Die Deutsche Mongolei Agentur aus Ulaanbaatar präsentiert:
von Dr. Renate Bormann, Ulaanbaatar
Die kleine Ziegenhirtin
Statistik August 2004
In den ersten acht Monaten des Jahres
erreichte das Außenhandelsvolumen rd. 1,1 Milliarde US$, davon entfielen auf den
Export 476,1 Mio.
Bis zum ersten September wurden 8 590, 9 Tonnen Kartoffeln, 7 111,3 Tonnen
Gemüse geerntet und 348 600 Tonnen Heu eingebracht.
Die Zahl der offiziell als arbeitslos Registrierten beträgt 37 500, 602 mehr als
im Vergleichszeitraum des Vorjahres.
In den ersten acht Monaten wurden 29 800 Kinder geboren, 506 weniger als bis
August 2003.
31 Mütter starben bei der Geburt, 674 Kinder erlebten ihren ersten Geburtstag
nicht, das sind drei weniger als im Vorjahr.
Die Kriminalitätsrate sank um 5,7 %. Insgesamt wurden in den ersten acht Monaten
2004 12 923 Verbrechen registriert.
Verbrechen gegen Leben und Gesundheit von Menschen nahmen um 35,4 % zu,
Verbrechen gegen Wirtschaftsunternehmen sanken hingegen um 43,6 %.
Angaben: Nationales Amt für Statistik.
Kommunalwahlen
Die Wahlen zu den örtlichen
Volksvertretungen in den Aimags (Provinzen), Sums (Landkreisen), in der
Hauptstadt sowie in den Stadtbezirken werden am 17. Oktober durchgeführt.
Das haben die Abgeordneten des Großen Staatskhurals auf ihrer Sitzung am 22.
September beschlossen.
Die von der Zentralen Wahlkommission veranschlagten Kosten in Höhe von 545,7
Millionen Tugrug wurden einstimmig gebilligt.
Tagung des Großen Staatskhurals
Doch Rotationsprinzip?
Auf ihrer Sitzung am 21. September haben
die Abgeordneten des Großen Staatskhurals nach heftigen Auseinandersetzungen dem
Vorschlag aus der MRVP-Fraktion zugestimmt, nach zwei Jahren den
Ministerpräsidenten, seinen Stellvertreter und den Vorsitzenden des Großen
Staatskhurals auszuwechseln. Für die übrigen Regierungsmitglieder gelte das
jedoch nicht.
Auch auf die künftige Regierungsstruktur einigte man sich. Shadar Said,
Ministerien für Justiz und Innere Angelegenheiten, für Auswärtige
Angelegenheiten, Industrie und Handel, Brennstoffe und Energie, Gesundheit,
Nahrungsgüter und Landwirtschaft, Natur und Umwelt, Katastrophenschutz (MRVP);
Ministerpräsident, Ministerien für Finanzen, Regierungsangelegenheiten, Bauwesen
und Stadtentwicklung, Wege, Verkehr und Tourismus, Bildung, Kultur und
Wissenschaft, Soziale Sicherheit und Arbeit, Verteidigung und Kontrolle (MDK).
Damit hat sich die MRVP mit ihren Intentionen, auch bezüglich der
Zuständigkeitsbereiche fast überall durchsetzen können.
Noch steht allerdings die Bestätigung durch Präsident Bagabandi aus.
Pressekonferenz zur Deutschen Woche
„Deutsche Woche" in Ulaanbaatar
Dem 30jährigen Jubiläum der Aufnahme
diplomatischer Beziehungen zwischen der Mongolei und der Bundesrepublik
Deutschland ist die „Deutsche Woche" vom 27. September bis zum 01. Oktober in
Ulaanbaatar gewidmet.
Auf einer Pressekonferenz im Außenministerium gab Dr. M. Vorwerk, deutscher
Botschafter in der Mongolei, seiner Freude darüber Ausdruck, auf welch großes
Interesse „dieser Jahrestag in Ihrem Land stößt". Gleichzeitig wies er auf das
abwechslungsreiche Programm hin, auf dem nicht nur Konferenzen und
Informationsveranstaltungen, sondern auch ein „Oktoberfest" und ein Fußballspiel
stehen.
L. Udval, Abteilungsleiter im Außenministerium und Generalsekretär des
Mongolisch-Deutschen Forums, betonte, dass die „Deutsche Woche" zwar den
Höhepunkt der Jubiläumsfeierlichkeiten darstelle, das Ereignis jedoch das ganze
Jahr über mit verschiedenen Veranstaltungen gewürdigt worden sei.
Die „Hanns-Seidel-Stiftung" organisiert ein Symposium zu Fragen der Verfassung
und der Verwaltungsgerichtsbarkeit, auf dem namhafte Juristen aus Deutschland
und der Mongolei Referate halten werden. Außerdem hatte die Stiftung im Vorfeld
einige Wettbewerbe (Musik, Zeichnen, Aufsatz zu einem Rechtsthema)
ausgeschrieben. Die Sieger werden am Ende der Woche geehrt. Die Sieger des
Musikwettbewerbs werden am 30. September in der Philharmonie ein Galakonzert
gestalten.
Dr. Th. Schrapel, der Repräsentant der Konrad-Adenauer-Stiftung (KAS) in der
Mongolei, wies auf die dritte Konferenz des Mongolisch-Deutschen Forums
„Perspektiven für die mongolische Wirtschaft" hin. Ein wichtiges Anliegen ist
dabei die Chancen für mongolische Kaschmir- und Textilprodukte auf dem
europäischen Markt auszuloten.
Am Freitag wird in einem Freundschaftsspiel zwischen mongolischen und deutschen
Freizeitkickern der Sieger ermittelt. Organisiert wird das Spiel im
Zentralstadion von Ulaanbaatar von der Gesellschaft für Technische
Zusammenarbeit (GTZ) und dem Ministerium für Auswärtige Angelegenheiten der
Mongolei.
Zu den Organisatoren der „Deutschen Woche" gehören außer den Genannten
Einrichtungen die Mongolisch-Deutsche Brücke e.V., der Mongolisch-Deutsche
Business Council e.V. sowie der mongolische Verband der Bierproduzenten.
Drohender Arbeitsplatzverlust in der Textilbranche
Am 31. Dezember laufen die Sonderverträge
für den Export mongolischer Textilwaren aus.
Die Welthandelsorganisation (WTO) hat der Mongolei bis zu diesem Zeitpunkt
günstige Exportbedingungen eingeräumt.
Einer der Hauptabnehmer für mongolische Textilien, die USA, hat angekündigt, die
Quotierung für chinesische Textilien aufzuheben. Diese Entscheidung hängt mit
der Aufnahme Chinas in die WTO im vergangenen Jahr zusammen.
Nur 14 der 100 Textilfabriken des Landes sind rein mongolische Unternehmen. Die
anderen basieren auf Investitionen aus China, Korea, Kanada, England und den
USA. In diesen Werken sind etwa 20 000 Mitarbeiter beschäftigt.
Seit Oktober ist die Auftragslage stark rückläufig. 20 000 Menschen droht der
Verlust ihres Arbeitsplatzes.
Die Mongolei bemüht sich um den Abschluss einer Vereinbarung, in den freien
Handel mit den USA einbezogen zu werden. „Doch das wird keine Entscheidung sein,
die in ein oder zwei Monaten getroffen werden kann", erklärte D. Badrakh, der
Leiter der Abteilung für Industriepolitik und Regulierung im Ministerium für
Industrie und Handel.
Wieder Strom für die Westaimags
Weil die drei westlichen Aimags (Khovd, Uvs,
Bayan-Ulgii) ihre Schulden an die russischen Energielieferanten in Höhe von
einer Milliarde Tugrug nicht bezahlt hatten, waren die Lieferungen ausgeblieben.
Nur Schulen und Krankenhäuser wurden notversorgt.
Die Zentralregierung übernahm 367 Millionen der Schuldensumme, Uvs 100,
Bayan-Ulgii 101 und Khovd bezahlte 120 Millionen.
Nach mehrwöchigem Stromausfall konnten die Einwohner der drei Aimags ab dem
Mittag des 23. September wieder die Licht- und andere Schalter betätigen.
Benzinpreise wieder gesunken
Dank chinesischer Importe konnten die
Preise für Kraftstoffe um 30 bis 40 Tugrug pro Liter gesenkt werden.
UM Trade, der Vertragspartner von „Yukos" in der Mongolei begründete den
stetigen Preisanstieg in den vergangenen Monaten mit erhöhten Benzinsteuern in
Russland.
Unerwartet hoher Dollarkurs
Mit der gegenwärtigen politischen Lage in
der Mongolei (keine autorisierte Regierung, Vertragsabschlüsse werden
hinausgezögert)) wird unter anderem begründet, dass der Dollarpreis auf 1 209
Tugrug angestiegen ist.
Mancherorts wird orakelt, in der nächsten Zeit könne er auf 1 500 Tugrug
steigen.
Auszeichnung für polnische Mongolistin
Agata Bareja-Starzynska nahm in Ulaanbaatar
eine Auszeichnung als „Beste ausländische Mongolistin" in Empfang. Geehrt wurde
die Mitarbeiterin der Universität in Warschau für ihre Forschungsarbeit zum
Buddhismus/Lamaismus.
Geldfälscher des Landes verwiesen
M. Oputa, ein 34 Jahre alter Nigerianer und
zwei mongolische Mittäter wurden von den mongolischen Sicherheitsbehörden
verhaftet.
Ihnen wird vorgeworfen, 100-Dollar-Noten gefälscht und in Umlauf gebracht zu
haben.
Außerdem wird dem Nigerianer vorgeworfen, mit Drogen gehandelt zu haben.
Die Chemikalien und anderen Utensilien für die Fälschungen brachte O., der im
August über Peking in die Mongolei eingereist war, mit.
O. wurde umgehend aus der Mongolei abgeschoben und darf das Land nie wieder
betreten.
Bereits seit seiner Anreise stand er unter Beobachtung, da er als Mitglied einer
kriminellen Bande in Nigeria angekündigt worden war.
Informationen zur Mongolei:
MongoleiOnline
Kurfuerstenstr. 54, 53115 Bonn, Germany
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