Die Deutsche Mongolei Agentur aus Ulaanbaatar präsentiert:
von Dr. Renate Bormann, Ulaanbaatar
Keine DP-Fraktion im Großen Staatskhural
Auf ihrer Sitzung am 14.10. stimmten die
Abgeordneten des Großen Staatskhurals über den Spruch des Verfassungsgerichts
bezüglich der Rechtmäßigkeit einer Fraktion der Demokratischen Partei (DP) ab.
Nach heftigen Diskussionen stimmten von den 58 anwesenden Abgeordneten 36 dem
Verfassungsgericht zu. Dazu zählten die MRVP-Abgeordneten, die der
Bürgermut-Republikanischen Partei, der Mutterland-Partei und die beiden
DP-Abgeordneten, L. Gundalai und E. Bat-Uul.
Damit wird auch die Änderung zum „Gesetz über den Großen Staatskhural" vom 04.
August 2005 ungültig, wonach die DP-Fraktionsbildung möglich geworden war.
Die Elbegdorj-Regierung steht nach Meinung vieler Beobachter nun erneut auf
„wackligen Füßen".
Im Kleinen Soyombo-Saal
Deutscher Botschafter überreicht
Beglaubigungsschreiben
Der Botschafter der Bundesrepublik
Deutschland in der Mongolei, Ulrich Dreesen, hat am 14. Oktober im Kleinen
Soyombo-Saal im Regierungspalast von Ulaanbaatar sein offizielles
Beglaubigungsschreiben an Präsident Nambaryn Enkhbayar überreicht.
Zuvor waren der Botschafter und seine Begleitung am Nordeingang des
Regierungsgebäudes mit militärischen Ehren empfangen worden. Eine Ehrenformation
der mongolischen Streitkräfte intonierte die Nationalhymnen der Mongolei und
Deutschlands.
Nach der Begrüßung von Botschafter und Präsident im Kleinen Soyombo-Saal,
stellte U. Dreesen seine Mitarbeiter vor, darunter den Ersten Sekretär und
Referenten für Wirtschaft und Entwicklungszusammenarbeit, Matthias Schuhmacher
sowie Michael Rossbach, Zweiter Sekretär und Kulturattaché der deutschen
Botschaft.
V.l. Botschafter Dreesen, Präsident Enkhbayar
Botschafter Dreesen übermittelte dem mongolischen Staatspräsidenten die Grüße von Bundespräsident Horst Köhler und versicherte, alles für eine gedeihliche Entwicklung der bilateralen Beziehungen zu tun.
Internationales Parlamentariertreffen
Eine mongolische Delegation unter Leitung
des stellvertretenden Vorsitzenden des Großen Staatskhurals, D. Lundeejantsan,
nimmt an der 113. Versammlung des Internationalen Verbandes der Parlamentarier
in Genf (Schweiz) teil.
Das Treffen dauert vom 15.-24.10. Die Parlamentarier verständigen sich über die
Presse- und Informationspolitik gegenüber der Öffentlichkeit zu Themen wie
Terrorismus, lokale und regionale Kriege, über die notwendige materielle
Ausstattung der Berichterstatter und den Beitrag zur Demokratieentwicklung und
Friedenssicherung auf der Welt.
Ein Diskussionsschwerpunkt wird „Auswanderung und Entwicklung" sein.
Zehn Prozent Lohn- und Rentenerhöhung
In der nächsten Woche beginnt im Großen
Staatskhural die Debatte um den Staatshaushalt 2006. In diesem Zusammenhang
kündigte Finanzminister, N. Altankhuyag, eine Erhöhung der Gehälter, Renten,
Pensionen und Sozialhilfesätze um zehn Prozent ab Mitte nächsten Jahres an.
Auf die Frage nach den versprochenen 500 000 Tugrug für junge Ehepaare,
entgegnete der Minister, dafür seien im von der Regierung beschlossenen
Haushaltsplan 250 000 Tugrug vorgesehen.
Laut Regierung soll der Haushalt 2006 mindestens 810 Milliarden Tugrug an
Einnahmen und höchstens 894 Milliarden Tugrug an Ausgaben umfassen.
Wer wird neuer Generalstaatsanwalt?
Präsident Enkhbayar hat den Vorschlag, Ch.
Ganbat erneut zum Generalstaatsanwalt zu ernennen, abgelehnt.
Er begründete die Ablehnung mit Fehlern und mangelnder Kompetenz, die in den
letzten Jahren im Bereich der Justiz aufgetreten seien. Ch. Ganbat, der sechs
Jahre dem Obersten Gericht und drei Jahre lang dem Obersten Richterrat
vorgestanden habe, sei nicht die richtige Person für dieses Amt.
Berichtigung
Der Generalstaatsanwalt der Mongolei heißt nach wie vor M. Altankhuyag.
Bei Ch. Ganbat handelt es sich um den Obersten Richter der Mongolei.
Seine Amtszeit endet und Präsident Enkhbayar hat einer erneuten Kandidatur Ganbats seine Zustimmung verweigert.
Abwertung des Tugrug - ein Gerücht
In den letzten Tagen wurde in Ulaanbaatar
wiederholt über die Abwertung des Tugrug gegenüber dem Dollar spekuliert.
A. Chingunjav von der Mongolbank und B. Nanzaddorj vom Finanzministerium
erklärten, der Tugrug sei stabil, an eine Abwertung sei nicht gedacht.
Am 31. Juli betrug der Kurs des Tugrug zum Dollar 1 205:1, das bedeutete eine
Abwertung gegenüber dem Juli um 0,5 Prozent, gegenüber dem Jahresbeginn um 0,82
Prozent, erklärte Chingunjav weiter.
66 Jahre Geologischer Dienst der Mongolei
Anlässlich des 60. Jahrestages der Gründung
des Geologischen Dienstes in der Mongolei wurde auf einer wissenschaftlichen
Veranstaltung in der TU Kritik an der unzureichenden geologischen
Forschungsarbeit der vergangenen zehn Jahre laut. Gründe werden unter anderem
darin gesehen, dass kaum Fachleute an der Ausarbeitung der Geologiepolitik
beteiligt waren.
Der jetzt vom Ministerium für Industrie und Handel ausgeschriebene Wettbewerb
sollte zur Aufarbeitung des Versäumten genutzt werden.
Mongole unter Nobelpreisträgern
Durch die Verleihung des
Friedensnobelpreises an die Atomenergiebehörde in Wien kann sich auch der
mongolische Physiker, Ch. Jargal, zu den Ausgezeichneten zählen. Er hat seit
1990 für die Behörde gearbeitet und leitet jetzt die internationale
Arbeitsgruppe für die Atomenergiekontrolle in der Asien-Pazifik-Region.
Jahrtausendstraße
Am 21. Oktober wird Ministerpräsident
Elbegdorj die ersten beiden Teilabschnitte der Jahrtausendstraße zwischen
Baga-Nuur und Undurkhaan einweihen. Es handelt sich um 115 von 165 Kilometer
Asphaltstraße.
Steppenbrand weitet sich aus
Der seit drei Tagen andauernde Steppenbrand
im Matad-Sum im Dornod-Aimag breitet sich in Richtung des Vangiin-Tsagaan-Berges
im Khalkhgol-Sum aus. Trockenheit und starker Wind erschweren die Löschung des
Brandes.
30 Vögel im Uvs-Aimag verendet
Die örtlichen Behörden im Uvs-Aimag
meldeten 30 neue Fälle von toten Vögeln.
Woran die Vögel - Gänse und Möwen – gestorben sind, wird zurzeit noch
untersucht.
Insgesamt wurden zwischen dem 29. Juli und dem 10. Oktober 647 Vögel gemeldet,
die entweder der Vogelgrippe oder einer anderen Krankheit zum Opfer gefallen
sind.
Hubschrauberunglück und kein Ende
Zum 10. Mal wurde in dieser Woche über
Ursachen und Schuld des Hubschrauberunglücks vom Januar 2001 im Malchin-Sum im
Uvs-Aimag verhandelt.
Bei dem Unglück waren neun Menschen, zwei Japaner, eine Deutsche und sechs
Mongolen, alle in offizieller Mission unterwegs, ums Leben gekommen. Die
Angehörigen der mongolischen und japanischen Opfer geben sich mit der
Schuldzuweisung an die überlebenden Piloten nicht zufrieden.
Die Verteidigerin der Beschuldigten hat jetzt den mongolischen Staat verklagt.
Er sei mitverantwortlich für das folgenschwere Unglück. Er hätte seine
Kontrollpflicht verletzt.
Der „MI-8" - Hubschrauber war seinerzeit von Ulaanbaatar aus in Richtung Zavkhan
und Uvs gestartet. UNO-Mitarbeiter und sie begleitende Journalisten wollten sich
einen Überblick über die Zud-Situation in den genannten Gebieten verschaffen.
In Khovd
Menschenhandel – ein zunehmend florierendes
Geschäft in der Mongolei
Zum wiederholten Male wiesen das nationale
Zentrum für Menschenrechte und Entwicklung und die Asien-Stiftung auf die Gefahr
zunehmenden Menschenhandels in der Mongolei hin.
Besonders betroffen sind Mädchen und junge Frauen aus armen Familien oder
Waisen. 124 Prostituierte in Ulaanbaatar, Darkhan, Choibalsan sowie in den
mongolisch-chinesischen Grenzstädten Zamyn Uud und Erlian wurden über ihre
Lebenssituation befragt, dazu 17 Frauen, die in Bars und Nachtklubs arbeiten.
Nur ein Viertel von ihnen erklärte, sich bei entsprechender Bezahlung freiwillig
im Ausland prostituieren zu wollen, fast 30 Prozent wurden mit Gewalt in die
Prostitution im In- oder Ausland gezwungen.
Kauf und Verkauf junger Frauen vom Land ist ein übliches Geschäft geworden.
Die meisten mongolischen Opfer von Mädchenhandel leben in Macao. Dort sollen
mindestens 300 Mongolinnen der Prostitution nachgehen oder in Nachtbars
beschäftigt sein.
Die Mädchen werden wie eine Ware gekauft und weiterverkauft und oft gezwungen,
Drogen zu nehmen. Durch übermäßigen Alkoholgenuss versuchen sie, dieses Leben zu
ertragen, Selbstmorde häufen sich.
Das Zentrum kritisiert, dass bisher von 17 dokumentierten Fällen von
Menschenhandel kein einziger mit einem Gerichtsurteil endete.
Auf einer gemeinsamen Konferenz von Außen- und Innenministerium, dem Ministerium
für Arbeit und soziale Sicherheit sowie diversen NGO’s wurde verabredet, eine
Arbeitsgruppe zu bilden, sowie für entsprechende Gesetze und ihre Durchsetzung
einzutreten, um die betroffenen Personen besser schützen zu können. Die
bisherigen Gesetze reichten nicht aus.
Medizinische Ausrüstungen im Wert von zehn
Millionen Tugrug verschwunden
Kontrollen im Unfallkrankenhaus von
Ulaanbaatar ergaben, dass medizinische Ausrüstungen im Wert von mindestens zehn
Millionen Tugrug verschwunden sind, darunter Schenkungen aus Amerika, die
steuerfrei in die Mongolei eingeführt worden waren.
Goldmedaille für mongolischen Taekwondo-Kämpfer
Bei internationalen Taekwondo-Wettkämpfen
in Südkorea haben die Mitglieder des mongolischen Sportklubs „Irmuun Orgil" eine
Goldmedaille errungen.
An den Wettkämpfen beteiligten sich 1 350 Sportler aus 40 Ländern.
Sumoringen in Las Vegas
Der gegenwärtig beste Sumoringer der Welt,
der Großmeister Asashyoryu aus der Mongolei, gewann einen Schaukampf in Las
Vegas, an dem bis auf vier alle Spitzenringer der ersten japanischen Profiliga
teilnahmen.
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Last Update: 04. Januar 2024