Die Deutsche Mongolei Agentur aus Ulaanbaatar präsentiert:
von Dr. Renate Bormann, Ulaanbaatar
Junge Künstler am Werk. Ulaanbaatar am 03.06
Kinder- und Muttertag 2006
Der 01. Juni ist in der Mongolei ein
offizieller Feiertag und wird im ganzen Land nicht nur als öffentliches, sondern
auch als privates Fest gefeiert.
In diesem Jahr stand auch der Kindertag im Zeichen des 800-jährigen
Staatsjubiläums.
Im Schauspielhaus wurde „Temujin", ein Theaterstück für Kinder über
Chinggis-Khaans Jugend, aufgeführt, es fanden Sportwettbewerbe, unter anderem
ein Kindersumoturnier, statt.
Auf den Plätzen vor dem Schauspielhaus, dem Kinder- und Jugendzentrum und
natürlich auf dem Sukhbaatarplatz konnten die Kinder nicht nur ihre
Geschenkbeutel mit Süßigkeiten in Empfang nehmen, dicht umlagert waren alle
Bühnen, auf denen gesungen und getanzt wurde. Prominente wechselten sich mit den
jüngsten Nachwuchskünstlern ab.
Besonders beliebt bei den kleinen und größeren Kindern waren
Karaokeveranstaltungen.
Na, ja, vielleicht tanze ich das nächste Mal mit
In „Nairamdal", dem internationalen
Kinderferienlager unweit der Hauptstadt, führten Sumogroßmeister D. Dagvadorj,
Asasekiryuu B. Dashnyam und Tokitenku A. Khuchitbaatar, junge Sumoringer in die
Geheimnisse ihres Sports ein.
Etwa 1 000 Kinder und Offizielle hatten sich in „Nairamdal" zum Fest der „Kinder
des Blauen Himmels" eingefunden.
Auf dem Hauptplatz enthüllte Dagvadorj ein von ihm gestiftetes Denkmal von A. L.
Filatowa, viele Jahre lang Vorsitzende der mongolischen Kinderorganisation.
Präsident Enkhbayar und Ministerpräsident Enkhbold trafen sich mit mehr als 1
000 behinderten Kindern und Kindern aus sehr armen Familien, um sich deren
Sorgen und Vorschläge anzuhören und natürlich, um sie zu beschenken.
Nach drei Tagen Dauerregen, am Montag war sogar Schnee gefallen, schien am 01.
Juni die Sonne: Die Mädchen und Jungen konnten ihre neuen schicken Jeans oder
die weißen und rosafarbenen „Prinzessinnenkleider" vorführen.
Im Megjid-Janraisig-Tempel des Gandanklosters fand eine Opferzeremonie zu Ehren
des Bujinlkham Burkhan statt. Bujinkhlam gilt im lamaistischen Pantheon als
„Gott" für die Kinder. Die sieben Meter hohe Statue wurde vom Verdienten
Künstler der Mongolei und Direktor der Buddhistischen Kunsthochschule gemeinsam
mit seinen Schülern geschaffen und aufgerichtet.
Kindergeld endgültig beschlossen
Ab dem 01. Juli wird für jedes Kind bis zum
18. Lebensjahr ein monatliches Kindergeld von 3 000 Tugrug gezahlt. Für Kinder,
die nicht zum Schulbesuch angemeldet wurden oder die die Schule abgebrochen
haben, wird das Geld nicht gezahlt.
Für jedes nach dem 01. Januar 2006 geborene Kind werden einmalig 100 000 Tugrug
gezahlt. Jedes Paar, das nach dem 01. Januar 2006 geheiratet hat, erhält
einmalig 500 000 Tugrug.
Nach monatelangem Streit (die DP wollte 10 000,- für jedes Kind, andere nur
Kindergeld für Bedürftige zahlen…) haben die Abgeordneten des Großen
Staatskhurals auf ihrer Sitzung am 02. Juni das „Kindergeldgesetz" mehrheitlich
beschlossen.
V.l. Oyunsuren, M. Schuhmacher, 1. Sekrertär der
Botschaft, A. Jung, R. Blase, Lu. Bold, Th. Schrapel
Wirtschaftsdelegation aus Nordrhein-Westfalen auf
Stippvisite in der Mongolei
Vom 23. bis 25. Mai weilte auf Initiative
des Verwaltungsamtes Bodenschätze, Mineralstoffe und Erdöl eine deutsche
Wirtschaftsdelegation in der Mongolei.
Geleitet wurde die Delegation von A. Jung, Ministerialrat im Bundesministerium
für Wirtschaft und Technologie, Referat Stein- und Braunkohle, und von R. Blase,
Abteilungsleiter Auslandsmärkte Bergbau und Bergbauindustrie sowie
Grubensicherheit im Ministerium für Wirtschaft und Energie des Bundeslandes
Nordrhein-Westfalen.
Außerdem gehörten der Delegation der Geschäftsführer des nordrhein-westfälischen
Fachverbandes für Auslandsbergbau, Vertreter der Deutschen Montantechnologie,
von Schachtbau-, Rohstoffhandels- und Rohstofffinanzierungsunternehmen an. Auf
einer Informationsveranstaltung des Deutsch-Mongolischen Businesscouncils in der
deutschen Botschaft konstatierten R. Blase und A.. Jung, dass der Grundstein für
eine gute Zusammenarbeit gelegt worden sei, die Delegationsmitglieder hätten
sich ein erstes Bild über die Bergbausituation in der Mongolei verschaffen
können. Nordrhein-Westfalen verfüge über eine leistungsfähige Zulieferindustrie
im Bergbau. Von deutschen Direktinvestoren im Bergbau lägen allerdings
gegenwärtig keine Angebote vor. Unter dem Aspekt der Rohstoffsicherung könnte
sich die Mongolei jedoch zu einem interessanten Markt entwickeln.
Die Gäste aus Deutschland nutzten die Gelegenheit, sich mit den Aktivitäten
mongolischer, deutscher und internationaler Unternehmen und Organisationen, die
mit dem Bergbau in der Mongolei und der Rekultivierung aufgelassener Flächen
verbunden sind, bekannt zu machen. Der Einladung in die Botschaft waren neben
Vertretern mongolischer Regierungs- und Verwaltungsbehörden, auch der Minister
für Industrie und Handel, B. Jargalsaikhan, gefolgt.
Diskussionen um 68%-Gesetz gehen weiter
Bergbauunternehmen und Zulieferbetriebe
protestieren weiter gegen das 68%-Gesetz.
In ganzseitigen Zeitungsannoncen fordern sie Parlament und Regierung auf, das
Gesetz zurückzunehmen. Der Verkaufsmanager von „Wagner Asia" (das Unternehmen
vertreibt Bergbauausrüstungen), B. Battur, befürchtet den Verlust von
Arbeitsplätzen, nicht nur bei den Erkundungs- und Förderunternehmen, auch bei
Zulieferfirmen, Aus- und Weiterbildungseinrichtungen, Bauunternehmen.
Pressekonferenz des neuen „MIAT"-Chefs
B. Erdenebileg, der neue Generaldirektor
von „MIAT", hat auf einer Pressekonferenz gemeinsam mit den Vizedirektoren J.
Ganbold und S. Zorigt, Befürchtungen ausgeräumt, es werde zu Massenentlassungen
kommen. Bisher seien lediglich zwei Mitarbeiter von ihren Funktionen entbunden
worden – der Grund waren finanzielle Unregelmäßigkeiten, die nach einer Revision
aufgedeckt worden waren.
Das Benzin für die „MIAT"-Flugzeuge wird weiter von „Shunkhlai" bezogen. Die
Verträge würden eingehalten.
Der Rat der Direktoren habe beschlossen, dass jegliche finanzielle Verbindungen
zur „Altjin-Gruppe" ausgeschlossen sind. (Erdenebileg soll mit der
Altjin-SAPU-Gruppe verbunden sein, außerdem soll er sich um die Privatisierung
der „MIAT" bemüht haben).
Erdenebileg ist Ökonom und hat viele Jahre Erfahrungen als privater Unternehmer
gesammelt. Er gehört keiner Partei an.
Arbeitszeitverlegung
Das Kabinett hat auf seiner Sitzung am 31.
Mai beschlossen, die Feiertage anlässlich der Achthundertjahrfeiern, des
Nationalfeiertages (richtiger: -tage), Naadam und des 85-jährigen Jubiläums der
Volksrevolution vom 11. bis zum 14. Juli um einen Tag zu verlängern. Dafür wurde
der 08. Juli zum Arbeitstag erklärt.
Naadamtermine festgelegt
Die Aimaggouverneure von Dornod, Orkhon und
Khentii haben über die Termine der örtlichen Naadamfeierlichkeiten informiert:
Dornod: 23.-24.06.; Orkhon: 21.-23.07.; Khentii: 25.-27.07.
Kunstfestival „Borjigony Khuukhduud"
500 talentierte Kinder und Jugendliche aus 14 Sums der Aimags Tuv, Khentii,
Dundgov’, Gov’sumber u. a. wetteifern beim Kunstfestival „Die Kinder der
Borjigid" um Gold-, Silber- und Bronzemedaillen im Langliedsingen,
Pferdekopfgeigenspielen, im Gedichtvortrag und beim Wissenstest um das
kulturelle und historische Erbe der Mongolen.
Organisiert wird das Festival von den Aimagverwaltungen, dem Nationalen Amt für
die Kinder und dem „Borjigon-Forschungszentrum".
Ende des Monats werden die Medaillengewinner ihr Können auf einer
Galaveranstaltung in Ulaanbaatar noch einmal unter Beweis stellen.
„Mongolische Nationaltrachten kleiden jeden"
B. Soyolmaa, eine der bekanntesten und auch
international erfolgreichsten Designerinnen der Mongolei, sagte das anlässlich
der Ankunft der drei Preisträgerinnen des diesjährigen Wettbewerbs um die „Miss
Tourismus" in Ulaanbaatar.
Auf dem vom Welttourismusverband organisierten Wettbewerb in Tansania gewann die
mongolische Teilnehmerin, B. Gantogoo, den Titel „Miss Kilimandscharo", den
Wettbewerbsteil um die Schönste Nationaltracht und wurde im Gesamtwettbewerb
Zweite. Soyolmaa kreierte insgesamt acht Modelle für den Wettbewerb und zeigte
sich über die Ehrungen für ihre Arbeit im In- und Ausland, auch angesichts des
800-jährigen Staatsjubiläums, sehr erfreut.
Ministerpräsident Enkhbold überreichte B. Gantogoo eine Auszeichnung als
„Welttopmodel" für ihren Beitrag, die Mongolei, ihre Kultur und die Schönheit
der mongolischen Frauen in der Welt weiter bekannt gemacht zu haben.
Journalistenboom in der Mongolei
Der Sommer kommt und aus aller Welt strömen
Journalisten von Presse, Funk und Fernsehen ins Land des Ewigen Blauen Himmels.
In diesem Jahr ist das Interesse besonders groß, werden doch eine der
markantesten Persönlichkeiten der Geschichte, Chinggis-Khaan und das von ihm
begründete Weltreich gefeiert.
Bereits für nächste Woche hat sich eine ganze Mannschaft aus Deutschland und der
Schweiz angesagt. Ein „Deutsches Haus" wird eröffnet, am 05. Juni beginnt das
Musikfestival „Dröhnende Hufe" und am 17. Juni wird im Opernhaus von Ulaanbaatar
zum ersten Mal „Die Zauberflöte" von W. A. Mozart aufgeführt.
Gundegmaa gewinnt Weltpokal im Schießen
Die mongolische Sportlerin O. Gundegmaa hat
bei den Weltpokalkämpfen in Deutschland den ersten Platz im Sportschießen
gewonnen.
Während Gundegmaa ihre Fahrkarte für die Olympischen Spiele in Peking bereits in
der Tasche hat, verfehlte ihre Mannschaftskameradin Ts. Munkhzul dieses Ziel um
0,2 Punkte.
Eine neue Chance, doch noch bei Olympia 2008 an den Start gehen zu können,
bekommt sie bei den Weltmeisterschaften vom 21. Juli bis zum 02. August. Sie
muss in ihrer Kategorie mindestens unter die ersten vier kommen.
„Fußballstädtchen" in Ulaanbaatar
Das gemeinsam vom Mongolischen
Fußballverband, dem Restaurant „Ikh Mongol", dem Getränkeunternehmen „APU", „Provista"
und dem Fernsehsender Kanal-1 geplante Fußballstädtchen in Ulaanbaatar nimmt
Gestalt an.
Pünktlich zu Beginn der Fußballweltmeisterschaften am 09. Juni wird das
„Städtchen" eingeweiht. In einem Großraumzelt auf dem Platz vor dem Staatszirkus
werden auf einer sechs mal vier Meter großen Bildfläche die Spiele der
Fußballweltmeisterschaft übertragen – vorgenommen haben sich die Veranstalter
sogar Direktübertragungen. Das Eröffnungsspiel in München am 09. Juni werden die
Fußballfans in Ulaanbaatar demzufolge ab 01:00 in der Nacht zum Samstag erleben
können.
1 000 Menschen finden im Zelt Platz. In den Spielpausen werden beliebte
Popbands, Schauspieler und Entertainer auftreten.
„Wir wissen nicht, wie groß das Interesse der Mongolen und internationalen Gäste
tatsächlich sein wird. Die Fußballbegeisterung im Land wächst jedoch von Tag zu
Tag und wenn das Wetter mitspielt, hoffen wir, dass das Vorhaben ein Erfolg und
hier ein wunderbares Fußballfest gefeiert werden wird", so A. Mendbayar, Leiter
des Direktorenbüros von „APU".
Land unter am 29. Mai in Ulaanbaatar
Elf Tote durch Unwetter
Stürme und starke Regenfälle, die
mancherorts in Schnee übergingen, richteten am Montagabend in Ulaanbaatar, den
Aimags Arkhangai, Selenge, Bulgan, Khentii, Sukhbaatar, Dornod und Tuv
erhebliche Sachschäden an. Leider sind auch Menschenleben zu beklagen: Allein in
Ulaanbaatar starben elf Menschen. Die meisten von ihnen waren betrunken und
konnten sich vor den Wassermassen nicht rechtzeitig in Sicherheit bringen.
Der seit dem 30. Mai im Khovd-Aimag vermisste 14-jährige Junge wurde am 01. Juni
unverletzt gefunden. Im Ostgobi-Aimag gingen insgesamt 2 230 Stück Vieh
verloren.
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Last Update: 04. Januar 2024