduziere, verkenne die Tatsache, dass sich die ökonomischen,
politischen und kulturellen Beziehungen der beiden Nachbarn in den letzten
Jahren zum gegenseitigen Vorteil entwickelt hätten.
Tumur-Ochir in Zudgebieten
Eine Arbeitsgruppe unter Leitung des
Vorsitzenden des Großen Staatskhurals, S. Tumur-Ochir, informierte sich im
Arkhangai-Aimag über die Lage der Tierhalter und deren dringendste Bedürfnisse.
Vor allem in den Sums Tsetserleg, Ulziit und Ugiinuur ist die Situation durch
starke Schneefälle seit Oktober angespannt. Von den 30 000 im Winter- und
Frühjahrslager verendeten Herdentieren entfallen 50 Prozent auf o.g. Sums.
Wiederum fast die Hälfte der Verluste betreffen Rinderherden – ein Schaden für
die örtliche Milchwirtschaft, der noch nicht zu beziffern ist.
Trotz Futtermittelbereitstellung aus der Staatsreserve reichen die Vorräte
nicht.
Tumur-Ochir und der Abgeordnete M. Dalaikhuu spendeten Geld für den Kauf zweier
Pferde für den Sumarzt und versprachen, dafür zu sorgen, dass jedem Arzt ein
Transportmittel zur Verfügung gestellt werden kann.
Aus der Kabinettssitzung
Die Regierung unterstützt die Initiative
von Parlamentsmitglied S. Oyun, einen Tag im Jahr der Verteidigung der
Menschenrechte für Frauen und Mädchen zu widmen.
Vorgeschlagen wurde der 04. Juni, der international dem Kampf gegen
Kinderausbeutung gewidmet ist und der 25.11., der Internationale Tag „Keine
Gewalt gegen Frauen und Mädchen!"
Einer Vereinbarung zwischen den Verteidigungsministerien Belgiens und der
Mongolei aus dem Jahre 2002 zufolge, werden vom 17.-25.03. in Tavan Tolgoi, 60
km von Ulaanbaatar entfernt, 100 belgische und mongolische Soldaten gemeinsame
Militärübungen absolvieren.
Die Übungen (Gelände von Minen räumen, schnelle medizinische Hilfeleistungen)
sind Teil der Uno-Friedensmission.
Weiter beschlossen die Regierungsmitglieder, Hochschul- und Collegeabsolventen,
die mindestens acht Jahre in Ulaanbaatar, fünf Jahre in den Aimag- und zwei
Jahre in den Sumzentren arbeiten, die Rückzahlung der Ausbildungskredite zu
erlassen.
Statistik Februar 2003
Wie das nationale Amt für Statistik
mitteilt, sind bis Ende Februar 358 100 Herdentiere verendet.
Die Industrieproduktion erreichte einen Wert von 33,3 Milliarden Tugrug, das
sind 0,8 Milliarden mehr als im Vergleichszeitraum des Vorjahres. Das
Haushaltsdefizit beträgt 12,4 Milliarden, 1,7 weniger als im Vorjahr.
Das Handelsvolumen erreichte 182,6 Millionen US-Dollar, davon entfielen auf den
Export 90,6 und auf den Import 92 Millionen.
Laut Wetteramt war es in den Sums Altai (Gobialtai-Aimag), Khanbogd (Südgobi-Aimag)
und Khuvsgul (Ostgobi-Aimag) mit acht Grad am wärmsten. Im Otgon-Sum des
Zavkhan-Aimags wurden die tiefsten Februartemperaturen gemessen: Minus 47 Grad.
230 000 Touristen werden erwartet
G. Shilegdamba, der Leiter der
Tourismusbehörde und D. Zagdjav, der Präsident des Demokratischen
Studentenverbandes, haben am 12.03. eine Vereinbarung über gemeinsame
Aktivitäten und Initiativen im Rahmen des Tourismusjahres 2003 „Willkommen in
der Mongolei" unterzeichnet.
Am 12.04. treffen sich die in der Mongolei lernenden ausländischen Studenten mit
ihren mongolischen Kommilitonen im Internationalen Kinderzentrum „Nairamdal" zu
einem Meinungs- und Erfahrungsaustausch, zum Feiern und zu gemeinsamer
sportlicher Betätigung. Im Informationszentrum, gesponsort von der
Soros-Foundation, werden mongolische Studenten 14 Tage lang im Umgang mit dem
Internet geschult, abgeschlossen wird der Lehrgang mit einem Wettbewerb: „Wer
erstellt die beste Website?" Der Unterricht, der für die Teilnehmer kostenlos
ist, wird von einem US-Lehrer geleitet.
Laut Shilegdamba wird das vom nationalen Organisationskomitee „Willkommen in der
Mongolei" (Leiter: Infrastrukturminister B. Jigjid), beschlossenen Programm
zügig umgesetzt.
Videos und CDs mit der Erkennungsmelodie des Tourismusjahres, neue Reiseführer,
Bildbände und Karten liegen vor, die Website:
www.visitmongolia-2003.gov.mn
ist eingerichtet.
In diesem Jahr werden 250 000 ausländische Gäste, davon 230 000 Touristen
erwartet. Das wäre eine Steigerung im Vergleich zum Vorjahr um 18 Prozent. Kämen
diese 230 000 tatsächlich, erreichte der Anteil der Tourismuswirtschaft am
Bruttoinlandprodukt 10,6 Prozent, frohlockte Shilegdamba.
In der Mongolei arbeiten 400 (große, kleine und kleinste) Reisebüros, es gibt
118 Touristencamps und 197 Hotels.
v.r. R. Vorwerk, V. Hagan, A. Marin, S. Ferrell
Neue IWAM-Präsidentin gewählt
Nachdem Regina Schröder im August des
vergangenen Jahres die Mongolei verlassen hat, um nach Deutschland
zurückzukehren, war der Präsidentinnenstuhl der Internationalen
Frauenvereinigung der Mongolei (International Women’s Association of Mongolia –
IWAM) verwaist.
Seit dem 11. März ist der Posten wieder besetzt: Roswitha Vorwerk wurde auf der
Mitgliederversammlung einstimmig zur neuen Präsidentin gewählt.
Gegründet im April 1992 und seit Mai 1993 offiziell als
Nichtregierungsorganisation (NGO) registriert, widmen sich die Mitglieder nicht
nur karitativen Aufgaben. Es geht um die Förderung eines besseren Verständnisses
zwischen den Frauen aus verschiedenen Ländern und Kulturen und um das
Vertrautmachen mit Geschichte, Kultur, Wirtschaft und sozialer Lage, Sitten und
Bräuchen im Gastland Mongolei.
Auch bei der Wahl der neun Mitglieder des Vorstands aus Deutschland/Peru, den
USA, Australien, Puerto-Rico, Japan, Großbritannien und der Mongolei gab es
keine Gegenstimmen.
Eisfest am Khuvsgul-See
14 Schlittschuhläufer im Alter zwischen 50
und 70 Jahren aus Schweden und ein Skiläufer aus den USA waren die ersten
Touristen des Jahres 2003.
Im Jahr des Tourismus hatten sich Bürgerversammlung und Aimagverwaltung von
Khuvsgul etwas besonderes einfallen lassen: Warum sollen Touristen nicht auch im
Winter auf ihre Kosten kommen. Sie organisierten ein Eisfest mit Theater- und
Musikaufführungen, Wettkämpfen, Geisterbeschwörungen und Kunstausstellungen.
Jeden Tag liefen die Schlittschuhläufer ca. 50 km über den malerisch gelegenen
Khuvsgul-See, der auch als jüngerer Bruder des Baikalsees bezeichnet wird.
Außerdem waren die Touristen zu Gast bei einer Tsaatan (Rentierhalter)-Familie
und konnten einen Schamanentanz miterleben.
19 Mongolen beteiligten sich an einem Pferdeschlittenrennen über 5 km. Die
Sieger wurden von den Schweden mit Ferngläsern beschenkt.
Heiterkeit lösten die Schweden aus, als sie den Mongolen beibringen wollten, wie
man fachgerecht Verunglückte aus einem Eisloch birgt oder wie man sich bei
Schneesturm auf dem See verhalten sollte.
Alle Touristen erhielten vom Aimaggouverneur eine Urkunde, auf der ihnen
bescheinigt wird, zu den ersten Touristen des Jahres 2003 gehört zu haben.
Von dem Eisfest im Norden der Mongolei hatten diese über das Internet erfahren.
Auch für das nächste Jahr haben sie eine Winter/Frühjahrsreise in die Mongolei
fest eingeplant.
830 000 Tugrug für die Befreiung vom Wehrdienst
Nach einem Gesetz aus dem Jahr 1998 können
sich Wehrpflichtige vom Wehr- und Wehrersatzdienst „freikaufen". In diesem Jahr
kostet das 830 000 Tugrug.
Im vergangenen Jahr betrug der Satz noch 780 878 Tugrug. 50 Millionen Tugrug
konnte das Verteidigungsministerium dadurch einnehmen.
In diesem Jahr leisten 1 405 junge Männer ihren Wehrdienst als Ersatzdienst in
sozialen Einrichtungen, beim Straßenbau, bei der Katastrophenbekämpfung und
Unfallvorbeugung.
Provisorische Unterkünfte für Obdachlose
Für die Errichtung und den Bau von
Unterkünften für obdachlose Bürger stellt die Regierung 50 Millionen Tugrug zur
Verfügung. Desgleichen sollen Duschmöglichkeiten geschaffen werden, die Kinder
in Kinderheimen untergebracht und den Erwachsenen Personalausweise ausgestellt
werden.
Verantwortlich für die Verwirklichung der Maßnahmen sind die Minister für Justiz
und Inneres, Ts. Nyamdorj, für Arbeit und Soziales, Sh. Batbayar, für
Gesundheit, P. Nyamdavaa, für Infrastruktur, B. Jigjid sowie die
Aimaggouverneure und der Oberbürgermeister von Ulaanbaatar.
Westlich der Buddhistischen Universität entsteht das Jud-Datsan
Neue lamaistische Lehranstalt
Am 11. Tag des mittleren Frühlingsmonats
(14.03.) fand im Gandantegchinlen-Kloster von Ulaanbaatar die feierliche
Zeremonie für die Wiedererrichtung des „Jud (Gebetbuch)-Datsan" statt, einer
lamaistischen Lehranstalt, die dem Studium religiöser Texte, besonders dem der
vielfältigen Beschwörungsformeln und deren Philosophie, gewidmet ist.
Auf Initiative des II. Bogd Javzandamba Khutagt wurde 1739 mit dem Bau der
Klosterhochschule begonnen. Bis 1938 lehrten, lernten und forschten hier
Lamapriester und -schüler. Das Anliegen der Einrichtung bestand darin, Wege zu
weisen, die Seelen der Menschen zu besänftigen, ihren Verstand zu erweitern und
ihre Weisheit zu vervollkommnen.
Den erfolgreichsten Absolventen wurde der wissenschaftliche Grad eines „Agramba"
(lamaistischer Doktortitel) verliehen. (Nicht zu verwechseln mit dem „Maramba",
die Bezeichnung für Lamaarzt. R.B.)
Während der stalinistischen Repressionen wurde das „Lehrkloster" geschlossen,
Lehrer und Schüler eingesperrt, vertrieben oder gar umgebracht.
Erst vor fünf Jahren wurde der Lehrbetrieb wieder aufgenommen. Aus 300 Kindern
und Jugendlichen wurden 21 ausgewählt, das „Jud-Datsan" oder das „Große
Friedenskloster der vollkommenen, erhabenen Beschwörungsformeln" wieder zu
beleben. Unterrichtet wurden sie von tibetischen, indischen und mongolischen
Lehrern.
Im Mai werden fünf Lamaschüler auf Einladung des 14. Dalai-Lamas zum Studium
nach Daramsala entsandt.
Veränderungen auf dem Sukhbaatarplatz
Wie der Oberbürgermeister von Ulaanbaatar,
M. Enkhbold, in einem Interview mit der Tageszeitung „Zuuny Medee" mitteilte,
sind für das Jahr 2003 einige Änderungen auf dem Sukhbaatarplatz geplant. So
soll der gesamte Platz mit rotbraunen, grauen und grünen Pflastersteinen belegt
werden.
Im Zusammenhang mit den Feierlichkeiten zum 840. Geburtstag Chinggis-Khaans
(2002) und den Vorbereitungen für den 800. Jahrestage der Gründung des ersten
mongolischen Staates (2006), wurden und werden Überlegungen angestellt, die
Politikergrabstätten nördlich und südlich des Regierungspalastes zu verlegen.
Vorgeschlagen wurde, die Sarkophage mit den sterblichen Überresten von Kh.
Choibalsan und D. Sukhbaatar sowie das Grab von J. Sambuu (im Park nördlich des
Regierungsgebäudes) nach „Altan Ulgii" (Ehrenfriedhof östlich von Ulaanbaatar
R.B.) zu bringen.
Rohstoffmärkte müssen umziehen
Wegen der Gefahr der Verbreitung von
Krankheitserregern wurde im Oberbürgermeisteramt von Ulaanbaatar beschlossen,
die großen Rohstoffmärkte (Häute und Felle) im Osten und Westen der Hauptstadt
auf geeignetere Plätze „umzusiedeln".
„Tsaiz", im Osten gelegen, soll nach dem Willen der zuständigen Stellen auf ein
ehemaliges Militärgelände bei Nalaikh umziehen.
Großbrand im Bayangol-Duureg
Am 09. März kam es in einer
Autoreparaturwerkstatt im Stadtbezirk Bayangol zu einem Großbrand, bei dem u.a.
15 Kraftfahrzeuge völlig ausbrannten. Der Schaden wird auf über 100 Millionen
Tugrug geschätzt.
Schweißarbeiten an einem Minibus sollen der Auslöser für die Explosionen gewesen
sein. Zunächst versuchten Wächter, Fahrer und Schlosser den Brand selbst unter
Kontrolle zu bringen, erst als das nicht gelang, riefen sie die Feuerwehr. Viel
zu spät.
Zum Glück kamen Menschen nicht zu Schaden – es war Sonntag und wenig Betrieb in
der Werkstatt.
Erster Sumowettkampf im Gobialtai-Aimag
Bei den ersten Aimagmeisterschaften im
Sumoringen in Gobialtai siegte bei den Männern Kh. Damdin.
Auch die Frauen kürten ihre Meisterinnen. Die Goldmedaille errang O. Tserenkhand
aus dem Sharga-Sum, die Silbermedaille ging an S. Tungalagtuul von der Ersten
Zehnklassenschule, die Bronzemedaille teilten sich D. Nansalmaa und M.
Tsengeljargal vom Medizincollege.
Außerdem konnten sich alle Medaillengewinner über eine Urkunde mit der
Unterschrift des Verdienten Meisters des Sports, Kyokushozan D. Batbayar,
freuen.
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Last Update: 04. Januar 2024