Die Deutsche Mongolei Agentur aus Ulaanbaatar präsentiert:
von Dr. Renate Bormann, Ulaanbaatar
Chinggis-Khaan reitet bald wieder
XV. Asienspiele
Am 29. November wurde im Sportlerdorf von
Doha (Katar), dem Austragungsort der diesjährigen Asienspiele, feierlich die
mongolische Flagge gehisst.
An der Zeremonie nahmen die mongolischen Sportler, die mitgereisten
Sportfunktionäre und Trainer sowie das Mitglied des Großen Staatskhurals und
Delegationsleiter, Su. Batbold, teil.
Die mongolische Delegation war am 27. von Präsident Enkhbayar im „Olympiahaus"
von Ulaanbaatar verabschiedet worden.
Zum Fahnenträger avancierte der Bronzemedaillengewinner von Athen, Kh.
Tsagaanbaatar.
Als hoffnungvollste Medaillengewinner gelten die Schützen.
An den Spielen in Doha nehmen insgesamt 12 000 Sportler aus 45 Ländern teil.
Die Mongolei wird durch 400 Sportler, die in 22 Sportarten starten, vertreten.
Sie hoffen auf den Gewinn von 15 Medaillen, davon ein oder zwei Goldene.
18.02.2007 – Beginn des „Jahres des Schweins"
Die Akademie der Wissenschaften und ihr
astrologisch-geophysikalisches Forschungszentrum gehörten zu den ersten, die den
Mondkalender 2007/2008 in Ulaanbaatar auf den Markt gebracht haben. Danach
beginnt das neue Jahr am 18. Februar 2007 - Bituun oder Silvester wird am 17.
Februar gefeiert.
In den letzten Jahren hatte es immer wieder unterschiedliche Angaben über
„Tsagaan Sar" – Weißer Monat oder Mond – das mongolische Neujahrsfest nach dem
Mond- bzw. dem zentralasiatischen Tierkreiskalender - gegeben. Die
entsprechenden Klöster und Forschungszentren konnten sich nicht auf einen
einheitlichen Termin einigen, so dass der Staatspräsident ein Machtwort sprechen
musste.
Bis 1911 wurden die Jahre in der Mongolei offiziell nach dem zentralasiatischen
60-jährigen Tierzyklus gezählt.
Jedes Jahr ist durch zwei zyklische Zeichen gekennzeichnet, von denen jeweils
das erste den zehn Himmelsstämmen , das zweite den 12 Erdästen entnommen ist.
Die 12 Erdäste benennen die 12 Monate des Jahres, die 12 Doppelstunden des Tages
und entsprechen den 12 zyklischen Tieren. Die Zeichen der Himmelsstämme
schließen erstens eines der fünf Elemente (Holz, Feuer, Erde, Eisen, Wasser),
zweitens eine der fünf Farben (blau, rot, gelb, weiß, schwarz) und drittens
Begriffe des „Starken", „Männlichen", „Dunklen" und des „Weiblichen",
„Schwachen", „Hellen" ein.
Das vierte Jahr des 62. Zyklus (1027) entspricht dem ersten Jahr des ersten
60-er Zyklus der tibetischen und mongolischen Zeitrechnung nach dem
Tierkreiskalender.
Ein 60-er Zyklus beginnt immer mit „männlich, blau, Holz, Maus".
Nach dem Jahr des „Starken, Männlichen, Dunklen, Roten Feuerhundes", um es etwas
salopp auszudrücken, nähern wir uns dem Jahr des „Schwachen, Weiblichen, Hellen,
Roten Feuerschweins".
Chinggis-Khaan auf dem Sukhbaatarplatz in Ulaanbaatar
DP gegen Zuweisung von 250 Millionen für
Abgeordnete
Auf ihrer Sitzung am 27. November
beschlossen die Mitglieder des Exekutivrates der Demokratischen Partei die
Ablehnung des Regierungsvorschlags, jedem Abgeordneten für seinen Wahlkreis 250
Millionen Tugrug aus dem Staatshaushalt zuzuweisen.
Parteivorsitzender Ts. Elbegdorj begründete die Absage mit der Gefahr der
Aushöhlung der parlamentarischen Staatsordnung.
20 Milliarden Tugrug sollten besser für einen Fonds zur Förderung der Klein- und
Mittebetriebe bereitgestellt werden.
Elbegdorj bekräftigte darüber hinaus die Auffassung der Partei, das Kindergeld
monatlich zu zahlen und nicht viertel- oder halbjährliche Ergänzungszahlungen
vorzunehmen.
Die „Bürgerbewegung für eine Gesunde Gesellschaft" hat mit Plakaten „Stop!!! 250
000 000", die sie an den westlich vor dem Regierungspalast parkenden Fahrzeugen
der Abgeordneten und Regietrungsmitglieder angebracht hatte, gegen die
Zuwendungszusage protestiert.
Im Himmel über Ulaanbaatar
Inakzeptable Terrorismusabwehrübung
Zwei Abgeordnete aus dem Südgobiaimag
informierten auf einer Pressekonferenz in Ulaanbaatar über einen Vorfall, der
sich nach der Landung einer AN-24 aus Dalanzadgad in Ulaanbaatar ereignete. In
der Maschine saßen etwa 30 Passagiere.
Angeblich sei vom Informationsdienst der Regierung eine Meldung verbreitet
worden, wonach das Flugzeug entführt worden sei. Vier betrunkene junge Männer
hätten Flugzeug und Passagiere in ihre Gewalt gebracht. Eine Frau soll einen
Schock erlitten haben und ins Krankenhaus eingeliefert worden sein.
Angehörige der Sicherheitskräfte „befreiten" Passagiere und Besatzung.
Eine Mitarbeiterin des Informations- und Pressedienstes des Ministerpräsidenten
verneinte die Anwesenheit von ahnungslosen Passagieren zur Zeit des
Übungsabschlusses.
Einmal im Jahr fänden ähnliche praktische Übungen zur Terrorismusbekämpfung
statt.
Die Opposition fordert eine genaue Überprüfung der Vorgänge und entsprechende
Maßnahmen.
Meinungsaustausch der innerparteilichen Opposition
der MRVP
Mitglieder und Anhänger der MRVP-internen
Bewegungen: „Reform und Tradition, Demokratie und Ehrlichkeit", „Rote Rose",
„Für einen Sonderparteitag" und „Neue Wende" versammelten sich am 28. November,
um über den Zustand der Partei und Möglichkeiten, sie aus der Vertrauenskrise zu
führen, zu debattieren. Die Plätze im Versammlungssaal reichten nicht aus. So
groß war das Interesse. Die Teilnehmer kamen aus allen Landesteilen, neben
Parteiveteranen wurden viele junge Leute gesehen.
T. Gantulga, der Chef von „Für einen Sonderparteitag", informierte über einen
Brief an die „drei Staatsspitzen". Sollte innerhalb von drei Tagen keine
Reaktion erfolgen, werde der Brief an die Medien weitergegeben.
S. Shaariibuu stellt sich der mongolischen Presse
Nach seiner Rückkehr aus Malaysia hat der
Vater der ermorderten Sh. Altantuya an die mongolischen Medienvertreter
appellliert, das Andenken seiner toten Tochter nicht in den Schmutz zu ziehen.
„Sie war klug, gebildet und tüchtig, beherrschte mehrere Sprachen."
Ihr jüngerer Sohn sei schwerbehindert, für seine Betreuung seien jeden Tag 10
000 Tugrug aufzubringen. Die Familie habe Altantuya sehr unterstützt.
Gerüchten, wonach Altantuya ein Opfer der malaysischen Mafia geworden sei,
wollte Sh. nicht dementieren. „Meine Tochter hat viel gewusst". Die Freilassung
des der Anstiftung zum Mord beschuldigten Bagainda gegen Zahlung einer Kaution
von 250 000 Dollar kommentierte er: B. gehört einflussreichen Kreisen an.
Verwandte von ihm sind Ärzte und haben ihn untersucht.
Die sterblichen Überreste seiner Tochter hätte er leider nicht in die Heimat
überführen können.
Ein malaysischer buddhistischer Mönch habe eine würdevolle Trauerzeremonie
abgehalten, an der er und mitgereiste Verwandte teilnehmen konnten.
Berufungsverhandlung
Im Fall des wegen Korruption zu acht Jahren
Haft verurteilten ehemaligen Zollchefs der Mongolei und seiner Mitverurteilten,
(zuständig war das Gericht des Sukhbaatar-Duuregs), verhandelte das Stadtgericht
von Ulaanbaatar am 29. über die Rechtmäßigkeit der eingelegten Berufung gegen
das Urteil.
Es kam zu dem Schluss, dass es keine Gründe für erneute Verhandlungen gäbe, die
Urteile der ersten Instanz wurden bestätigt.
Die Frage, ob Kh. Baatar den seinezeit in den Medien verbreiteten Brief an die
MRVP-Spitze geschrieben habe, verneinte er.
Er wisse noch nicht, ob er Revision gegen die Entscheidung einlegen werde. Seine
Verteidigerin, G. Oyuntsetseg: Wir entscheiden nach gründlicher Prüfung des
Richterbeschlusses der Berufungungsverhandlung.
Saikhansambuu gegen Zahlung einer Kaution aus der
Haft entlassen
Der Betreiber des größten Handelsmarktes
der Mongolei („Narantuul" in Ulaanbaatar), Sh. Saikhansambuu, wurde gegen
Zahlung einer Kaution in Höhe von 20 Millionen Tugrug aus der Untersuchungshaft
in Gants Khudag entlassen.
Er wird beschuldigt, zehn Milliarden Tugrug an Steuern unterschlagen zu haben.
Am 22. November wurde er in Untersuchungshaft genommen, am späten Abend des 25.
nach Intervention aus der Staatsanwaltschaft wieder auf freien Fuß gesetzt.
Denkmal der Mongolischen Staatssiegel
„Neues aus der Mongolei" erscheint wieder Ende
Februar 2007.
Bis dahin können Sie an dieser Stelle in loser Folge Wissenswertes über die
Mongolei (Geschichte, Kultur, Wissenschaft, Politik, Wirtschaft, Natur,
Vermischtes) lesen. R. B
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Last Update: 04. Januar 2024