Die Deutsche Mongolei Agentur aus Ulaanbaatar präsentiert:

Neues aus der Mongolei
29. Mai bis 4. Juni 2006

von Dr. Renate Bormann, Ulaanbaatar


Junge Künstler am Werk. Ulaanbaatar am 03.06

Kinder- und Muttertag 2006
Der 01. Juni ist in der Mongolei ein offizieller Feiertag und wird im ganzen Land nicht nur als öffentliches, sondern auch als privates Fest gefeiert.
In diesem Jahr stand auch der Kindertag im Zeichen des 800-jährigen Staatsjubiläums.
Im Schauspielhaus wurde „Temujin", ein Theaterstück für Kinder über Chinggis-Khaans Jugend, aufgeführt, es fanden Sportwettbewerbe, unter anderem ein Kindersumoturnier, statt.
Auf den Plätzen vor dem Schauspielhaus, dem Kinder- und Jugendzentrum und natürlich auf dem Sukhbaatarplatz konnten die Kinder nicht nur ihre Geschenkbeutel mit Süßigkeiten in Empfang nehmen, dicht umlagert waren alle Bühnen, auf denen gesungen und getanzt wurde. Prominente wechselten sich mit den jüngsten Nachwuchskünstlern ab.
Besonders beliebt bei den kleinen und größeren Kindern waren Karaokeveranstaltungen.


Na, ja, vielleicht tanze ich das nächste Mal mit

In „Nairamdal", dem internationalen Kinderferienlager unweit der Hauptstadt, führten Sumogroßmeister D. Dagvadorj, Asasekiryuu B. Dashnyam und Tokitenku A. Khuchitbaatar, junge Sumoringer in die Geheimnisse ihres Sports ein.
Etwa 1 000 Kinder und Offizielle hatten sich in „Nairamdal" zum Fest der „Kinder des Blauen Himmels" eingefunden.
Auf dem Hauptplatz enthüllte Dagvadorj ein von ihm gestiftetes Denkmal von A. L. Filatowa, viele Jahre lang Vorsitzende der mongolischen Kinderorganisation.
Präsident Enkhbayar und Ministerpräsident Enkhbold trafen sich mit mehr als 1 000 behinderten Kindern und Kindern aus sehr armen Familien, um sich deren Sorgen und Vorschläge anzuhören und natürlich, um sie zu beschenken.
Nach drei Tagen Dauerregen, am Montag war sogar Schnee gefallen, schien am 01. Juni die Sonne: Die Mädchen und Jungen konnten ihre neuen schicken Jeans oder die weißen und rosafarbenen „Prinzessinnenkleider" vorführen.
Im Megjid-Janraisig-Tempel des Gandanklosters fand eine Opferzeremonie zu Ehren des Bujinlkham Burkhan statt. Bujinkhlam gilt im lamaistischen Pantheon als „Gott" für die Kinder. Die sieben Meter hohe Statue wurde vom Verdienten Künstler der Mongolei und Direktor der Buddhistischen Kunsthochschule gemeinsam mit seinen Schülern geschaffen und aufgerichtet.

Kindergeld endgültig beschlossen
Ab dem 01. Juli wird für jedes Kind bis zum 18. Lebensjahr ein monatliches Kindergeld von 3 000 Tugrug gezahlt. Für Kinder, die nicht zum Schulbesuch angemeldet wurden oder die die Schule abgebrochen haben, wird das Geld nicht gezahlt.
Für jedes nach dem 01. Januar 2006 geborene Kind werden einmalig 100 000 Tugrug gezahlt. Jedes Paar, das nach dem 01. Januar 2006 geheiratet hat, erhält einmalig 500 000 Tugrug.
Nach monatelangem Streit (die DP wollte 10 000,- für jedes Kind, andere nur Kindergeld für Bedürftige zahlen…) haben die Abgeordneten des Großen Staatskhurals auf ihrer Sitzung am 02. Juni das „Kindergeldgesetz" mehrheitlich beschlossen.


V.l. Oyunsuren, M. Schuhmacher, 1. Sekrertär der Botschaft, A. Jung, R. Blase, Lu. Bold, Th. Schrapel

Wirtschaftsdelegation aus Nordrhein-Westfalen auf Stippvisite in der Mongolei
Vom 23. bis 25. Mai weilte auf Initiative des Verwaltungsamtes Bodenschätze, Mineralstoffe und Erdöl eine deutsche Wirtschaftsdelegation in der Mongolei.
Geleitet wurde die Delegation von A. Jung, Ministerialrat im Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie, Referat Stein- und Braunkohle, und von R. Blase, Abteilungsleiter Auslandsmärkte Bergbau und Bergbauindustrie sowie Grubensicherheit im Ministerium für Wirtschaft und Energie des Bundeslandes Nordrhein-Westfalen.
Außerdem gehörten der Delegation der Geschäftsführer des nordrhein-westfälischen Fachverbandes für Auslandsbergbau, Vertreter der Deutschen Montantechnologie, von Schachtbau-, Rohstoffhandels- und Rohstofffinanzierungsunternehmen an. Auf einer Informationsveranstaltung des Deutsch-Mongolischen Businesscouncils in der deutschen Botschaft konstatierten R. Blase und A.. Jung, dass der Grundstein für eine gute Zusammenarbeit gelegt worden sei, die Delegationsmitglieder hätten sich ein erstes Bild über die Bergbausituation in der Mongolei verschaffen können. Nordrhein-Westfalen verfüge über eine leistungsfähige Zulieferindustrie im Bergbau. Von deutschen Direktinvestoren im Bergbau lägen allerdings gegenwärtig keine Angebote vor. Unter dem Aspekt der Rohstoffsicherung könnte sich die Mongolei jedoch zu einem interessanten Markt entwickeln.
Die Gäste aus Deutschland nutzten die Gelegenheit, sich mit den Aktivitäten mongolischer, deutscher und internationaler Unternehmen und Organisationen, die mit dem Bergbau in der Mongolei und der Rekultivierung aufgelassener Flächen verbunden sind, bekannt zu machen. Der Einladung in die Botschaft waren neben Vertretern mongolischer Regierungs- und Verwaltungsbehörden, auch der Minister für Industrie und Handel, B. Jargalsaikhan, gefolgt.

Diskussionen um 68%-Gesetz gehen weiter
Bergbauunternehmen und Zulieferbetriebe protestieren weiter gegen das 68%-Gesetz.
In ganzseitigen Zeitungsannoncen fordern sie Parlament und Regierung auf, das Gesetz zurückzunehmen. Der Verkaufsmanager von „Wagner Asia" (das Unternehmen vertreibt Bergbauausrüstungen), B. Battur, befürchtet den Verlust von Arbeitsplätzen, nicht nur bei den Erkundungs- und Förderunternehmen, auch bei Zulieferfirmen, Aus- und Weiterbildungseinrichtungen, Bauunternehmen.

Pressekonferenz des neuen „MIAT"-Chefs
B. Erdenebileg, der neue Generaldirektor von „MIAT", hat auf einer Pressekonferenz gemeinsam mit den Vizedirektoren J. Ganbold und S. Zorigt, Befürchtungen ausgeräumt, es werde zu Massenentlassungen kommen. Bisher seien lediglich zwei Mitarbeiter von ihren Funktionen entbunden worden – der Grund waren finanzielle Unregelmäßigkeiten, die nach einer Revision aufgedeckt worden waren.
Das Benzin für die „MIAT"-Flugzeuge wird weiter von „Shunkhlai" bezogen. Die Verträge würden eingehalten.
Der Rat der Direktoren habe beschlossen, dass jegliche finanzielle Verbindungen zur „Altjin-Gruppe" ausgeschlossen sind. (Erdenebileg soll mit der Altjin-SAPU-Gruppe verbunden sein, außerdem soll er sich um die Privatisierung der „MIAT" bemüht haben).
Erdenebileg ist Ökonom und hat viele Jahre Erfahrungen als privater Unternehmer gesammelt. Er gehört keiner Partei an.

Arbeitszeitverlegung
Das Kabinett hat auf seiner Sitzung am 31. Mai beschlossen, die Feiertage anlässlich der Achthundertjahrfeiern, des Nationalfeiertages (richtiger: -tage), Naadam und des 85-jährigen Jubiläums der Volksrevolution vom 11. bis zum 14. Juli um einen Tag zu verlängern. Dafür wurde der 08. Juli zum Arbeitstag erklärt.

Naadamtermine festgelegt
Die Aimaggouverneure von Dornod, Orkhon und Khentii haben über die Termine der örtlichen Naadamfeierlichkeiten informiert: Dornod: 23.-24.06.; Orkhon: 21.-23.07.; Khentii: 25.-27.07.

Kunstfestival „Borjigony Khuukhduud"
500 talentierte Kinder und Jugendliche aus 14 Sums der Aimags Tuv, Khentii, Dundgov’, Gov’sumber u. a. wetteifern beim Kunstfestival „Die Kinder der Borjigid" um Gold-, Silber- und Bronzemedaillen im Langliedsingen, Pferdekopfgeigenspielen, im Gedichtvortrag und beim Wissenstest um das kulturelle und historische Erbe der Mongolen.
Organisiert wird das Festival von den Aimagverwaltungen, dem Nationalen Amt für die Kinder und dem „Borjigon-Forschungszentrum".
Ende des Monats werden die Medaillengewinner ihr Können auf einer Galaveranstaltung in Ulaanbaatar noch einmal unter Beweis stellen.

„Mongolische Nationaltrachten kleiden jeden"
B. Soyolmaa, eine der bekanntesten und auch international erfolgreichsten Designerinnen der Mongolei, sagte das anlässlich der Ankunft der drei Preisträgerinnen des diesjährigen Wettbewerbs um die „Miss Tourismus" in Ulaanbaatar.
Auf dem vom Welttourismusverband organisierten Wettbewerb in Tansania gewann die mongolische Teilnehmerin, B. Gantogoo, den Titel „Miss Kilimandscharo", den Wettbewerbsteil um die Schönste Nationaltracht und wurde im Gesamtwettbewerb Zweite. Soyolmaa kreierte insgesamt acht Modelle für den Wettbewerb und zeigte sich über die Ehrungen für ihre Arbeit im In- und Ausland, auch angesichts des 800-jährigen Staatsjubiläums, sehr erfreut.
Ministerpräsident Enkhbold überreichte B. Gantogoo eine Auszeichnung als „Welttopmodel" für ihren Beitrag, die Mongolei, ihre Kultur und die Schönheit der mongolischen Frauen in der Welt weiter bekannt gemacht zu haben.

Journalistenboom in der Mongolei
Der Sommer kommt und aus aller Welt strömen Journalisten von Presse, Funk und Fernsehen ins Land des Ewigen Blauen Himmels. In diesem Jahr ist das Interesse besonders groß, werden doch eine der markantesten Persönlichkeiten der Geschichte, Chinggis-Khaan und das von ihm begründete Weltreich gefeiert.
Bereits für nächste Woche hat sich eine ganze Mannschaft aus Deutschland und der Schweiz angesagt. Ein „Deutsches Haus" wird eröffnet, am 05. Juni beginnt das Musikfestival „Dröhnende Hufe" und am 17. Juni wird im Opernhaus von Ulaanbaatar zum ersten Mal „Die Zauberflöte" von W. A. Mozart aufgeführt.

Gundegmaa gewinnt Weltpokal im Schießen
Die mongolische Sportlerin O. Gundegmaa hat bei den Weltpokalkämpfen in Deutschland den ersten Platz im Sportschießen gewonnen.
Während Gundegmaa ihre Fahrkarte für die Olympischen Spiele in Peking bereits in der Tasche hat, verfehlte ihre Mannschaftskameradin Ts. Munkhzul dieses Ziel um 0,2 Punkte.
Eine neue Chance, doch noch bei Olympia 2008 an den Start gehen zu können, bekommt sie bei den Weltmeisterschaften vom 21. Juli bis zum 02. August. Sie muss in ihrer Kategorie mindestens unter die ersten vier kommen.

„Fußballstädtchen" in Ulaanbaatar
Das gemeinsam vom Mongolischen Fußballverband, dem Restaurant „Ikh Mongol", dem Getränkeunternehmen „APU", „Provista" und dem Fernsehsender Kanal-1 geplante Fußballstädtchen in Ulaanbaatar nimmt Gestalt an.
Pünktlich zu Beginn der Fußballweltmeisterschaften am 09. Juni wird das „Städtchen" eingeweiht. In einem Großraumzelt auf dem Platz vor dem Staatszirkus werden auf einer sechs mal vier Meter großen Bildfläche die Spiele der Fußballweltmeisterschaft übertragen – vorgenommen haben sich die Veranstalter sogar Direktübertragungen. Das Eröffnungsspiel in München am 09. Juni werden die Fußballfans in Ulaanbaatar demzufolge ab 01:00 in der Nacht zum Samstag erleben können.
1 000 Menschen finden im Zelt Platz. In den Spielpausen werden beliebte Popbands, Schauspieler und Entertainer auftreten.
„Wir wissen nicht, wie groß das Interesse der Mongolen und internationalen Gäste tatsächlich sein wird. Die Fußballbegeisterung im Land wächst jedoch von Tag zu Tag und wenn das Wetter mitspielt, hoffen wir, dass das Vorhaben ein Erfolg und hier ein wunderbares Fußballfest gefeiert werden wird", so A. Mendbayar, Leiter des Direktorenbüros von „APU".


Land unter am 29. Mai in Ulaanbaatar

Elf Tote durch Unwetter
Stürme und starke Regenfälle, die mancherorts in Schnee übergingen, richteten am Montagabend in Ulaanbaatar, den Aimags Arkhangai, Selenge, Bulgan, Khentii, Sukhbaatar, Dornod und Tuv erhebliche Sachschäden an. Leider sind auch Menschenleben zu beklagen: Allein in Ulaanbaatar starben elf Menschen. Die meisten von ihnen waren betrunken und konnten sich vor den Wassermassen nicht rechtzeitig in Sicherheit bringen.
Der seit dem 30. Mai im Khovd-Aimag vermisste 14-jährige Junge wurde am 01. Juni unverletzt gefunden. Im Ostgobi-Aimag gingen insgesamt 2 230 Stück Vieh verloren.


   

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Last Update: 04. Januar 2024